Dem kann ich nur teilweise zustimmen: ich kenne doch einige Männer, die theoretisch auf meine (theoretisch vorhandene) Liste passen, in die ich mich praktisch aber nicht verliebt habe. Das alleine ist es nicht.
Das Dilemma der Ökonomisierung unseres Beziehungslebens alleine auf Partnerbörsen zu beziehen halte ich wie schon erwähnt für kurzsichtig. In Partnerbörsen zeigt sich das Phänomen besonders deutlich - dennoch ist es auch außerhalb von derart offenkundigen marktwirtschaftlich organisierten Feldern vorhanden.
Kopf aus, Bauchgefühl an, völlig wurscht ob im WWW oder im RL! \o/
Schließlich geht es doch darum, oder
Was genau verstehst Du denn unter "Ökonomisierung des Beziehungslebens" ?
Gemeint ist die Übertragung marktwirtschaftlicher Praktiken auf ein Handlungsfeld, das in Überzeugung eines Glaubens an die Liebe sich eigentlich marktwirtschaftlicher Logiken entziehen sollte: Der Partnerschaft.
In gewisser Weise muß sie, da sich alle beteiligten quasi naturbedingt den Regeln unterwerfen.(Man muß natürlich die markwirtschaftliche Parameter auf die Menschlichen umsetzten).Wonach suche ich eine Partner aus : Nach dem Äußeren, nach dem Charakter, nach bestimmten Fähigkeiten, nach einer gewissen Ausstrahlung, etc. (Reihenfolge willkürlich)Wonach suche ich ein Produkt aus : Nach den Fähigkeiten, nach dem Preis, nach der Beschaffenheit,etc.Es findet aus Sicht des "Konsumenten"(bewußt oder unbewußt) immer ein Abgleich zwischen Soll und Ist statt.Der einzige Unterschied ist, das bei der Partnerwahl einige diese Soll-Werte nicht so direkt greifbar sind -> Eindrücke, Emotionen, etc.Des weiteren gibt es genug Singles, die nach einer ausreichend langen Zeit der Einsamkeit auch bereit sind, abstriche bei der Partnerwahl zu machen (Die wenigsten, die ich kenne sagen "Ich will einen 100%-Partner oder ich bleibe bis an mein Ende allein).Alkohol beschleunigt das manchmal erheblich =)Beim Autokauf oder bei der Wohnungssuche habe ich ja irgendwann auch genug von der Suche.
Ich finde es überaus interessant, dass heute Menschen bereit sind meiner Ansicht nach unangemessen viel Geld zu zahlen um einen Partner zu finden.
handeln Menschen nicht immer grundsätzlich ökonomisch? Und die Handlung hängt nur davon ab was derjenige als ökonomisch empfindet?
Thomas, ich glaube dass wir so weit gar nicht voneinander entfernt sind, was unsere Einschätzungen in Punkto "Partnerschaften im 21. Jahrhundert" betrifft.
Zitathandeln Menschen nicht immer grundsätzlich ökonomisch? Und die Handlung hängt nur davon ab was derjenige als ökonomisch empfindet? Tun sie, wobei der zweite Satz lauten müsste :"Ob eine Handlung als ökonomisch bezeichnet wird, hängt davon ab, was der Betreffende als ökonomisch ansieht und was nicht"
Oh ich dachte dieser Eisbär wäre der Verbesserer.
Es gibt sogar ein Buch mit dem schicken Titel "Männerbeschaffungs Marketing" im dem paarungswillige Frauen erfahren wie sie den richtigen Mann finden und womit sie ihn anlocken können. Und sowas verkauft sich.Ehrlichgesagt finde ich dies erstaunlich.