Und dann nimmt einen auch "kaum" wer (für Ausbildung/Betrieb), wenn man (fast) 39 ist - und lustich isses natürlich auch nicht, wenn man dann mit 15-jährigen Teenies in der Berufsschule sitzt ...
Zitat von: Kallisti am 24 April 2012, 09:49:44Und dann nimmt einen auch "kaum" wer (für Ausbildung/Betrieb), wenn man (fast) 39 ist - und lustich isses natürlich auch nicht, wenn man dann mit 15-jährigen Teenies in der Berufsschule sitzt ... Och, ich glaub, das ist gar nicht so wild. Ich kenne gleich drei Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, die erst recht spät noch eine Ausbildung gemacht haben.Einmal eine Freundin, die mit Anfang dreißig noch eine gemacht hat. Dann jemand, der eine Behinderung hat und nicht mehr in seinem bisherigen Beruf arbeiten wollte, weil ihn dieser auf Dauer doch zu sehr belastet hat. Er war Mitte dreißig, als er mit der Ausbildung begann.Und dann eine Freundin von mir, die mit mir die Maßschneiderausbildung gemacht hat. Die Gute war Anfang vierzig, als sie begann. Ich selber war auch schon Mitte zwanzig, als ich diese Ausbildung machte und sooo schlimm war das nicht mit den Teenies in der Berufsschule.
Von daher dann wohl doch eher Umschulung. Mal sehn. Aber eben auch hier: A-Amt: man wird behandelt, als hätte man die ganze Zeit nur gefaulenzt, sich vor der Arbeit gedrückt oder als sei man einfach total bemitleidenswert. - Wie ich an anderer Stelle schon sagte: null Anerkennung. Alles, was man machte, schaffte (egal wie die Umstände waren, das interessiert ja immer sowieso grundsätzlich keinen), wird ignoriert, abgewertet, gilt nicht, is alles nur Mist gewesen.
Och, ich glaub, das ist gar nicht so wild. Ich kenne gleich drei Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, die erst recht spät noch eine Ausbildung gemacht haben.Einmal eine Freundin, die mit Anfang dreißig noch eine gemacht hat. Dann jemand, der eine Behinderung hat und nicht mehr in seinem bisherigen Beruf arbeiten wollte, weil ihn dieser auf Dauer doch zu sehr belastet hat. Er war Mitte dreißig, als er mit der Ausbildung begann.Und dann eine Freundin von mir, die mit mir die Maßschneiderausbildung gemacht hat. Die Gute war Anfang vierzig, als sie begann. Ich selber war auch schon Mitte zwanzig, als ich diese Ausbildung machte und sooo schlimm war das nicht mit den Teenies in der Berufsschule.
Aber wie leicht oder schwer haben diese "Älteren" einen Ausbildungsbetrieb gefunden? Klar, wenn man "wen kennt, der wen kennt" ... und da so reinkommt, ok. Aber wenn man so auf dem "freien Markt" loszieht, sieht das schon schwierig aus. ?Was waren das denn für Ausbildungen? Damit hat es sicher auch zu tun: ob es also Bereiche sind, in denen Leute gesucht werden oder ob es eher "überlaufen" ist ...
(...) aber auch sie hat mir nichts davon gesagt, dass eine Umschulung nun möglich sei/in Frage käme. - Warum nicht?!?
In einem Betrieb, in dem ich gearbeitet habe, war mal eine Kollegin, die eine Umschulung gemacht hat. Mitte 40, alleinerziehende Mutter. Sie hatte sich beworben, kannte vorher keinen aus der Firma über diverse Ecken.
Ja: Umschulung. Aber ich meinte oben "gewöhnliche" Ausbildung: also nicht über Bildungsträger (das is mir schon klar, wie das funktioniert, Black Russian, Danke trotzdem). Wenn ich mich also auf ganz normale Ausbildungsstellen bewerbe - mit 38, alleinerz. - dann habe ich eher schlechte Karten, einen Platz zu bekommen - da werden die jungen Hüpfer bevorzugt (hat ja auch Gründe ... ).
Als Arbeitsloser steht einem einen Bewerbungskostenzuschuß von 5 € pro Bewerbung zu
c) ausschließlich Bewerbungen bezuschusst werden, bei denen es um einen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob geht (sämtliche 400, 800, Teilzeitjobs (dies vor allem für Mütter eine Katastrophe) gehen leer aus).
Oha! Da bin ich dann also doch auch nicht mehr auf dem "neuesten" (?) Stand.
