Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Privater Schußwaffenbesitz  (Gelesen 35493 mal)

messie

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #15 am: 13 Oktober 2011, 20:01:37 »

Zitat
Mein eigener Begriff von Sport hat mehr mit körperlicher Fitness zu tun.

Hmmm - inwiefern? Dass du die körperliche Fitness beim Sport zwingend einsetzen musst, oder dass du gute körperliche Fitness benötigst, um ihn zu betreiben?

Meine Definition von sportlich guter körperlicher Fitness jedenfalls ist Letztere: Dass dann, wenn man für den Sport körperliche Fitness benötigt, es sich dann auch Sport nennen kann und darf.

Wenn du Ersteres meinst, wären auch Billard / Snooker kein Sport, Golf auch nicht, wozu überhaupt Curling?, und überhaupt, zählen dann Autorennen überhaupt als Sport? Man tritt doch nur Kupplung / Gas / Bremse, große körperliche Anstrengung ist das ja nun wirklich nicht  :P

Zitat
Wie derb muss man drauf sein, das Treffen von Scheiben mit ner Wumme als Hobby zu betreiben? Wozu das bitte?
Ganz einfach: Weil genau die Typen Schießsport betreiben, die auch auf das Recht auf Selbstverteidigung schwören und lieber mal für den Ernstfall im Training bleiben wollen. Genau das ist auch der Grund, warum sie ihre Ballermänner mit nach Hause nehmen wollen. Denn wenn der böse Einbrecher kommt, dann *PAAAF!*

Tsss, dass ich dich mal im Reich der Spekulationen antreffen werde, hätt ich nicht gedacht ... ;)

Kann auch x andere Gründe für geben. Wie gesagt, das Hauptmerkmal sportlichen Schießens ist die Präzision, es liegt insofern nicht sooo fern zu vermuten, dass viele just diese an jenem Sport fasziniert und sonst gar nichts.

Dass die Schützen ihre Waffen gerne zuhause haben lässt sich auch damit erklären, dass sie ihr "Baby" gerne in sicheren Händen haben, wo sie ein Auge drauf haben können, dass es nicht geklaut wird, vielleicht sogar weil ein bisschen Aberglaube mitspielt und nur sie ihre eigene Waffe berührt sehen möchten.
Billardprofis nehmen üblicherweise ihr Queue ja auch mit nach Hause. Warum eigentlich? Im Vereinsheim wäre es doch auch wunderbar aufgehoben. ;)

Wie es bei anderen Sportarten aussieht, weiß ich das gar nicht! Nehmen z.B. beim Tennis die Vereinsspieler ihre Schläger mit nach Hause oder lagern die auch in einem Vereinsheim? Wie sieht's bei Badminton aus, beim Tischtennis?
Ich kann es jedenfalls schon nachvollziehen, dass man sein Sportwerkzeug, der "verlängerte Arm" gewissermaßen, gerne in Sicherheit und in der Nähe weiß.

Muss also nicht zwingend der Grund sein, dass Sportschützen geil drauf sind, potenzielle Einbrecher zuhause erschießen zu wollen. ;)

Ich muss aber ergänzend hinzufügen, dass ich in meinem Leben nur einen Sportschützen persönlich kennen gelernt habe. Der war aber sehr in Ordnung, auch pazifistisch eingestellt. Die Waffe war für ihn das Mittel, sportliche Erfolge zu erzielen, weil sich bei ihm in jenem Sport Talent zeigte. Etwas, das ich für außerordentlich menschlich halte, den Weg dann weiterzuverfolgen.
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

Tialys

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #16 am: 13 Oktober 2011, 20:20:22 »

Wie derb muss man drauf sein, das Treffen von Scheiben mit ner Wumme als Hobby zu betreiben? Wozu das bitte?
Ganz einfach: Weil genau die Typen Schießsport betreiben, die auch auf das Recht auf Selbstverteidigung schwören und lieber mal für den Ernstfall im Training bleiben wollen. Genau das ist auch der Grund, warum sie ihre Ballermänner mit nach Hause nehmen wollen. Denn wenn der böse Einbrecher kommt, dann *PAAAF!*

