Schwarzes Hamburg

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Was haltet ihr vom Führerschein-Auffrischungskurs?

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Unentschlossen
völliger Quatsch
gute Idee, aber...

Autor Thema: Führerschein-Auffrischung  (Gelesen 23537 mal)

EcceRex

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Führerschein-Auffrischung
« am: 21 September 2010, 16:22:24 »

Nun möchte ich auch mal eine Frage in die Runde werfen, die mich schon seit Längerem beschäftigt:

Was haltet ihr von einem Führerschein-Auffrischungskurs nach sagen wir alle 15 Jahre ab Führerscheinerwerb?

Wie komme ich darauf?
Nun, wie der Eine oder Andere weiß, mache ich gerade meinen Moped-Führerschein.
Dabei musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, daß sich seit 16 Jahren (so lange darf ich schon Auto fahren) sehr Vieles geändert hat, sowohl in der STVO als auch in den Anforderungen an den Fahrschüler und letztendlich bei meinem eigenen Verhalten im Straßenverkehr.
Ich fahre und verhalte mich sicher nicht schlecht, dennoch ist mir aufgefallen, daß ich im Grunde nur reagiere auf das, was im Verkehr passiert oder was mir auf Schildern und Markierungen angezeigt wird. Ich mache teilweise bewusst Fehler, unterschätze manch Situation oder weiß einfache Sachen wie z. Bsp. die Berechnung des Bremsweges nicht mehr. Ich habe also fest gestellt, daß sich über die Jahre einige Mankos eingeschlichen haben.

Ich muss sagen, auch wenn die lustigen Faustregeln teilweise echt sinn frei sind, so helfen sie dennoch, manche Situation besser einzuschätzen, wenn man sie kennen und vor allem anwenden würde...z. Bsp. die Frage: schaffe ich es noch mit 50 km/h über eine per Ampel geregelte Kreuzung zu fahren, wenn sie 40 m vorher auf gelb umspringt oder bremse ich lieber und schaffe ich das dann auch?
Bei der Frage, welche Schilder gibt es für die oder die Situation (z. Bsp. für Straßenverengungen), wusste ich zwar die wesentliche Aussage, aber nicht, wie das komplette Schild ausschaut bzw. das es mehrere von den Dingern gibt.
Die Frage, wann und wo darf ich rechts überholen, fand ich auch sehr spannend - ich wusste nämlich gar nicht, daß man das darf  ;D
Was ist der Unterschied zwischen überholen und vorbei fahren?

Nun, wie dem auch sei...nichts ist leider kostenfrei.
Daher noch die zweite Frage:

Was wär jeder bereit dafür zu bezahlen?

Mein Vorschlag für so einen Auffrischungskurs würde beinhalten:

- 4 Stunden Theoriekurs an einem Samstag
- eine Fahrstunde auf einem eigens dafür angelegten Parcour (mit eigenem Auto, wenn vorhanden)
- Gesamtkosten: 50€ (+ Benzinkosten, wenn man das Auto leiht)

Für den Auffrischungskurs bekommt man dann einen Stempel ins Muttiheft und darf für die nächsten 15 Jahre weiter fahren.
Für mich würde sich das als HU für den Auto-/Moped-Fahrer verstehen und ich persönlich befürworte das.
Natürlich sollte es auch eine Karenzzeit geben, die Einem eine kleine Verspätung erlaubt...wenn man also wie beim Personalausweis die Frist verpasst hat, bekommt man eine 1. Ermahnung und den Fingerzeig 'hier, mach mal wieder' und bei deutlicher Überschreitung eine Verwarnungsgebühr. Wer es ganz deutlich überschreitet, sollte als Strafe z. Bsp. mal einen Monat als Fußgänger unterwegs sein  ;D
Erlaubt soll auch sein, wer belegen kann, warum er den Termin verpasst hat (z. Bsp. längerer Auslandsaufenthalt), dem verlängere sich die Frist unentgeltlich.

