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Autor Thema: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen  (Gelesen 26722 mal)

messie

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #15 am: 08 März 2012, 18:50:40 »

Ich stand gestern im Edeka an der Kasse...Hinter mir in der Schlange standen ein kleines Mädchen (schätzungsweise 7, 8 Jahre alt) mit seiner Mutter.
Das Kind guckte seine Mutter an und meinte: "Die hat ja schöne Haare...". Ich hab mich umgedreht, Mutter und Kind angelächelt. Die Mutter hat mich daraufhin total böse und feindselig angeschaut, und meinte zu ihrer Tochter: "Menschen, die so viele dunkle Klamotten tragen, sind IMMER böse, mit denen darst Du nicht reden!".
Ich war arg irritiert, wusste nicht was ich entgegnen sollte...Bevor ich irgendwie reagieren konnte, gingen meine Waren über den Scanner, und ich hatte keine weitere Gelegenheit mehr _irgendetwas_ zu sagen oder sonst irgendwie zu reagieren.

Oha. Das ist wirklich heftig ...
In solchen Situationen bin ich auch selten schlagfertig (man ist einfach viel zu platt ob dessen, dass es solche Leute gibt!). Aber in dieser hätte ich wohl entweder ironisch "ja, genau, und ich fresse auch kleine Kinder! Ihres zuerst!" geantwortet, oder -wahrscheinlicher- "Sie pflegen aber gerne Vorurteile, holla die Waldfee!" oder "Komisch. Und ich dachte immer, böse ist, wer Böses tut ..." - so etwas in der Art.

Wer zweideutige Symbolik trägt, muss damit rechnen dass sie missverstanden wird. Das sollte man jenen dann auch nicht primär übelnehmen und entsprechend aufklären, wie man es selbst sieht und warum man trägt, was man nun einmal trägt.
Da gibt's Situationen der Sorte "Perlen vor die Säue", wie bei jener Dame aus dem Supermarkt jetzt, es können sich aber auch sehr interessante Gespräche daraus entwickeln.

Ich wurde beispielsweise des Öfteren schon gefragt, warum ich denn so depressive schwarze Farben tragen würde. Einer meinte sogar, ich wäre damit kein gutes Vorbild für die Kinder und würde damit diese depressiv machen ...  ;D
Mein "ich tue es, weil ich schrille Farben nicht mag und mich mit Farbkombinationen so wenig auskenne, dass ich lieber das neutrale Schwarz an habe" bricht dann auch gleich mehr Klischees, als ich da ursprünglich dachte: Offenbar erwarteten meine Gegenüber eher etwas wie "Schwarz ist eine Lebenseinstellung, das können Sie gar nicht kapieren, Sie Ungläubiger!" oder "Die Welt ist ja auch schlecht, wenn ich den Mumm dazu hätte, hätte ich mich eh schon längst umgebracht" oder so ein Kram. Jedenfalls erfolgt darauf regelmäßig ein überraschtes "Oh. Hm. Ja, da hast du auch irgendwie recht ..." ;)
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CubistVowel

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #16 am: 08 März 2012, 19:02:37 »

In solchen Situationen bin ich auch selten schlagfertig (man ist einfach viel zu platt ob dessen, dass es solche Leute gibt!). Aber in dieser hätte ich wohl entweder ironisch "ja, genau, und ich fresse auch kleine Kinder! Ihres zuerst!" geantwortet, oder -wahrscheinlicher- "Sie pflegen aber gerne Vorurteile, holla die Waldfee!" oder "Komisch. Und ich dachte immer, böse ist, wer Böses tut ..." - so etwas in der Art.

Für verbale Angriffe habe ich mir eine Strategie zurecht gelegt, die mir im betreffenden Augenblick zum Glück sogar meistens einfällt, weil sie sehr simpel ist. Ich frage immer freundlich nach. Also so in etwa: "Wieso denken Sie das, warum sagen Sie das?", "Wie meinen Sie das?" oder einfach "Wie bitte? Können Sie das noch mal wiederholen?" Oder so ähnlich. Ich habe damit ganz gute Erfahrungen gemacht.
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schwarze Katze

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #17 am: 08 März 2012, 19:28:32 »


Ich stand gestern im Edeka an der Kasse...Hinter mir in der Schlange standen ein kleines Mädchen (schätzungsweise 7, 8 Jahre alt) mit seiner Mutter.
Das Kind guckte seine Mutter an und meinte: "Die hat ja schöne Haare...". Ich hab mich umgedreht, Mutter und Kind angelächelt. Die Mutter hat mich daraufhin total böse und feindselig angeschaut, und meinte zu ihrer Tochter: "Menschen, die so viele dunkle Klamotten tragen, sind IMMER böse, mit denen darst Du nicht reden!".
Ich war arg irritiert, wusste nicht was ich entgegnen sollte...Bevor ich irgendwie reagieren konnte, gingen meine Waren über den Scanner, und ich hatte keine weitere Gelegenheit mehr _irgendetwas_ zu sagen oder sonst irgendwie zu reagieren.