Ich klopp mich wöchentlich mit anderen mit Schwertern. Das mache ich nicht, weil ich dann im Alltag auf meinen langen Reisen zu Pferd zwischen Burg und Burg mich gegen marodierende Räuber wehren kann. Sondern weils Spaß macht. Und ich war auch mal Probeschießen. Auch das hat Bock gebracht, auch, weil es sehr viel mit Konzentration und Körperbeherrschung zu tun hat, ein 40+ Meter entferntes Ziel zu treffen. Und man fühlt sich halt verdammt cool ( Ja, zerreißt mich \o/)

Und wurde bei dir zu Hause schonmal eingebrochen? Bei mir zwei Mal, und ich weiß, dass die bewaffnet waren. Seitdem habe ich an meinem Bett in Griffweite einen scharfen Dolch, sollte es nochmal jemand wagen, werde ich definitiv nicht zögern, den zu nutzen.  Die Gewissheit, eine Waffe da zu haben, hat meine Paranoia wenigstens geringfügig eingedämmt.

Ich will damit nicht sagen, dass ich generell Waffen+ Waffengebrauch gutheiße. Ich bin für viel strengere Regeln in Schützenvereinen etc... Aber man sollte nicht vergessen, dass manche Menschen auch Gründe dafür haben, eine Waffe zu besitzen. Leider.
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messie

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #17 am: 13 Oktober 2011, 21:16:42 »

Zitat
Und wurde bei dir zu Hause schonmal eingebrochen? Bei mir zwei Mal, und ich weiß, dass die bewaffnet waren. Seitdem habe ich an meinem Bett in Griffweite einen scharfen Dolch, sollte es nochmal jemand wagen, werde ich definitiv nicht zögern, den zu nutzen.  Die Gewissheit, eine Waffe da zu haben, hat meine Paranoia wenigstens geringfügig eingedämmt.

Öh - da bist du aber dann doch ein bisschen auf dem Holzweg ...
Was werden Einbrecher wohl tun, wenn du ihnen mit einem Dolch in der Hand entgegenstürmst? - Na, ja wohl vermutlich erschießen. ;)
Was werden sie tun, wenn du dich irgendwo versteckst? Ich denke mal: Eher nicht erschießen. Dazu müssten sie dich ja erstmal finden ...

Ich hatte die Polizei mal gefragt was man eigentlich tun soll wenn man merkt, dass jemand grade einbricht: Die Antwort war sehr eindeutig:
a) flüchten, wenn es geht. Wenn es nicht geht:
b) Radau machen, je früher je besser.

Denn Einbrecher haben überhaupt keine Lust, irgendwo einzubrechen wo jemand zuhause ist. Wenn sie merken dass ja doch jemand zuhause ist, hauen sie in 95 von 100 Fällen ab und knöpfen sich dann lieber ein gerade unbewohntes Haus vor.

Ach, ja: Und was, wenn die doch den Dolch zuerst in der Hand haben? Dann haben sie vielleicht eine Waffe in der Hand, nachdem sie zuvor vielleicht keine hatten ...

Kurzum: Eine Waffe im Haus verringert nicht das Risiko, dass man zu Tode kommt, es erhöht es.
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Kaffeebohne

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #18 am: 13 Oktober 2011, 21:52:53 »

Warum Jäger schießen müssen (und es überhaupt welche gibt), hat sich mir irgendwie nie erschlossen: Tiere töten zwecks Artenschutz? Argumente dieser Art, wie sie von Jägerverbänden gerne kommen, habe ich noch nie kapiert.
Kurz hierzu:
weil Mensch sei "Dank" die Natur hier nicht mehr im Gleichgewicht ist. Große Beutegreifer wie der Wolf sind selten, Straßentauben werden gefüttert, etc. Wenn ich hier abends aus dem Fenster gucke, bin ich der festen Überzeugung, es gibt hier mehr Wildkarnickel als Menschen. Wildschweine nähern sich der Stadt auch immer mehr an. Und es müssen ab und an auch mal bei Verkehrsunfällen verletzte Tiere getötet werden. Es gibt Vorgaben, was und wie viel gejagt werden darf. Und es gibt Schonzeiten.

