Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Soziales Experiment  (Gelesen 12270 mal)

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Soziales Experiment
« am: 05 Juli 2011, 23:40:12 »

Ich wollte mal fragen, wer Interesse an einem kleinen sozialen Experiment a la Die Welle hätte?
Ein paar Leute haben sich gefragt, wie totalitäre Bewegungen im Deutschland der Gegenwart aussehen könnten und zwar abseits der üblichen Verdächtigen.
Der Plan sieht so aus, dass zwei mit einander konkurrierende Ideologien aus dem Boden gestampft werden und ein künstlicher Konflikt geschaffen wird, wobei beide Gruppen das Zusammengehörigkeitsgefühl beschwören.
Keine Angst: Sollte die Sache aus dem Ruder laufen, wird das Experiment natürlich abgebrochen.
Allerdings sollte man dafür schmerzfrei sein. Wir können nicht bei jeden etwas raueren Ton gleich die Alarmglocken erschallen lassen.
Versteht das Ganze als eine Art Spiel oder Gesamtkunstwerk.
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olli

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #1 am: 06 Juli 2011, 01:47:00 »

Ich wollte mal fragen, wer Interesse an einem kleinen sozialen Experiment a la Die Welle hätte?
Ein paar Leute haben sich gefragt, wie totalitäre Bewegungen im Deutschland der Gegenwart aussehen könnten und zwar abseits der üblichen Verdächtigen.
Der Plan sieht so aus, dass zwei mit einander konkurrierende Ideologien aus dem Boden gestampft werden und ein künstlicher Konflikt geschaffen wird, wobei beide Gruppen das Zusammengehörigkeitsgefühl beschwören.
Keine Angst: Sollte die Sache aus dem Ruder laufen, wird das Experiment natürlich abgebrochen.
Allerdings sollte man dafür schmerzfrei sein. Wir können nicht bei jeden etwas raueren Ton gleich die Alarmglocken erschallen lassen.
Versteht das Ganze als eine Art Spiel oder Gesamtkunstwerk.
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gute frage.
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CubistVowel

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #2 am: 06 Juli 2011, 06:49:27 »

Der Plan sieht so aus, dass zwei mit einander konkurrierende Ideologien aus dem Boden gestampft werden und ein künstlicher Konflikt geschaffen wird, wobei beide Gruppen das Zusammengehörigkeitsgefühl beschwören.
Na dann stampf mal schön. Es ist ja nicht so, dass es schon eine völlig hinreichende Zahl an "totalitären" politischen, sozialen und religiösen Ideologien gäbe. Ich finde auch, wir brauchen dringend ein paar neue, die alten sind wirklich schon recht abgebraucht. Und auch die alten Konflikte sind ziemlich langweilig geworden, es sollten dringend ein paar künstliche her!

Die Frage an sich ist zwar nicht sehr originell, aber immerhin nicht uninteressant. Dein "Plan" dagegen klingt ziemlich unausgegoren. Was genau willst du von den Lesern dieses Threads? Sollen wir an dem Experiment teilnehmen? Und wo ist dann der Sinn eines sozialen Experiments, wenn jeder von Vornherein weiß, dass es nur ein Experiment ist? Klingt eher nach einem aufgeblasenen Debattierklub. Da finde ich persönlich jedes beliebige Rollenspiel ansprechender und anspruchsvoller.

Oder sollen wir dir helfen eine "Ideologie" zu erfinden? He, ich könnte bestimmt ein paar brandneue Methoden zur Bespitzelung, Terrorisierung und Folter unliebsamer Subjekte entwickeln - oder wäre das etwa schon "aus dem Ruder"? Schade... ::)

Oder sind der Thread und die erhofften Meinungsverschiedenheiten schon Teil des Experiments? Sehr subtil... ;D

Viel Spaß dann schon mal mit den Herren mit den Schlapphüten... :)
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public final void

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #3 am: 06 Juli 2011, 09:57:13 »

