Möchte dazu nochmal was loswerden.
Meine Erfahrung zeigt, dass Menschen sich vor allem dann massiv zurückziehen
, wenn sie im Mark getroffen wurden.
Wenn man also ihre intimsten, eingemachtesten Stellen trifft, verletzt.
Und das macht man viel öfter unwissentlich und unbeabsichtigt als man annehmen könnte. Denn selbst wenn man sich zu kennen
glaubt (weil man schon "längerfristig" miteinander "zu tun" hatte), ist es nicht selten dennoch so, dass man zwar vieles "Intime", "Private" tatsächlich teilt bzw. vom Anderen kennt (weil er es einem offenbart hat und/oder weil man es selbst herausgefunden hat bzw. im gemeinsamen Kontakt "am" Anderen erlebt hat ...), man aber das absolut Eingemachteste nicht kennt/weiß.
Und das erklärt sich nicht nur damit, dass der Andere das vlt. irgendwie doch lieber verborgen halten will bzw. hält, sondern vor allem damit, dass der Andere selbst oft gar nicht bewusst wirklich/richtig erkannt hat, DASS es sich bei Diesem und Jenem um sein Allereingemachtestes" handelt! Kein Scherz. Absolut nicht.
Wenn man sich aber halt irgendwie ganz unangenehm genau an diesen Stellen im wahrsten Wortsinn sowie in mehrfacher Bedeutung des Begriffes:
getroffen fühlt, dann machen Leute oft dicht.
Denn es sind ja ihre "geheimsten" (mitunter also ihnen selbst nicht mal vollumfänglich bewussten) Schwachstellen, empfiindlichsten Punkte bzw. Zonen. Da getroffen zu werden, ist immer äußerst schmerzhaft und reicht oft weit zurück ... genau wie üblich: Kindheit und so (dazu zählt übrigens auch die Zeit der Pubertät!!).
Womit man sich also schon viele Jahre abschleppt, ohne die Last wirklich verringert bzw. viel mehr abgetragen zu haben, sich entledigt oder sie wenigstens verteilt oder modifiziert zu haben, damit hat man so seine liebe Not, wenn genau dieses Paket immer wieder
vorgekramt wird, einem vorgehalten bzw. noch Gewicht draufgeladen wird.
Der Andere macht das wie gesagt in vielen, wenn nicht den meisten Fällen unwissend. Im Gegensatz zu absichtlichem Schwächen-Treffen, um die man genau weiß - das gibt es auch, ja.
Es reicht aber einfach, dass man selber mit etwas eben schon seit längerer Zeit überhaupt nicht (wirklich) zurande kommt - man kann dann nämlich dem Anderen ja nicht einfach "versprechen", dass man daran "arbeitet", dass man bemüht ist, das zu verändern (bestimmtes Verhalten bspw.) - denn man hat mit sich selbst ja nun schon längere Zeit
die Erfahrung gemacht, dass genau das einem (bisher) nicht gelang/gelingt. Und man ist es dann irgendwann auch leid, da ständig (sich bzw. etwas) verändern zu sollen ... - also: auch noch auf Druck/Erwartung von außen, von "Anderen". Weil: man es nicht
kann. Zumindest bisher keinen Weg gefunden hat, es zu können oder anderweitig damit umzugehen, so dass es einen nicht mehr selbst behindert ...
Das hat alles wirklich furchtbar viel mit Kindheits(alt)lasten und Prägungen und eben Unbewusstem zu tun. - Ganz schwieriges Minenfeld.