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Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern

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Kenaz:
@ Eisbär

Huh, da wird aber einer grantig ...! 8) Um "unsägliche Godwins" würde es sich übrigens handeln, wenn ich den fraglichen Vergleich aus heiterem Himmel gegriffen hätte - dem ist aber keineswegs so.

Und, ja, selbstverständlich passe auch ich meine Rhetorik dem Zielpublikum an, ich ordne ihm deshalb aber noch lange nicht die programmatischen Inhalte unter. Wenn Du diesen PC-Mumpitz allerdings so weit mitmachst, dass Du Dir mit Verweis auf Grass & Co. Kritik an der israelischen Außenpolitik verkneifst, tust Du genau das. Im übrigen geht es im Rahmen der PC-Doktrin nicht zu knapp um formale Fragen, insofern sind Rhetorik und Botschaft bisweilen gar nicht so leicht zu trennen - und man verpasst diesem Quatsch nun mal sein Placet, wenn man sich seinen Vorgaben unterordnet.

Eisbär:

--- Zitat von: Kenaz am 03 Januar 2013, 12:49:42 ---Huh, da wird aber einer grantig ...! 8) Um "unsägliche Godwins" würde es sich übrigens handeln, wenn ich den fraglichen Vergleich aus heiterem Himmel gegriffen hätte - dem ist aber keineswegs so.
--- Ende Zitat ---
Ööhm.. doch!


--- Zitat ---Und, ja, selbstverständlich passe auch ich meine Rhetorik dem Zielpublikum an, ich ordne ihm deshalb aber noch lange nicht die programmatischen Inhalte unter. Wenn Du diesen PC-Mumpitz allerdings so weit mitmachst, dass Du Dir mit Verweis auf Grass & Co. Kritik an der israelischen Außenpolitik verkneifst, tust Du genau das.
--- Ende Zitat ---
Davon, sich die Inhalte zu verkneifen, war von mir aber nie die Rede, ich habe nur gesagt, dass man besser zweimal überlegt, wie man etwas formuliert.
Meines Wissens geht es bei PC auch nicht um Inhalte, sondern ausschließlich um Formen.
--- Zitat ---Im übrigen geht es im Rahmen der PC-Doktrin nicht zu knapp um formale Fragen, insofern sind Rhetorik und Botschaft bisweilen gar nicht so leicht zu trennen - und man verpasst diesem Quatsch nun mal sein Placet, wenn man sich seinen Vorgaben unterordnet.
--- Ende Zitat ---
Ob PC nun immer Quatsch ist, darüber ließe sich trefflich streiten.

Aber um mal eine schöne Formulierung (die zum eigentlichen Thema gehört) von Dieter Nuhr in die Debatte einzubringen:
"Der Islam ist nur da tolerant, wo er keine Macht hat."

Kenaz:

--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---
--- Zitat von: Kenaz am 03 Januar 2013, 12:49:42 ---Huh, da wird aber einer grantig ...! 8) Um "unsägliche Godwins" würde es sich übrigens handeln, wenn ich den fraglichen Vergleich aus heiterem Himmel gegriffen hätte - dem ist aber keineswegs so.
--- Ende Zitat ---
Ööhm.. doch!
--- Ende Zitat ---

- Ach Eisbär, das ist mir dann doch 'ne Nummer zu blöde. Wenn Du den Zusammenhang im vorliegenden Fall partout nicht sehen willst, dann lass' es eben bleiben.


--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---Meines Wissens geht es bei PC auch nicht um Inhalte, sondern ausschließlich um Formen.
--- Ende Zitat ---

- Die sind zweifelsohne ein ganz entscheidender Punkt, die Doktrin beschränkt sich aber keineswegs darauf. Um ein Beispiel zu bemühen: Der in der einschlägigen Szene quasi programmatische Satz "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" deklariert bestimmte, nicht näher benannte Themen und Themenkomplexe - respektive Inhalte - tutti completo als "Faschismus" und stellt auf diese Weise bereits vor einer möglichen Diskussion klar, worüber man reden kann/darf und worüber nicht. Das Feine daran ist: Was da im konkreten Fall dann "Faschismus" sein mag, das bestimmt der wackere, moralisch integere "AntiFaschist" von eigenen Gnaden - und seine Meinung in Frage zu stellen, das wiederum disqualifiziert den Fragesteller eo ipso als "Faschisten", respektive als "Verbrecher", mit dem man sich inhaltlich/argumentativ gar nicht erst auseinandersetzen muss, bevor man ihn zur Hölle schickt. - Die katholische Inquisition des Mittelalters oder die Geheimpolizei einer x-beliebigen Diktatur könnten gegen ihre Widersacher kaum perfider vorgehen.