Also, seit ihr dafür - dagegen - was haltet ihr davon - Kritik - Vorschläge...(wieso? weshalb? warum?)...
Eure Meinung ist hier gefragt  ::)
« Letzte Änderung: 21 September 2010, 16:59:51 von EcceRex »
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seinschi

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #1 am: 21 September 2010, 16:26:58 »

Fänd ich perönlich jetzt gar nicht mal schlecht
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Mentallo

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #2 am: 21 September 2010, 16:29:43 »

wenn ich bedenke, was mein vater alles nicht mehr weiß, der bis vor 5 jahren verkehrspolizist war...
wäre ich wohl auch dafür. hätte aber keine lust. ;D
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colourize

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #3 am: 21 September 2010, 17:50:43 »

Ich muss sagen, auch wenn die lustigen Faustregeln teilweise echt sinn frei sind, so helfen sie dennoch, manche Situation besser einzuschätzen, wenn man sie kennen und vor allem anwenden würde...z. Bsp. die Frage: schaffe ich es noch mit 50 km/h über eine per Ampel geregelte Kreuzung zu fahren, wenn sie 40 m vorher auf gelb umspringt oder bremse ich lieber und schaffe ich das dann auch?
Und dann willst Du wenn Du mal 70 fährst anfangen zu rechnen oder wie?  ;D

Zudem dürfte es schwerer sein, die Entfernung in Metern zur Ampel korrekt zu schätzen, als sich auf sein Gefühl zu verlassen, ob es für ne Bremsung noch reicht. Völlig unabhängig von den gesamten Rahmenbedingungen (Witterung, Straßenbelag, Bereifung etc.), die die Berechnungsgrundlage verändern würden... Und mal ganz davon abgesehen, dass eine auf gelb umspringende Ampel m.E. keine Vollbremsung rechtfertigen würde, denn nur für ein solches Manöver gilt die erlernte Faustformel.

Meiner Überzeugung nach lernt man das Autofahren nicht in der Fahrschule (dort wird man nur auf die Fahrprüfung vorbereitet), sondern ausschließlich durch Learning-by-Doing, also Erfahrungswerte. Sinnvoller wäre m.E. ein Fahrtraining für schwierige Situationen (Vollbremsung bei nasser Straße üben etc.), als das Lernen von Faustformeln, die eher ein theoretisches Hintergrundwissen darstellen, als dass sie in der Praxis etwas nutzen würden.

Und ja, ich denke ich kenne alle relevanten Verkehrsregeln noch. ;)

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messie

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #4 am: 21 September 2010, 18:02:53 »

Ich finde die Idee nicht schlecht, aber wegen der erwähnten Kosten nicht unbedingt zielführend, was Aufwand/Ertrag angeht. Denn es verändern sich zwar schon jede Menge Verkehrsregeln im Lauf der Zeit, aber wenige so gravierend, dass die Unkenntnis dessen sofort Straßengefährdungen bedingen.

Wo ich dringend dafür bin ist eine verbindliche Auffrischung des Sehtests!
Denn der wird ja auch nur ein einziges Mal gemacht und dann interessiert man sich erst wieder dafür, wenn ein Unfall gebaut wurde. Da kann es aber schon deutlich zu spät sein.

Ich will nicht wissen, wie viele Leute da draußen ohne Brille rumfahren, obwohl sie fürs Autofahren schon längst eine bräuchten. Da ist die Verkehrsgefährdung sofort gegeben! Es ist eine Sache ein Verkehrsschild nicht genau zu kennen, eine andere es erst gar nicht zu sehen ...

Zudem ließe sich über Reaktionstests ab einem gewissen Alter nachdenken. Was bringt einem Auto die beste Bremse, wenn der 80jährige 3 Sekunden braucht, bis sein Fuß diese findet ...
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CubistVowel

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #5 am: 21 September 2010, 18:10:53 »

Die ab 2013 ausgegebenen Führerscheine sollen ja sowieso nur noch auf 15 Jahre befristet sein. Die Verlängerung soll allerdings ohne Prüfung irgend einer Art erfolgen. Und doch werden natürlich bereits Stimmen laut, die Fahrtauglichkeitsprüfungen fordern. Wobei es hier wohl eher um die körperliche Eignung älterer Fahrer geht.