Reine "Happenings" wie Treibjagden sind meines Wissens nach mittlerweile nicht mehr erlaubt.

 (dieser Beitrag ist völlig wertfrei geschrieben)
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danny

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #19 am: 13 Oktober 2011, 22:10:00 »

zum thema jäger und ihre ach so große liebe zur natur und dem wildbestand:

gerade kürzlich bin ich auch youtube über ein video gestolpert, das von dem magazin "sauen - das magazin für den schwarzwildjäger" als werbevideo hochgeladen wurde und mittlerweile auch nur noch nach anmeldung zu sehen ist: klick.
für alle die es nicht sehen können oder wollen:
hier wird in slowmotion gezeigt, wie ein knapp postpubertärer halbadelshansel in rasanter geschwindigkeit eine komplette rotte wildschweine abknallt während im hintergrund heroisch-martialische musik läuft. die szenen werden immer wiederholt, durch die langsame geschwindigkeit sieht man details sehr genau. der jäger selber hat nur ein breites debiles grinsen im gesicht und bezeichnet sein treiben als "very exciting!!"
das hat wirklich gar nichts mit wildbestandspflege zu tun, sondern einzig und allein mit der lust am ballern und töten. mit machtgefühl. und das ist es auch, was in meinen augen die meisten jäger zu ihrem perversen "hobby" treibt um es dann mit einem deckmäntelchen des "naturschutzes" zu verschleiern. ekelt mich an. punkt.
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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #20 am: 13 Oktober 2011, 23:54:07 »

Zitat
Und wurde bei dir zu Hause schonmal eingebrochen? Bei mir zwei Mal, und ich weiß, dass die bewaffnet waren. Seitdem habe ich an meinem Bett in Griffweite einen scharfen Dolch, sollte es nochmal jemand wagen, werde ich definitiv nicht zögern, den zu nutzen.  Die Gewissheit, eine Waffe da zu haben, hat meine Paranoia wenigstens geringfügig eingedämmt.

Öh - da bist du aber dann doch ein bisschen auf dem Holzweg ...
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Was werden sie tun, wenn du dich irgendwo versteckst? Ich denke mal: Eher nicht erschießen. Dazu müssten sie dich ja erstmal finden ...

Ich hab ja nie behauptet, dass das ein rational logisches Verhalten ist. Aber ich weiß auch, dass ich in so einer Situation nicht logisch handeln würde.
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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #21 am: 14 Oktober 2011, 00:53:37 »

freigabe. ab 18. ohne vorbehalte. löst mehr probleme als es schafft.

denn: die jungs die unbedingt auf stress aus sind dezimieren sich dann gegenseitig.

und: alle anderen stressmacker wären wesentlich vorsichtiger, ob sie jemanden dumm anmachen, denn dann könnten sie sich ggf. nicht mehr auf rein auf körperliche überlegenheit oder auftreten in gruppen verlassen.

ist zwar dann so ein bischen das prinzip kalter krieg von wegen abschreckung, aber ich fänd das so schlecht nicht.

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Eisbär

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #22 am: 14 Oktober 2011, 01:07:52 »

Zur Frage, wie das mit legalen Waffen und Straftaten aussieht:
Zitat
Legale Waffen spielten bei Verbrechen so gut wie keine Rolle, hatte der Bremer Rechtspsychologe Dietmar Heubrock 2008 bei einer Anhörung vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages erklärt.
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/45-millionen-waffen-sind-im-umlauf--12577725.html

Das ist jetzt leider keine konkrete Zahl, aber erleichtert vielleicht die Einschätzung.



