Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: super-gau in japan  (Gelesen 79329 mal)

messie

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Re: super-gau in japan
« Antwort #225 am: 25 März 2011, 18:36:07 »

Zitat
Da ich nicht ernsthaft damit gerechnet habe, dass hier jemand bereit ist wirklich meine doch lange Beiträge zu lesen (...)

Du, ich hab da mal so was gehört, dass ein Austausch in einem Forum darin besteht, Beiträge zu lesen und auf diese einzugehen. Kann aber auch sein, dass das nur so eine "urban legend" ist und so. :P

Kürzer ist besser, habe ich auch schon festgestellt. Und mir fällt es ebenfalls nicht leicht 'was zu kürzen, das kannst du mir glauben. ;)
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Blackfire

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Re: super-gau in japan
« Antwort #226 am: 25 März 2011, 18:46:51 »

back to the fucken topic:

ich zitiere aus dem n-tv.de live ticker:


+++ 17.25  Uhr Radioaktive Partikel wohl in Körper der AKW-Arbeiter eingedrungen +++
Radioaktive Partikel sind vermutlich in die Körper der beiden verletzten Arbeiter vom Kraftwerk Fukushima gelangt. Die Männer zeigten aber keine Frühsymptome von Strahlenkrankheit und benötigten deshalb keine weitere Behandlung, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das nationale Institut für Strahlenforschung. Die Männer könnten ohne fremde Hilfe gehen und könnten wahrscheinlich am Montag entlassen werden.

Fukushima-Helfer verbrennen sich Füße
Zwei japanische Techniker in Fukushima verbrennen sich mit einer 10.000-fach erhöhten Strahlung ihre Beine, als radioaktiv verseuchtes Wasser in ihre Schuhe läuft. Die Gefahr, die von den Reaktorblöcken ausgeht, ist alles andere als gebannt. Block 3 ist sogar stärker beschädigt als bislang angenommen.
---
Mein Kommentar:  Wer eh schon bei einer 20.000 fach erhöhten Strahlung arbeitet, also nicht mehr bei 20µSivert p.a., sondern bei 0,2µSivert/std.  So die Berechnungen der Medien und nicht meine eigene! sollte hoffentlich sein Testament gemacht haben! Denn ein Überleben über die nächtsten Monate oder 4-5 Jahre ist hier kaum mehr gegeben, so fern ich die Wirkung so hoher Strahlung auf den Menschen korrekt verstanden habe!

Wer sich durch in die Steifen eintretendes Kühl-Meerwasser die Füsse verbrennt, dürfte seinem Arsch gleich mal den Abschiedskuss geben!

Reaktor 3 mit Plutonium ist wohl schon länger dabei durchzuschmelzen, Reaktor 1 hat nun auch erheblich mehr Probleme als bisher die letzten Tage gemeldet wurde... bei aller Hoffnung die ich noch hegte, aber hier ist der Drops gelutscht! Eine weitreichende Verseuchung Japans steht nix mehr im Wege!

Hmm, ich bin in Sachen Mathe nicht sooo die Leuchte. Ich versuchs aber mal:  20µSivert p.a. = 20µ x 8760 = 0,002283 µSivert/Std. das x 20.000 = 45,66µSivert/std.  hmm, oder war der Normalwert zwischen 10 und 20µSivert pro Stunde?  Denn bei 500mSivert/Std. ist das das Todesurteil mit bald einsetztenden Verstrahlungssymtome. 20µSivert/std. x 20.000 = 400mSivert/std.  Wer nur Krebs innerhalb der nächsten 1 bis 10 Jahre haben will, setzt sich einer Strahlung von 100 bis 250mSivert aus, wer kurzfristig erkranken will, ohne bald tot umzufallen, setzt sich einer Strahlung zwischen 250 und 500mSivert/std. aus  Also, die Arbeiter dürfen sich alle gegenseitig am Arsch knutschen zum Abschied und sterben gehen!
« Letzte Änderung: 25 März 2011, 18:58:12 von Blackfire »
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messie

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Re: super-gau in japan
« Antwort #227 am: 25 März 2011, 20:31:04 »

Mann, musst du Zeit haben ... ich kam ja schon auf viele bekloppte zeitvergeudende Ideen, aber einen Atomliveticker anzustellen und dann auch noch zu lesen, auf die Idee kam ich noch nicht.  :D
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messie

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Re: super-gau in japan
« Antwort #228 am: 25 März 2011, 23:12:05 »

Diesen Samstag, 26.03.2011, sind übrigens bundesweit Großdemonstrationen gegen Atomenergie angekündigt, so auch in Hamburg.
Treffpunkt in HH: 12 Uhr Moorweide.
Also Samstag entweder hin da, oder Innenstadt weiträumig umfahren. ;)

Wollte ich nur noch einmal angemerkt haben ... ;)
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K-Ninchen