Ich selbst bin da unentschlossen. Einerseits ist es für junge Leute immer leicht zu sagen, die "Alten" sollen sich erst mal testen lassen. Aber Autofahren lernt man durch Erfahrung, nicht durch Formelpauken. Ich meine auch gelesen zu haben, dass junge Männer/Fahranfänger die schlimmsten/meisten Unfälle verursachen, und nicht alte Menschen (anteilsmäßig gesehen.)

Andererseits kenne ich durchaus Menschen, denen ich auch trotz langjähriger Fahrpraxis umgehend den Führerschein entziehen würde: einen Schwerst-Alkoholiker, der trotzdem fährt, einen fast Erblindeten und eine MS-Kranke, die jahrelang noch Auto fuhr, obwohl sie ihre Beine kaum noch bewegen konnte. Wenn sie bremsen wollte, musste sie ihr Bein mit den Händen auf die Bremse heben! Man kann sich nicht darauf verlassen, dass Fahruntüchtige von selbst das Autofahren aufgeben, denn immerhin bedeutet es meistens leider einen Verlust der Mobilität.
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EcceRex

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #6 am: 21 September 2010, 18:30:41 »

@ colourize:
diese ganzen Faustformeln finde ich persönlich auch lächerlich und für die Praxis eher ungeeignet (und linde gesagt sind sie sehr sehr pauschal gehalten)...aber es ging mir in diesem Fall nur um das Wissen und die Erkenntnis, sowas irgendwann mal gehört zu haben. Es ist natürlich klar, daß die keiner während der Fahrt berechnen kann...vor allem nicht die frisch in den Verkehr entlassenen Fahranfänger.


Was das Wissen um alle relevanten Verkehrsregeln angeht, so habe ich gerade in der letzten Zeit fest gestellt, daß die Pflicht zu blinken gerne mal vergessen wird (meist aus Faulheit)...bei sehr vielen Fahrern. Oder das Einfädeln nach dem Reißverschlussverfahren. bei Spurende...da wird gepöbelt wie sich der auf der linken Spur erlauben kann bis ganz nach vorne zu fahren. Na ja, würden das alle machen könnte man so manchen Stau verkürzen oder ganz und gar verhindern...
Ha...da fällt mir grad ein...immer wieder kehrendes Beispiel hier vor meiner Haustür. Da gibt es doch tatsächlich Leute, die die Ausfahrt des Parkplatzes vor dem Haus für eine Straße halten (eigentlich ist dort ein abgesenkter Fußweg) und stoppen ganz brav, um mich raus fahren zu lassen...welch freundliche Genossen. ;D


@messie:
ja, über Reaktionstests und sonstige Unzulänglichkeiten habe ich auch lange nach gedacht. Aber das sollte ja dann die Praxisstunde klären...und zwar für jedes Alter. Da wird dann sicher bemerkt, wenn der Fahrer nix mehr sieht...oder hört...oder spät reagiert o. ä.

@CubistVowel:

Zitat
Ich selbst bin da unentschlossen. Einerseits ist es für junge Leute immer leicht zu sagen, die "Alten" sollen sich erst mal testen lassen. Aber Autofahren lernt man durch Erfahrung, nicht durch Formelpauken. Ich meine auch gelesen zu haben, dass junge Männer/Fahranfänger die schlimmsten/meisten Unfälle verursachen, und nicht alte Menschen (anteilsmäßig gesehen.)
dem kann ich beipflichten

