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Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
Eisbär:
--- Zitat von: Jack_N am 21 September 2022, 15:41:06 ---Selbst ein i3 mit kleinster Batterie erreicht Preise, wo man nur sagen kann: Dafür kann ich selbst mit den aktuellen Spritpreisen nen Benziner etliche Jahre fahren und reparieren.
--- Ende Zitat ---
Da muss man zumindest ehrlicherweise sagen, dass der i3 schon immer mit Abstand der teuerste im Preis-Reichweitenverhältnis ist.
Aber ja, die aktuelle Entwicklung treibt die Preise in allen Bereichen nach oben (ist ja nicht so, das neue Verbrenner günstiger geworden wären, genauso wie Sprit).
Durch den Ukrainekrieg und das Versagen der französischen Kernenergie fallen uns jetzt 16 Jahre energetische Misswirtschaft vor die Füße. Und dafür ist in wenigen Monaten echt einiges erreicht worden. Obwohl wir Frankreich mit Strom mitversorgen müssen und Russland die Lieferungen eingestellt hat, füllen wir weiter die Gasspeicher.
Mittlerweile hat auch der Letzte verstanden (naja, noch nicht ganz), dass wir mit mit vielen kleinen lokalen Stromerzeugern unabhängiger und sicherer sind. Die aktuelle Krise zwingt uns, jetzt in kürzester Zeit zu erledigen, was 16 Jahre nicht passiert ist.
Jack_N:
ja, ist nur doof für die, die a) jetzt grad bauen oder b) die Umrüstung ihrer Heizung z.B. geplant hatten. Die Betriebe nehmen alles Mögliche zum Anlass um mehr Geld zu fordern, das Bundesministerium hat Informationen rausgegeben wieviel eine Umrüstung auf ne Wärmepumpe mit der und der Technik z.B. kosten sollte. Und die Zahlen sind laut denen hoch gegriffen. Auf dem freien Markt zahlt man momentan das Doppelte (also z.B. 50.000 für ne Sole-WP mit Installation) oder bekommt nix.
Oder man zahl halt wenn die Heizung kaputt ist seine 7000 für ne state-of-the-art Gas-Brennwerttherme, die den bisherigen Verbrauch immerhin reduziert, und zahlt dank der gestiegenen Gaspreise nichtmehr das Dreifache wie mit der alten, kaputten Heizung sondern "nur" noch das anderthalbfache bis Doppelte. Ist trotzdem für viele besser zu schlucken.
Interessant der Punkt mit dem Energiemarkt: Es geht derzeit n Posting rum was angeblich von einem Windparkbetreiber stammt. Darauf bemängelt er, dass sie ihre Energie nicht einspeisen dürfen. Er bemängelt nicht seine wirtshchaftliche Situation, denn er bekommt immernoch Geld für die Energie, und zwar mehr als er benötigt. Er darf sie nur nicht ins Netz schieben, also werden mehrere TW einfach mal vernichtet.
Warum? Der Energiemarkt hat so ne Regelung, dass der Basispreis sich nach dem teuersten Versorger richtet den man hinzuschalten muss, um die Grundversorgung zu deckeln. Wenn jetzt Windkraft und Solar auf einmal Energie günstiger produzieren könnten als Kohle- und Gaskraftwerke, dann sagen die großen Entscheider: Die müssen vom Netz. Denn wenn auch nur ein teures Gaskraftwerk "benötigt" wird um die Grundlast zu decken, dann steigt der Preis, den ALLE erhalten entsprechend an. Die Erzeuger von alternativen Energien werden dabei weiterhin vergütet, ihr Strom ist nur für die Katz.
Wird Zeit dass jeder, der es kann, sich Solar aufs Dach ballert und die Konzerne so n Stück weit entmachtet werden.
Eisbär:
--- Zitat von: Jack_N am 24 September 2022, 11:05:06 ---Wird Zeit dass jeder, der es kann, sich Solar aufs Dach ballert und die Konzerne so n Stück weit entmachtet werden.
--- Ende Zitat ---
Wichtig ist dabei auch, dass sich jeder, des es sich leisten kann, zusätzlich einen Speicher gönnt. Zur Zeit macht das (erst) jeder zweite, der sich eine Solaranlage installieren lässt.
Erst mach das noch unabhängiger, zweites kann die schiere Menge an Speichern langfristig auch als Puffer im Netz dienen, dessen Versorgung durch mehr Erneuerbare ja dynamischer wird.
Jack_N:
Speicher haben leider noch Probleme. Zum Einen dürfen sie sich nicht total tiefentladen, weshalb man im Winter oft Strom ausm Netz ziehen muss um den Speicher auf ner Mindestfüllmenge zu halten wenn die Solaranlage nicht genügend Leistung bringt. Dazu kommt, dass man schon ne 10KW-Anlage braucht, um einen Speicher von nutzbarer Größe in annehmbarer Zeit wieder aufzuladen. Schalt mal Backofen, Herd und Geschirrspüler ein (ein typisches Mittags-Hausaufgaben-Szenario), da muss der Speicher erstmal überhaupt die Last liefern können, und dann halt auch genug Kwh puffern können um sowas abzufangen.
