Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Jugend versus Reife  (Gelesen 11493 mal)

Killerqueen

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Jugend versus Reife
« am: 07 Juli 2005, 13:52:24 »

Da dieses Forum altersmäßig ja ziemlich durchwachsen ist, würde ich jetzt gerne mal wissen, wie ihr euch selbst altersmäßig so zuordnet. Fühlt ihr euch noch mehr jugendlich oder habt ihr diese Zeitspanne endgültig hinter euch gebracht?
Was findet ihr an der Jugend gut, was am "Erwachsenenalter"?
Wo endet für euch das eine und beginnt das andere?

~~

Ich für meinen Teil sehe es so:

Die Jugend ging meinem Empfinden nach bei mir bis zum 25. Lebensjahr. D. h. ich habe damit definitiv abgeschlossen, mich als "jugendlich" zu sehen, auch wenn ich vom Auftreten her wohl schon noch eher sehr jung geblieben bin. Jedoch fühle ich mich zu reich an Erfahrung, um vor mir selbst als "jugendlich" durchzugehen.

Gut fand ich an der Jugend, dass ich unvoreingenommen auf alles zu gehen konnte, kaum Angst hatte, auf die Schnauze zu fallen, weil ich noch gar nicht richtig einschätzen konnte, was so alles passieren kann.

Am "Erwachsensein" finde ich wiederum gut, dass ich eine unglaubliche Relaxedheit an den Tag legen kann, weil ich genau weiß, worüber es sich nicht aufzuregen lohnt; und das sind verdammt viele Dinge über die man sich vorher den Kopf zerbrach und sich künstlich das Leben schwer machte. Mit dieser gewissen Reife, kann ich auch Dinge, an denen ich selbst nichts ändern kann, viel besser verarbeiten. Ich bin also wesentlich ruhiger geworden.
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SunDancer

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Jugend versus Reife
« Antwort #1 am: 07 Juli 2005, 15:03:04 »

Ich versuch's mal einfach zu definieren:

"In jedem Mann steckt ein Kind" würde bei mir zum Kindergarten führen ;)

Im erst, je nach Thema sind meine Haltungen unterschiedlich. Zum Beispiel war mir schon recht früh bewußt, was ich erreichen will im Leben, was Familie angeht. Mit der Jobwahl hat's wesentlich länger gedauert...

Und je nach Situation und Gegebenheit kann ich mich freuen wie ein kleines Kind oder der weise, alte Mann sein...

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Wolfmann

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Jugend versus Reife
« Antwort #2 am: 07 Juli 2005, 15:52:04 »

Ich kann da auch nur noch mal mein Ansicht aus dem Threat Frauen =/= Mädchen wiederholen, dass es für mich gar keine Grenze zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsensein gibt. Man entwickelt sich ein Leben lang und nirgends ist ein Trennstrich.

Klar ändern sich Ansichten und die eigene Einstellung, aber das war schon als kleines Kind so und wird bestimmt bis zum Ende auch so bleiben. Schließlich lernt man stetig dazu, macht neue Erfahrungen und bewertet Dinge einfach anders.

Leute, die meinen, sie wären nun erwachsen und müssen sich auch so verhalten, haben in meinen Augen einen Knall. Was ist denn erwachsenes Verhalten? Ich bin immer noch ich; alles was war, steckt immer noch in mir drin. Und ich kann auch immer noch mit großen, stauenden Augen etwas fasziniert betrachen, Kinderlieder singen, mit Eis rumklen usw.  :P
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Jugend versus Reife
« Antwort #3 am: 07 Juli 2005, 16:15:47 »

Ich sehe das ähnlich wie Wolfmann. Was erwachsen ist, wird einem - mehr oder weniger geschickt - von außen beigebracht, mit "Vernunft" als Maßstab (der ja längst nicht so allgemeingültig und eindeutig ist, wie er tut).

Eine Grenze läßt sich sowieso nicht ziehen. Was gibt es für alberne, unreife Gestalten um die dreißig, während andere mit 16 schon wissen, "wo es langgeht".

