Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Soziales Experiment  (Gelesen 12267 mal)

l3xi

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #15 am: 06 Juli 2011, 13:59:52 »

@L3xi: Der wesentliche Unterschied zur Welle ist, dass dann alle eingeweiht wären. Und außerdem kennt jeder das Welle-Experiment und worauf es hinaus lief.
Ich glaube, wenn man alle Beteiligten einweihen würde, u.a. indem man sie im Vorfeld den Fall "die Welle" behandeln/besprechen lässt, wäre das angestrebte Ziel des Experimentes im Anschluss komplett für die Katz.

Mach dir also keine Gedanken.
Och, weißt, die paar Denkansätze sind geschenkt. :) Offenbar war der eine oder andere Punkt tatsächlich noch nicht ins Blickfeld gerückt. Von daher hat sich das doch schon gelohnt in meinen Augen. :)

Die Idee hat soooooo 'nen Bart...
Hab ich nie bestritten. ;)

Ich würde gerne ein für alle mal wissen, ob Totalitarismus IMMER unter JEDER Bedingung möglich ist oder nicht.
Das würdest du mit einem Experiment aber niemals beweisen können. Gibt einfach zu viele Variablen. ;)
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Designer

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #16 am: 06 Juli 2011, 14:06:09 »

Wahrscheinlich würde das Ganze eh nicht klappen, weil die Krise fehlt.
Mir ist aufgefallen, dass in den Ländern wo neue totalitäre Bewegungen auf fruchtbaren Boden fallen, bereits instabile gesellschaftliche Verhältnisse herrschen. Das würde sich auch mit der Entstehung historischer Regime decken.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #17 am: 06 Juli 2011, 14:11:06 »

ob Totalitarismus IMMER unter JEDER Bedingung möglich ist oder nicht.
Ganz bestimmt nicht in dieser absoluten Formulierung, es kommt -- wie bereits gesagt -- drauf an. Immer. Überall. Ad hoc würde mir einfallen "die Gruppe hat keine Lust mitzuspielen und die Autoritätsperson ignorieren". Das wäre ein hinreichendes Beispiel gegen die These.
Wenn besagte Autoritätsperson aber einen ... sagen wir mal ... Schlägertrupp hinter sich zu stehen (oder im Fall des Palo Alto - Lehrers: eine Art "Autorität-Berechtigung" ... oder die "Fan-Gemeinde" ist bereits groß genug und zieht die Anderen mit ... oder oder) hat könnte die Sache bereits anders aussehen. Aber das wäre halt die "begünstigende Situation", keinesfalls eine "beliebige Bedingung"?
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danny

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #18 am: 06 Juli 2011, 14:11:51 »

Mir ist aufgefallen, dass in den Ländern wo neue totalitäre Bewegungen auf fruchtbaren Boden fallen, bereits instabile gesellschaftliche Verhältnisse herrschen.

damit hast du dir doch eigentlich deine frage selbst beantwortet, oder?

Ich würde gerne ein für alle mal wissen, ob Totalitarismus IMMER unter JEDER Bedingung möglich ist oder nicht.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #19 am: 06 Juli 2011, 14:24:33 »

Ich habe zwar schon über einen ziemlich langen Zeitraum das Thema Totalitarismus von allen Seiten beleuchtet, aber das war immer sehr theoretisch. Ich finde das nicht sehr befriedigend. Ich würde gerne mal so etwas live erleben, um das Kapitel abzuschließen. Ich bin zwar schon in zwei Clubs mit absolutem Wahrheitsanspruch, aber die vermeiden jeden Aktionismus und sind deshalb für meine Studien unbrauchbar.
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l3xi

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #20 am: 06 Juli 2011, 14:29:59 »

In Afrika und Asien gibt es noch ein paar Länder, wo du auf deine Kosten kommen könntest. ^^
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #21 am: 06 Juli 2011, 14:31:43 »

Stimmt! XD
An die habe ich auch vorher gedacht.
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Simia

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #22 am: 06 Juli 2011, 14:45:20 »

Ich bin zwar schon in zwei Clubs mit absolutem Wahrheitsanspruch, aber die vermeiden jeden Aktionismus und sind deshalb für meine Studien unbrauchbar.

Der eine ist die Kirche, und der andere?

Zitat von: colourize
Für solche "Experimente" gehen weder meine homoerotischen Neigungen

Wie, Du würdest ihm nicht die Stange halten wollen?  ;D

Zitat von: Designer
Die Anführer müssten natürlich eingeweiht werden und sollten am besten persönlich eher eine faschismus-kritische Einstellung haben und auch sonst vertrauenswürdig und kompetent sein.

Das bringt im Zweifelsfall überhaupt gar keine Sicherheit. Bestie Mensch und so. Abgesehen von all den Einwänden mit Machbarkeit, unkonkretem Konzept und bereits ähnlichen Experimenten etc.: So ein Projekt kann wecken, was in einem steckt, von dem man bisher nichts wusste und auch gar nichts wissen wollte. Das ist wie mit diesem dämlichen Spruch "In einem abstürzenden Flugzeug gibt es keine Atheisten". In einem bestimmten Rahmen können Dinge immer völlig anders laufen als im restlichen Leben. Wahrscheinlich zielst Du auch darauf ab, einen solchen Aspekt beobachten zu können, also wie Menschen sich verändern. Aber das kann man unter Umständen nicht unter Kontrolle behalten. Wenn man die Trigger eines Menschen erwischt hat, dann kriegen Dinge schnell eine Eigendynamik, die man selber nicht mehr im Griff hat, erst recht wenn' s um Macht geht. Außerdem bedeuten solche Trigger auch eine große Verantwortung. Lässt man die Sache einigermaßen frei laufen bis zu einer gewissen Identifikation der Beteiligten mit "der Sache" und das sollte gut ausgehen, wird man am Ende schwer sagen können: "So, meine Damen und Herren, das war's jetzt. Danke für Ihre rege Mitarbeit. Kommen Sie gut nach Hause".