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Re: super-gau in japan
« Antwort #229 am: 26 März 2011, 00:30:53 »

Der Wind ist ja eine Sache... wenn er mal nicht in richtung Tokio zieht, ist das ja ganz nett, aber...
...auch das Meer in der Region ist mittlerweile hochgradig verseucht. Ist ja auch klar, denn das viele Wasser, das in die Reaktoren gepumpt wurde ist ja nicht fein säuberlich im Castor in den Bunker verfrachtet worden, sondern ist einfach ins Meer zurückgeflossen.
Wenn man nun bedenkt, dass einige Behälter (seien es Reaktorbehälter oder Abklingbecken) undicht sind und direkt am Ufer quasi "ins Meer suppen", nimmt das eine neue Dimension an.
Für Japan ist der Fischfang und generell Nahrung aus dem Meer immer sehr wichtig gewesen.
Strömungen im Meer verhalten sich aber evtl. etwas anders als der Wind. Es kann gut sein, dass in einiger Zeit fast die gesamte Ostküste Japans nicht mehr befischt werden kann und auch davon abgeraten wird, dort zu baden. Solange aus den Reaktoren Strahlung ins Meer geht und nicht aufgehalten wird, kann das einen ganz wichtigen Lebensbereich und Wirtschaftszweig der Japaner zerstören - zumindest für die Ostküste.
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Re: super-gau in japan
« Antwort #230 am: 27 März 2011, 01:49:36 »

Kurz und knapp, was ich ganz am Anfang schon befürchtete, das wird meiner bescheidenen Meinung auch eintreten. 1/3 des Japanischen Landes wird verseucht sein und je nach Wind/Wetter breitet sich diese auch auf den Rest der Inselkette aus. Lieferungen von Lebensmittel und andere Güter werden stagnieren, da alle Exporteure Angst vor der Strahlung haben. Die lokale Nahrung wird ungenießbar, mehr und mehr Japaner versuchen das Land zu verlassen, es wird mittel- und langfristige Gesundheitsprobleme geben.  Zu bedenken ist, es ist eine Ansammlung großer Inseln, wo die Menschen nicht so einfach flüchten, nicht so einfach evakuieren können. Die nächsten Wochen und Monate wird es zeigen, das Chaos wird immens! Das Grauen und Chaos wird das Land komplett in den Griff bekommen. Und auch die bisher daran hängende globale Wirtschaft wird dadrunter leiden, Preise für Hitech wird steigen, Autos werden teuer.  An den steten Strom der Horrormeldungen werden wir uns gewöhnen, wie an Leichen von Opfern aus Kriegen in den Medien und nackte Haut in Film und Werbung.

Wirklich viel wird sich nicht ändern was die Nutzung der Atomenergie angeht. Hier und da ein paar eh schon längst nötige Modernisierung und Verschärfung der Sicherheitsvorschriften und Standards. Massenhaftes Abschalten und Stilllegen von Reaktoren wird es nicht geben!

Mehr werde ich zu dem Thema vorerst nicht mehr schreiben.  Ja, einige werden es begrüßen, ich habe mich hier ausreichend bei dem Thema abreagiert und meine Ängste verarbeitet. Resignation macht sich breit. Denn gegen die über 400 Reaktoren auf der Welt werde ich und ein paar tausend Deutsche Demonstranten nichts anrichten können!

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Kaffeebohne

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Re: super-gau in japan
« Antwort #231 am: 27 März 2011, 10:34:36 »

Massenhaftes Abschalten und Stilllegen von Reaktoren wird es nicht geben!
Dann hättest Du keinen Strom, könntest uns hier nicht an Deinen Gedanken teilhaben lassen, und würdest letztendlich daran doch platzen.
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CubistVowel

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Re: super-gau in japan
« Antwort #232 am: 27 März 2011, 12:20:46 »

Ich schreibe was und wie ich dann grad denke. ich bin auch iRL dafür bekannt Monologe zu halten und gedankliche verbale Flatulenz zu haben. Also immer sehr viel rausbringe auf einen verbalen/schreibenden Schiß.

Logorrhoe? ;)




http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=coal-ash-is-more-radioactive-than-nuclear-waste&page=2

Äh, Plumbum, hast du den Artikel eigentlich gelesen oder nur die reißerische Überschrift? Der Artikel sagt nichts weiter aus, als dass durch das Verbrennen des Kohlenstoffs etc. der Urangehalt im nichtverbrannten Rest (der Flugasche) relativ gesehen höher ist als er in der Kohle vorher war. Und dass diese Flugasche eine winzige Erhöhung der Background-Radioaktivität bedeuten kann - aber immer noch weniger als so einige natürliche Gesteine.* Hauptsächlich betroffen von Radioaktivität aus Kohle seien allerdings die Minenarbeiter im Kohlebergbau durch frei werdendes Radon. (Gar nicht erwähnt er allerdings die Arbeiter im Uranbergbau... in den Phosphorschichten der Chattanooga-Schiefer.)