Nehme ich jedoch Deine Definition, Killerqueen, bin ich auch "erwachsen". Man hat in den ersten 2 Jahrzehnten (ohne jetzt eine Grenze ziehen zu wollen) eben noch viele Fragen, muß erstmal "ankommen". Realismus, Weitblick und diese Gelassenheit müssen sich erst entwickeln. Über manche Dinge, die ich früher dachte, muß ich lächeln.

Ich würde noch Verantwortungsbewußtsein dazupacken, und auf eigenen Beinen stehen zu können. Aber ich nehme mir auch die Freiheit, Kind zu sein.
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die rote Zora

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Jugend versus Reife
« Antwort #4 am: 07 Juli 2005, 16:18:19 »

Manche sind mit 20 schon verbohrt und eingefahren, andere werden es nie. Eine liebe Freundin von mir ist z. B. 20, eine andere 60.
Und beide würde ich als "verwandte Seelen" bezeichnen. Daher kann ich "Erwachsenwerden" nicht so sehr am Alter messen.
 
Aber wie definiert man Erwachsenwerden überhaupt?
Irgend so ein prominenter Kopf hat gesagt: "Wenn man freiwillig wieder früh schlafen geht, ist man erwachsen." Okay, von dem Standpunkt aus gesehen bin ich es längst *lach*

Allerdings fühle ich mich viel zu verspielt, um mich als erwachsen zu bezeichnen, liebe Carrerabahnen, Sandburgen-Bauen und zum Einschlafen die drei ???. Etwas, das ich mir z. B. bei meinen Eltern definitiv nicht vorstellen kann. Die sind für mich wirklich erwachsen, aber auch ganz anders aufgewachsen und erzogen worden. Heutzutage verschiebt sich doch meist alles viel weiter nach hinten.
 
Mit einer Einschrändung: ich hab beziehungs- und jobtechnisch schon so viele Erfahrungen gemacht, dass ich jetzt lockerer und vielleicht auch realistischer geworden bin. Das ist eigentlich der größte Unterschied, den ich feststelle, wenn ich mich mit 20-Jährigen unterhalte.
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Killerqueen

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Jugend versus Reife
« Antwort #5 am: 07 Juli 2005, 17:55:03 »

Es ging mir hier ja grade darum, wie ihr die Dinge für euch selbst seht, nicht um aufdiktierte Verhaltensmuster von außen.
So hat es für mich z. B. nichts mit „erwachsensein“ zu tun, wenn man beruflich genau weiß, was man will oder wenn man es sich nicht mehr erlaubt, Kinderspielzeug gut zu finden.
(Ich habe mir in den letzten Jahren z. B. regelmäßig neue Holzeisenbahnelemente gekauft, ein Matchbox-Parkhaus, ...usw.:biglaugh: )

Es muss auch nicht für jeden eine so exakt datierbare Grenze geben, wie für mich. Es hatte sich nur zufällig so ergeben, da mir während dieser Zeit sehr übel mitgespielt wurde, so dass ich zwangsweise viel (negative) Erfahrungen zu sammeln hatte. Das kann auch fließend sein, und ja, Wolfmann, man lernt nie aus. Das hatte ich aber auch nicht behauptet. Es ging mir nur darum, ab wann ihr Handlungen und Verhalten als eher „erwachsen“ und wann eher als „jugendlich“ bewertet.
Ich habe ein riesige Abscheu gegen Menschen, die einem ständig sagen: „Sei doch nicht immer so kindisch“. Ich hasse diesen Ausspruch! Deshalb habe ich mich auch immer (bis heute) gescheut, mir selbst einzugestehen „erwachsen“ zu sein.

Um mal ein wenig die Hintergründe zu beleuchten, war der Anlass dieses Threads die Tatsache, dass ich seit einiger Zeit bei Gesprächen mit deutlich jüngeren (ca.17 – 23 jährigen) zunehmend Gedanken im Kopf habe wie: „Deine Sorgen möchte ich auch mal haben“ oder „Darüber lohnt es sich doch gar nicht aufzuregen; leg doch deine Prioritäten mal vernünftiger!“  Das hat aber nichts mit „Sei doch nicht so kindisch“ zu tun.