Persönlich kenne ich nur eine Sportschützin und einen Jäger. Auf keinen von beiden trifft die hier dargestellte Persönlichkeitsstruktur zu. Für die Schützin ist das ein ganz normaler sportlicher Wettkampf, für den Jäger eine Freizeitbeschäftigung, die von Zeit zu Zeit zu einem besonderen Sonntagsbraten führt.


In der oben schon zitierten Statistik von Opferzahlen von Mord- und Totschlag(sversuchen in D, wird gesagt, daß es 2009 86 Mordopfer durch Schußwaffengebrauch gab. Insgesamt gab es 914 Versuche, davon 365 "erfolgreiche" Versuche.

Da der Anteil an Schußwaffenopfern unter den Opfern dieser Taten sehr gering ist, frag ich mich ja, was sie die meistverwendeten Mordmethoden sind...
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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #23 am: 14 Oktober 2011, 01:26:23 »

erstmal vorab die frage wie sich totschlag(sversuch) denn definiert, weil afaik hat der tatbestand totschlag ja nicht zwingend immer etwas mit absichtlicher gewaltanwendung zu tun.

generell würd ich aber mal tippen, das messer häufig im spiel sind, dann gartengeräte wie schaufeln und sowas. sportgeräte wie baseballschläger sind auch dabei, teleskopstangen (totschläger) und nicht zu vergessen gifte und haushaltschemikalien. dachlatten, flaschen und dann die lustigen oder obskuren sachen....
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Eisbär

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #24 am: 14 Oktober 2011, 01:33:17 »

erstmal vorab die frage wie sich totschlag(sversuch) denn definiert, weil afaik hat der tatbestand totschlag ja nicht zwingend immer etwas mit absichtlicher gewaltanwendung zu tun.
Doch, natürlich.

Zitat
generell würd ich aber mal tippen, das messer häufig im spiel sind, dann gartengeräte wie schaufeln und sowas. sportgeräte wie baseballschläger sind auch dabei, teleskopstangen (totschläger) und nicht zu vergessen gifte und haushaltschemikalien. dachlatten, flaschen und dann die lustigen oder obskuren sachen....
Messer hab ich auch im Verdacht stehen, das häufigste Mordmittel zu sein. Wie oft Kfz als Tatwerkzeug benutzt werden, fänd ich noch interessant.
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baze.djunkiii

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #25 am: 14 Oktober 2011, 01:35:21 »

wenn du jemanden mit dem auto überfährst und der stirbt lautet die anklage i.d.r. doch auch totschlag, selbst wenn da keine absicht im spiel war. oder irre ich?
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Eisbär

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #26 am: 14 Oktober 2011, 01:37:19 »

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Kallisti

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #27 am: 14 Oktober 2011, 02:43:15 »

Den Vergleich von Autos bzw. Verkehrsunfällen mit Schusswaffen finde ich unangemessen.

Autos sind im Unterschied zu Schusswaffen nicht zum Töten gemacht. [...] Darüber hinaus ist die Raumstruktur in Deutschland so, dass viele Menschen heute ein Auto benötigen. Eine Schusswaffe benötigt aber niemand.

Ich sehe überhaupt keinen triftigen Grund, der FÜR privaten Waffenbesitz spricht.


Dass die Sportschützen nen Sonderstatus haben sehe ich eigentlich auch nicht wirklich ein. Ich persönlich wäre jedenfalls nicht gerade traurig, wenn man denen ihren Laden dichtmachen würde. Was ist das überhaupt für ein Sport?! Rumballern ist in meinen Augen etwa so sportiv wie Computerzocken, Wand neu streichen, Müll runter tragen oder Taschenbilliard spielen. Diese Schützentypen genießen nur Schutzrechte, weil sie so eine fette dörflich verankerte konservative Lobby haben, die parteipolitisch gut aufgestellt ist. Wieso werden in unserem Land eigentlich Sportbombenbauer, Sportgiftmischer oder Sportkamikazepiloten um die Möglichkeit gebracht, ihrem Lieblingssport nachzugehen? Selbst als Sportraubkopierer hat man es in unserem Land schwerer denn als Sportschütze!