Weiterhin sei das Risiko negativer gesundheitlicher Folgen (genaueres steht da nicht) bei Kohle höher, bei Kohle 1 : 10 Mio bis 1 : 100 Mio, bei Kernkraft nur 1 : 1 Mrd. (Was die Leute bei Fukushima, Sellafield, Krümmel, Tschernobyl von dieser Schätzung halten, muss ich wohl nicht weiter ausführen.)

Ganz unten "erklärt" der Autor noch den Titel: Frei werdende Kohlenasche aus einem Kohlekraftwerk trüge pro Energieeinheit mehr Radioaktivität in die Umwelt als z. B. durch Wasser oder entsprechende Behälter abgeschirmter Atommüll. Die Studie, auf die sich der Autor beruft, ist übrigens von 1978. (Na hoffentlich hat er recht, aber offensichtlich waren die Ermittler der radioaktiven Messwerte nicht in der Asse... ;D) Vielleicht sollte er mal abgeschirmte Kohlenasche mit abgeschirmtem Atommüll vergleichen, oder besser gleich herumfliegende Asche mit frei werdendem Atommüll.


*Natürliche Gesteine sind oft viel radioaktiver als man denkt. Auf einer Übung im Schwarzwald z. B. konnten wir anhand von genauen Strahlenmessungen ganz exakt den Übergang vom (höher radioaktiven) Grundgebirge (Granit) zum Deckgebirge kartieren. Mit dem Geigerzähler haben wir auch kleine Stücke von Pechblende (Uranerz) finden können, die dort z. B. auf Schotterwegen rumlagen.

« Letzte Änderung: 27 März 2011, 12:48:10 von CubistVowel »
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Re: super-gau in japan
« Antwort #233 am: 27 März 2011, 13:17:20 »

Wenn GAU für Größter Anzunehmender Unfall steht, was zur Hölle soll dann ein Super-GAU sein? o.O

Ein Gau ist nach neuerem Sprachgebrauch der größte Unfall, für den die Technik des AKWs gerade noch ausgelegt ist. Der Super-GAU ist dann also technisch nicht mehr beherrschbar.

...und wird in Arglist nur noch übertroffen vom schleichenden Super-GAU... ::)
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messie

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Re: super-gau in japan
« Antwort #234 am: 27 März 2011, 13:46:23 »

Dementsprechend könnte man dann ja wohl sagen, dass die Atomindustrie und die Politik eine Absicherung gegen einen GAU im Auge hatten und aus dieser Perspektive die Atomkraftwerke sicher seien, da sie gegen jeden GAU abgesichert seien.
Die Aomkraftgegner setzen aber andere Maßstäbe an, nämlich eben jenen Super-GAU, und halten eine Absicherung dagegen für nahezu bis komplett unmöglich.
Die Argumentation, wenn ich sie richtig verstanden habe, geht dahin, dass eine dementsprechende Absicherung notwendig wäre, sie aber keinen Sinn macht, weil der Betrieb eines AKWs dann ohnehin zu teuer wäre und deswegen eine Abschaltung verlangen.

Ich folge jener Argumentation, da die Folgen eines Unfalls eines AKWs den größtmöglichen Schaden in unserer Zivilisation zu verursachen in der Lage ist (von Terroranschläagen mit Atombomben oder biologischen Bomben jedweder Art mal abgesehen).
Denn wenn so ein Super-GAU stattfinden sollte (meinetwegen z.B. Erdbeben plus abstürzendem Flugzeug mitten auf die Kühlannlagen eines AKWs), wird es nicht mehr viel geben, was man dann beschwichtigen könnte. Deutschland ist viel zu klein, um so einen Unfall jemals abfedern zu können.
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SoylentHolger

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Re: super-gau in japan
« Antwort #235 am: 27 März 2011, 18:11:57 »

Alles in Ordnung! Nuclear Boy hat nur Bauchschmerzen!
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Re: super-gau in japan
« Antwort #237 am: 28 März 2011, 10:08:05 »

Mein Wort des Tages heute mal hier:

vorübergehende Kernschmelze
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PlumBum

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Re: super-gau in japan
« Antwort #238 am: 28 März 2011, 12:06:37 »

Naja nu, die Brennstäbe ändern eben hin und wieder mal ihren Aggregatzustand... mal vorübergehend flüssig, dann mal wieder fest... und bald auch gerne mal aufgrund der porösen Ausgangslage in Suspension mit dem Meerwasser.


Aber gut... hier noch einmal wieder ein wenig interessante Propaganda aus dem Gegenlager. Jemand irgendwelche Einwände gegen BBC?
http://www.bbc.co.uk/news/world-12860842
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Spambot

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Re: super-gau in japan
« Antwort #239 am: 28 März 2011, 15:39:38 »

Hier mal ein kritischer Kommentar zur Reaktion in Deutschland.
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