Nichtsdestotrotz sollte diese Entscheidung dem Jungen bzw. Mann überlassen bleiben. Sich piercen oder tätowieren oder die Brüste vergrößern lassen darf man ja auch erst ab 18. Ich finde, die Beschneidung gehört in die selbe Kategorie: Sie ist schmerzhaft, birgt Risiken und kann nicht rückgängig gemacht werden. (Und falls jetzt jemand damit kommt, dass man Brustimplantate wieder rausnehmen kann: Ja, aber die Narben bleiben ein Leben lang erhalten.) Wer das freiwillig im Erwachsenenalter macht, tut es dann außerdem aus Überzeugung - und wird sich nicht ständig fragen, ob ihm etwas fehlt.
(...) für einen Mann hat die Beschneidung hingegen durchaus Vorteile - mindestens gesundheitliche, wenn nicht doch auch sexuelle.
Ja, richtig, also, der letzte Absatz. Ich sagte ja schon anfangs, daß es unheimlich viele Dinge gibt, die meiner Meinung nach verboten gehören, es aber nicht sind, weshalb ich die Beschneidung von Kindern als Aufregungsaufhänger nun etwas...schwierig finde.
Körperliche Unversehrtheit hin oder her, es gibt einige christliche Religionsgruppen, die viel heftiger ihre Kinder misshandeln(z. B. Zeugen Jehovas). Bei denen sagt aber keiner was (...)
...Der Eingriff wird hierdurch nicht unwesentlich schwieriger. ...
Beschneidung tut echt höllisch weh (und ich bin weiß Gott kein Jammerlappen) ....Vielleicht sollte man da eine Art Kompromiß in Erwägung ziehen, auch Religionen können sich ja mal ein wenig der Zeit anpassen... Eventuell wäre es durchaus sinnvoll, daß die jungen Männer sichin nem passenden Alter selber zu einer Beschneidung entschließen, läßt sich doch bestimmt nen Ritual zaubern.
Allerdings verlangt die Thora das Beschneiden am achten Tag nach der Geburt (wenn das Kind gesund ist). Und ausgerechnet in Deutschland den Juden die freie Religionsausübung zu verbieten, hat irgendwie einen bitteren Beigeschmack.
Mag ja sein, daß die männliche Beschneidung ein verhältnismäßig harmloser Eingriff ist. Aber schwerwiegend muss ein Eingriff sein, damit er dann verboten wird. Wo zieht man die Grenze?
Zitat von: messie am 30 Juni 2012, 15:53:04 ...Der Eingriff wird hierdurch nicht unwesentlich schwieriger. ...O.o war das wirklich, was Du sagen wolltest?*.*
Im übrigen geht es ja hier nicht um hygienische Gründe (heutzutage komplett albern) oder gar um medizinische (die Entscheidung zur Beschneidung wird auch auch da gerne mal zu früh getroffen, hätte ich mich als Kind nicht mit Händen und Füßen gewehrt, wäre ich auch nicht mehr vollständig), sondern rein um die religiösen Motive.Mag ja sein, daß die männliche Beschneidung ein verhältnismäßig harmloser Eingriff ist. Aber schwerwiegend muss ein Eingriff sein, damit er dann verboten wird. Wo zieht man die Grenze?