Viele Bestandsanlagen, die noch wunderbar funktionieren und die vom Dach zu reissen Schwachsinn wäre liefern aber nur 3,5-5KW, und damit bekommt man nix wirklich gefüllt (und nebenbei auch ein E-Auto nicht sinnvoll geladen wenn man es täglich benötigt, man hat ja oft die Sonne gerade dann nicht mehr wenn man mit dem Wagen wieder daheim ist).
Der Knackpunkt ist dann leider, dass sich das schlichtweg nicht rechnet. Ne reine Solaranlage rechnet sich schon über ihre Lebensdauer, auch ohne Einspeisung. Der Speicher verdoppelt die Kosten aber locker, oder erhöht sie noch schlimmer.
Ich kann jeden absolut verstehen der sagt: Sorry, aber zusätliche 10-20.000€ sind nach derselben Summe für die Solarinstallation einfach nicht mehr drin.
Ist aber tatsächlich auch bei jedem unterschiedlich, man sollte mal den eigenen Bedarf an Strom aufzeichnen, auch wann er anfällt, und das dann mal durchrechnen.
Wie gesagt, ein besserer Schritt wäre die erneuerbaren Energien, die zur Verfügung stehen, aber eben nicht genutzt werden, voll einzuspeisen, und den fossilen Energieträgern Nachrang einzuräumen. Jetzt wo Juniper eh dem Staat gehört kann man ja n paar von deren Kraftwerken als Backup für schlechte Zeiten rumoxidieren lassen, Staatspower um Lücken aufzufangen sozusagen?
Eisbär:
--- Zitat von: Jack_N am 24 September 2022, 21:36:57 ---Schalt mal Backofen, Herd und Geschirrspüler ein (ein typisches Mittags-Hausaufgaben-Szenario), da muss der Speicher erstmal überhaupt die Last liefern können, und dann halt auch genug Kwh puffern können um sowas abzufangen.
--- Ende Zitat ---
Ich koche mit Gas, aber ich weiß, was Du meinst. Und ja, von Zeit zu Zeit benötigen viele eben doch noch Strom aus dem Netz.
Naja, oder man schmeißt den Geschirrspüler eben erst nach dem Essen an
--- Zitat ---Viele Bestandsanlagen, die noch wunderbar funktionieren und die vom Dach zu reissen Schwachsinn wäre liefern aber nur 3,5-5KW, und damit bekommt man nix wirklich gefüllt (und nebenbei auch ein E-Auto nicht sinnvoll geladen wenn man es täglich benötigt, man hat ja oft die Sonne gerade dann nicht mehr wenn man mit dem Wagen wieder daheim ist).
--- Ende Zitat ---
Das Zauberwort heißt "erweitern, erweitern, erweitern".
--- Zitat ---Der Knackpunkt ist dann leider, dass sich das schlichtweg nicht rechnet. Ne reine Solaranlage rechnet sich schon über ihre Lebensdauer, auch ohne Einspeisung. Der Speicher verdoppelt die Kosten aber locker, oder erhöht sie noch schlimmer.
--- Ende Zitat ---
Das ist so pauschal falsch, hängt sehr vom eigenen Verbrauch, der Größe der PV und der Größe des Speichers ab.
Wie gesagt: Stand heute wird jede zweite PV mit Speicher installiert. Und oft kann das sogar je nach Verbrauchskurven über den Tag sich schneller rechnen.
--- Zitat ---Ich kann jeden absolut verstehen der sagt: Sorry, aber zusätliche 10-20.000€ sind nach derselben Summe für die Solarinstallation einfach nicht mehr drin.
--- Ende Zitat ---
Klar. Was nicht geht, geht nicht. Ich würde trotzdem beim Einbau immer so arbeiten, dass ein Speicher einfach nachrüstbar ist.
--- Zitat ---Wie gesagt, ein besserer Schritt wäre die erneuerbaren Energien, die zur Verfügung stehen, aber eben nicht genutzt werden, voll einzuspeisen, und den fossilen Energieträgern Nachrang einzuräumen. Jetzt wo Juniper eh dem Staat gehört kann man ja n paar von deren Kraftwerken als Backup für schlechte Zeiten rumoxidieren lassen, Staatspower um Lücken aufzufangen sozusagen?
--- Ende Zitat ---
Das funktioniert bei den Kohlekraftwerken leider nicht, weil man die leider nicht schnell rauf- und runterregeln kann. Mit Gaskraftwerken allerding ist das durchaus möglich.
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