Wirtschaftliche Interessen Deutschlands kann ich aber selbst mit viel Phantasie nicht erkennen.
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Zitat von: Spambot am 15 September 2010, 13:08:27Wirtschaftliche Interessen Deutschlands kann ich aber selbst mit viel Phantasie nicht erkennen.Aber in Afghanistan leben doch sooooo viele Menschen und die sind alle ganz reich und deren hervorragendes Autobahnen und Straßennetz braucht doch unbedingt noch deutsche Sportwagen, die sich die Milliarden von Afghanen alle leisten könnten...Das einzige, was in dem Interview mit Köhler wirtschaftlich war, war der Schutz der freien Handelswege. Was für Handelswege mit irgendeinem internationalen Interesse laufen denn bitte durch Afghanistan? So ziemlich alles, was in Deutschland exportiert wird, geht über den Seeverkehr und Afghanistan hat nicht mal eine Küste.
[...]Deutschland (MW-1 vom Tornado) und andere Länder setzen diese Waffen nicht mehr ein, [...]
Das Verbot von Streumunition weist aber Lücken auf. Nicht erfasst werden „kluge“ Sprengkörper, die mit Zielerkennungsgerät und Selbstzerstörungsmechanismus ausgerüstet sind. Diese Ausnahme hatten Deutschland und Frankreich angestrebt. Demnach gilt auch die neue Smart-Munition der Bundeswehr nicht als Streubombe.
Geht es den Afghanen denn etwa besser, seit ISAF-Truppen in ihrem Land rumbomben und Korruption noch stärker geworden ist?
Seit beinahe zehn Jahren versucht die Allianz vergeblich, das Land in den Griff zu bekommen. In diesen zehn Jahren wurden die Ziele immer wieder verändert, aber keines erreicht. Die Intervalle zwischen den großen Afghanistan-Konferenzen von Berlin über Paris, London bis Kabul wurden immer kürzer. Die Liste der Probleme immer länger. Afghanistan ist nicht weniger potentielles Terrorrefugium als kurz nach den Anschlägen von 11. September 2001. Und nichts von dem, was an westlichem Kulturverständnis implantiert wurde, hat so tiefe Wurzeln geschlagen, dass es einen Abzug zu einem realistischen Datum überdauern würde. Außerdem: Mädchenschulen, Brunnen und Straßen sind erfreuliche Begleiterscheinungen eines Einsatzes. Sie begründen ihn aber nicht.
In Afghanistan sterben Soldaten weil sie dort unsere wirtschaftl. Interessen verteidigen.
Schon mal nachgeschaut, was in dem Land so alles an wertvollen Rohstoffen liegt?
Das witzige ist, daß die meisten Ressourcen da erst entdeckt wurden, als in dem Land durch den ISAF-Einsatz genug Ruhe herrschte.
Bereits im Jahr 1991 ergab eine US-Studie, dass durch den Abbau von Bodenschätzen genügend Profit erzielt werden könnte, um damit den Wiederaufbau des Landes zu finanzieren.
Zahlreiche der früher ausschließlich als Staatseigentum angesehenen Minen und Lagerstätten wurden inzwischen privatisiert, was die Beteiligung ausländischer Investoren erst ermöglicht.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,708311,00.html - Artikel zu den Kriegsdokumenten bzgl. Afghanistans, die "vor kurzem" an die Öffentlichkeit gelangten.http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57512-3.html - Statistik 2009 zu Anschlägen vor Orthttp://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:afghanistan-selbstbedienung-bei-der-kabul-bank/50166324.html <- Finanzkrise dank hochriskanter Immobiliengeschäfte im Zusammenhang mit der Kabul Bankhttp://www.zeit.de/politik/ausland/2010-09/afghanistan-strategie-studie - Analysten bestätigen “langwieriges Desaster” in Afghanistanhttp://www.tagesspiegel.de/politik/jagd-auf-al-qaida-verliert-an-bedeutung-pentagon-dokumente-legen-fokus-auf-taliban/1909792.html - Jagd auf Al Qaida verliert an Bedeutung
Edit2:Zu deinem Brunnen-Argument:http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,708710,00.htmlZitatSeit beinahe zehn Jahren versucht die Allianz vergeblich, das Land in den Griff zu bekommen. In diesen zehn Jahren wurden die Ziele immer wieder verändert, aber keines erreicht. Die Intervalle zwischen den großen Afghanistan-Konferenzen von Berlin über Paris, London bis Kabul wurden immer kürzer. Die Liste der Probleme immer länger. Afghanistan ist nicht weniger potentielles Terrorrefugium als kurz nach den Anschlägen von 11. September 2001. Und nichts von dem, was an westlichem Kulturverständnis implantiert wurde, hat so tiefe Wurzeln geschlagen, dass es einen Abzug zu einem realistischen Datum überdauern würde. Außerdem: Mädchenschulen, Brunnen und Straßen sind erfreuliche Begleiterscheinungen eines Einsatzes. Sie begründen ihn aber nicht.
Ich will die Lage in Afghanistan nicht schönreden. Da ist gibt es noch sehr große Probleme und bisher viel zu wenig Fortschritt beim Aufbau der einheimischen Sicherheitskräfte. Insgesamt sehe ich die Lage dort aber nicht so pessimistisch wie der Kommentator vom Spiegel. Nunja, wäre ja langweilig, wenn wir alle einer Meinung wären
Der Erfolg oder Mißerfolg des Afghanistaneinsatzes ist eigentlich schon fast off-topic, da nur der Krieg zwischen der Nordallianz/USA und den Taliban unmittelbar auf den 9/11 zurückzuführen ist. Das hat sich dann zu einer eigenen Problematik entwickelt, die einen eigenen Thread wert wäre.
FYI: Focus Money brachte gerade erst einen Artikel zum Thema.http://www.youtube.com/watch?v=uh86MJ9TWDc
Zitat von: CommanderChaos am 15 September 2010, 15:22:36FYI: Focus Money brachte gerade erst einen Artikel zum Thema.http://www.youtube.com/watch?v=uh86MJ9TWDcDie Musik macht es zwar nicht unreißerischer, aber gefällt doch irgendwie Schön, dass auch seriöse Medien darüber berichten. (Ja, Focus und VOX halte ich für einigermaßen seriös, wenn man das überhaupt von irgendwelchen Medien behaupten kann.)Edit: Gibt auch nochmal online einen (wahrscheinlich etwas gekürzten) artikel bei Focus Money:http://www.focus.de/finanzen/news/11-september-2001-tathergang_aid_549653.html