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Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?

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Kallisti:

--- Zitat von: nightnurse am 28 April 2012, 08:07:56 ---Doch, das tun sie...soll ich Dir nochmal nen Link zu diesem Forum da raussuchen? *.*

--- Ende Zitat ---

lass ma steckn. Ich meine mich dunkel auch so zu erinnern ...

Kallisti:
Dass FAS keine psychische Störung ist, is mir auch klar ;) - was ich aber sage, ist, dass statt/anstelle FAS zu diagnostizieren, zu benennen, den Leuten häufig eben "psychische Störungen" "diagnostiziert" werden - bspw. Persönlichkeitsstörung, ADHS, Angststörung, Borderline, Depression ...

Und ich meine, dass ein Leben mit FAS einhergehen kann (wohl oft geht) mit einigen dieser "Störungen" - eben WEIL die Betroffenen und die Menschen, die mit ihnen "zu tun" haben (Job, Privatleben), davon (FAS) nichts wissen - oder auch: nichts wissen sollen. Und das Verhalten dann "missinterpretiert" wird (als bspw. Charakterschwäche ...).

Und weil diese Menschen ja nicht abgeschottet in einem Schutzraum leben (können und wollen), sondern sich "draußen in der Welt" bewegen, verhalten ... . Durch die Probleme, die das dann allerdings nicht selten mit sich bringt (weil sie sich dort ja nicht so gut "zurechtfinden" ... können wie "Menschen ohne FAS"), entwickeln sie dann auch die ein oder andere "Störung". Ursache wäre hier also dann aber doch schon FAS, Auslöser wiederum jedoch das feedback der Umwelt, der anderen Menschen. ?



Das mit der Schuld im Zusammenhang oder in Abgrenzung oder als Teil (? ? ?) von Auslöser-Ursache bzw. einer "Störung" selbst, ist mir allerdings noch nicht ganz klar geworden. ?

messie:
Inwieweit Leute mit FAS falsch diagnostiziert werden, bzw. wie häufig, das entzieht sich meiner Kenntnis.
Dass jene Leute allerdings


--- Zitat ---nichts wissen sollen
--- Ende Zitat ---

das kann ich mir nicht vorstellen.
Denn das Argument "Ärzte überbringen ungern schlechte, endgültige Nachrichten" zieht nicht so recht, denn das begegnet ihnen in ihrem Berufsleben eh immer wieder! Ich würde jetzt nicht sagen "ständig", aber "praktisch überhaupt nicht" wäre ja wohl auch gelogen.

Wenn es nach dieser Logik ginge, dürften Ärzte ja auch so gut wie irgend etwas als chronisch diagnostizieren. Tun sie aber. Laut deiner Aussage ja auch sogar zu oft (die eigenen Beiträge nicht gelesen? ;) ). Passt also nicht so recht zusammen.

Kallisti:

--- Zitat von: messie am 28 April 2012, 13:59:20 ---Inwieweit Leute mit FAS falsch diagnostiziert werden, bzw. wie häufig, das entzieht sich meiner Kenntnis.
Dass jene Leute allerdings


--- Zitat ---nichts wissen sollen
--- Ende Zitat ---

das kann ich mir nicht vorstellen.
Denn das Argument "Ärzte überbringen ungern schlechte, endgültige Nachrichten" zieht nicht so recht, denn das begegnet ihnen in ihrem Berufsleben eh immer wieder! Ich würde jetzt nicht sagen "ständig", aber "praktisch überhaupt nicht" wäre ja wohl auch gelogen


--- Ende Zitat ---


Wieder Missverständnis: Einerseits ja, denke ich durchaus, dass Ärzte sich mit der Diagnose "FAS" schwertun. Denn es is ja dann nichts, das auch nur irgendwie "therapiert" werden könnte, im Sinne von also "heilbar". Allerdings gehen damit oft halt Verhaltensweisen einher, die man sehr wohl "diagnostizieren" kann und will - weil man da wenigstens immerhin die Symptome "behandeln" kann - also wie oben aufgezählt (ADHS, Depression etc. - s.o.).

Andererseits bzw. mit "nicht wissen sollen" meinte ich: andere Menschen. Die FAS-Betroffenen selber wollen das oft nicht so gerne ("wahrhaben" oder/und also auch anderen so mitteilen/eröffnen, dass sie das haben ...). Es sind also "andere Menschen", vor denen das verborgen wird - wie das ja so auch bei (anderen) "geistigen Krankheiten", überhaupt bei einigen Krankheiten nicht selten der Fall ist - dass fremde Menschen (Job, aber auch Bekanntenkreis ...) das nicht unbedingt wissen sollen.

Jedenfalls ist es bei FAS eben einfach so, dass die Leute ja überhaupt keine Chance auf "Veränderung"/Verbesserung haben - eben deshalb ist es wohl einfach/nachvollziehbar schwer, sich mit einer solchen Diagnose abfinden zu sollen und das auch noch Fremden gegenüber zu "vertreten": ich bin halt "geistig zurückgeblieben" - ich kann dies und jenes nicht/nie, weil ich ein geschädigtes Gehirn habe - von Geburt an.

DAS allerdings kann diesen Menschen durchaus nämlich bewusst sein/verständlich gemacht/von ihnen verstanden werden! Denn so stark geistig behindert sind sie dann eben doch nicht. Das ist im Grunde das Fatale daran: je nach individueller Ausprägung halt, erscheinen die Leute auf den ersten (und auch nicht selten noch zweiten ;) ) "Blick" (im Umgang ...) als "ganz normal. Die Schädigung zeigt sich oft erst, wenn man länger mit ihnen zu tun hat und dann eben wird da viel fehlinterpretiert - als eben "psychische Störung" ...


--- Zitat ---Wenn es nach dieser Logik ginge, dürften Ärzte ja auch so gut wie irgend etwas als chronisch diagnostizieren. Tun sie aber. Laut deiner Aussage ja auch sogar zu oft (die eigenen Beiträge nicht gelesen? ;) ). Passt also nicht so recht zusammen.
--- Ende Zitat ---
messie


Wie gesagt: Diagnostiziert wird ja durchaus - nur eben das Falsche (bei FAS z.B. häufig). Dieses "Falsche" lässt sich dann aber immerhin ja "behandeln" - FAS nicht. Und somit is das für Ärzte schon einfach "angenehmer" - vor allem sicherer - denn die "Äußerungen"/Manifestationen von FAS ähneln ja diversen psychischen Störungen bzw. sind die dann u.U. auch vorhanden, nur dass halt die eigentlich URSACHE dafür nicht erkannt und/oder genannt wird oder werden will (von Ärzteseite).

Spambot:

--- Zitat von: Kallisti am 28 April 2012, 13:41:45 ---Dass FAS keine psychische Störung ist, is mir auch klar ;) - was ich aber sage, ist, dass statt/anstelle FAS zu diagnostizieren, zu benennen, den Leuten häufig eben "psychische Störungen" "diagnostiziert" werden - bspw. Persönlichkeitsstörung, ADHS, Angststörung, Borderline, Depression ...

--- Ende Zitat ---

Wie kommst du denn zu dieser Annahme? Die Kriterien für FAS sind 1. Wachstumsstörung 2. FAS Gesichtsmerkmale 3. Schaden am ZNS (oft mit Intelligenzminderung) 4. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft, Zusätzlich werden manchmal noch Einschränkungen in der Feinmotorik und Tremor genannt. Ein Psychiater, der diese Kriterien wahrnimmt und mit einer der von dir genannten Achse-1 oder Achse-2 Störung verwechselt, sollte sich vielleicht einen neuen Job suchen.

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