Ich fand die Situation rückblickend echt heftig. Zumal ich mal behaupten möchte, dass ich so der letzte Mensch bin, der irgendwie "böse" oder gar "gefährlich" wirkt.

Nimm das locker, es ist nicht dein Problem, sondern das Problem von dieser "Muddi", die eine zwangsneurotische Tochter grossziehen möchte.

Ich war noch in Sowjetunion aufgrund von meinen äußeren Erscheinungsbild so oft angefeindet,m dass ich schon ziemlich abgehärtet bin. Mir ist einfach Wurscht, was wildfremde Spiesser von mir denken, sie sollen mich bloss nur in Ruhe lassen
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messie

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #18 am: 08 März 2012, 19:42:46 »

In solchen Situationen bin ich auch selten schlagfertig (man ist einfach viel zu platt ob dessen, dass es solche Leute gibt!). Aber in dieser hätte ich wohl entweder ironisch "ja, genau, und ich fresse auch kleine Kinder! Ihres zuerst!" geantwortet, oder -wahrscheinlicher- "Sie pflegen aber gerne Vorurteile, holla die Waldfee!" oder "Komisch. Und ich dachte immer, böse ist, wer Böses tut ..." - so etwas in der Art.

Für verbale Angriffe habe ich mir eine Strategie zurecht gelegt, die mir im betreffenden Augenblick zum Glück sogar meistens einfällt, weil sie sehr simpel ist. Ich frage immer freundlich nach. Also so in etwa: "Wieso denken Sie das, warum sagen Sie das?", "Wie meinen Sie das?" oder einfach "Wie bitte? Können Sie das noch mal wiederholen?" Oder so ähnlich. Ich habe damit ganz gute Erfahrungen gemacht.

Hmmm - könnte ich mir eigentlich abgucken. Klingt gut. :)
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Kaffeebohne

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #19 am: 09 März 2012, 08:44:35 »

In solchen Situationen bin ich auch selten schlagfertig (man ist einfach viel zu platt ob dessen, dass es solche Leute gibt!). Aber in dieser hätte ich wohl entweder ironisch "ja, genau, und ich fresse auch kleine Kinder! Ihres zuerst!" geantwortet, oder -wahrscheinlicher- "Sie pflegen aber gerne Vorurteile, holla die Waldfee!" oder "Komisch. Und ich dachte immer, böse ist, wer Böses tut ..." - so etwas in der Art.

Für verbale Angriffe habe ich mir eine Strategie zurecht gelegt, die mir im betreffenden Augenblick zum Glück sogar meistens einfällt, weil sie sehr simpel ist. Ich frage immer freundlich nach. Also so in etwa: "Wieso denken Sie das, warum sagen Sie das?", "Wie meinen Sie das?" oder einfach "Wie bitte? Können Sie das noch mal wiederholen?" Oder so ähnlich. Ich habe damit ganz gute Erfahrungen gemacht.

Hmmm - könnte ich mir eigentlich abgucken. Klingt gut. :)
Und am Ende mit dem Ärmel eine "Handpuppe" formen und fragen: "Glauben Sie auch, daß die Welt untergeht?"  ;D
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CubistVowel

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #20 am: 09 März 2012, 08:49:54 »

 ;D ;D
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Black Ronin

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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #21 am: 09 März 2012, 12:08:32 »

Ich habe mir gestern mal die Seite eines rechtsradikalen Verlages angesehen, der den völlig harmlosen Namen " lesen und schenken" trägt.
Dort gab es neben Büchern und Tonträgern auch Klamotten und Accesoires aller Art.
Auch so Wikingerzeugs wie Trinkhörner, Thorshammer, Götterfiguren usw. Also durchaus Sachen die bei Metallern und Larpern beliebt sind.
Mir gefiel ein T-shirt mit der Aufschrift" Heidenspass" Bin ja nicht getauft, also Heide. Würd schon passen!
Nur würde ich mit meinem Geld keine rechte Organisation unterstützen wollen.
Kotzt mich irgendwie an, das Die scheiss Nazis nicht bei ihren Reichskriegsflaggen und Kaiserbildchen und Pommernwimpeln und all dem Zeug bleiben können, das sie legal in Teutschland verkaufen dürfen, nein: sie müssen immer in anderen Revieren wildern.
Würde man oben genanntes T-shirt kaufen ( Halt irgendwo anders) könnte man dann für nen Nazi gehalten werden ? könnte man es jemandem übelnehmen?
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #22 am: 09 März 2012, 12:48:55 »

Ich habe mir gestern mal die Seite eines rechtsradikalen Verlages angesehen, der den völlig harmlosen Namen " lesen und schenken" trägt.
Dort gab es neben Büchern und Tonträgern auch Klamotten und Accesoires aller Art.
Auch so Wikingerzeugs wie Trinkhörner, Thorshammer, Götterfiguren usw. Also durchaus Sachen die bei Metallern und Larpern beliebt sind.
Mir gefiel ein T-shirt mit der Aufschrift" Heidenspass" Bin ja nicht getauft, also Heide.