 :D   :D



Hingegen hat man, wie ich an anderer Stelle schon erwähnte, hierzulande glänzende Chancen als kurzbehoster Sportfressedickhauer und als Sportverkehrsgefährder im buntbeklebten Rennboliden.


 :D   :D


Mein eigener Begriff von Sport hat mehr mit körperlicher Fitness zu tun. Dart ist auch kein Sport, Schach auch nicht.

Tatsächlich ist die Definition, was als "Sport" gilt, aber eine Frage wie gut die Lobbyarbeit der betreffenden Betätigung ist und wie gut die politisch vernetzt sind. Das betrifft vor allem die Schützen. Nur durch das Prädikat "Sport" für ihre Tätigkeit genießen sie überhaupt ihre Privilegien. Ohne dass Rumballern als "Sport" gilt hätte man die Schießeisen längst einkassiert und die Typen als Terrorverdächtige registriert.


Bei aller Antipathie zu Schusswaffen: Warum hältst Du (colorize) die Sportart Scheibenschießen für gemeingefährich? Weil Geräte verwendet werden, mit denen Menschen getötet werden können?
Unter anderem.

Wie derb muss man drauf sein, das Treffen von Scheiben mit ner Wumme als Hobby zu betreiben? Wozu das bitte?
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Im Vereinsheim nützt die Knarre doch nix!
Der Grund mit der mangelnden Sicherheit der Waffen im Vereinsheim ist vorgeschoben. Wie Messie schon schrieb: das ließe sich technisch lösen.
Nur dass die Sportschützen genau daran kein Interesse haben.



(Nur, um nochmal drauf zurückzukommen - wie derb muss man drauf sein, um es als Hobby zu betreiben, anderen Menschen mit Fäusten ins Gesicht zu schlagen? Wozu das, bitte? [...])



zum thema jäger und ihre ach so große liebe zur natur und dem wildbestand:

gerade kürzlich bin ich auch youtube über ein video gestolpert, das von dem magazin "sauen - das magazin für den schwarzwildjäger" als werbevideo hochgeladen wurde und mittlerweile auch nur noch nach anmeldung zu sehen ist: klick.
für alle die es nicht sehen können oder wollen:
hier wird in slowmotion gezeigt, wie ein knapp postpubertärer halbadelshansel in rasanter geschwindigkeit eine komplette rotte wildschweine abknallt während im hintergrund heroisch-martialische musik läuft. die szenen werden immer wiederholt, durch die langsame geschwindigkeit sieht man details sehr genau. der jäger selber hat nur ein breites debiles grinsen im gesicht und bezeichnet sein treiben als "very exciting!!"
das hat wirklich gar nichts mit wildbestandspflege zu tun, sondern einzig und allein mit der lust am ballern und töten. mit machtgefühl. und das ist es auch, was in meinen augen die meisten jäger zu ihrem perversen "hobby" treibt um es dann mit einem deckmäntelchen des "naturschutzes" zu verschleiern. ekelt mich an. punkt.



Dem allem habe ich nichts hinzuzufügen - wie cool, sich mal überhaupt gar nicht selber die Mühe machen zu müssen. Alle Argumente sind schon vorgebracht - und natürlich: weit besser, als Kallisti es jemals unpräzise und umständlich daherschwafeln könnte.  ;D


Bloß natürlich doch noch eine kleine Anmerkung:

Die Bezeichnungen "Vereinsheim" und "Sportheim" find ich ja auch mal strange ... - ich will jedenfalls nich ins Heim.  ;D


Was die Sache mit der Präzision betrifft, messie - ich finde, dann soll man halt Bogenschießen (machen) - damit kann man, soweit ich das einschätze, jedenfalls nicht so viel Schaden in so kurzer Zeit anrichten (soll heißen: nicht so viele Menschen töten) wie mit Schusswaffe(n).