Zitat
Andererseits kenne ich durchaus Menschen, denen ich auch trotz langjähriger Fahrpraxis umgehend den Führerschein entziehen würde: einen Schwerst-Alkoholiker, der trotzdem fährt, einen fast Erblindeten und eine MS-Kranke, die jahrelang noch Auto fuhr, obwohl sie ihre Beine kaum noch bewegen konnte. Wenn sie bremsen wollte, musste sie ihr Bein mit den Händen auf die Bremse heben! Man kann sich nicht darauf verlassen, dass Fahruntüchtige von selbst das Autofahren aufgeben, denn immerhin bedeutet es meistens leider einen Verlust der Mobilität.
dem leider nicht so ganz. sicher sehe ich es auch so, daß man besondere Auflagen erteilen sollte, aber für Viele ist der Verlust des Führerscheins ein sehr tiefgreifender Verlust...ich sehe das bei meinen beiden Großvätern  :-[
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CubistVowel

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #7 am: 21 September 2010, 18:46:41 »

Zitat
Andererseits kenne ich durchaus Menschen, denen ich auch trotz langjähriger Fahrpraxis umgehend den Führerschein entziehen würde: einen Schwerst-Alkoholiker, der trotzdem fährt, einen fast Erblindeten und eine MS-Kranke, die jahrelang noch Auto fuhr, obwohl sie ihre Beine kaum noch bewegen konnte. Wenn sie bremsen wollte, musste sie ihr Bein mit den Händen auf die Bremse heben! Man kann sich nicht darauf verlassen, dass Fahruntüchtige von selbst das Autofahren aufgeben, denn immerhin bedeutet es meistens leider einen Verlust der Mobilität.
dem leider nicht so ganz. sicher sehe ich es auch so, daß man besondere Auflagen erteilen sollte, aber für Viele ist der Verlust des Führerscheins ein sehr tiefgreifender Verlust...ich sehe das bei meinen beiden Großvätern  :-[
Ja, das hatte ich im letzten Satz auch so ähnlich geschrieben. Deswegen bin ich unentschlossen. Ich finde es prinzipiell immer schwer zu entscheiden, was wichtiger ist: das Recht des Einzelnen oder der Schutz der Allgemeinheit vor Gefahren, die durch die Ausübung dieses Rechts entstehen. Ob es nun um Führerscheine geht oder um Meinungsfreiheit oder Entlassung von Schwerverbrechern aus der Sicheungsverwahrung... :-\
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SoylentHolger

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #8 am: 21 September 2010, 19:25:01 »

Jau, wäre ich für. Einerseits für mich selbst - würde selbst vermutlich in Theorie durchfallen, in der Praxis - wer weiß? Und natürlich ;)  für alle anderen.
Bitte insbesondere mit Autobahnfahrt inkl. Reißverschlussverfahren (wasndas?) Spurblockierer, Drängler, also alle anderen Verkehrsteilnehmerarschlöcher!!11!!1! :D

Als Vielfahrer merke ich schon an mir selbst, dass sich manche schlechte Verhaltensweisen eingeschlichen haben. Manchmal ertappe ich mich auch dabei, langsamer abzubremsen als nötig und meinen Vordermann unnötigerweise zu nötigen etc.pp. Alleine damit einem das alles wieder vorgehalten wird finde ich die Idee gut.

Auch colourizes Idee ist nicht schlecht. Könnte man in Verbindung mit den Tests machen.
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K-Ninchen

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #9 am: 21 September 2010, 19:30:07 »

Ich bin auch dafür, aus verschiedenen Gründen:

  • Man vergisst vielleicht manche Regeln, weil man nur extrem selten in Situationen gekommen ist, in denen diese Regeln zutreffen.
  • Der Verkehr und die Technik ändern sich mit der Zeit. In einer Auffrischung wäre es interessant, auch über neue Technologien zu erfahren (TRC, ABS, ASR, Hybridfahrzeuge, Elektroautos), wobei unterschiedliches zu beachten ist im Vergleich zu älterren Fahrzeugen
  • Manchmal kommen neue Verkehrsregeln hinzu (wer erinnert sich, als der grüne Abbiegepfeil eingeführt wurde?)
  • Erhöht generell die Verkehrssicherheit
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Ghost

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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #10 am: 21 September 2010, 19:31:05 »

Alle 15 Jahre finde ich nicht sinnvoll, eine Fahrtauglichkeitsprüfung ab z.B. 50 Jahren, wie es beim LKW Führerschein auch Pflicht ist empfinde ich allerdings als sehr sinnvoll.

