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Rentensystem

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nightnurse:

--- Zitat von: Schattenwurf am 04 September 2012, 18:52:05 ---Der Beweis in jüngerer Zeit ist das unser Sozialstaat zu Zeiten der Hippies nicht kollabiert ist.

--- Ende Zitat ---

Die Hippies hatten, als sie noch Hippies waren, auch nichts zu sagen.
Inzwischen sind die meisten keine Hippies mehr, viele von ihnen haben Entscheidungspositionen...ja, und was passiert? Genau.


Pro Tapire.

nightnurse:

--- Zitat von: Kenaz am 05 September 2012, 17:24:35 ---


--- Zitat von: Prof. Dr. Butterwegge ---Die Demografie fungiert als Mittel der sozialpolitischen Demagogie, weil eine Entwicklung als zwangsläufig dargestellt wird, die politisch gestaltbar ist. Wenn das Bruttoinlandsprodukt steigt - alle vorliegenden Prognosen besagen das - und wenn die Bevölkerungszahl gleichzeitig abnimmt, dann ist ein größerer Kuchen auf weniger Menschen zu verteilen.
--- Ende Zitat ---

... dann frage ich mich doch a): Ist dieser mirakulöse Kuchen, der da stetig weiterwächst und an alle verteilt werden soll, völlig unabhängig von irgendwelchen Bäckern zu betrachten? Der Kuchen wird also stetig größer, auch wenn der - um im Bild zu bleiben: des Backens mächtige - Bevölkerungsanteil stetig abnimmt? Das finde ich einigermaßen erstaunlich und bekäme es gerne mal erklärt.  ???


Und des Herrn Professors Einwand in diese Richtung, die Wachstumsperpetuierung des Kuchens könne auch mit wenigen - wie wenigen eigentlich?  ::) - "ohne Schwierigkeiten" gelingen, ...


--- Zitat von: Prof. Dr. Butterwegge ---[...] wenn die Arbeitsproduktivität steigt und damit der gesellschaftliche Reichtum - gerade von mir mit einem Kuchen verglichen - wächst.
--- Ende Zitat ---

...
--- Ende Zitat ---

Klingt nach mehr oder potenterem Backtriebmittel (z.B. Geld drucken \o/. Wird Inflation eigentlich irgendwie aus dem BIP herausgerechnet?). Dann wird der Kuchen VIEL größer. Aber nicht gehaltvoller.

Wenn immer weniger Leute arbeiten, aber das dafür immer produktiver tun, sind wir ja nicht automatisch bei wachsendem Reichtum der Gesellschaft, sondern bestenfalls bei +/- 0.
Einen Haken in seiner Überlegung sehe ich auch darin, daß ja die Bevölkerungszahl zunächst noch gar nicht abnimmt, sondern nur die Zahl derer, die produktiv tätig sind (die Torte bleibt gleich groß, aber die Zahl der Besucher wird erstmal über einige Zeit ebenfalls wachsen). Bei der momentanen Lebenserwartung wird das schon ne Weile so gehen.

Dem Rest kann ich dann wieder zustimmen; ich glaube auch nicht, daß vdL das Wohl der zukünftigen armen Rentner im Auge hatte und so weiter.


--- Zitat ---Wer profitiert von der Zuschussrente?
 Ausgezahlt werden soll sie an Rentner, die 40 Versicherungsjahre nachweisen können sowie 30 Jahre Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt haben.
--- Ende Zitat ---

Mit besten Grüßen an die Generation Praktikum: Ihr bekommt alle nichts, denn das schafft Ihr nie.

Schattenwurf:

--- Zitat ---Wenn immer weniger Leute arbeiten, aber das dafür immer produktiver tun,
sind wir ja nicht automatisch bei wachsendem Reichtum der Gesellschaft, sondern bestenfalls bei +/- 0.
--- Ende Zitat ---
Das glaube ich nicht so ganz ...
wenn man sich mal umschaut zeichnet sich doch deutlich ein anderes Bild.