Und ja, ich find auch, dass Autorennen, Dart, Billard, Karten spielen, Boxen (und noch anderes - bereits Genanntes) kein Sport ist - jedenfalls nach meiner Definition nicht. Da trifft eher deine erste Definition zu: dass man durch sportliche Betätigung/Aktivität körperliche "Fitness" erreicht, erzielt (und nicht, dass körperliche "Fitness" vonnöten sein soll/ist, um etwas zu tun, das man dann als "Sport" bezeichnet - auch wenn man ja gerne von "geistiger Fitness" und "Denksport" spricht ... ja, da gibt es seltsame Begriffskonstellationen ...   :D).



Eisbär -

Zitat
Quote

    Ja, wenn es nach mir ginge, bräuchten wir überhaupt keine Waffen - jedenfalls nicht solche, die sehr schnell sehr großen "Schaden" anrichten können ... nicht solche, die "verfeinert", "weiterentwickelt" sind. Wenn Leute sich unbedingt physische Gewalt antun müssen bzw. wollen, sollen sie das mit ihren Körpern tun oder mit einfachen Mitteln wie Steinen, Stöcken. Keine Ahnung. Aber nicht mit Waffen, mit denen man in kurzer Zeit und auf sehr drastische Weise sehr viele Leben vernichten kann (ja, da beziehe ich mich nicht (bloß) auf Gewehre ...).

Ja, wäre toll, wenn die Welt ein Kinderponyhof mit Glücksbärchis wäre.



Also wenn das deine Reaktion auf eine Forderung bzw. einen Wunsch danach ist, dass es möglichst global keine "effektiven", schnell und unkompliziert Leben vernichtenden Waffen geben soll(te), sagt das ja auch durchaus was aus ... ^^
« Letzte Änderung: 14 Oktober 2011, 02:46:31 von Kallisti »
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Eisbär

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #28 am: 14 Oktober 2011, 09:27:51 »

Zitat

    Ja, wenn es nach mir ginge, bräuchten wir überhaupt keine Waffen - jedenfalls nicht solche, die sehr schnell sehr großen "Schaden" anrichten können ... nicht solche, die "verfeinert", "weiterentwickelt" sind. Wenn Leute sich unbedingt physische Gewalt antun müssen bzw. wollen, sollen sie das mit ihren Körpern tun oder mit einfachen Mitteln wie Steinen, Stöcken. Keine Ahnung. Aber nicht mit Waffen, mit denen man in kurzer Zeit und auf sehr drastische Weise sehr viele Leben vernichten kann (ja, da beziehe ich mich nicht (bloß) auf Gewehre ...).

Ja, wäre toll, wenn die Welt ein Kinderponyhof mit Glücksbärchis wäre.

Also wenn das deine Reaktion auf eine Forderung bzw. einen Wunsch danach ist, dass es möglichst global keine "effektiven", schnell und unkompliziert Leben vernichtenden Waffen geben soll(te), sagt das ja auch durchaus was aus ... ^^
Das einzige, was das über uns aussagt, liebe Kallisti, ist, daß Du die Träumerin bist und ich der Realist. Eine Welt ganz ohne Waffen wäre ein Traum, ist aber völlig unrealistisch.


Du findest, Schießen ist kein Sport. Das internationale olympische Komitee und so ziemlich jeder Sportverband auf der Welt sehen das anders.

Sind Schußwaffen gefährlich? - Ja.
Kann man damit Menschen töten? - Ja.
Sind Autos gefährlich?  - Ja.
Kann man damit Menschen töten? - Ja.
Sind Baseballschläger gefährlich? - Ja.
Kann man damit Menschen töten? - Ja.
Sind Küchenmesser gefährlich? ...