Ein paar Leute haben sich gefragt
Du und welche Armee?
Bei "Der Welle" gab es bereits eine Gemeinschaft (die Klasse), der von einer Autoritätsperson (der Lehrer) eine Ideologie eingeimpft wurde.
Du möchtest nun eine lose Gruppe um eine gar nicht näher spezifizierte Idee wickeln bei der nichts klar ist außer dass du den Gruppen-Mufti machen möchtest (naja gut, ist ja schließlich auch deine Idee). Du erwähntest in einem Kunst-Thread die "Eurasische Idee" als Motivation, zum Einen dürfte das aber an diversesten Ecken zu stark vorbelastet sein (was deiner "völlig neu"-Absicht wider wirken würde), zum Anderen dürfte die "Skalierung" einfach mal alles sprengen ;) Von einer möglichen Auswertung des Experimentes (wie auch immer das nun aussehen könnte) ein mal ganz zu schweigen ...
Also: Why bother ;)

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l3xi

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #4 am: 06 Juli 2011, 10:38:17 »

Keine Angst: Sollte die Sache aus dem Ruder laufen, wird das Experiment natürlich abgebrochen.
Wollten Sie das in dem Roman und dem ältteren Experiment in den Staaten nicht auch? Ging das nicht auch da schon mehr oder weniger schief?

http://wiki.zum.de/Die_Welle

Mit der Aussage "wir brechen dann sofort ab" sollte man dahingehend also etwas vorsichtig sein. ;)

Ich bin gerade bei dieser Art von Experiment äußerst skeptisch. Zu einfach lässt sich der Mensch verleiten (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier). Das Problem ist systemimmanent und völlig unabhängig von der Art des totalitären Systems.

Ein wahllos zusammengewürfelter Haufen, der auf einen anderen zusammengewürfelten Haufen losgelassen wird? K. A. wo da neue Erkenntnisse zu finden sein sollen.
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colourize

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #5 am: 06 Juli 2011, 10:41:06 »

Der Wille zur Unterwerfung unter das Regiment des eurasischen Designers ist zweifelsohne die Grundvoraussetzung.

Für solche "Experimente" gehen weder meine homoerotischen Neigungen, noch mein Hang zum Faschismus weit genug.
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danny

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #6 am: 06 Juli 2011, 11:48:18 »

ich bin ehrlich gesagt ein wenig sprachlos.

und weiß nicht, ob du einfach nur zu viel zeit oder ein komplett verdrehtes weltbild hast.

wahrscheinlich eine mischung aus beidem.

mal ganz davon abgesehen...
Allerdings sollte man dafür schmerzfrei sein. Wir können nicht bei jeden etwas raueren Ton gleich die Alarmglocken erschallen
...bin ich froh, dass der "rauhere ton", der hier sehr lange vorherrschend war, so langsam wieder verschwunden ist und sich hier endlich langsam wieder eine forengemeinde bildet, die respektvoll miteinander umgeht ohne bei jeder meinungsverschiedenheit verbal aufeinandereinzudreschen. mit deinen künstlich gezüchteten konflikten wirst du bei mir zumindest nix, konflikte gibt es schon genug, lösen wir erstmal die, die wir so haben, bevor wir uns neue ausdenken, weil wir alle fusseln aus dem bauchnabel gepuhlt haben und vor langeweile nix mehr mit uns anzufangen wissen...  ::)
« Letzte Änderung: 06 Juli 2011, 11:58:56 von danny »
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #7 am: 06 Juli 2011, 12:58:49 »

Das Problem an bereits vorhandenen Ideologien und Konflikten ist, dass sie nicht in einem von einem Experiments-Team kontrollierten Rahmen stattfinden. Ausserdem sterben im realen Leben Menschen oder Existenzen werden zumindest psychisch vernichtet. Solche Probleme würden in einem Experiment wie ich es mir vorgestellt hab, nicht auftreten. Dass ein Teil oder ein Großteil der Beteiligten eingeweiht wäre, würde die Wirkung glaube ich nicht schmälern.
Die Sache ist doch eigentlich ziemlich einfach: Wer daran teilnehmen will, kann das machen, wer nicht will, macht das eben nicht. Ich meine es kann doch jeder seine eigenen Entscheidungen treffen, also kein Grund sich aufzuregen.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #8 am: 06 Juli 2011, 13:23:54 »

Ich verweise noch einmal ganz dezent auf folgendes Ereignis: http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1577/nazis_fuer_fuenf_tage.html

Euer Rahmen mag ein anderer sein, aber das Ergebnis wird aufs Gleiche hinauslaufen. Dafür braucht es keine Feldstudie, die Geschichte ist voll davon - auch die Jüngere!