Ich fand mal diese Grafik ganz originell, wo der heidnische Adler sich über den Christenfisch hermacht. Dann erfuhr ich, dass diese "Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung", der lange Jahre Jürgen Rieger [sic(k)!] vorstand, sich die hatte schützen lassen, also beileibe nicht nur ein met-seliger Haufen am Lagerfeuer klampfender Nostalgiker. Ich bin nun nicht mehr besonders stark in das Thema "Heidentum" involviert, finde es aber nach wie vor ätzend, dass man in diesem Bereich immer schnell was Braunes am Schuh hat.

Kotzt mich irgendwie an, das Die scheiss Nazis nicht bei ihren Reichskriegsflaggen und Kaiserbildchen und Pommernwimpeln und all dem Zeug bleiben können, das sie legal in Teutschland verkaufen dürfen, nein: sie müssen immer in anderen Revieren wildern.

Das hat ja leider System, gerade bei der Neuen Rechten, Autonome Nationalisten/Nationalanarchisten etc.

Würde man oben genanntes T-shirt kaufen ( Halt irgendwo anders) könnte man dann für nen Nazi gehalten werden ? könnte man es jemandem übelnehmen?

Das ist eben immer die spannende Frage. Wer sich mit heidnischen Symbolen schmückt, muss leider immer damit rechnen, von klassischen B***-lesern, katholischen Elternverbänden, manchen "Antifaschisten" und anderen Schnell-Empörern abgestempelt zu werden. Und ansonsten kommt es eben drauf an, wie eng das jeweilige Produkt mit rechtsradikalen Herstellern, Vertrieb etc. verzahnt ist. Da würd ich im Zweifelsfall einfach recherchieren.

Blöd nur, wenn der Fascho von nebenan das auch trägt, weil er's einfach schickt findet. Irgendwie gibt's keine klaren Linie mehr. Die Zeiten der weißen Schnürsenkel sind nun mal vorbei (und der nationale Widerstand trägt schon mal martialisch aussehende Shirts und Jacken von Firmen, die in Wirklichkeit Deutschtürken oder Arabern gehören). ;D  Aber da die Linie in der Ideologie auch fehlt, ist das wohl nur die Konsequenz ...
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #23 am: 09 März 2012, 14:28:17 »

Tja. Spätestens seit bei den Pogromen in Rostock-Lichtenhagen rechte mit Malcolm-x(!) T-hemden aufgetaucht sind, ist es mit dem erkennen der Gesinnung anhand der Kleidung, eh vorbei.
Die typen von der Anti-Antifa z.B. sehen ja heute auch genauso aus wie ihre Gegner. ( Vielleicht mit dem Unterschied, das sie ihre Klamotten mal gebügelt haben )
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #24 am: 09 März 2012, 16:45:34 »

Mir gefiel ein T-shirt mit der Aufschrift" Heidenspass" Bin ja nicht getauft, also Heide.

Ich fand mal diese Grafik ganz originell, wo der heidnische Adler sich über den Christenfisch hermacht. Dann erfuhr ich, dass diese "Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung", der lange Jahre Jürgen Rieger [sic(k)!] vorstand, sich die hatte schützen lassen, also beileibe nicht nur ein met-seliger Haufen am Lagerfeuer klampfender Nostalgiker. Ich bin nun nicht mehr besonders stark in das Thema "Heidentum" involviert, finde es aber nach wie vor ätzend, dass man in diesem Bereich immer schnell was Braunes am Schuh hat.

Das ist aber nicht nur in diesem Bereich so. In der Wahrnehmung vieler Leute ist vieles, was irgendwie "bedrohlich" wirkt, erst einmal rechts. Schwarze BW-Hose, schwarzer Kaputzenpullover, darunter ein Shirt mit weissem Logo auf schwarzem Grund (so eine Monsterfratze, das Logo von Violent Recordings)... Wenn man jetzt noch Mitte 30 ist und nicht 16, ist für viele Leute der Fall einfach klar.

Ich weigere mich aber, irgendwelchen Hohlbroten die Deutungshoheit über Ästhetik zu überlassen, nur weil sie sich diese frecherweise genommen haben. Wenn ich nun, um mich von solchen Deppen abzugrenzen, im Birkenstock & Jesusumhang-Design durch die Straßen schlendere, hätte ich das ekelhafte Gefühl, diese Hohlbrote hätten gewonnen. Ist es dann nicht, als wären heidnische Symbole und div. lustige T Shirt-Motive von den rechten Spinnern sozusagen "geklaut" worden? Das einzige, was mir dazu einfällt, ist: Trotzdem tragen. Oder vielleicht gerade.