Ja laut Statistik ... bla bla bla ... verursachen junge männliche Fahrer die meisten Unfälle mit Todesfolge, Gründe dafür sind ganz sicher mangelnde Erfahrung und Selbstüberschätzung, aber wohl auch das die jüngsten Fahrer meist die ältesten Autos fahren bzw günstige Kleinwagen mit eher geringen Sicherheitsausstattungen.

Warum nun die "Alten" so eine Prüfung bzw Untersuchung machen sollen???
Ganz einfach, weil sie durch ihre teilweise übervorsichtige Fahrweise andere zudummen, unüberlegten oder gefährlichen Fahrmanövern nötigen .... hierfür ein paar Beispiele aus meinen knapp 8 Jahren Führerschein....

- ich will auf die Autobahn fahren, vor mir ein Mercedes SLK KOMPRESSOR ca 480 PS, vom Zubringer auf den Beschleunigungsstreifen, man sollte denken das der nun Gas gibt und ich nur noch eine Staubwolke sehe ... Pustekuchen ... als er vom Beschleunigungsstreifen auf die Fahrbahn zog war der Wagen bei ca 60 km/h, in meinem darauf folgenden Überholmanöver, erlaubt sind dort 120 km/h, konnte ich dann sehen das der Fahrer kurz vor scheintot war

- ich hab das sagenhafte Glück und darf einen Porsche 911 Carrera 3 nach HH zum Steuergerät programmieren fahren, fahre brav mit etwas über 80 durchs Maschener Kreuz beschleunige gen der erlaubten 120 und wunder mich ein wenig warum der blaue Golf III vor mir so verdammt schnell näher kommt und muss auch schon verdammt hart in die Bremse treten um nicht drauf zu fahren, Grund Omi1 mit Hut und Omi2 mit Hut fahren sichtlich überfordert mit alle dem, mit knapp 60 km/h auf der linken Spur der A1, Grund nicht erkennbar, kein Stau, kein Warnblinker, hier erlaubt sind btw 120 ..... glücklicher Weise hat der Wagen ne tolle Beschleunigung um dann in den mit 120 fahrenden Verkehr in der mittleren Spur einzufädeln und dann eben doch rechts zu überholen, denn Omi1 und Omi2 sahen beim vorbeifahren nicht so aus als würden sie verstehen warum alle Welt sie anhupt.

- Es ist Sommer es ist warm, trocken und ca 15 Uhr, wir durchfahren ein leicht kurviges Waldstück in Hamburgs Süden, es handelt sich um eine gut ausgebaute Landstraße, bis auf ein kleines Stück das an einem im Wald gelegenem Altersheim vorbeiführt sind hier 100 Km/h erlaubt, nur Opi und Omi sind der Meinung noch während der fahrt Pilze o.ä. zu sammeln und fahren da mit 30 entlang...

- Es ist mein 23er Geburtstag, ich Feiere in HH im Laden wo ich arbeite, da ich vor habe etwas zu trinken nehm ich Oma und ihr Auto, fahre nach HH und Oma sol den Wagen wieder nach Hause fahren, ich fahre mit ca 55 km/h über die Amsinkstr. und Oma bekommt fast nen Herzkasper weil ich ja viel zu schnell fahren würde...