Zum Beispiel war in der Generation meiner Großeltern ein Auto noch ein absoluter Luxus,
oder unentbehrlicher Gebrauchsgegenstand.
Ich kenne heute genug Leute und Familien die 2 oder mehr Autos haben ...
Sommer- und Winterauto ... oder eines für die Frau zum Einkaufen etc.

Ich denke schon das mit erhöhter Produktion ein wachsender "Reichtum" der Gesellschaft einher geht.

Auf der anderen Seite ist aber auch klar das wenn zb. bei VW die Mitarbeiter 10% mehr Autos bauen,
sie keine 10% mehr Lohn bekommen. ^^
Das Problem wird im Beispiel noch deutlicher, wenn man das Pferd anders herum aufzäumt ...
Wenn VW mit 10% weniger Mitarbeitern die gleiche Anzahl Autos herstellt,
müssen die übrigen 90% der Mitarbeiter die entfallenen 10% Arbeiter mit durchfüttern,
was sie, ohne Lohneinbussen zu haben, nur können wenn sie 10% mehr Lohn erhalten.

Da aber von dem Mehrgewinn auch gerne Leute (natürliche, aber vor allem juristische Personen) etwas ab haben wollen die nicht produktiv sind ...
wie zb. Aktionäre ... Investmentfonds ... etc.
fallen immer mehr Menschen "unten" aus dem System raus.

Ich würde also schließen ... Ja der Reichtum steigt im Durchschnitt ... aber nicht für alle. :>
Das heißt das steigende Produktivität oder Reichtum unser Umlagerentensystem sicher nicht retten wird.

Kenaz:

--- Zitat von: nightnurse am 11 September 2012, 10:18:04 ---Dem Rest kann ich dann wieder zustimmen; ich glaube auch nicht, daß vdL das Wohl der zukünftigen armen Rentner im Auge hatte und so weiter.
--- Ende Zitat ---

- Da bin auch ich ganz bei Dir, Schwester Oberin.  ;)


--- Zitat von: nightnurse am 11 September 2012, 10:18:04 ---Mit besten Grüßen an die Generation Praktikum: Ihr bekommt alle nichts, denn das schafft Ihr nie.
--- Ende Zitat ---

- Aber an Deine eigene Rente glaubst Du? Schauschau.  ::)

@ Schattenwurf

Mich trieb übrigens ein ganz anderes Unbehagen um, nämlich jenes an der Tendenz des Herrn Professor, den "Faktor Mensch" in seinen Überlegungen derart grotesk zu marginalisieren. Denn es mag ja sein, dass heutzutage immer weniger Menschen immer mehr produzieren können und auf diese Weise das Bruttosozialprodukt in stetiger Expansion halten. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass nach wie vor Menschen benötigt werden, die die Kiste am Laufen halten, nur dass die jetzt viel stärker als früher dem Prinzip "Klasse statt Masse" unterworfen sind: Wir brauchen in der ganz materiellen Produktion, auf der Ebene der Ausführung zwar immer weniger bzw. in absehbarer Zeit kaum bis keine Menschen ("Masse") mehr, sind in der Ertüftelung von innovativen Ideen und pfiffigen Weiterentwicklungen von bereits Bestehendem aber umso mehr auf den kreativen und spontanen Geist von - richtig: Menschen angewiesen. Schrumpft aber die "Masse", so schrumpft notwendig auch die "Klasse", d.h. es wird zu einer verhältnismäßigen Abschwächung des kreativ-innovativen Outputs kommen, auf den so eine hübsche "Informations"-Gesellschaft wie die unsere zwingend angewiesen ist. Ergo: Das wunderbare Wachstum des Butterweg'schen Zauberkuchens schnurrt in sich zusammen und übrig bleiben ein paar trockene Brösel.

Oder sollte ich am Butterweg'schen Modell irgend etwas falsch verstanden haben? Und jetzt aufgrund dieses falschen Verständnisses hier kompletten Blödsinn verzapft haben?! - Dann belehre man mich gern eines besseren, ich bitte dann aber um überzeugende Argumente.

colourize:
Schon mal was von "Export" gehört? :D

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