Wie Wolfmann schon sagt, kann man sich durchaus positive Eigenschaften des Kindseins bis ins hohe Alter bewahren; aber dies ist hier nicht das gefragte Thema.

Was fandet ihr an eurer Jugend positiv, was mochtet ihr an euch, was euch die Lebenserfahrung quasi „genommen“ hat? Und was macht es eben für euch aus "jugendlich" oder "erwachsen" zu sein. Das können gerne auch Stichpunkte sein. Ich will hier nicht philosophieren; das überlasse ich Kallisti und den anderen Philos. :D
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Lakastazar

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Jugend versus Reife
« Antwort #6 am: 07 Juli 2005, 20:11:30 »

Also wenn ich überlege, was für mich Reife ausmacht dann ist schon die Frage unklar, was denn als Reif bezeichnet wird?

Für mich ist Reife im Einklang mit sich Selbst und seinem Umfeld zu leben!
Das möglichst mit Weit- und Einsicht. Die Weisen haben davon am Meisten.
:wink:

Andere stehen im "Kampf" um ihre Identität zwischen...
Tugend und Leidenschaft
Pflichtbewusstsein und Dekadenz
Askese und Hedonismus

(Das ganze mal der Einfachheit halber auf einer eindimensionalen Schiene begrenzt) ;)


Und ich denke dass sich viele Menschen bei der Bildung ihrer "Persönlichkeit" hier und da an Identifikationselementen (Verhalten, Status, Rollenzugehörigkeiten) festhalten und dabei ihrer Reifung zuweilen selbst im Wege stehen.

Spießer sind halt das eine Extrem, dass in meinem Augen genausowenig mit Reife zu tun hat, wie das kindische Verhalten zurückgebliebener debiler Chaoten.  :roll:

Beide "Gruppen", wenn man es sich mal ganz einfach macht und sie antagonistisch gegenüberstellt,  haben dann ihre Weltsicht, auf deren Grundlage sie ihr jeweiliges Verhalten begründen.

Bei manchen ists politisch, kulturell oder einfach biologisch gerechtfertigt.

Ich sage immer der Geist wächst
und muss sich eines einengenden Weltbildes entledigen
gleich der Schlange ihrer Haut

Meist ist das erste, was man dabei aufgeben muss, um diese "Weitsicht" in eine "höhere" Ebene des Bewusstseins* zu tragen, sein eigenes Ego.

Oder wie heisst es so schön:
Manchmal muss man halt über seinen eigenen Schatten springen

*Bewusstsein ist alles, dessen wir uns bewusst sind, und woraus sich unser Weltbild, also die Realität in der wir zu leben glauben, ergibt.
Dabei bestimmt die Wahrnehmung unsere Realität.
Und die Wahrnehmung ist ja bekanntermaßen durch unsere Vorstellungen, Bedürfnisse und Gefühle geprägt.

Dies Bewusstsein zu tragen, hat mir unglaublich viel weitergeholfen, Dinge etwas differenzierter zu betrachten
 :P
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die rote Zora

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Jugend versus Reife
« Antwort #7 am: 07 Juli 2005, 21:54:17 »

Was ich aus meiner Jugend vermisse? Ich führe Tagebuch, seit ich 10 bin. Und jedes Mal, wenn ich zurückblättere, stelle ich wieder fest, dass ich nichts von dem vermisse, wie ich als Teenie war.
Naiv, laut, besserwisserisch, launisch, überheblich, am Boden zerstört wegen Pillepalle-Sachen, viel zu depressiv teilweise und peinlich albern (so wie jetzt auch manchmal Teenies im Bus oder in der U-Bahn, die ihre Was-sich-neckt-das-liebt-sich-Jungs-Mädchen-Geplänkel lautstark austragen müssen). Deshalb wünsche ich mir auch nicht, wieder jünger zu sein.

