Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Die Sexismus-Debatte  (Gelesen 35311 mal)

Simia

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #75 am: 04 Februar 2013, 09:38:26 »

Das stimmt. Es ist wie ein Muster, die Diskriminierung von Frauen geht oft einher mit der von jeglicher Abweichung vom traditionellen Verständnis, gerade bei Jugendlichen, die ihren Platz noch finden müssen und dabei gefühlt immer mehr sich selber überlassen bleiben (täuscht wahrscheinlich?).

Nicht-heterosexuell ist ein interessantes Stichwort, also Sexismus (?) gegenüber dem eigenen Geschlecht. Wie ist das denn in der Schwulen- und Lesben-"Szene"? Ich weiß, dass man dort auch nicht immer vorbildlich und respektvoll miteinander umgeht. Hier wird aber ja eigentlich nicht das Geschlecht als Gesamtheit degradiert, sondern das "Individuum". Das macht es natürlich keinen Deut besser, aber kann man da noch von Sexismus im Sinne von Geschlecht/Sexus sprechen, oder nicht wenn dann eher von Sex-Ismus im Sinne einer Überbewertung sexueller Aktivitäten?

Und die brisante Frage, die sich mir gerade stellt: Kann man das dann nicht doch auch auf heterosexuelle Verhältnisse übertragen?  Ist die Geringschätzung Mann-Mann oder Frau-Frau trotz gleicher Mittel eine andere als die Geringschätzung Mann-Frau oder Frau-Mann?
« Letzte Änderung: 04 Februar 2013, 17:32:03 von Simia »
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Vanitas

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #76 am: 05 Februar 2013, 09:11:11 »

Sexismus als solcher, sprich auf die bloße Degradierung auf sein Geschlecht, ist in der Schwulen-/Lesben-Szene eine absolute Seltenheit.

Was ich meinte, ist Sexismus von Heterosexuellen gegen  Bi-/Homosexuelle. Das klingt jetzt komisch, aber eben die "scherzhafte" Form des Sexismus gegenüber Menschen die von der "sexuellen Norm" abweichen...

Grundsätzlich gilt, dass es in derSzene vergleichsweise wenig Sexismus gibt, da meist einfach eine größere Akzeptanz und mehr Respekt vorhanden ist (nach meiner Empfindung).

Betrachtet man aber deinen Aspekt des Sex-Ismus dann hast du schon recht. Naja, allerdings ist das bei Heterosexuellen nicht anders.
LG
Basti

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CubistVowel

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #77 am: 05 Februar 2013, 09:49:35 »

Weil ich es gerade gelesen habe: das Wort "Stutenbissigkeit" ist ein gutes Beispiel für den alltäglichen Sexismus. Während ein ähnliches Verhalten bei Männern (also Festlegen einer Rangfolge, Stärkung der eigenen Position, Durchsetzungsvermögen) als normal gilt oder sogar gesellschaftlich erwünscht ist, gelten Frauen schnell als "stutenbissig" oder "zickig".

Über Sexismus und Ungleichheit in der Sprache hatte Schattenwurf schon einen Vortrag verlinkt, den ich hier nochmal empfehlen möchte. (Nichtnerds, lasst euch nicht von den ersten Minuten abschrecken...^^)
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Julya

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #78 am: 05 Februar 2013, 16:50:27 »

Weil ich es gerade gelesen habe: das Wort "Stutenbissigkeit" ist ein gutes Beispiel für den alltäglichen Sexismus. Während ein ähnliches Verhalten bei Männern (also Festlegen einer Rangfolge, Stärkung der eigenen Position, Durchsetzungsvermögen) als normal gilt oder sogar gesellschaftlich erwünscht ist, gelten Frauen schnell als "stutenbissig" oder "zickig".