Zitat von: Multivac am 20 April 2012, 20:35:40Zitat von: Kallisti am 18 April 2012, 23:45:40 Das Märchen von der Willensstärke. ...Was also wirklich von Bedeutung und zielführend ist, sind:starke Motivation (etwas Bestimmtes zu tun ... ... ...)stabiles bzw. starkes Selbstvertrauen (Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in das Vorhandensein und Ausreichen derselben: für das gesetzte Ziel/Vorhaben ...)...Gefühlsregulation - hängt wiederum auch mit dem Selbstvertrauen zusammenund: Schutz vor Überforderung.Ach, und das hat nichts mit einem starken Willen zu tun ? Ich schrieb übrigens noch die Worte "vor allem" dazu.Nein, es ist nämlich nicht der "Wille" bzw. die Willenskraft/Willensstärke, sondern diese aufgezählten anderen Aspekte. Anders gesagt: die vermeintliche Willensstärke besteht aus oben Aufgezähltem, ist nur dadurch überhaupt möglich bzw. ist es dann wie gesagt nicht die eigene "Willensstärke", sondern sind es ganz andere Dinge, die zum Erfolg führten (wenn) - eben die aufgezählten. Und ausführlicher erläutert findet sich das belegt z.B. im von mir eingestellten Zeit-Artikel (siehe Auszüge daraus vorne). Ganz entscheidend sind also Gefühle und für diese wiederum entscheidend ist z.B. das Selbstvertrauen und auch das Umfeld (wenn man ewig und immer gesagt bekommt, man sei blöd oder Ähnliches, fällt es Menschen nachvollziehbarer- wie belegterweise schwerer, an eigene bestehende/vorhandene Fähigkeiten ... glauben zu können (also: "an sich selbst": Selbstvertrauen) als wenn man Menschen eher fördert, unterstützt, ermutigt, lobt für das, das sie können, auf das den Fokus legt, statt auf die Schwächen und Fehler (die alle Menschen haben)).Gefühle sind auch entscheidend bei Motivation. Je stärker die Motivation, desto größer die Erfolgssaussichten (also: "Erfolg" bzw. Gelingen: das selbst (!) gesetzte Ziel zu erreichen). Und auch Überforderung hängt mit Gefühlen zusammen. Wenn man aufgrund negativer Befürchtungen, Ängste bzw. Sorgen sich überfordert, sich zu großem Druck aussetzt oder meint, aussetzen zu müssen (um etwas zu vermeiden z.B. oder meint, es nur so vermeiden zu können: das Befürchtete), wird das eher abträglich sein - vor allem erst mal für sich selbst: nicht nur psychisch, sondern zuerst mal physisch und in Folge psychisch. Wenn man also entspanntere Lebensverhältnisse schon mal hat, wird das vor Selbst-Überforderung sehr wahrscheinlich schon mal eher schützen als wenn man sich in "prekären" Lebensverhältnissen (Existenzsorgen ...) befindet. Hinzu kommt dann natürlich nicht selten noch der Druck, der einem von Anderen gemacht wird: von bspw. Eltern/Familie, aber auch von weiter entfernten Bekannten bzw. der gesellschaftlich verbreiteten Meinung, der man sich beugen zu sollen glaubt. Genau solche Sprüche tragen da erheblich zu bei: den für sich selbst genau falschen Weg zu gehen:Zitat von: Multivac am 20 April 2012, 20:36:33ach und noch was... Vielleicht wäre es eine Idee, seine Energie mal in eine ordentliche Ausblidung / weites Studium / Weiterbildung Job zu stecken statt im nachinein bei Anderen Gründe fürs eigene Versagen beim Studium zu suchen.Auf wen eigentlich beziehst du dich damit? Wer macht(e) "keine ordentliche Ausbildung/Weiterbildung" etc. und sucht bei Anderen Gründe für eigenes Versagen (welches eigene Versagen eigentlich? ? ?)?Zitat von: Black Russian am 21 April 2012, 00:03:26Stimmt, auch für den Fall, wenn das Schuld tatsächlich bei den Anderen lag, ist es ziemlich sinnlos, die Vergangenheit immer wieder aufzuwärmen.Die verpasste Chance wird nicht zurückkommen, aber in die Zeit, in dem man den verpassten Chancen nachtrauert, verpasste man wieder neue ChancenWie gut, dass die meisten Menschen so gefühllose Roboter sind, die einfach funktionieren - ohne Gefühlsschwachsinn, der nur hinderlich ist. Zitat von: messie am 21 April 2012, 00:45:37Der Punkt ist ja auch: Selbst wenn die anderen schuld sind, was bringt es einem? Nichts!Selbst die kaputtesten Lebensläufe haben trotzdem noch Chancen für Vieles. Man muss dann zwar sicher seine Ansprüche runterschrauben (renomeemäßig in Sachen Job wie gehaltsmäßig), aber möglich ist trotzdem noch eine ganze Menge.Wer das zuvor Verpasste zu lange betrauert, der verpasst zu viele aktuelle Möglichkeiten.Viel zu viele.Seitdem ich meine Signatur als echtes