Nachtrag:
Oh, doch, mir ist doch noch was eingefallen. Etwas von früher, das ich vermisse: meine Unbeschwertheit. Im Laufe der Jahre habe ich schon einige Freude beerdigen müssen. Deshalb bin ich ängstlicher geworden. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, noch mehr Freunde zu verlieren.

Hab früher viel Unbedachtes und Gefährliches gemacht, und fand es ziemlich spießig, wenn meine Eltern sich aufgeregt haben, weil sie sich Sorgen gemacht haben. Heute ist meine kleine Schwester 15 und macht einfach dummen Scheiß. Und ich hab wahnsinnige Angst, dass ihr was passiert.
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Kallisti

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Jugend versus Reife
« Antwort #8 am: 08 Juli 2005, 08:08:48 »

Vielleicht sollte man wirklich erst mal klären, was die Begriffe "Erwachsensein", "Reife", "Jugendlichkeit" bedeuten.

Das definiert und interpretiert jeder für sich anscheinend doch nochmal anders...

Für mich fällt Erwachsensein beispielsweise nicht zwangsläufig mit Reife zusammen - so wenig wie mit Verbohrtheit/Festgefahrensein -> das kann zusammenfallen, muss aber nicht.

Erwachsensein bzw. erwachsenes Verhalten bedeutet nach meiner Auffassung:

- dass man Verantwortung trägt: für sich selbst, seine Entscheidungen, Handlungen, sein Leben, dass man Konsequenzen selbst trägt, dass man für gemachte Fehler selbst geradesteht, Schwierigkeiten (weitestgehend) selbständig bewältigt

- dass man weitsichtiger, umsichtiger vielleicht auch nachsichtiger geworden ist: also was das eigene Verhalten der Umwelt und den Mitmenschen gegenüber angeht, auch das heißt für mich, sich verantwortungsvoll zu verhalten, dass man nicht (mehr?) so selbst-, spaßbezogen und evtl. gedankenlos mit Menschen, Dingen, Natur... umgeht

- dass man (weitestgehend) selbständig und "unabhängig" lebt: sich also in erster Linie selbst organisieren kann und nicht völlig chaotisch, verpeilt, unachtsam, gedankenlos durch´s Leben stolpert, sondern eben für sich selbst "sorgt" (finanziell, organisatorisch, aber auch was das eigene "Seelenheil" angeht)



Ja, Erwachsensein kann heißen, dass man ruhiger geworden ist, ausgeglichener, gelassener, aber u.U. auch: ängstlicher, misstrauischer, pessimistischer - zumindest: vorsichtiger.

Die Unbeschwertheit zu verlieren, das ist wohl auch häufig - eben auf Grund gemachter Erfahrungen. Und: es gehört ja zum Leben und zum Erwachsenwerden, dass es gerade auch die Wiederholung(en) von (bestimmten) Erfahrungen ist, die einen verändert...


Mein "Höhepunkt" der Jugendlichkeit war mit 13 und dann nochmal mit 16, 17, denke ich - also: meine persönliche "Sturm- und Drangphase", die mit Aufmüpfigkeit einherging, mit Revoltieren / Aufbegehren (gegen Autoritäten, gegen Althergebrachtes, gegen Ungerechtigkeiten...), mit "Draufgängertum", auch mit Ich- und Spaßbezogenheit, mit Freiheitsdrang und Freiheitsgefühl, Neugier, die Welt kennen lernen wollen, Kräfte messen, (eigene) Grenzen ausloten, in Opposition gehen...


Das Meiste davon habe ich "eingebüßt".
Vor allem ist mir aufgefallen, dass ich als Kind - also gerade auch noch mit 10, 11, 12 noch sehr viel Selbstvertrauen hatte, sehr unbeschwert, fröhlich, energiegeladen, optimistisch/zuversichtlich war - das ist alles doch so ziemlich auf der Strecke geblieben.


