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Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
BaerndME:
Ich sehe und lese gerade mal wieder einen Schwung von "so viel", das ist themenfüllend. Und Auto-Motorrad-Übergreifend. Ich würde gerne die Diskussion hierhin verlagern.
Da es hier auch einige Menschen mit Interesse am Thema gibt, allen voran unser Eisbärchen...
--- Zitat von: Mentallo am 10 Juni 2021, 22:30:51 ---ktm sagt, elektromotoren in große motorräder sind nicht realistisch. interessant.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: RaoulDuke am 11 Juni 2021, 08:14:19 ---Das finde ich relativ erstaunlich, weil es Automobilen ja in die andere Richtung geht. Als Autofan war ich vor ein paar Jahren sehr unerfreut, als ich las, dass Verbrennungsmotoren verboten werden sollen - teils ja sehr kurzfristig. Das führt dann dazu, dass es beispielweise ab 2025 schon sehr schwer wird, mit einem AUto mit Verbrennugnsmotor Amsterdam zu erreichen. Ab 2030 werden viele Städte nicht mehr damit befahrbar sein, unter anderem Paris. Die Welt will den Verbrenner nicht mehr, ob man das gut findet oder schlecht. Als Autofan dachte ich, dass es bald vorbei sei mit dieser Fortbewegungsart, und fand das sehr schade. Wenn man nicht mehr nach Amsterdam, Paris, Berlin und irgendwann Hamburg fahren kann, ist irgendwann dann auch die Ära echter Motorräder einfach vorbei - und über die immer strengeren Lärmvorschriften bei Einsatz auf dem Land habe ich noch gar nicht gesprochen.
Wenn es aus physikalischen Gründen so ist und es nicht anders geht, muss man das eben hinnehmen, das Hobby aufgeben und am Biker-Stammtisch über die alten Zeiten reden und leise in sein Bierglas weinen.
Etwas verwunderlich finde ich allerdings, dass irgendwie Zero, Harley Davidson und Energica das Memo wohl nicht bekommen haben und unverdrossen weiter Elektro-Motorräder anbieten, teils mit 400 km Reichweite und "Auftanken" in 20 Minuten mit Schnellader.
Wenn ich mir ansehe, wie riesig die Summen sind, die in Elektromobilität investiert werden, bin ich anfangs komplett überrascht worden. Tesla hielt ich vor allem wegen des sympathischen, aber auch erratischen CEOs für eine skurrile Veranstaltung, und die deutschen Autobauer für grundsolide. Nachdem der Markt aber begriffen hat (schneller als ich allerdings), dass es auf der Welt eine Milliarde Autos gibt und der Weg zur Dekarbonisierung bedeutet, dass ein Großteil davon ersetzt werden muss, ist die Story eigentlich klar: Es könnte absehbar einen Boom bei den Autoverkäufen geben, und die AKtienkurse der Autobauer zeigen das auch deutlich. Wer auf den Elektrozug aufspringt, kann Riesen-Kursgewinne einstreichen - damit sinken die Finanzierungskosten, und er bekommt Zugriff auf günstiges Kapital für Investitionen teils enormen Ausmaßes. Die Investitionen sorgen für die Möglichkeit hoher Stückzahlen, damit verteilen sich die Fixkosten wie Forschung und Entwicklung und Fertigungsanlagen auf mehr produzierte Stücke, und die Preise gehen in den Sinkflug über. Und schon kosten Elektroautos kaum mehr als Verbrenner, vermutlich bald sogar weniger. Und das, obwohl vorher alle gesagt haben, sowas sei gar nicht möglich... Warum soll das bei Motorrädern anders sein? Da sind nur die Verhältnisse der Stückzahlen und Kosten anders (etwas ungünstiger, weil der Mark kleiner ist und weniger Stück verkauft werden).
Da kann Herr Pierer sagen was er will: Die Unmöglichkeit, große Elektromotorräder zu bauen, gilt nur temporär und nur für KTM und vielleicht auch einige andere. Was sollen sie auch sagen: Wenn sie ankündigen, dass bald alles elektrisch wird, werden die Verkäufe ihres bisherigen Angebotes vermutlich recht deutlich abtauchen...
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 14 Juni 2021, 18:21:37 ---Hab das Thema nicht verfolgt.