Motto ins Leben integriere, lebt sich's entspannter. Die Frage ist nur: WAS da also dann für wen noch möglich ist (bspw. an Qualifizierung/Abschluss, also: Umschulung, Weiterbildungsmaßnahmen) bzw.: ob überhaupt und wenn: zu welchen Bedingungen, besonders: Kosten ... ! ?Wenn es so "viel zu viele" (verpasste) Möglichkeiten gibt, würde mich doch mal interessieren, welche das sind, sein können: was also beruflichen Werdegang, Qualifikation anbelangt?Immer natürlich vor dem Hintergrund, damit nicht einfach nur seine Brötchen verdienen zu wollen. -> Da gibt es durchaus sehr ätzende Möglichkeiten, aber klar: die gibt es - Ein-Euro-Jobs, ausbeuterische Zeitarbeit, jede Menge Drecks-Jobs im "Niedriglohnsektor" zu übelsten Bedingungen ... - und selbst dabei: bei also Maloche den ganzen Tag über oft sogar die vereinbarte Arbeitszeit hinaus (die nicht entlohnt werden: diese Überstunden ...), müssen Menschen nicht selten noch "aufstockende Leistungen" beantragen oder aber unter wirklich unzulässigen, unangemessenen Bedingungen "leben"/überleben: im Verhältnis also zu ihrer erbrachten Arbeistleistung und Arbeitsaufwand! Stichwort: "Gerechtigkeit". Wenn das also mit "Ansprüche runterschrauben" gemeint ist, dann gehe ich da auf keinen Fall mit. DAS kann es nicht sein, SO kann man das nicht hinnehmen, mit sich machen lassen. Denn DAS IST menschenverachtende Ausbeutung und hochgradig ungerecht, um nicht zu sagen: unethisch. Und nur weil man mit Vergangenem hadert, heißt das nicht, dass man nicht in der Zwischenzeit sich bemüht, umtut, sucht: nach Alternativen, nach: MÖGLICHKEITEN, nach gangbaren Wegen, nach: OFFENEN TÜREN, durch die man gehen kann bzw. solchen, die man wenigstens selbst öffnen kann/DARF!Das Eine schließt das andere nicht aus - im Gegenteil: die eigene Unzufriedenheit kann durchaus gerade dazu führen, motivieren, nach Wegen zu suchen, diese Situation zu verändern, zu verbessern.Wenn sich aber keine solchen Möglichkeiten, offenen oder zu öffnenden Türen finden: die eigene Situation also zu verbessern (nicht: noch zu verschlechtern: weder kurz- noch vor allem aber: langfristig!!) - was bleibt dann?Daher nochmals die Frage: An WELCHE Möglichkeiten denkst du da so, messie? Diese Frage auch gerne an Multivac und Black Russian.
Zitat von: Kallisti am 18 April 2012, 23:45:40 Das Märchen von der Willensstärke. ...Was also wirklich von Bedeutung und zielführend ist, sind:starke Motivation (etwas Bestimmtes zu tun ... ... ...)stabiles bzw. starkes Selbstvertrauen (Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in das Vorhandensein und Ausreichen derselben: für das gesetzte Ziel/Vorhaben ...)...Gefühlsregulation - hängt wiederum auch mit dem Selbstvertrauen zusammenund: Schutz vor Überforderung.Ach, und das hat nichts mit einem starken Willen zu tun ? Ich schrieb übrigens noch die Worte "vor allem" dazu.
Das Märchen von der Willensstärke. ...Was also wirklich von Bedeutung und zielführend ist, sind:starke Motivation (etwas Bestimmtes zu tun ... ... ...)stabiles bzw. starkes Selbstvertrauen (Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in das Vorhandensein und Ausreichen derselben: für das gesetzte Ziel/Vorhaben ...)...Gefühlsregulation - hängt wiederum auch mit dem Selbstvertrauen zusammenund: Schutz vor Überforderung.
ach und noch was... Vielleicht wäre es eine Idee, seine Energie mal in eine ordentliche Ausblidung / weites Studium / Weiterbildung Job zu stecken statt im nachinein bei Anderen Gründe fürs eigene Versagen beim Studium zu suchen.
Stimmt, auch für den Fall, wenn das Schuld tatsächlich bei den Anderen lag, ist es ziemlich sinnlos, die Vergangenheit immer wieder aufzuwärmen.Die verpasste Chance wird nicht zurückkommen, aber in die Zeit, in dem man den verpassten Chancen nachtrauert, verpasste man wieder neue Chancen
Der Punkt ist ja auch: Selbst wenn die anderen schuld sind, was bringt es einem? Nichts!Selbst die kaputtesten Lebensläufe haben trotzdem noch Chancen für Vieles. Man muss dann zwar sicher seine Ansprüche runterschrauben (renomeemäßig in Sachen Job wie gehaltsmäßig), aber möglich ist trotzdem noch eine ganze Menge.Wer das zuvor Verpasste zu lange betrauert, der verpasst zu viele aktuelle Möglichkeiten.Viel zu viele.Seitdem ich meine Signatur als echtes Motto ins Leben integriere, lebt sich's entspannter.