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RaoulDuke:

--- Zitat von: banquo am 03 Juli 2012, 09:57:28 ---[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

--- Ende Zitat ---

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.

nightnurse:

--- Zitat von: RaoulDuke am 03 Juli 2012, 11:02:00 ---Und ist es nicht eigentlich bei fast allen Jobs genauso (es sei denn man arbeitet als Verkäufer in der Darkside Boutique etc.)?

--- Ende Zitat ---

Vor einiger Zeit warb ein Pflegedienst im HVV mit Aufklebern von schräg kostümierten Gestalten und einem Slogan á la "Uns ist wurscht, was Sie in Ihrer Freizeit tun, wenn Sie gut arbeiten".
Wenn doch nur alle so dächten.
(P.S., und wenn´s mal stimmt)

colourize:

--- Zitat von: RaoulDuke am 03 Juli 2012, 11:02:00 ---Und ist es nicht eigentlich bei fast allen Jobs genauso (es sei denn man arbeitet als Verkäufer in der Darkside Boutique etc.)?

--- Ende Zitat ---
Es gibt einen Unterschied zwischen "Anpassung während der Arbeitszeit" (d.h. z.B. dass ich als Rettungssanitäter nun mal nicht im Gothic-Discooutfit arbeiten kann) und einer Unterordnung meiner gesamten Persönlichkeit auch außerhalb der Arbeitszeit unter die normativen Konventionen eines Arbeitgebers.


--- Zitat von: RaoulDuke am 03 Juli 2012, 11:02:59 ---
--- Zitat von: banquo am 03 Juli 2012, 09:57:28 ---[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

--- Ende Zitat ---

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.

--- Ende Zitat ---
In denke, dass man sich selbst keinen Gefallen tut, wenn man sich in eine Opferrolle begibt. Nicht umsonst sind die paternalistischen Unternehmensstrukturen aus der Frühindustrialisierung, bei denen der Chef Kontrollgäng in den Wohnungen der Arbeiter vorgenommen hat um zu sehen ob dort alles auch schön sauber und ordentlich ist, durch gewerkschaftliche Interventionen aufgebrochen worden. Wenn sich die Arbeitgeber nun herausnehmen, die Grenzen der Herrschaft über "ihre Belegschaft" wieder in Richtung einer höheren Repression zu verschieben, dann denke ich dass wir uns dem nicht so ohne Kampf ergeben sollten.

Leider sind die Gewerkschaften ja auf dem Rückzug, aber auch die Rolle des Arbeitnehmers hat sich ja seit der Industrialisierung gewandelt. Ich denke schon, dass man in einem Bewerbungsgespräch einem all zu neugierigen Personaler sagen kann, dass man gute Arbeit leisten wird und gefordert werden will - aber dass eben auch das eigene Leben außerhalb der Arbeitszeit Privatsache ist, in der man sich jegliche Kontrolle und Sanktion durch den Arbeitgeber verbittet. Und ich bin mir sicher, dass ich mit einem Job nicht glücklich werde, wenn diese Haltung nicht toleriert wird. Dann passe ich eben schlichtweg nicht in dieses Unternehmen. Und wenn möglichst viele Menschen nach einem solchen Grundsatz denken und handeln würden, kämen Arbeitgeber wie die oben beschriebenen mit ihrem Wunsch nach einer totalen Herrschaft über die Belegschaft auch nicht durch.

In so fern: ja, es geht genau um das WOLLEN: ich *will* nicht in einem Unternehmen arbeiten, das mein Privatleben nicht respektiert. Dann gehe ich lieber zur Konkurrenz, denn bei weitem nicht jeder Arbeitgeber ist ein kontrollsüchtiges Arschloch.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich der Überzeugung bin dass ein halbwegs intelligenter Arbeitgeber durchaus weiß, dass seine Mitarbeiter ein funktionierendes Privatleben zum Ausgleich brauchen, das sie nach ihrem eigenen gusto gestalten können.

RaoulDuke:

--- Zitat von: colourize am 03 Juli 2012, 11:59:13 ---

--- Zitat von: RaoulDuke am 03 Juli 2012, 11:02:59 ---
--- Zitat von: banquo am 03 Juli 2012, 09:57:28 ---[...]
 Ob ich in allerdings in einer Firma arbeiten möchte, die solche kruden Ideen hat?

--- Ende Zitat ---

Ich mit Sicherheit nicht. Aber abgesehen vom Wollen geht es dann eben auch nicht.

--- Ende Zitat ---
In denke, dass man sich selbst keinen Gefallen tut, wenn man sich in eine Opferrolle begibt. Nicht umsonst sind die paternalistischen Unternehmensstrukturen aus der Frühindustrialisierung, bei denen der Chef Kontrollgäng in den Wohnungen der Arbeiter vorgenommen hat um zu sehen ob dort alles auch schön sauber und ordentlich ist, durch gewerkschaftliche Interventionen aufgebrochen worden. Wenn sich die Arbeitgeber nun herausnehmen, die Grenzen der Herrschaft über "ihre Belegschaft" wieder in Richtung einer höheren Repression zu verschieben, dann denke ich dass wir uns dem nicht so ohne Kampf ergeben sollten.

--- Ende Zitat ---

Es ist irgendwie ein Dilemma, das in dem Begriff der Freiwilligkeit zum Ausdruck gebracht werden kann.

Wenn mir einer repressiv kommt oder auf die paternalistische, dann ist superschnell Schluß mit lustig bei mir. Das spielte eine nicht geringe Rolle bei meinem letzten Jobwechsel, den ich nicht nur gemacht habe, weil meine Lernkurve abzuflachen begann, sondern auch, weil mein "Mentor" in dem Unternehmen (die hießen wirklich so) so machtbesessen war und glaubte, sich in wirklich allem als mein Vorbild gerieren zu müssen. Fand ich nicht cool und jetzt habe ich schon eine Weile einen neuen Arbeitgeber, wegen dem es mich (unter anderem) wieder zurück in die schöne Hansestadt verschlug.

Aber mal ganz konkret zurück zum Thema: Ein Mandant der Firma, für die ich arbeite, hat einen kirchlichen Hintergrund. Aktuell ist es zwar nicht so, aber ich könnte in Zukunft in geschäftlichen Kontakt mit ihm kommen. Greift er jetzt zu Google und findet unter meinem Realnamen (beispielsweise auf Facebook) die Einträge "Mag: Cat, Hört: Das Ich" (beispielhafte Angaben), dann käme ich gegebenenfalls in die Verlegenheit, ihm erzählen zu müssen, dass ich eben Katzen mag und gerne Selbstgespräche führe. Das hat gar nichts mit meinem Arbeitgeber zu tun... Und daher ist im Facebook auch Mr. Duke unterwegs seit ein paar Monaten.

Ist das jetzt etwas unfreiwilliges, gegen das man protestieren sollte? Aus meiner Sicht maximal so halb.

Kaffeebohne:
Mein Profil ist für Leute, die nicht auf meiner Kontaktliste sind, nicht einsehbar. Wenn mich darauf jemand ansprechen würde, würde ich dazu sagen, daß ich privates und berufliches eben gern trenne. Wenn das ein Problem ist, dann passen dieser Arbeitgeber und ich eben nicht zusammen. Bislang hatte ich hiermit keine Probleme. Zum Glück bin ich aber auch in der Lage, mich vor eventuellen Arbeitgeber nicht mehr rechtfertigen zu müssen...

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