Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede  (Gelesen 19904 mal)

banquo

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Antw:Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede
« Antwort #45 am: 09 Juli 2013, 23:22:46 »

www.persoenlich.com/news/medien/tages-anzeiger-die-m-nner-sind-den-letzten-jahren-massiv-bevorteilt-worden-307711

Na, das ist doch voll toll!
Während früher nur die eine Hälfte der Bevölkerung Erfahrung mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Abwertung machen durfte, haben wir dank dieser tapferen Vorkämpferinnen bald einen Zustand erreicht, in dem das jedem so ergehen kann, natürlich wie bisher ohne Rekurs und ohne Erklärung.

Inwieweit es nun besser ist, wenn die eine Hälfte weiterhin heimlich, die andere Hälfte hingegen ganz offen aus sexistischen Gründen diskriminiert wird habe ich allerdings noch nicht verstanden.

Ich find es auch sehr seltsam.

Was mir zB. zu denken gibt ist ihre Aussage "Und ein bevorzugter männlicher Bewerber muss für mich schon sehr viel können, ich würde von ihm nichts weniger erwarten als ein kleines Weltwunder."
Wenn Mann udn Frau also gleich gut für dne Job geeignet wären, wird die Frau genommen. Ist der Mann nur leicht besser geeignet als die Frau, wird auch die Frau eingestellt? Ist es wirklich dass was die Frauen wollen? Einen Job bekommen, nicht weil sie am Besten dafür geeignet sind, sondern einfach weil sie halt Frauen sind? Ist das nicht im Grunde auch wieder nur sexistisch, wenn nicht das Können, sondern einfach das Geschlecht eine Rolle spielt?
So weit die Theorie.

Die Praxis ist eher so: Bewerber_innen sind NIE 100%ig vergleichbar. Einfach weil jeder Mensch verschieden ist und unterschiedliche Qualitäten hat. Ob Bewerberin A nun "besser" ist als Bewerber B hängt bei 99% der Jobs davon ab, wie man die einzelnen Kriterien zueinander gewichtet. Einzige Ausnahme: Jobs, bei dem man nur EINE EINZIGE Kompetenz besitzen muss (und wie wir wissen gibts diese Jobs immer seltener).

Eingestellt wird folglich der- oder diejenige, deren Qualitäten im Gelaber unter den (meist männlichen) Entscheidern mehr geschätzt werden.

Naja, aber ein paar messbare Kriterien wird es ja wohl doch geben: Berufserfahrung, Hochschulabschlüsse, Zertifikate und Fähigkeitsnachweise... Wenn die Firma was taugt, dann wird sie schon eine Matrix der Bewerber erstellen. Da spontan erstmal zu sagen, ein Mann müsse "ein kleines Weltwunder" präsentieren, damit er genommen wird - das erscheint mir nicht richtig.

Viel schockierender fand ich aber den beiläufigen Kommentar "Aktuell hat man zum Beispiel als Mann so gut wie keine Chance, eine Korrespondentenstelle bei der "Süddeutschen“ zu bekommen.", insbesondere, weil die Interviewpartnerin da so überhaupt nichts dran auszusetzen hatte. Ehrlich, was soll sowas? *polemik an* Man möge an dieser Stelle mal "Mann" durch "Jude" oder "Homosexueller" oder "Ausländer" ersetzen... *polemik aus*

Als ich den Text das erste Mal gelesen hab, hab ich noch gedacht '30% Frauen als angestrebtes Ziel ist ja vielleicht gar nicht so verkehrt'. Aber dann wiederum denke ich, das können doch nicht die Mittel und Wege sein, das zu erreichen? Außerdem hab ich noch nie gehört, dass in Kindergärten oder Grundschulen oder Pflegeeinrichtungen eine 30%-Männer-Quote angestrebt werden würde - da ist dann die unausgewogene Geschlechterverteilung genauso egal wie bei der Müllabfuhr, auf der Baustelle oder im Klärwerk, hm? Komische Vorstellung von Gleichberechtigung haben diese Leute.



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banquo

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Antw:Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede
« Antwort #46 am: 18 Juli 2013, 08:39:00 »

Ich habe da nochmal ein bisschen darüber nachgedacht. Auch wenn es als Polemik gemeint war - inzwischen finde ich die Idee einer Quote für Grundschulen und Kindergarten gar nicht so schlecht.

Zum einen kann es für Kinder nicht gut sein, wenn sie nur weibliche Bezugspersonen haben. Gerade Kinder von Alleinerziehenden müssen sich ihre Rollenvorbilder dann aus dem Fernsehen oder sonstwo her suchen - woran sollen die sich dann orientieren?