Und ich bin immer wieder erstaunt, wie die Leute reagieren, wenn man in einem wilden Outfit kommt und dann freundlich und zuvorkommend ist und sich ggf. sogar auszudrücken weiß. Traumhaft, zusammenbrechende Weltbilder en gros. Steigern lässt dich der Kontrast noch, wenn man an einem Tag im Business-Outfit irgendwo auftaucht und einen Tag später im etwas provokanten Freizeit-Look. Obwohl man die selbe Person ist, wird man so unterschiedlich behandelt dass mir manchmal regelrecht die Luft wegbleibt. Aber ich habe dann das gute Gefühl, die Welt zu mehr Toleranz zu erziehen.
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #25 am: 09 März 2012, 16:59:51 »

Ja, genau. Da kann ich dir voll zustimmen! Ich lass mir von rechten nicht meine klamottengeschmack klauen oder streitig machen! Und wenn ich eben mal Lust auf militärisches Outfit habe, dann trage ich das eben , weil es mich nicht interessiert was fremde denken.
Also mit Runen und Thorshammer und dergleichen hab ich es nicht so.
Aber den ollen Gestapo Mantel möcht ich im Winter nicht missen.
In dem Zusammenhang fällt mir was  ein, worüber du auch geschrieben hast:
Ich komm mit eben diesem Mantel und Sonnenbrille und Stiefeln recht zackig in nen Teeladen. Verkäuferin prallt zurück, guckt erschreckt.
Ich freundlich " Schönen guten Tag. Ich hätter gern 150 Gramm Earl grey... usw"
Verkäuferin lächelt entspannt, packt ein Kassiert und schenkt mir noch nen Schokokeks :)
Geht doch !
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #26 am: 09 März 2012, 17:00:18 »


Ich weigere mich aber, irgendwelchen Hohlbroten die Deutungshoheit über Ästhetik zu überlassen, nur weil sie sich diese frecherweise genommen haben. Wenn ich nun, um mich von solchen Deppen abzugrenzen, im Birkenstock & Jesusumhang-Design durch die Straßen schlendere, hätte ich das ekelhafte Gefühl, diese Hohlbrote hätten gewonnen.

Genau.
Deshalb hab ich mich auch nie von meiner Lonsdale-Joppe getrennt (he, die hab ich jetzt seit 16 Jahren!) und sie auch mit den Klumpstiefeln zusammen getragen.

Wobei ich zugeben muss, daß es im Bereich der sog. "heidnischen" Ästhetik Dinge gibt, die mir quer runtergehen, aber ich bin stets bemüht, erstmal abzuwarten, ob sich die Person darinnen als Hohlbrot entpuppt oder nicht.
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #27 am: 09 März 2012, 17:14:49 »

Was geht dir denn da quer runter ? sag doch mal !
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #28 am: 09 März 2012, 17:40:46 »

Ach weisste...ich will jetzt nicht die 1 Mio.ste Sonnensymbol-Debatte anfangen...und dann sind da noch all die in der Nazi-Zeit beliebt gewesenen Runen, wo man sich dann fragen darf, ob der Träger wohl ein Hohlbrot ist (und wenn ja, von welcher Sorte, da gibt es durchaus mehrere).
Wie gesagt, ich bin stets bemüht.


Problem ist, es gibt Zeichen, die sind für viele Leute mehrdeutig - Uniformen werden zwar gerne schnell mit "rechts" identifiziert, aber wenn man auch nur 1 Minute drüber nachdenkt, sollte man drauf kommen, daß das so einfach nicht ist.
Es gibt aber auch Zeichen, die für ziemlich viele Leute sehr eindeutig belegt sind und deren Mehrdeutigkeit nur für einen recht kleinen Personenkreis sichtbar (oder gar existent) ist (Paradebeispiel Swastika)(nein, bitte, falls jetzt irgendwer den Finger heben möchte, ich habe alle Begründungen  schon gehört).
Wenn man mit sowas in der Öffentlichkeit rumläuft...ist man sich sicher bewusst, daß Mißverständnisse unvermeidlich sind. Auch in der "eigenen" "Szene".
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Re: Mehrdeutige Symbolik führt zu Mißverständnissen
« Antwort #29 am: 09 März 2012, 17:44:57 »

Na, das seh ich aber auch so! Swastika, Sig Rune, Man Rune ... ne!
Ich hab ja nun auch ne Rune tätowiert die in Der Nazi-Zeit verwendung fand. Allerdings auf den Kopf gestellt um die negativ belegte Symbolik ad absurdum zu führen, aber das ist wieder was anderes, nech
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