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Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?

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Spambot:
Nochmal: FASD = Sammelbegriff ohne einheitliche Definition und ohne einheitliche diagnostische Kriterien. Dieser Begriff schließt u.a. auch FAS ein. Eine Kodierung von FASD ist nicht möglich.
FAS = klar definiertes Syndrom (in ICD-10 und DSM IV)

Ich hatte die englischen Texte verlinkt, weil der deutsche Wikipediaeintrag zu FAS schlecht ist und es keine freie deutsche Version des ICD-10 mit diagnostischen Kriterien gibt. Das ICD-10 Inhaltsverzeichnis nützt nicht viel.

Jemand mit FAS oder FASD (was auch immer dann damit genau gemeint sein könnte), trägt logischerweise keine Verantwortung für die angeborene Missbildung. Darum ging es auch nie. Ein komorbides FAS oder FASD ist ganz sicher nicht förderlich für die Abstinenzprognose. Das sind andere komorbide Störungen in der Therapie von Süchtigen jedoch auch nicht.
Es bleibt jedoch dabei, FAS oder FASD machen nicht substanzabhängig.

Kallisti, mir ist jetzt ehrlich gesagt nicht ganz klar, was du genau aussagen möchtest. Hälst du substanzabhängige Menschen mit FAS für nicht therapierbar? Soll man sich die Mühe sparen? Oder reden wir doch nur von FASD? Ich fand deinen letzten Text verwirrend. Vielleicht bin ich auch nur verwirrt, weil du einen konkreten Fall im Hinterkopf hast, den du anscheinend für eine allgemeingültige Aussage über (was eigentlich?) FAS? FASD? Diagnosen? Therapien? Komorbidität? nutzen möchtest. Diesem Schritt vom individuellen Fall hin zu allgemeinen Aussagen kann ich irgendwie nicht folgen. Vielleicht wäre es hilfreich für die Diskussion, wenn du mit offenen Karten spielst und den Fall im Detail schilderst. Solange keine Namen genannt werden, sollte das wohl ok sein.

Kallisti:
Spambot - die Verwirrung ist auch auf meiner Seite mal wieder komplett:


--- Zitat ---FASD = Sammelbegriff ohne einheitliche Definition und ohne einheitliche diagnostische Kriterien. Dieser Begriff schließt u.a. auch FAS ein. Eine Kodierung von FASD ist nicht möglich.
FAS = klar definiertes Syndrom (in ICD-10 und DSM IV)

--- Ende Zitat ---

 ???

Also für mich widerspricht sich das ja ?


Naja sicher hab ich einen konkreten Fall im Kopf.  8)

Und da ich mich halt mit einer Dame von fas-world auch mal ausführlich unterhalten hatte ... - war bei mir schon hängengeblieben, dass dieser "Fall" durchaus "repräsentativ" ist - also jedenfalls keine seltene Ausnahmeerscheinung, sondern eher ziemlich typisch. =/  Was ich bis dahin halt nicht wusste ...



--- Zitat ---FAS? FASD? Diagnosen? Therapien? Komorbidität?  [...]
Vielleicht wäre es hilfreich für die Diskussion, wenn du mit offenen Karten spielst und den Fall im Detail schilderst. Solange keine Namen genannt werden, sollte das wohl ok sein.
--- Ende Zitat ---

Aus persönlichen Gründen möchte ich das dennoch nicht. Im Grunde habe ich dazu ja schon "zwischen den Zeilen" ziemlich viel gesagt/offenbart ... =/

Vielleicht soviel: Ja sicher (besteht) "Komorbidität" - bspw. Substanzabhängigkeit (vor allem Alkohol, aber nicht nur). Nach deiner Definition "FASD" (bzw. FAE also).
Therapien ... was denkst du wohl? ;) - Eben: bisher erfolglos. Wobei halt da eben nur die "Komorbiditäten" gesehen und zu therapieren versucht wurden (falls man das so nennen mag ...) und eben nicht die eigentliche Ursache erkannt wurde (oder - wie ich meine: erkannt werden wollte ... !!!  >:( - eben auch: WEIL dann ja einfach wenig Hoffnung bleibt ... - naja, eine Ärztin hat das so in der Art mir gegenüber (im Beisein aber natürlich der betroffenen Person) mal gesagt - aber sie schob es nicht auf FAS(D), sondern auf den Alkoholismus) ).