Fragt sich halt, warum das bei einigen Menschen so läuft und bei anderen (die auch wiederholt "auf die Schnauze gefallen sind"...) nicht - warum manche Menschen sich also trotz vieler Tiefschläge... ihren Optimismus (ohne dabei unrealistisch zu werden oder naiv zu sein!) - also besser: ihre Zuversicht - und ihre Offenheit, ihr Vertrauen anderen gegenüber und ihr Selbstvertrauen wie auch eine gewisse "Heiterkeit" bewahren können!?? Scheint also wieder was mit "dem Wesen"/dem Naturell zu tun zu haben?

Ja, Naivität ist auch so etwas, das man als erwachsener Mensch wohl nicht mehr so häufig an den Tag legen sollte.


Aber zu den anderen Beiträgen noch kurz:
Ja, dass man sich immer weiter entwickelt bzw. dies sollte, das hat ja nichts damit zu tun, dass man nicht trotzdem (oder eher: gerade!) erwachsen ist/wird!

Und Reife geht für mich über Erwachsensein noch hinaus - ich denke, wirklich reife Menschen gibt es nur wenige! Denn Reife hat für mich viel mit "innerem" Wachstum, innerer "Größe" (Charakter, Persönlichkeit, Weisheit) zu tun.


Und: dass wir wohl alle das Kind in uns "ewig" mit uns herumschleppen, dass es irgendwo immer da ist (mal tiefer, mal weiter an der Oberfläche/greifbarer, sichtbarer), das heißt auch nicht, dass man nicht trotzdem erwachsen ist (sein kann).

Ebenso ist es auch durchaus mit Erwachsensein vereinbar, dass man auch albern ist, ausgelassen, heiter! Aber es besteht schon ein Unterschied zwischen Albernheit und Infantilität, finde ich.


Übrigens: @Killerqueen

das mit den 25 kommt bei mir auch hin! Irgendwie hatte ich ab da zwar nicht unbedingt das Gefühl, jetzt "erwachsen zu sein", aber irgendwie hat sich da in meiner Denke, meinen Einstellungen (zu mir selbst vor allem) nochmal so Einiges verändert - eher zum Negativen hin allerdings: also es war (und ist) seit dem so ein Gefühl, nun "langsam alt zu werden", nicht mehr (für alles) "unbegrenzte" Zeit zu haben, nicht mehr alle Möglichkeiten offen zu haben...!! =(
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TheAlchemist

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Re: Jugend versus Reife
« Antwort #9 am: 08 Juli 2005, 09:18:53 »

Zitat von: "Killerqueen"


Die Jugend ging meinem Empfinden nach bei mir bis zum 25. Lebensjahr. D. h. ich habe damit definitiv abgeschlossen, mich als "jugendlich" zu sehen, auch wenn ich vom Auftreten her wohl schon noch eher sehr jung geblieben bin. Jedoch fühle ich mich zu reich an Erfahrung, um vor mir selbst als "jugendlich" durchzugehen.


Lustig. Ich bin gerade 25 und denke da gerade öfters drüber nach:

Einerseits fühl ich mich immer noch wie mit 18 oder so. Würd' am liebsten vormittags zur Schule gehen, nachmittags sinnlos rumhängen und das Wochenende durchfeiern.

Andererseits weiss ich, daß mir das auf dauer garantiert nichts mehr geben würde. Davon abgesehen, daß mein Körper es mir mittlerweile sehr übel nimmt, wenn ich ein Wochenende durchzeche und ich mir 2 Tage Kater momentan zeitlich nicht leisten kann.

Allgemein kann ich das mit der Unbeschwertheit auf der einen, dafür aber der größeren Relaxedheit (was wohl aucn dem langsam zur Ruhe kommenden Hormonhaushalt zuzuschreiben ist) unterschreiben, was mir eigentlich auch ganz gut gefällt.

Bin langsam zu dem Schluß gekommen, daß ich zwar immer noch unverkennbar der selbe bin, aber dennoch anders. Klingt banal, aber besser kann ich's nicht ausdrücken.