Super Beispiel!!!
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Inverted

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #79 am: 15 Februar 2013, 08:46:09 »

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messie

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #80 am: 15 Februar 2013, 09:05:08 »

Da hat aber einer eine extrem antilinke Brille auf.  ;D

Im Kern hat der Kerl recht, "Sexismus" in dem Zusammenhang mit Brüderle zu verwenden, ist klare Loslösung von der eigentlichen Bedeutung des Begriffes und auch als Manipulation gedacht, das denke ich auch.
Allerdings glaube ich nicht, dass Sexismus ein "linker Propaganda- und Kampfbegriff" ist, sondern schlicht ein politischer unabhängig irgendeiner Parteifärbung. Wäre Brüderle z.B. ein SPD-Mitglied oder ein Grüner, hätte dann eben die CDU und FDP diesen Begriff verwendet. Merke: Im Wahljahr ist Manipulation durch die Sprache des Politikers bester Freund.

Den behaupteten Zusammenhang, dass da eine Antifaschismus-Kampagne mit diesem "Sexismus-Skandal" geführt werden würde, glaubst du hoffentlich selbst nicht.  ;) Das ist nun wirklich zu weit hergeholt. Passt aber selbstredend zum Ruf von "eigentümlich frei", stark rechtsorientiert zu sein.
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RaoulDuke

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #81 am: 15 Februar 2013, 11:38:27 »

Das Wort „Sexismus“ ist Propaganda

Mal abgesehen davon, dass der Artikel teilweise selbst nicht gerade Polemik-frei ist, ist er scharf beobachtet und gut geschrieben - es ist sehr lobenswert, wenn sich mal jemand nicht dem möglichst schnellen Mitschwimmen im Strom der political correctness verschreibt.
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Inverted

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #82 am: 15 Februar 2013, 18:05:24 »

Allerdings glaube ich nicht, dass Sexismus ein "linker Propaganda- und Kampfbegriff" ist, sondern schlicht ein politischer unabhängig irgendeiner Parteifärbung. Wäre Brüderle z.B. ein SPD-Mitglied oder ein Grüner, hätte dann eben die CDU und FDP diesen Begriff verwendet.
Unwahrscheinlich. Als Grüne kann man hierzulande ja sogar die Schlächter totalitärer Regime "High-5"-mässig abklatschen, ohne dass das in den Medien gross thematisiert wird.

Nicht auszudenken, was losgewesen wäre, wenn das ein Vertreter der konservativ-liberaler Regierung gewagt hätte...

Da hätte hier auch mit Sicherheit ein reisserischer Thread in der Art "Skrupelloser Neoliberaler verbrüdert sich mit brutalem Folter-Faschisten" oder so ähnlich zur Folge gehabt. Wenn hingegen eine Vertreterin des rot-grünen Mainstreams (in diesem Falle also Claudia Roth) das tut, ja dann ist alles easy - weil war ja gar nicht so gemeint.
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banquo

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #83 am: 19 Februar 2013, 22:38:00 »

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #84 am: 20 Februar 2013, 16:13:27 »

Als Grüne kann man hierzulande ja sogar die Schlächter totalitärer Regime "High-5"-mässig abklatschen, ohne dass das in den Medien gross thematisiert wird.

Nicht auszudenken, was losgewesen wäre, wenn das ein Vertreter der konservativ-liberaler Regierung gewagt hätte...
Ahhh ja... dann darfst aber nicht schauen, wo sich die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDPnah) so überall (eher weniger) mit Ruhm bekleckert (hat) und die großen Medienkonzerne eher nicht drüber berichten.

Kleines Beispiel:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58489

Wenn man nicht gerade in Regierungsverantwortung steckte, hat man dann auch mal sowas von sich gegeben:
http://www.tagesspiegel.de/politik/international/staatsstreich-friedrich-naumann-stiftung-rechtfertigt-putsch-in-honduras/1579132.html?_FORMAT=PRINT&_FRAME=33
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1015932/

Das von der aktuellen Bundesregierung fleißig Waffen in den Nahen Osten verkauft werden - womit dann dort Aufstände blutig niedergeschlagen werden - klappt auch nur, wenn man mit den Mächtigen dort vor Ort grün ist.
http://www.hintergrund.de/201209042234/politik/inland/noch-mehr-waffen-fuer-den-nahen-osten.html

Kritische Meldungen in den großen Medien hierzulande auch eher eine Seltenheit.

