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Mobilitätswandel - weg vom Sprit!

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CommanderChaos:
Nach einer Rechnung, die ich irgendwo gesehen habe, rechnet sich eine Anlage mit Speicher deutlich schneller als ohne, weil der Grad der Selbstversorgung stark steigt. In meinem Kopf geistern acht Jahre herum. Eventuell gilt das aber nur bei Eigenbau, da die vom Profi installierten Anlagen einen deutlichen Aufpreis kosten. Ich beabsichtige jedenfalls bei Gelegenheit einen Eigenbau eines Inselsystems zumindest für einen Teil der Verbraucher.

Eisbär:

--- Zitat von: CommanderChaos am 25 September 2022, 16:12:03 ---Ich beabsichtige jedenfalls bei Gelegenheit einen Eigenbau eines Inselsystems zumindest für einen Teil der Verbraucher.

--- Ende Zitat ---
Das Problem dabei ist, es gibt rechtliche Vorgaben, dass das von Fachbetrieben gemacht werden muss afaik.

Jack_N:

--- Zitat von: Eisbär am 25 September 2022, 22:50:17 ---
--- Zitat von: CommanderChaos am 25 September 2022, 16:12:03 ---Ich beabsichtige jedenfalls bei Gelegenheit einen Eigenbau eines Inselsystems zumindest für einen Teil der Verbraucher.

--- Ende Zitat ---
Das Problem dabei ist, es gibt rechtliche Vorgaben, dass das von Fachbetrieben gemacht werden muss afaik.

--- Ende Zitat ---

Soweit ich weiss nur, wenn Du es ans eigentliche Stromnetz mit anschließt. Die Crux ist, dass "Fachbetriebe" gerne die Abnahme/ den Anschluß verweigern, wenn sie nicht ALLES gemacht haben und das Material über sie gekauft wurde. Und in der derzeitigen Situation können die sich das auch leisten.
Aber wenn Du nen komplett autarken Kreis hast, mit eigenem Akkuspeicher z.b., dann können die Dich mal gepflegt hintenrum. Rechnen tut sich das aber für Kleinverbrauch nicht. Hat grad ein Youtuber mal schön deutlich gemacht, der hat sich so nen Ausbau gebastelt, um seinen Rechner, seine gesamte Videoproduktion usw... alles über Solar+Pufferakku abzudecken. Reicht an schattigen Tagen trotz Laptopnutzung nicht immer aus, und die Investitionskosten wird er selbst bei gestiegenen Strompreisen nicht in 20 Jahren wieder reinholen.

Ins positive skalieren tut das alles leider nur, wenn man entsprechende Größenordnungen hat und den Akku selbst bauen kann aus einzelnen Blöcken.

Was anderes ists aber, wenn man so eine Akku/Inverter/Solar-Wechselrichter Kombikiste sich holt, direkt noch mit USB-Ausgängen, einige haben sogar QI-Ladepads für drahtloses Laden eingebaut. Teuer, ja, aber als all-in-one kann man die zusammen mit nem Falt-Solarpanel z.B. auch aufs Camping mitnehmen, oder auf Festivals (wenn gesicherte Aufstellung möglich). Und daheim dann eben auch nutzen, mal kurz rausschleppen um die Gartenparty zu beschallen, oder regulär eben Laptop oder so darüber laufen lassen - dann hat das Ding nen Mehrfach-Effekt, der schon hilft.

@Eisbär bezüglich Erweitern, Speicher und co:
Bestehende Solaranlagen decken oft bereits das ganze Dach ab. Wir können hier z.B. nichts erweitern. Null. Nada. Zudem ist die Anlage im Marktstammdatenregister angemeldet. Muss sie nach aktuell geltendem Recht auch, und auch die Befreiung von der Gewerbepflicht und Drosselung von größeren Anlagen als 10KW für Privatleute die jetzt kommt wird einen nicht davon befreien die Anlage zu registrieren.
Speist man ein und nutzt sie nicht 100% zum Eigenverbrauch, dann bekommt man seinen Anteil an der Einspeisevergütung. Bei bestehenden Anlagen ist die noch recht hoch - während neue Anlagen mit glaub 7cent/kwh einsteigen und das dann über die Laufzeit fällt haben Bestandsanlagen oft noch 10cent oder mehr, die sie ausgeschüttet bekommen.
Voraussetzung dafür ist aber, dass die Anlage nicht verändert wird. Wir dürften nichtmal unseren Solar-Wechselrichter durch ein anderes Modell ersetzen, oder bei gleicher Kapazität die Plattengeometrie ändern (weniger, dafür effizientere Platten) - alles darf nur gegen exakt dieselben Teile ausgetauscht werden, sonst erlischt die Einspeisevergütung.
Und das ist bares Geld, was Du eben auch nicht einfach wegwirfst. Zumal ich es auch nicht einsehe eine funktionierende Solaranlage vom Dach zu reißen, und für ca. 15.000€ (sehr, sehr niedrig geschätzt bei aktuellen Preisen, und ohne Speicher!) durch eine mit doppelter Leistung zu ersetzen, bei der ich dann für die überschüssige Energie aber nur knapp 50% mehr bekäme als jetzt dank niedrigerer Einspeisevergütung (trotz höherer Einspeisemenge).
Die Drosselung auf 70% Leistung gilt übrigens ebenso weiterhin, auch die darf für Bestandsanlagen nicht aufgehoben werden.