--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---Ob PC nun immer Quatsch ist, darüber ließe sich trefflich streiten.
--- Ende Zitat ---

- In der Regel - die durch zweifelsohne auch existierende Ausnahmen bestätigt wird - gibt es da meiner Ansicht nach weder viel noch trefflich zu streiten. Ich für meinen Teil halte rein gar nichts von Denk- und Sprechverboten, völlig furzegal, wie sie motiviert sein sollen.

Eisbär:

--- Zitat von: Kenaz am 03 Januar 2013, 18:20:40 ---
--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---
--- Zitat von: Kenaz am 03 Januar 2013, 12:49:42 ---Huh, da wird aber einer grantig ...! 8) Um "unsägliche Godwins" würde es sich übrigens handeln, wenn ich den fraglichen Vergleich aus heiterem Himmel gegriffen hätte - dem ist aber keineswegs so.
--- Ende Zitat ---
Ööhm.. doch!
--- Ende Zitat ---

- Ach Eisbär, das ist mir dann doch 'ne Nummer zu blöde. Wenn Du den Zusammenhang im vorliegenden Fall partout nicht sehen willst, dann lass' es eben bleiben.
--- Ende Zitat ---
Tut mir ja leid, wenn Du da Zusammenhänge siehst, aber ich sehe da zwischen der politisch motivierten Hinrichtung und Zurschaustellung des Leichnams an Fleischerhaken aufgehängt doch noch einen eklatanten Unterschied zu einem Shitstorm (der ja ein grunddemokratisches System ist) oder den öffentlichen Vorwürfen einer Institution, die sich wichtiger nimmt, als sie ist.


--- Zitat ---
--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---Meines Wissens geht es bei PC auch nicht um Inhalte, sondern ausschließlich um Formen.
--- Ende Zitat ---
- Die sind zweifelsohne ein ganz entscheidender Punkt, die Doktrin beschränkt sich aber keineswegs darauf. Um ein Beispiel zu bemühen: Der in der einschlägigen Szene quasi programmatische Satz "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" deklariert bestimmte, nicht näher benannte Themen und Themenkomplexe - respektive Inhalte - tutti completo als "Faschismus" und stellt auf diese Weise bereits vor einer möglichen Diskussion klar, worüber man reden kann/darf und worüber nicht. Das Feine daran ist: Was da im konkreten Fall dann "Faschismus" sein mag, das bestimmt der wackere, moralisch integere "AntiFaschist" von eigenen Gnaden - und seine Meinung in Frage zu stellen, das wiederum disqualifiziert den Fragesteller eo ipso als "Faschisten", respektive als "Verbrecher", mit dem man sich inhaltlich/argumentativ gar nicht erst auseinandersetzen muss, bevor man ihn zur Hölle schickt. - Die katholische Inquisition des Mittelalters oder die Geheimpolizei einer x-beliebigen Diktatur könnten gegen ihre Widersacher kaum perfider vorgehen.
--- Ende Zitat ---
Du übersiehst dabei den entscheidenden Unterschied, dass besagter Antifaschist - Gott sei Dank - nicht die Deutungshoheit darüber hat, was PC ist.
Wenn man sich auf eine Diskussion mit einem Extremisten einläßt, egal welcher Couleur, kommt eigentlich nie etwas bei heraus. Das weiß man aber vorher.


--- Zitat ---
--- Zitat von: Eisbär am 03 Januar 2013, 15:30:32 ---Ob PC nun immer Quatsch ist, darüber ließe sich trefflich streiten.
--- Ende Zitat ---
- In der Regel - die durch zweifelsohne auch existierende Ausnahmen bestätigt wird - gibt es da meiner Ansicht nach weder viel noch trefflich zu streiten. Ich für meinen Teil halte rein gar nichts von Denk- und Sprechverboten, völlig furzegal, wie sie motiviert sein sollen.