Es ist nun mal erwiesen das die Reaktionszeiten im Alter, sofern man sie nicht besonders schult nach lassen, das bedeutet entweder:
dass die Leute weiter so fahren wie gewohnt und einfach nicht mehr reagieren .... was für andere dann heißt, dass ihnen die Vorfahrt genommen wird oder sie geschnitten werden
oder: dass die Leute ihre Geschwindigkeit ihren Reaktionen/Wahrnehmung anpassen und dem entsprechend langsamer fahren ... was dann wieder bedeutet das andere Verkehrsteilnehmer zu irgendwelchen Manövern genötigt werden


Es ist nun mal so, fast jeder will es werden aber keiner will es sein.... ALT



Was komische Faustformel angeht, so denke ich das diese als Orientierung grade für Fahranfänger sehr wichtig sind, bis das Fahren selber in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Es ist nun mal eine Sache von Erfahrung, den Bremsweg richtig einzuschätzen, weil eben sehr viele Faktoren mit hineinzählen, wie
-eigenes Fahr/Bremsverhalten
-Geschwindigkeit
-Beladung das Fahrzeugs
-ABS etc. ja/nein
-Witterung
-Reifen
- evtl. Anhänger
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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #11 am: 21 September 2010, 20:49:45 »

So ein Beispiel hatte ich heute auch.
4 Spuren. Von links nach rechts Spur 1 bis 4.
Spuren 1 und 2 frei 3 belegt mit einem langsamen Zockler umd die 80 Spur 4 frei. Ich war gerade auf vier, fahre parallel, denk mir LMAA, ich ziehe jetzt nicht auf die Spur 2 nach links und fahre leicht beschleunigend rechts vorbei. Das Okay, okay, verboten, schuldig im Sinne der Anklage. Das alles bei Geschwindigkeiten von ca. 100 - 120 km/h.

Aaaaaber in meinem Überholmoment der Zuckler fährt dann auch noch auf die zweite, noch linkere Spur - WTF???  Alles vor uns hinter uns frei? Auf der zweitlinken Spur blieb er dann und hat die nachfolgenden Spuren alle auf die eine linke gezwungen. :P
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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #12 am: 22 September 2010, 00:31:37 »

Ich denke da ganz pragmatisch: Helfen ein paar Theoriestunden Leben retten? Ich behaupte: Eher selten bis wenig.
Hilft es Leben retten, wenn man jemanden aus dem Verkehr zieht, der fast blind ist, aber noch fährt, weil "ich hab ja schließlich den Lappen"? Auf jeden Fall!
Hilft es Leben retten, wenn Ü80 im Reaktionstest durchfällt? Auch hier: Auf jeden Fall!

Insofern bin ich gegen Theorie für alle nach 15 Jahren (ja, ich hab mich entschieden.), aber für einen verbindlichen Sehtest mindestens alle 10 Jahre und einen Reaktionstest mindestens alle 5 Jahre bei 60+.

Ich glaube nicht, dass eine verbindliche Fahrstunde zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit sinnvolle Ergebnisse liefert. Schließlich würde so ziemlich jeder (!) nach einigen Jahren Fahrpraxis mit wehenden Fahnen durch die Theorieprüfung fallen. Wer macht denn noch bitte den Schulterblick korrekt? Wie sieht's mit dem korrekten Einparken aus? Spurwechsel durch die durchgezogene Linie bei weit und breit freier Straße macht man dann nicht, hmmm? Und so weiter, und so weiter.
Vor allem aber hat der Fahrlehrer dann eine richtige Arschkarte: Lässt er einen Fahrer nicht durch, der Fernfahrer ist und vielleicht das erste Mal seit Jahrzehnten wieder in einem PKW sitzt und deswegen deren Dimensionen gar nicht mehr kennen kann? Schreit er "du hast nicht geblinkt!!!", wenn weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist? Was macht er denn bitte, wenn der Mensch es "nur" im vierten Zug beim Einparken schafft? Gleich ausmustern, wenn jemand vor einem Stopschild nicht angehalten hat, sondern Zentimeter für Zentimeter weiterrollte, dann sah dass die Straße weit und breit frei ist, und dann losfuhr?