Mal ganz ehrlich... ich bin sofort dabei, wenn es darum geht, die Sicherheit zu erhöhen, wenn es um Schußwaffen geht. Ich sage nur, daß eine Gesetzesänderung wie von Dir gefordert die Sicherheit NICHT erhöht.
Mein Vorschlag mit dem privaten Munitionsbesitz würde das hingegen schon tun.

Davon ab ist es eine ziemliche Frechheit, die Millionen von Menschen in Deutschland, die aus den unterschiedlichsten Gründen legal Waffen besitzen, alle über einen Kamm zu scheren und als gemeingefährliche Spinner darzustellen, wie colourize es hier tut, wenn man bedenkt, daß mit legalen Waffen in D quasi keinerlei Straftaten begangen werden.

Die Jäger und Sportschützen in D sind offensichtlich harmlos. Übrigens machen die nur den kleineren Teil der Waffenbesitzer aus, die meisten sind Sammler.


Ach ja... Sportschützen sind noch was anderes als die dörflichen Schützenvereine, die einmal im Jahr in ihrem Dorf einen Rummel veranstalten, sich die Hucke dicht saufen und einen Schützenkönig küren.
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l3xi

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Re: Privater Schußwaffenbesitz
« Antwort #29 am: 14 Oktober 2011, 09:28:37 »

http://www.sueddeutsche.de/wissen/privater-waffenbesitz-mehr-schusswaffen-mehr-opfer-1.833490
Zitat
Von Markus C. Schulte von Drach

Die meisten US-Bürger wollen nicht auf ihr Recht auf persönliche Schusswaffen verzichten. Doch Feuerwaffen im Privatbesitz erhöhen nicht die Sicherheit, sondern führen zu mehr Mord und Totschlag.

[...]

Bürgerrechte hin oder her - der Wunsch, sich mit Waffengewalt wehren zu können, führt offenbar letztlich dazu, dass mehr Menschen durch Schusswaffen sterben, als wenn der private Waffenbesitz verboten oder streng reguliert wäre.

Der Artikel ist zwar aus 2007; an der grundsätzlichen Thematik und den Studien dürfte sich jedoch kaum etwas geändert haben.

Warum soll ich mir us- oder lateinamerikanische Verhältnisse hier in Deutschland wünschen im Zusammenhang mit Schusswaffen? Damit ich noch stärker um meine Sicherheit fürchten muss? Reichen da potentielle Messerangriffe auf U-Bahnsteigen oder Schlägereien in Bussen und U-Bahnen oder amoklaufende verprellte Ex-Partner nicht aus? Auf dem Kiez wurde nicht umsonst massiv mit Personal aufgerüstet und überall darauf hingewiesen, dass weder Schuss-, noch Stichwaffen oder Sprays erlaubt sind. Wer kann sich noch an die Messerstecherei am Jungfernstieg erinnern und die wochenlange sichtbare Erinnerung in Form von Blumen und Briefen? Will ich dann, das hier jeder ne eigene Schusswaffe besitzen darf? Never...

Folgender Dialog aus "Batman Begins" trifft es da mMn recht gut:
    Gordon: And what about escalation?
    Batman: Escalation?
    Gordon: We start carrying semi-automatics, they buy automatics. We start wearing Kevlar … they buy armor-piercing rounds.
Durch legalen privaten Schusswaffenbesitz mehr Sicherheit zu gewinnen oder anzunehmen, dass es dadurch keine negativen Auswirkungen gibt, ist im Schnitt ein äußerst gefährlicher Trugschluss. Wer Waffen sammeln will, kann das auch mit Immitationen, die nicht in der Lage sind, Munitoin abzufeuern...
« Letzte Änderung: 14 Oktober 2011, 09:33:17 von l3xi »
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