Genesis P. Orrigde, Mastermind von Throbbing Gristle und Psychic TV, mitbegründete einst den T.O.P.Y., eine Art sexualmagischer Kommune. Es sollte keine Hierarchien geben, aber er zog sich irgendwann zurück, weil alle ihn ständig als Guru ansahen, worauf er aber überhaupt keinen Bock hatte. Oder etwas erheiternder: Das Leben des Brian, z.B. die berühmte Szene an seinem Fenster mit der unfreiwilligen Anhängerschaft. Da ist viel Wahrheit dran. Manche Leute brauchen Anleitung und das darf man nicht unterschätzen.

Wenn man dagegen tatsächlich die (notwendigen) Rahmenbedingungen zementiert und überreglementiert und den Leuten den experimentellen Charakter laufend um die Ohren haut, kann man es auch bleiben lassen, wie l3xi ganz richtig sagt.

Und schließlich gäbe es kaum eine noch nicht verwendete ideologische Komponente. Das Beispiel mit der eurasischen Idee ginge mir schon in zu einschlägige Richtungen. Ich würde als Teilnehmer eines solchen Experiments nix an den Hacken haben wollen mit einer nationalen oder völkisch-kulturellen Grundlage, wenn auch nur "im Spiel". Was aber bliebe noch übrig, das eine gewisse Prägnanz hat? Jungs gegen Mädchen?
« Letzte Änderung: 06 Juli 2011, 15:10:39 von Simia »
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #23 am: 06 Juli 2011, 14:47:59 »

@ Designer: Wenn du allerdings in der Nähe bleiben willst, versuch's mal mit Weißrussland. Oder Ungarn: das entwickelt sich auch gerade ganz prima in deinem Sinne.

[...] Thema Totalitarismus [...] aber das war immer sehr theoretisch. Ich finde das nicht sehr befriedigend. Ich würde gerne mal so etwas live erleben

Sorry, aber das ist eine echt kranke Äußerung einer echt abartigen Faszination. Statt froh zu sein, dass du in einer Demokratie lebst, möchtest du ein derartiges Regime "live" erleben? Damit hast du dich gerade in meinen Augen selbst völlig disqualifiziert.
« Letzte Änderung: 06 Juli 2011, 14:51:26 von CubistVowel »
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #24 am: 06 Juli 2011, 14:52:34 »

Wenn du allerdings in der Nähe bleiben willst, versuch's mal mit Weißrussland. Oder Ungarn: das entwickelt sich auch gerade ganz prima in deinem Sinne.

Sorry, aber das ist eine echt kranke Äußerung einer echt abartigen Faszination. Statt froh zu sein, dass du in einer Demokratie lebst, möchtest du ein derartiges Regime "live" erleben? Damit hast du dich gerade in meinen Augen selbst völig disqualifiziert.

Das halte ich eher für eine unglückliche Formulierung seinerseits (hoffe ich), hier geht's ja um ein Experiment. Ich kann verstehen, dass Bücher, Aufsätze und Diskussionen zu einem Thema irgendwann nicht mehr zu reichen scheinen. Aber wenn diese sich um etwas drehen, das schon geschehen ist, sollte das ausreichen. Wenn ich "in echt" alles ausprobieren wollen würde, das mich theoretisch interessiert, bräuchte ich ne verdammt gute Versicherung (bzw. Anwalt).
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #25 am: 06 Juli 2011, 15:12:49 »

Da handelt es sich glaube ich um ein Missverständnis.
Ich meinte natürlich nicht, dass ich mir eine Diktatur herbeisehne.
Es geht mir nur darum, das Phänomen in seiner Gesamtheit zu verstehen.
Das muss noch nicht mal eine Diktatur sein, sondern könnte genau so gut eine radikale Friedensbewegung sein. Mir geht es nur darum, mehr über die psychologischen Muster von totalem Denken zu erfahren.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #26 am: 06 Juli 2011, 17:14:50 »

Hm, wie wäre es denn mal mit ein paar praktischen Beispielen? Wie das ganze ablaufen könnte?
Da hast du dir bestimmt schon Gedanken zu gemacht.
Ich glaube, ich habe dafür zu wenig Phantasie...
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Lucas de Vil

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Re: Soziales Experiment
« Antwort #27 am: 06 Juli 2011, 17:24:11 »

rofl

(und das war fast schon zu viel Statement dazu)
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #28 am: 06 Juli 2011, 17:40:44 »

Rotfloristen, "freie" Kameradschaften, Scientology, islamischer Dschihad, PETA oder die Zeugen Jehovas suchen meines Wissens immer neue Mitstreiter. Wenn man erfahren will, was "sozialer Druck" bedeutet, ist man dort sicher bestens aufgehoben.
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Re: Soziales Experiment
« Antwort #29 am: 06 Juli 2011, 18:50:11 »

Hmm, also ein konkretes Beispiel? Ich denke ich werde mich erstmal mit ein paar Kumpels zummensetzen und ein Konzept ausarbeiten. Gibt es eigentlich so eine Art Institut für Demokratieforschung?
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