Schwarzes Hamburg > Schwarze Szene
Wie seid ihr in diese "Szene" gestolpert?
RaoulDuke:
Hm, wie ich hier reingeraten bin?
Also, vielleicht stelle ich es vorweg: So richtig "drin" war ich eigentlich nie, eher zu Gast - aber wenn man es im Rückspiegel betrachtet, ist der dunkle Haufen (mit wechselnder Zusammensetzung) die Truppe, bei der ich am Häufigsten zu Gast war.
Seit ich ein kleiner Junge bin, war Musik etwas ziemlich wichtiges für mich. Mit meinem Vater habe ich früher viel klassische Musik gehört, und insbesondere Opern von Wagner rissen mich total mit. Das Düstere und das Geheimnisvolle, das beim bespielsweise beim "Fliegenden Holländer" mitschwang, faszinierte mich. Später ging mein Musikgeschmack zunächst mehr in Richtung Metal, mehr oder minder weil alle meine Freunde das hörten. Aber der Sound von Titel wie "Sweet Dreams" von Eurythmics oder "The Great Commandment" von Camouflage gefiel mir eigentlich mehr. Zu dieser Zeit begannen auch die ersten Depeche Mode-Scheiben zu kursieren, die von den meisten meiner Freunde eigentlich nicht so geschätzt wurden - das war irgendwie Musik für die Bravo aus deren Sicht, schließlich zerschrotete da niemand E-Gitarren. Ich stand total drauf.
Mein Musikgeschmack saugte mehr Einflüsse auf, es ging in Richtung Punk und ich war eeeeendlich alt genug, auszugehen. Und man traf mich gelegentlich im Subway in Kiel. Noch nicht so furchtbar oft, weil ich (zu) jung damit angefangen hatte und einige gestandene Punks mich und meine ebenso jungen Freunde da nicht wirklich willkommen hießen. Dennoch tigerte ich immer wieder hin, und fand das eigentlich ganz OK. Bis ich eines Tages dort alleine aufschlug, irgendwie keinen Bock auf die Party hatte und durch die Katakomben der Bergstrasse geisterte und in einen anderen Laden ging. Und was mir entgegenschlug, war etwas völlig anderes, als ich bisher kannte. Alles war schwarz verhangen, es wurde diese morbid-faszinierende Musik gespielt, süß-eingängig und grotesk zugleich, und die Stimmung war ganz ganz anders als bei den Punks. Freundlich, respektvoll, stilvoll und trotz des brutalen Weltschmerzes, der im ersten Titel mitklang, den ich dort hörte, friedlich (es war übrigens "Gottes Tod" von Das Ich). Ich kam wieder. Und wieder. Und ich besorgte mir diese Musik.
Später kam und ging viel an Musik, mein Geschmack ist auch immer noch sehr vielfältig und keineswegs auf "Gruftizeug" beschränkt. Es gab auch immer mal Zeiten, in denen ich lange nicht auf schwarze Parties ging, sondern eher durch die Gabber-Szene Berlins oder zu diversen Techno-Parties, aber während vieles kam und ging, blieb die Faszination für die schwarze Musik erhalten. Und die Adjektive, die ich der schwarzen Truppe vor ... meine Güte, fast 20 Jahren zuschrieb, schreibe ich ihr noch immer zu.
Magsch! :)
Anthalus:
Bei mir fing es zwischen 13 und 14 an, also schon 15-16 Jahre her... wie die Zeit vergeht.
In die Szene "richtig" gekommen bin ich erst nach meinem Umzug nach Unterfranken (Rock-Fabrik und ein paar andere Clubs wo ich ab und zu war), aber vorher viel schwarz getragen und vorallem übers Netz Musik gehört, an die Bands an die ich mich erinner ist nur noch Lacrimosa hängen geblieben. Wobei ich Lacrimosa immer noch sehr gerne höre.
Hm... joa, dann kam der Umzug nach Hamburg und die Szene ist dank des SHH ja Sperangelweit auf. :)
Parana:
Ich bin mehr oder weniger aufmerksam geworden auf diese Szene als ich 12 (1998) war. Ich habe damals angefangen mit für Viva 2 zu interessieren, viele hier werden diesen großartigsten aller Musiksender noch kennen. Und da lief gerade eine Konzertübertragung von Marilyn Manson und ich war total gebannt davon. Und prompt ging ich in der folgenden Woche das erste mal komplett in Schwarz zur Schule (jaja, Teenager). Dann habe ich angefangen mich musikalisch auf eher düstere Musik zu konzentrieren und war auch jahrelang in einer Metalveranstaltung involviert. Und auch heute 14 Jahre später bin ich eben so geblieben, mehr oder weniger. Ich mag immer noch düstere Musik, habe Freunde in der Szene in ganz Deutschland und habe so meine Hobbies.
schwarze Katze:
Ich war schon Ü-20, lebte mich langsam in Deutschland ein und fand "seltsam aussehende schwarze Leute" sehr interessant, hatte aber gleichzeitig Angst, dass meinereiner dort nicht willkommen wäre.
Ich war damals viel mit Punks unterwegs, aber je mehr Deutsch ich könnte, umso mehr entfremdete ich mich denen. Unsere Welten passten einfach nicht zusammen.
Und irgendwann nahm ich mein Mut zusammen und sprach eine Gothic-Frau an, sie war füllig und trug Brille (wie ich früher), deswegen erschieh sie mir nicht so unnahbar wie die andere. Sie war tatsächlich sehr lieb, durch sie lernte ich noch ein Paar Leute, dann kam die Beziehung dazu und es kam, wie es kommen sollte.
Meine Eltern waren logischerweise nicht begeistert, rannten sogar zu so einer komischer Sektenbeauftragte, merkten aber schnell, dass alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht.
Obwohl am anfang war ich richtig peinlich, wenn ich in voller Montur zu Penny zum einkaufen ging))))
Zwischendurch war ich auch weg, nach den Trennung damals und dem Umzug nach Hamburg erfolgte totale Scene-Wechsel, ich vermied einfach alles, was mich an ihn erinnerte und es war auch die schwarze Scene, also war ich gute 2 Jahre auf Techno-Partys unterwegs, später auf Goa. Als ich zufälligerweise auf "Shiva Moon" zwei Schwarze traff, merkte ich, dass es Zeit gekommen ist, zurück zu kommen.
Also holte ich meine schwarze Klamotten aus dem Schrank und ging in "Headbangers Ballrom"..das war so im Jahre 2004.
Black Ronin:
Sehr schön Blacki ! :)
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