Wenn ihr das echt durchzieht, solltet ihr auch den "schlimmsten Fall" mit einplanen; das es handgreiflich wird und es Verletzte gibt oder bei dem einen oder anderen Teilnehmer psychisch hinterher Probleme auftreten können.

Mir persönlich wären die Risiken zu groß, da es wie gesagt in meinen Augen keinen Mehrwert bringen wird. Aber ich wünsch dir/euch dennoch viel Erfolg, das "Esperiment" so glatt wie irgend möglich durch zu ziehen. :)
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #9 am: 06 Juli 2011, 13:29:02 »

Was die Handgreiflichkeiten angeht, habe ich mittlerweile auch so meine Bedenken.
Es müssten vorher klare Regeln festgelegt werden, unter welchen Bedingungen Schluss ist, damit die "Anführer" nicht nach eigenem Gutdünken einfach weitermachen.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #10 am: 06 Juli 2011, 13:40:05 »

weil anführer ja dafür bekannt sind, sich lieber an regeln zu halten, als ihre eigenen zu machen.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #11 am: 06 Juli 2011, 13:40:56 »

K. A. was hängt da eigentlich noch so dran?

Müsst ihr das ganze noch "Anmelden" bzw. müsste es überhaupt angemeldet werden? Und wie sieht das mit Versicherungen aus, die für etwaige Schäden aufkommen sollen, wenn eure "Anführer" in der Hitze des "Gefechts" eben nicht wissen, wann es heißt aufzuhören?

Wo und wie sollen die beiden Gruppen aufeinander treffen?

Wie stark werdet ihr bei den Interessenten eigentlich vor-selektieren oder habt ihr das überhaupt vor? Kann ja sein, dass ihr einen bestimmten Personenkreis gar nicht drin haben wollt.

--
Mal eine andere Frage: Wie seit ihr eigentlich auf die Idee selbst gekommen? Ist das ein Uni-Projekt?
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #12 am: 06 Juli 2011, 13:49:16 »

Ja, das ist schon eine brenzliche Sache.
Ich denke man sollte sich da erst mal in Ruhe zusammensetzen, das weitere Vorgehen besprechen, vor allem wie es laufen soll, wenn sich mal jemand nicht nach Plan verhält und ob das Experiment überhaupt begonnen werden sollte.
Die Anführer müssten natürlich eingeweiht werden und sollten am besten persönlich eher eine faschismus-kritische Einstellung haben und auch sonst vertrauenswürdig und kompetent sein.
Was auch noch möglich wäre, wären fiktive Anführer wie der "Große Bruder" in "1984".
Diese könnten leichter abgesetzt werden, da man ihren Tod einfach mit der Aufklärung ihrer Nichtexistenz herbeirufen könnte.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #13 am: 06 Juli 2011, 13:50:29 »

Dass ein Teil oder ein Großteil der Beteiligten eingeweiht wäre, würde die Wirkung glaube ich nicht schmälern.

Doch, das würde es in ganz erheblichem Maße. Es wäre nichts weiter als ein Rollenspiel, und ein nicht mal sehr innovatives noch dazu. Mit so einem Rollenspiel-Kram bist du wahrscheinlich an einem entsprechenden Forum besser aufgehoben.


@L3xi: Der wesentliche Unterschied zur Welle ist, dass dann alle eingeweiht wären. Und außerdem kennt jeder das Welle-Experiment und worauf es hinaus lief. Das war damals natürlich nicht der Fall. Oder den Film über das Stanford-Prison-Experiment. Mach dir also keine Gedanken. Die Idee hat soooooo 'nen Bart...
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #14 am: 06 Juli 2011, 13:56:34 »

Das kann sein.
Trotzdem fände ich es interessant mal aus erster Hand zu erfahren, wie diese Dynamik abläuft.
Ich habe genug Literatur zu dem Thema Zuhause, aber ich finde das alles reichlich theoretisch.
Ausserdem gab es fast immer bestimmte gesellschaftliche Umstände, die eine bestimmte Entwicklung begünstigt haben. Ich würde gerne ein für alle mal wissen, ob Totalitarismus IMMER unter JEDER Bedingung möglich ist oder nicht.
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