Ja, wir leben im Paragraphenland.

Bezüglich Speicher:
Ein 6,5Kwh-Speicher kostet mich derzeit ca. 6500€ ohne Installation und Lieferung. Alle günstigeren Modelle sind nicht lieferbar, Zeitpunkt unbekannt.
Bei einem Strompreis von 40cent/kwh (was bereits 12 cent höher wäre als das, was ich bis Ende nächsten Jahres bezahle) bräuchte ich 7 Jahre, in denen ich täglich diese Menge in den Speicher lade und wieder entnehme, damit der sich rechnet.
Ich habe aber viele Tage, an denen ich über Solar nichtmal diese 6,5 Kilowattstunden erzeuge (Winter, Schnee, starke Bewölkung etc...). Wenn da den ganzen Tag nur 300-400 Watt Solarleistung an den 10 Stunden wo es hell ist reinkommen, und ich ja auch Dauerverbraucher hab, die betrieben werden wollen, dann wird das nix.
Also schiebt sich die Zeit, bis sich der Speicher rentiert, immer weiter nach hinten raus.
Der Rest ist dann vom Strompreis abhängig. Immerhin: Der Amortisationszeitraum verschiebt sich bei nem Strompreis aus dem Netz von 40cent/kwh statt 30cent/kwh wie man ihn jetzt bekommt von über 9 auf knapp unter 7 Jahre - im Best-Case-Szenario.
Wenn ich mir den Verbrauch der letzten Tage anschaue, dann verbrauchen wir aber abends/nachts nur die Hälfte dessen, was der Speicher packt.
Damit verdoppelt sich der Zeitraum eher, und jetzt kommen wir schon in den Bereich, wo Batteriealterung ne Rolle spielt.

Bleibt das Problem, dass wir den Speicher gar nicht erst in der Zeit, in der die Sonne scheint, mit unserer Anlage auffüllen könnten. Zumindest in ca. der Hälfte des Jahres nicht.
Dann würde man den leersaugen und ab dem Punkt braucht auch der Speicher eine Mini-Erhaltungsladung aus dem Netz, er VERBRAUCHT also Strom, damit er nicht kaputtgeht.

Das ein Speicher aus ideologischer Sicht was Tolles ist - keine Frage. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Herstellung eben auch Rohstoffe verbraucht (Und zwar nicht zu knapp) und dass das Teil sich in den meisten Fällen in nem normalen Einfamilienhaus Zeit seines Lebens nicht rechnen wird.

Jack_N:
Für diejenigen, die über n E-Auto nachdenken:
Polestar 2 gibts grad beim Adac zu sehr guten Leasingkonditionen:
https://www.adac.de/fahrzeugwelt/auto/?make=polestar

Als Leasingfahrzeug vor allem garantiert dieses Jahr, d.h. Prämie wird dann auf die Startzahlung angerechnet. In den 399 sind aber Versicherung/Wartung nicht inkludiert. Und ja, würde man den Wagen kaufen, dann könnte man ihn nach 2 Jahren wohl ohne Verlust verkaufen - aber 9 Monate Lieferzeit vs. ist jetzt verfügbar kann hier den Ausschlag geben.

Davon ab ist der Polestar 2 echt n klasse Fahrzeug.

banquo:

--- Zitat von: Jack_N am 21 September 2022, 15:41:06 ---Die Abschlagsänderungen für Strom, die Bekannte bekommen haben, sind bislang moderat.

--- Ende Zitat ---

Tja, das kann ich so nun nicht bestätigen: mir hat unser Anbieter gerade offenbart, dass er ab dem 1.1. 49 Cent die kWh haben möchte. Aktuell sind es 31 Cent/kWh, was auch schon nicht ohne ist, was ich aber halt bereit war, für Ökostrom zu bezahlen.
Ich hab dann erst mal geflucht und geguckt, was die Konkurrenz für Neukunden so anbietet: man kann locker auch über 60 Cent bezahlen, wenn man das möchte. Wenn ich mir vorstelle, dass ich damit auch noch mein Auto auftanken würde...

Na, dafür sind wir aber die moralisch am besten aufgestellte Nation der Welt und schalten in fünf Monaten sogar noch drei weitere Kraftwerke ab. Das neue Motto ist dann wohl "Strom? Nein Danke" oder so...

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