Sehr interessantes Thema.
Außerdem scheint die Industrie überhaupt nicht auf die Umstellung von 220 auf 240 Volt reagiert zu haben. Denn bei 240 Volt brennen Glühbirnen wesentlich schneller durch als bei 220 Volt. Den Unterschied müsste den meisten von uns auch schon aufgefallen sein.
Auch ein Effekt, der gerne mitgenommenwurde.
Ein Nebeneffekt ist auch, daß die gleiche Glühlampe bei 230V automatisch mehr Leistung bezieht, die dann auf der Stromrechnung auftaucht.
Gerade bei Computern ist ja das Problem: Ein besonders alter Computer ist ja auch im Betrieb nicht unbedingt umweltfreundlich - im Vergleich zu neueren Modellen. Das hängt natürlich auch davon ab, was man macht. Aber ein 10 Jahre jüngerer Computer kommt oft mit einem Bruchteil der Energie aus, den ein älterer Computer benötigt
Das stimmt leider. vor zwei Jahren wollte ich mal einen alten P3-1000 als Server laufen lassen, der hat sogar ohne Prozessorlast weit über 100 Watt gezogen. Jetzt läuft ein "sparsames" Notebook an dessen Stelle (und der P3 steht im Keller, hat Jemand Interesse?)
Ich hatte das gesamte letzte Jahr mit der (Vorserien-) Prüfung von Gebrauchsartikeln zu tun, meistens genau die Artikel, die dann bei den Discountern als Aktion vertrieben werden. Hintergrund ist, dass die Discounter inzwischen Prüfberichte über die Gebrauchstauglichkeit (+ Chemische tests, EMV, Elektrische Sicherheit, usw...) der Artikel von den Importeuren einfordern, und die werden von akkreditierten Prüflabors erstellt. Geprüft wurde dabei die gesamte Palette an Waren, vom Plastik- Sandkastenset für Kleinkinder über Zelte, Werkzeuge, Wasserspielzeug, Reinigungsmittel, KFZ-Zubehör, Spannungsinverter, usw...
Die Artikel werden meist in Fernost produziert und dann Containerweise nach Deutschland geschifft, um dann hier verkauft zu werden.
Das Erschreckende war, was für ein Schrott teilweise zur Prüfung ankam. Nicht selten hatte ich Werkzeuge vorliegen, die von Anfang an nicht richtig funktionierten oder sich bei der ersten Belastung verformten, in der Klimakammer rostenden Badezimmerartikel, unglaublich empfangsschwache Radios, Taschen bei denen nach 100 Reissverschlusszyklen die Nähte aufgingen, wackelige Spazierstöcke für alte Leute (!), Kaffeemaschinen deren Wassertank nicht für 2 Tassen ausreichte, undichte Wasserhähne, usw... Die Liste ließe sich beliebig verlängern.
Nun stellt sich die Frage, warum dieser Schrott überhaupt produziert wird. Die einzig mögliche Antwort ist, dass dieser ganze Mist von genügend Leute gekauft wird. Artikel, denen man auf den ersten Blick ansieht, daß sie spätestens in ein paar Monaten im Müllcontainer vor dem Haus enden. Das finde ich fast genau so erschreckend, wie scheinbar hochwertige Artikel, deren Lebensdauer künstlich verkürzt wird.
Leider scheinen heutzutage auch ganz viele Menschen überhaupt kein Interesse an der Reparatur selbst hochwertiger Technik zu haben, und sich sogar ein Stück weit zu "freuen", wenn der interne Akku des alten MP3 Players endlich aufgibt, schließlich rechtfertigt das den Kauf eine neuen, besseren Gerätes. Habe früher sehr viele Elektrogeräte repariert, heute ist die Nachfrage gleich null. Dabei lassen sich sehr viele defekte Geräte mit geringem Aufwand und günstigen Ersatzteilen wieder fit machen.