Zum anderen werden Männer dadurch in der Wahrnehmung zu "dem anderen", und negativ belegt. In dem heutigen gesellschaftlichen Klima werden Männer, die Erzieher werden wollen und gerne mit Kindern zu tun haben ja sofort misstrauisch beäugt. Eigentlich auch voll widersinnig: ich dachte, es wäre die Absicht, überkommene Geschlechterbilder zu überwinden? Warum wird von Frauen selbstverständlich erwartet, dass sie mit Kindern umgehen können und wollen, bei Männern jedoch ist das suspekt?

Es gibt also durchaus gute Gründe, eine Männerquote einzuführen. Und der Kindergarten, an dem ich auf meinem Heimweg immer vorbei komme hat sogar ein Plakat im Fenster, dass junge Männer. ermutigen soll, sich auf eine solche Ausbildung zu bewerben.

Warum also fordert keiner so etwas? Wenn man polemisch sein will: weil man mit diesen Jobs kein Geld verdient und die deshalb nicht wichtig sind. Weil die Frauenquotenvertreterinnen als Schwerpunkt gar nicht Gleichberechtigung haben, sondern Macht und Geld. Weil die Frauenquote nur ein zusätzliches Argument im Verteilungskampf um die besten Futtertröge ist.

Für sowas mag ich mich aber nicht einspannen lassen. Unabhängig davon, ob das auch zu meinen Lasten geht: das ist für alle fachlich fähigen Leute schlecht, wenn so sachfremde Erwägungen den Ausschlag geben. Dann lieber anonymisierte Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche mit allen Bewerbern, die die Kriterien erfüllen.
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Antw:Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede
« Antwort #47 am: 05 September 2013, 08:33:57 »

ich muss das hier noch mal rauskramen, weil ich heute morgen spontan an diesen thread dachte:

www.sueddeutsche.de/kultur/dokumentation-ueber-femen-erniedrigte-amazonen-1.1762451


"Schöne, selbstbestimmte, unerschrockene Amazonen des Feminismus, die mit blankem Busen gegen die Unterdrückung der Frau, gegen Prostitution, Männergewalt und autoritäre Regimes kämpfen - das ist das offizielle Image von Femen. Doch ein Dokumentarfilm aus dem Inneren der ukrainischen Aktivistinnengruppe, der auf dem Filmfestival von Venedig vorgestellt wurde, zerstört nun dieses Bild. Glaubt man den Bildern dieses Films, ist der Chef der Gruppe ein autoritärer, extrem dominanter Mann, der seine Aktivistinnnen zum Teil bezahlt, erniedrigt und in emotionaler Abhängigkeit hält."

ich hab mich ja schon die ganze Zeit gefragt, womit die ihren Kram eigentlich finanzieren.
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RaoulDuke

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Antw:Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede
« Antwort #48 am: 05 September 2013, 10:59:14 »

"Schöne, selbstbestimmte, unerschrockene Amazonen des Feminismus, die mit blankem Busen gegen die Unterdrückung der Frau, gegen Prostitution, Männergewalt und autoritäre Regimes kämpfen - das ist das offizielle Image von Femen. Doch ein Dokumentarfilm aus dem Inneren der ukrainischen Aktivistinnengruppe, der auf dem Filmfestival von Venedig vorgestellt wurde, zerstört nun dieses Bild. Glaubt man den Bildern dieses Films, ist der Chef der Gruppe ein autoritärer, extrem dominanter Mann, der seine Aktivistinnnen zum Teil bezahlt, erniedrigt und in emotionaler Abhängigkeit hält."

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Ich fand die Truppe noch nie toll, aber das ist echt einfach traurig.
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RaoulDuke

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Antw:Die Uni Leipzig verwendet NUR noch weibliche Formen in der Anrede
« Antwort #49 am: 05 September 2013, 11:19:19 »

Ich habe da nochmal ein bisschen darüber nachgedacht. Auch wenn es als Polemik gemeint war - inzwischen finde ich die Idee einer Quote für Grundschulen und Kindergarten gar nicht so schlecht.

Zum einen kann es für Kinder nicht gut sein, wenn sie nur weibliche Bezugspersonen haben. Gerade Kinder von Alleinerziehenden müssen sich ihre Rollenvorbilder dann aus dem Fernsehen oder sonstwo her suchen - woran sollen die sich dann orientieren?