Aber spontan fällt mir ein, dass der Verhältnis Nutzlast:Eigengewicht bei den beiden Optionen ein ganz anderes ist, was die Möglichkeiten einschränkt (schränken könnte).
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--- Zitat von: Mentallo am 23 Juni 2021, 04:56:27 ---
--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 14 Juni 2021, 18:21:37 ---Hab das Thema nicht verfolgt.
Aber spontan fällt mir ein, dass der Verhältnis Nutzlast:Eigengewicht bei den beiden Optionen ein ganz anderes ist, was die Möglichkeiten einschränkt (schränken könnte).
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ist jetzt vielleicht nicht 1:1 anwendbar, aber nun denn: Ich bin ja fan vom motorrad-rennsport. dort gibt es seit einigen jahren die "moto-e", eine klasse für potente e-motorräder nach standardisiertem reglement. rennen mit diesen werden über reduzierte rundenzahl ausgetragen, weil die akkus nicht lange genug halten. die rennen können nicht auf allen "üblichen" rennstrecken ausgetragen werden, weil die fahrzeuge auf grund extremen gewichts besonders große auslaufzonen brauchen. das sind z.b. kies-flächen aussen an kurven. das gewicht der fahrzeuge beträt 260 kilo, damit sind sie 100 kg schwerer als sonst übliche rennfahrzeuge der große klasse. und die brandgefahr ist besonders hoch, weswegen die üblichen helfer an der rennstrecke besondere lösch- und handhabungausbild benötigen.
einfach mal so nebenbei. ^-^
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--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 23 Juni 2021, 09:19:39 ---Brandgefährlicher als Bezin? ???
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--- Zitat von: Mentallo am 23 Juni 2021, 14:21:27 ---
--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 23 Juni 2021, 09:19:39 ---Brandgefährlicher als Bezin? ???
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In den Auswirkungen schon. Während das Benzinmotorrad halt ein kleines bisschen vor sich hin kokelt, geht so ein fetter Akku halt in einem weißen Feuerball auf. Kann man glaube ich gar nicht löschen. Oder nur in einem Bad.
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--- Zitat von: Jack_N am 24 Juni 2021, 08:48:35 ---Kommt auf den Akku an. LiFePo4 z.B. kannst auch mal von nem Hausdach schmeissen oder mit nem Bagger drüberfahren, da kokelt nix.
Die wiegen aber leider mehr als normale LiPos. Vor allem wenn noch Yttrium dazukommt, damit sie auch Kaltladefähig sind bei Minusgraden.
Siehe Tesla Model 3 - China-Variante, die haben die drin. Reichweite trotz höherem Gewicht niedriger, und geringere Ladegeschwindigkeit, dafür fackelt da nix.
Insofern sind die Natrium-Ionen-Akkus eine interessante Variante: https://www.golem.de/news/akkutechnik-und-e-mobilitaet-natrium-ionen-akkus-werden-echte-lithium-alternative-2106-156863.html
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BaerndME:
Zunächst mal gerade ein Video von Auto, Motor, Sport gesehen zum Thema (H2-) Brenntsoffzelle.
ie 9 größten Irrtümer zum Brennstoffzellen-Auto
Ich finde, dass das sehr, sehr schön erklärt ist. So sollte man informieren *find*.
Es geht darum, was Menschen denken, um Wirkungsgrade, Effektivität, die politische Situation u.s.w.. Sehr erhellend.
Fast noch interessanter: Methanol als Wasserstoffträger.
Geil. Wieso macht man das nicht einfach? Der BR-Bericht ist tendenziös, das gebe ich zu. Aber was sind die ECHTEN "Cons"?