Bei Fahranfängern muss man rigide sein, das ist klar. Schließlich ist gerade am Anfang der Schlendrian sehr gefährlich, vor allem mangels Erfahrung.
Aber nun jemandem um die Ohren zu hauen, dass er bei Jahrzehnten Fahrpraxis bei weit und breit freier Strecke nicht geblinkt hätte oder so n Kroppzeug ... na, dann gute Nacht. ;)

Ein Reaktionstest ist auch nicht einfach objektivierbar: Ab welcher Reaktion gilt man als "zu langsam"? Auch kein einfaches Thema.
Den Sehtest betreffend gibt's aber kein Vertun: Da nimmt man einfach denselben, der auch für die Erstführerscheinprüfung notwendig ist, und wenn jemand dann dort durchrasselt, dann erhält er eben diesen Augengläservermerk. Da gibt es wenigstens keinen Spielraum und keine Ermessensspielräume oder Ausnahmen, die man mühsam einarbeiten müsste.
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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #13 am: 22 September 2010, 09:41:31 »

(..)aber für einen verbindlichen Sehtest mindestens alle 10 Jahre und einen Reaktionstest mindestens alle 5 Jahre bei 60+.

Ich will ja erstmal bestehen ^^ aber das fänd ich auch gut ... meine Augen waren ja jetzt noch seit dem letzten Sehtest vor 10 Jahren gut. Aber ich hab auch schon befürchtet das es bald Brille heisst, schon alleine weil meine ganze Familie Brillenträger ist. Und Reaktionstests auf alle fälle teilweise werden Autos ja als schneller Rollstühle von den älteren Herrschaften benutzt - da denkt man echt die sind schon Scheintot.
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Re: Führerschein-Auffrischung
« Antwort #14 am: 22 September 2010, 10:10:05 »

Da gibt es doch tatsächlich Leute, die die Ausfahrt des Parkplatzes vor dem Haus für eine Straße halten (eigentlich ist dort ein abgesenkter Fußweg) und stoppen ganz brav, um mich raus fahren zu lassen...welch freundliche Genossen. ;D

Hier am Hammer Baum gibt es einen Parkplatz, bei dem ist es genau andersrum. Da ich dort sehr häufig parke und mir beim Rausfahren regelmäßig die Vorfahrt genommen wird, prangere ich das an!

- ich will auf die Autobahn fahren, […] als er vom Beschleunigungsstreifen auf die Fahrbahn zog war der Wagen bei ca 60 km/h, […] erlaubt sind dort 120 km/h, […]

Richtig. 120 km/h sind erlaubt. Es handelt sich dabei nicht um eine Richt- oder gar Mindestgeschwindigkeit. Auch gibt es – im Gegensatz zur landläufigen Meinung – keine Ordnungswidrigkeit, die sich „zu langsam fahren“ nennt.

- […] mit knapp 60 km/h auf der linken Spur der A1, Grund nicht erkennbar, kein Stau, kein Warnblinker, hier erlaubt sind btw 120 […]

Hier gilt das gleiche.

[…] warum alle Welt sie anhupt.

Die Hupe ist ein Warnsignal. Andere Leute anhupen, weil man mit deren Fahrstil unzufrieden ist, erfüllt den Tatbestand einer Nötigung.

[…] sind hier 100 Km/h erlaubt, nur Opi und Omi sind der Meinung noch während der fahrt Pilze o.ä. zu sammeln und fahren da mit 30 entlang...

Und?

oder: dass die Leute ihre Geschwindigkeit ihren Reaktionen/Wahrnehmung anpassen und dem entsprechend langsamer fahren ... was dann wieder bedeutet das andere Verkehrsteilnehmer zu irgendwelchen Manövern genötigt werden

Das ist aber das Problem der Leute, die der Meinung sind, sie müssten dringend mit 70 km/h durch die Stadt kacheln. Hast du mal einen Strafzettel nicht bekommen, weil jemand anders ja Schuld ist, weil viel zu langsam gefahren und so? Ich glaube nicht. Aus gutem Grund.

Mich beschleicht das Gefühl, du bist ein Arschloch im Straßenverkehr. :)
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