Zum anderen werden Männer dadurch in der Wahrnehmung zu "dem anderen", und negativ belegt. In dem heutigen gesellschaftlichen Klima werden Männer, die Erzieher werden wollen und gerne mit Kindern zu tun haben ja sofort misstrauisch beäugt. Eigentlich auch voll widersinnig: ich dachte, es wäre die Absicht, überkommene Geschlechterbilder zu überwinden? Warum wird von Frauen selbstverständlich erwartet, dass sie mit Kindern umgehen können und wollen, bei Männern jedoch ist das suspekt?

Natürlich sind die eigenen Beobachtungen nie repräsentativ, aber ich nehme in Bezug auf genau diese Fragestellung einen gesellschaftlichen Wandel wahr. So bin ich vor kurzem von einer Kindergärtnerin des neuen Kindergartens meines Sohnes angesprochen worden, ob ich nicht gerne in der Elternvertretung tätig sein möchte – mit der expliziten Begründung, dass man sich dort mehr engagierte Väter wünsche. Leider war mir das nicht möglich, aber ich hätte das schon gern gemacht, und es hat mich sehr gefreut, gefragt zu werden. Auch habe ich bisher nicht den Eindruck, als ob meinem Kleinen sein Geschlecht zum Nachteil gereichen würde.

Als ich ein Schulkind war, gab es noch ein ganz anderes Klima. Daaaaamals, in den 80ern, war für Männer das Idealbild des "Softies" en vogue, das heute nur noch als scherzhafte Bezeichnung dient. Männer waren irgendwie böse, gewalttätig, zeigten schlechtere Leistungen in der Schule und waren unsozialer, das schien Konsens zu sein. Einen Umgang mit insbesondere männlichen "Problemschülern", wie man ihn aus dieser Zeit kennt, scheint heute unvorstellbar. Vielleicht ist der Wandel schon weiter, als wir denken – von der Wahrnehmung des Problems zu den Werbeplakaten im Fenster von Kindergärten ist es ja ein weiter Weg, und er scheint zum Teil beschritten zu sein.

Warum also fordert keiner so etwas? Wenn man polemisch sein will: weil man mit diesen Jobs kein Geld verdient und die deshalb nicht wichtig sind. Weil die Frauenquotenvertreterinnen als Schwerpunkt gar nicht Gleichberechtigung haben, sondern Macht und Geld. Weil die Frauenquote nur ein zusätzliches Argument im Verteilungskampf um die besten Futtertröge ist.

Ich fürchte, Du hast recht. Man kommt nur aus dem Staunen kaum heraus, wie einerseits Erfolg gesellschaftlich auf Biegen und Brechen geächtet wird (sozial sein ist das neue erfolgreich sein!), und trotzdem so viele die so treffend bezechneten "Futtertröge" anstreben, und das noch mit solchen Mitteln.
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Black Ronin

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« Antwort #50 am: 05 September 2013, 11:53:07 »

"Schöne, selbstbestimmte, unerschrockene Amazonen des Feminismus, die mit blankem Busen gegen die Unterdrückung der Frau, gegen Prostitution, Männergewalt und autoritäre Regimes kämpfen - das ist das offizielle Image von Femen. Doch ein Dokumentarfilm aus dem Inneren der ukrainischen Aktivistinnengruppe, der auf dem Filmfestival von Venedig vorgestellt wurde, zerstört nun dieses Bild. Glaubt man den Bildern dieses Films, ist der Chef der Gruppe ein autoritärer, extrem dominanter Mann, der seine Aktivistinnnen zum Teil bezahlt, erniedrigt und in emotionaler Abhängigkeit hält."

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Kann mir mal einer erklären, wie man so viele attraktive Sklavinnen unter seine Fuchtel bekommt? ;D
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« Antwort #51 am: 05 September 2013, 13:46:24 »

"Schöne, selbstbestimmte, unerschrockene Amazonen des Feminismus, die mit blankem Busen gegen die Unterdrückung der Frau, gegen Prostitution, Männergewalt und autoritäre Regimes kämpfen - das ist das offizielle Image von Femen. Doch ein Dokumentarfilm aus dem Inneren der ukrainischen Aktivistinnengruppe, der auf dem Filmfestival von Venedig vorgestellt wurde, zerstört nun dieses Bild. Glaubt man den Bildern dieses Films, ist der Chef der Gruppe ein autoritärer, extrem dominanter Mann, der seine Aktivistinnnen zum Teil bezahlt, erniedrigt und in emotionaler Abhängigkeit hält."

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Ich fand die Truppe noch nie toll, aber das ist echt einfach traurig.


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