Wenn sich Politiker hierzulande - egal ob CDU/CSU, FDP, SPD oder Grüne - nicht gerade total dümmlich anstellen, werden die doch alle nur mit Samthandschuhen angefasst. Köpfe rollen doch nur, wenn Wahlen sind oder der dumme Pöbel dann doch mal zu viel Wind macht oder gerade ne andere Schweinerei untern Tisch fallen muss.
« Letzte Änderung: 20 Februar 2013, 16:17:27 von l3xi »
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messie

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #85 am: 20 Februar 2013, 16:39:08 »

Oh, es ist doch noch viel simpler: Wenn Wahlen sind, wird kurz vor der Wahl irgendein unwichtiges Thema genommen, das aufgebauscht, und nach den Wahlen dann ad acta gelegt. Die eigentlichen Aufreger wie genannte Waffenlieferungen werden erst gar nicht thematisiert. Wohl wissend, dass es jede Regierung ohnehin tun wird, weiter nahezu heimlich, wie gehabt.
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Multivac

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #86 am: 27 Februar 2013, 13:59:32 »

Der Spiegel hat dazu einen fundierten Selbsttest entwickelt: "Bin ich ein Sexist ?"

http://www.spiegel.de/spam/satire-spiegel-online-spam-sexismus-test-a-880456.html
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Kenaz

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #87 am: 27 Februar 2013, 15:23:21 »

Das Wort „Sexismus“ ist Propaganda

- Schön, dass Du diesen Artikel hier verlinkst. Seit Deinem Hinweis vor einiger Zeit goutiere ich die Seite regelmäßig und hatte ihn vor kurzem auch mit spontaner Begeisterung zur Kenntnis genommen. Lange nichts derart Treffendes mehr gelesen.

Den behaupteten Zusammenhang, dass da eine Antifaschismus-Kampagne mit diesem "Sexismus-Skandal" geführt werden würde, glaubst du hoffentlich selbst nicht.  ;) Das ist nun wirklich zu weit hergeholt. Passt aber selbstredend zum Ruf von "eigentümlich frei", stark rechtsorientiert zu sein.

- Das nenn' ich jetzt aber mal eine sachlich fundierte Kritik. Hut ab, Hut auf, man ist begeistert! Fehlt eigentlich nur noch der Hinweis auf den Umstand, dass der Herr Edler u. a. auch in der JF publiziert, um das "Bääääh, der ist RECHTS!"-Totschlag"argument" geschmacklich abzurunden ...

Auch zu diesem Phänomen gab's übrigens neulich bei "eigentümlich frei" einen sehr instruktiven Kommentar, dessen Lektüre an dieser Stelle - weil gar so passend - herzlich empfohlen sei.
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Schattenwurf

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #88 am: 27 Februar 2013, 17:46:07 »

Das Wort „Sexismus“ ist Propaganda
Ich finde den Artikel schlecht ... ist fraglos witzig geschrieben ...
sieht man oft bei Menschen die zwanghaft versuchen möglichst geistreich zu erscheinen.

Am Anfang wird bemängelt das Sexismus und Rassismus in einen Topf geworfen werden,
am Ende wird "Bewusstsein schaffen",
also Menschen auf etwas hinweisen das sie so vielleicht noch nicht bemerkt haben,
mit Gehirnwäsche gleichgesetzt.

Ein bisschen wie das "Du bist doof! Nein du bist doof"-Spiel im Kindergarten ^^
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messie

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Re: Die Sexismus-Debatte
« Antwort #89 am: 27 Februar 2013, 17:58:40 »

Zitat
"Bääääh, der ist RECHTS!"-Totschlag"argument"

Ach komm Kenaz, soo einfach ziehst du dir Schuhe doch nun wirklich nicht an. ;)
Dann begründe doch mal mit deinen eigenen Worten, warum diese Sexismus-Debatte eine Antifaschismus-Kampagne sein soll. Für mich sind das Äpfel mit Birnen verglichen, denn Brüderle, gegen den in dieser Debatte gewettert wird, ist nun einmal FDP-Mitglied. Was an dem faschistisch sein soll, wüsste ich dann mal gern.  8)
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