--- Ende Zitat ---
Ich halte es schon für sinnvoll, Opfern von politisch, rassistisch oder ähnlich motivierten Verbrechen nicht vor den Kopf zu stoßen, indem man die Taten relativiert oder verharmlost.

messie:

--- Zitat von: Kenaz am 03 Januar 2013, 06:52:31 ---
--- Zitat von: messie am 02 Januar 2013, 22:10:43 ---Grass konnte es ja zumindest egal sein, er muss nicht fürchten dass er nun öffentlich oder sonstwie nicht mehr existent ist. [...] Aber ein Politiker? Der ist doch sofort erledigt heutzutage, sobald er auch nur ein kritisches Wort über Israel sagt, und sei es auch nur über irgendetwas, das die israelische Regierung tat.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: RaoulDuke am 02 Januar 2013, 23:43:15 ---...
--- Ende Zitat ---

- Liebe Leute, ich muss mich doch sehr wundern. Lest Euch das, was Ihr da geschrieben habt, noch mal in Ruhe durch und dann versucht Euch mal an die Zeit zu erinnern, als Ihr so acht, neun, zehn Jahre alt wart und Euch zum ersten Mal gewundert habt, wie es "damals" eigentlich so weit kommen konnte - warum die Leute nicht schon "aufgestanden" sind und "den Mund aufgemacht" haben, als es begann, unschön zu werden. Heute besteht beileibe kein nennenswerter Anlass mehr - bzw. nur in den allerseltensten Fällen -, Anspruch auf eine Tapferkeitsmedaille zu erheben, bloß weil man "laut gegen Nazis" ist: das ist nun wirklich so was von Mainstream, da stimmt jeder mit ein. Courage & Aufrichtigkeit beweisen sich mittlerweile auf ganz anderen Spielfeldern. - Und wenn Ihr Euch das mal kurz ganz unvoreingenommen durch den Kopf gehen lasst - schwuppdiwupp habt Ihr 'ne Antwort auf Eure Frage von damals, als Ihr noch ein kleiner Steppke wart und alles so einfach aussah.  ::)

--- Ende Zitat ---

Nee du, den Schuh ziehe ich mir nicht an.

Erstens, weil ich persönlich ja sehr wohl meine Meinung sage und das auch gerne mal gegen die Mehrheitsmeinung. Was im übrigen exakt in diesem Thread hier geschehen ist, wenn du ein paar Seiten weiter zurückblättern magst. ;)

Zweitens ist das Phänomen von damals, das du hier ansprichst, nicht dass Leute wie Grass nun möglicherweise nix mehr sagen, sondern dass es heute wie damals kaum Gegenwehr gegen das, was man heute so gerne "Shitstorm" nennt, gab! Da haben alle auf Grass draufgekloppt, Gegenmeinungen gab es merkwürdigerweise kaum welche. DAS ist das Problem damals gewesen, und das ist es auch heute! Da wird von oben manipuliert bis die Schwarte kracht und keiner wehrt sich ... hallooo?
Dass da den Prominenten, die Karriere / Familie / alles verlieren können durch eine einzige Aussage, da dann vergeht wenn sie bemerken dass sich niemand hinter sie stellt sondern nur alle gegen sie weil's halt so einfach und schick ist, dann kann ich jedenfalls sehr gut verstehen, dass die meisten davon dann die Klappe halten.

Die paar Prominenten da oben haben nicht das Grauen möglich gemacht, das damals geschah. Es war dann doch tatsächlich die Basis, von der erstaunlich viele tatsächlich genau das richtig fanden, was der Föööhrer damals befürwortete und dass diese die ganz klare Mehrheit darstellte. Denn, Machtergreifung hin oder her: Als die NSDAP stärkste Kraft im Parlament am 5. März 1933 wurde, geschah dies noch unter komplett demokratischen Vorzeichen. Den Irren da hat man damals doch tatsächlich ganz ordentlich gewählt! Die Gaunereien gingen erst später los.

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