Aber naja - geht ja in diesem thread eigentlich nicht um angeborene Schädigungen. ;)

Spambot:
FASD ist ungleich FAS. Die beiden Begriffe können für unterschiedliche Dinge stehen. FASD ist ein Oberbegriff, der sämtliche Schädigungen durch pränatale Alkoholexposition beinhaltet. Dazu gehören also auch Schädigungen, die nicht ausreichende Kriterien für eine psychische Störung erfüllen (subklinische Störungen). FAS hat hingegen sehr strenge diagnostische Kriterien.

FAS oder FASD kann nicht die Ursache einer Substanzabhängigkeit sein. Das ist unlogisch und unmöglich.

Wenn ein Mensch alkoholabhängig und nicht abstinent ist, lassen sich komorbide Störungen nicht behandeln (der Grund ist wohl offensichtlich). Daher wird man immer (ausnahmslos) zuerst die Alkoholabhängigkeit durch eine Entgiftung behandeln. In der darauf folgenden Entwöhnung werden dann bereits auch die komorbiden Störungen in der Therapie berücksichtigt. Je nach Ausprägung der neurologischen Schädigung wäre eventuell wenigstens ein Skill Training möglich, um die Chancen auf Abstinenz und eine Verbesserung der Lebensqualität zu erhöhen.

schwarze Katze:
@Spambot

Alles klar, aber wie verhielt es sich mit Psychose und Sucht?
Dabei meine ich nicht die drogenindizierte Psychose, sondern die primäre Psychose-Erkrankung mit dazu gekommen Sucht. (habe gelesen, dass z. B. Opiate antipsychotisch wirken und deswegen von einige Psychotiker konsumiert werden)
Soweit ich weiss, werden während des Enzugs die Psychosesymptome schlimmer und damit wäre es doch logisch, beide gleichzeitig zu behandeln.

Kallisti:
Spambot

ich finde keine solche Unterscheidung zwischen FAS und FASD wie du sie vornimmst - hast du da mal einen deutschen Link zu? ;)


Ja, wenn das mal so einfach laufen würde: erst Entgiftung, dann "Reha" ... Also bis man nach der Entgiftung einen Platz kriegt für die "eigentliche" Therapie ... da darf man schon mal mindestens ein halbes Jahr warten - und WAS IS IN DIESER ZEIT?!? ? ? ?

Das is doch die totale Verarsche!  >:(

Und dann hat sich doch auch gezeigt, dass der ganze stationäre Quatsch meistens sowieso nicht dauerhaft/langfristig Erfolg hat - irgendwo anders im Forum hatte ich diese spezielle ambulante Therapieart mal eingestellt, die aber nur ein Projekt war oder so und nicht mehr bezuschusst wird und daher da auch nicht mehr weiter geforscht werden kann oder so (Langzeitwirkung ...). Wahrscheinlich im "Alkohol"-thread. Oder im Sucht-thread. ?

Was statt stationär also hilfreicher wäre: Wenn die Leute in ihrem Umfeld bleiben (da wo sie wohnen - erst mal, geht auch oft nicht anders) und da lernen - in ihrem Alltag - klarzukommen - also halt mit "nur" ambulanter Hilfe, die aber eben niederschwellisonst guggn, wo der Link is. Da war das alles erklärt.

Ich weiß, das funktionierte halt auch mit diesem Medikament, das zu Übelkeit ... führt, wenn man dann doch was trinkt ... - das hattest du, soweit ich es erinnere, damals kritisiert, Spambot. ?



edit:


--- Zitat ---die aber eben niederschwellisonst guggn, wo der Link is.
--- Ende Zitat ---

Was´ das denn?? Sollte heißen: niederschwellig sein muss, sonst muss ich gucken wo der Link is.

Irgendwie schreib ich in letzter Zeit ständig Sachen falsch - Vertipper? Konzentrationsmangel? Abgelenkt? Unter Zeitdruck? Oder doch schon DEMENZ?  ;D

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