Sprich: Ich hab mir mein Wesen bewahrt anstatt zu sagen:" Jetzt bin ich erwachsen, jetzt muss ich mich dementsprechend benehmen.",
hab mich aber dennoch aufgrund von mehr Erfahrung weiterentwickelt. Bin also "mehr ich" als vorher.

Zum Schluß ein Zitat:

Schön ist die Jugend, so sorglos und frei
gottseidank ist sie endlich vorbei
und sie kommt zum Glück
nie mehr zurück

(Hannes Wader)
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've seen the towers
lying crumbled at my feet
and I've seen the cities
and the wastelands that remain
and I've seen the victory
and the prize that none shall keep
and the short time
that the glory hides the pain

messie

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Jugend versus Reife
« Antwort #10 am: 09 Juli 2005, 17:10:16 »

Hach, das alte Reizthema ...  :wink:

Nun, Jugend und Reife sind ja eh nicht die Gegensatzpaare.
Die sind Jugend(lich) >< Erwachsen und Reife >< Unreife

Ich denke, meine "Jugend" lag hinter mir, als ich Frauen nicht mehr als "Mädchen" bezeichnet habe. Wann genau, kann ich aber auch da nicht so genau sagen, der Begriff kam bei mir eher fliessend aus der Mode ...

Und die "Reife" - ob ich die erlangt habe? - Wohl wie jeder andere auch: Hier und da schon, aber mit Sicherheit nicht überall. "Reif" heißt für mich auch, wie eine reife Frucht: Fertig, da muss man nicht mehr etwas dazulernen um in der Ecke im Leben durchzukommen.
Insofern setze ich "Reife" auch durchaus in die Nähe der Gelassenheit - nur da wo man schon genug Erfahrungen gemacht hat um mit der Situation klarzukommen, kann man entspannt und gelassen sein.

Für ein Leben im Ausland wäre meinereiner beispielsweise sicher noch nicht reif genug - da fehlen mir einfach noch zuviele sichermachende Erfahrungen.
Für einen Gang auf Parties, das Durchsetzen von Meinungen auf Arbeit, fürs hier Mitdiskutieren etc. bin ich es sicher - da weiß ich mittlerweile gut genug wie man das macht.

Wo die Reife schon da ist, das wird sicher jeder für sich selbst entscheiden müssen. Die ultimative Reife gibt es nicht, sie ist immer subjektiv... natürlich sind sehr junge Leute aufgrund ihrer Unerfahrenheit in mehr Bereichen unreif als ältere, das heißt aber niemals, dass sie nur unreif wären. Diese Exemplare sind wirklich extrem selten, selbst in der "schwarzen" Wildnis, anzutreffen.
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Sapor Vitae

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Jugend versus Reife
« Antwort #11 am: 10 Juli 2005, 01:32:06 »

Beim Älterwerden habe ich entdeckt, dass ich auch einen Nachnamen habe und dass dieser immer häufiger Verwendung findet.
Aber dass Jugendliche mich mit "Sie" ansprechen.. so ganz habe ich mich noch nicht daran gewöhnt.
Erwachsen fühle ich mich dennoch (noch) nicht. ;)
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aber es hilft.

Katjinka

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Jugend versus Reife
« Antwort #12 am: 12 Juli 2005, 14:59:49 »

Ich machte mir schon Sorgen, als ich zu meiner Schulzeit (ist noch nciht wirklich lange her), von den jüngeren gesietzt wurde...
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Bombe

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Jugend versus Reife
« Antwort #13 am: 12 Juli 2005, 16:37:35 »

Sei froh... als ich kurz vor'm Abi und in der Pausenhalle stand, sprach mich ein Siebtklässler an: "Ey, hasse mal 'ne Fluppe?"
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Katjinka

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Jugend versus Reife
« Antwort #14 am: 12 Juli 2005, 16:49:44 »

Das hätt ich mich in der siebten nie und nimmer getraut jemanden von den Alten anzusprechen....
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