EDIT: Hier auch ein paar Cons: https://www.youtube.com/watch?v=dQ77vCORXPw
--- Zitat ---Wenn ich mir ansehe, wie riesig die Summen sind, die in Elektromobilität investiert werden, bin ich anfangs komplett überrascht worden. Tesla hielt ich vor allem wegen des sympathischen, aber auch erratischen CEOs für eine skurrile Veranstaltung, und die deutschen Autobauer für grundsolide. Nachdem der Markt aber begriffen hat (schneller als ich allerdings), dass es auf der Welt eine Milliarde Autos gibt und der Weg zur Dekarbonisierung bedeutet, dass ein Großteil davon ersetzt werden muss, ist die Story eigentlich klar: Es könnte absehbar einen Boom bei den Autoverkäufen geben, und die AKtienkurse der Autobauer zeigen das auch deutlich. Wer auf den Elektrozug aufspringt, kann Riesen-Kursgewinne einstreichen - damit sinken die Finanzierungskosten, und er bekommt Zugriff auf günstiges Kapital für Investitionen teils enormen Ausmaßes. Die Investitionen sorgen für die Möglichkeit hoher Stückzahlen, damit verteilen sich die Fixkosten wie Forschung und Entwicklung und Fertigungsanlagen auf mehr produzierte Stücke, und die Preise gehen in den Sinkflug über. Und schon kosten Elektroautos kaum mehr als Verbrenner, vermutlich bald sogar weniger. Und das, obwohl vorher alle gesagt haben, sowas sei gar nicht möglich... Warum soll das bei Motorrädern anders sein? Da sind nur die Verhältnisse der Stückzahlen und Kosten anders (etwas ungünstiger, weil der Mark kleiner ist und weniger Stück verkauft werden).
--- Ende Zitat ---
Interessant finde ich, dass dein Blickwinkel, also nur der Winkel, mal wieder so anders ist, als meiner.
Eigentlich ist klar, dass Akkus nur eine Übergangstechnologie sind. Zu Technologien, die danach kommen, aber im Prinzip schon seit vielen, vielen Jahren in der Schublade liegen.
Sie lagen in der Schublade, so lange man mit Verbrennern viel verdienen konnte.
Sie kommen raus, wenn man mit der Übergangstechnologie nichts mehr verdienen kann.
...aber jetzt wird sich die Autoindustrie erstmal an Akkuautos gesund stoßen, so lange es geht, um dann "April, April" zu sagen, mit was Anderem zu kommen und die E-Autos wieder fallenzulassen. So rum sehe ich das, und es widert mich an. Und ja, da ist ein bisschen Verschwörungsthese dabei. :)
Jack_N:
Das das "technisch machbare" nicht umgesetzt wird ist ja schon lange klar - siehe Audis Rekordfahrt mit einem Diesel Audi 100 und ihr Versprechen, dass die Variante mit Ausstattung als 2,5L-Auto in Serie gehen werde:
https://www.mdr.de/wissen/der-sparsamste-diesel-aller-zeiten-100.html#:~:text=1989%20warb%20Audi%20mit%20einer,Fahr%20quer%20durch%20Europa%20verbraucht.
Hätte man damals konsequent das Erlernte in Richtung Leichtbau umgesetzt, dann wäre ein Fahrzeug wie der VW XL1 schon Jahrzehnte früher Realität geworden.
Man stelle sich einen City EL mit einem kleinen Zweizylinder Diesel vor - das Teil hätte unglaubliche Reichweiten. Oder halt einen Messerschmitt Kabinenroller mit moderner Verbrennertechnik, optimalerweise noch mit Freevalve-Technik von Koenigsegg (deren TinyFriendlyGiant-Motor aus 2 Litern und 3 Zylindern ja auch 600PS unter Einhaltung aller aktuellen Abgasnormen holt).
Eisbär:
--- Zitat von: BaerndME am 24 Juni 2021, 14:10:28 ---Aber was sind die ECHTEN "Cons"?
--- Ende Zitat ---
Ganz kurz und simpel zusammengefasst:
Mit dem Strom, den Du benötigst, um Methanol für 100km Reichweite herzustellen, fährt ein BEV bereits mindestens 500km weit, also noch mehr als bei Wasserstoff. Deswegen.
Wasserstoff und Methanol sind im Prinzip nur zwei Formen sogenannter E-Fuels. Und die sind furchtbar ineffizient.
Und nein, technischer Fortschritt wird daran wenig ändern, weil kein Fortschritt der Welt den ersten und zweiten Hauptsatz der Thermodynamik ungeschehen macht.
Wir sind aktuell in der Situation, dass Berechnungen zu Folge wir die Gesamtstromproduktion in Deutschland um etwa 10% steigern müssten, wenn man den gesamten Verkehrssektor zu Lande auf batterieelektrische Antriebe umstellen würde.
Und nun stelle man sich vor, man würde den Energiebedarf des Verkehrssektors durch E-Fuels (egal ob mit Wasserstoff, Methanol oder synthetischem Benzin oder Diesel) vervielfachen. Das ist doch komplett unsinnig.
BaerndME:
Realität in Hamburg
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