Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Thilo Sarrazin  (Gelesen 86982 mal)

banquo

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #255 am: 06 März 2012, 19:14:41 »

Zum Zweiten, "Kollabieren der Sozialsysteme": "Schuld" ist da vor allem die deutsche Einheit! Die Krankenkassen mussten von heute auf morgen Unsummen an Leistungen ausschütten, für die sie noch kaum bis keine Beiträge der Neuzahler gesehen haben, mussten eine Infrastruktur schaffen (Fillialen, etc. pp.), die vom kleinen Volumen der Ost-Einzahler nur teilweise abgedeckt wurde.
Wie es mit den Renten aussieht, weiß ich gar nicht: Was erhielt ein 65jähriger Ostdeutscher kurz nach der Einheit? Nix? Oder doch etwas? -> Selbst wenn nix, er erhielt dann eben Sozialhilfe. Geld, das eigentlich gar nicht zur Verfügung steht, da derjenige ja nix einzahlte.
Und so weiter, und so fort ...

Also, wenn schon kollabierende Sozialsysteme, dann schimpft mal schön auf die Ossis, die sind schuld  :P

 wie kommst du auf das schmale Brett, dass es in der DDR keine Rentenversicherung gab? Die Werktätigen im Osten haben genauso Rentenbeiträge bezahlt, eher noch mehr, weil im Osten deutlich mehr Frauen Vollzeit gearbeitet haben. Das eingezahlte Geld war nur leider nach der Übernahme durch die BRD eben auf einmal nichts mehr wert. Für die Verbindlichkeiten der DDR ist die Bundesrepublik Rechtsnachfolger, nach innen wie nach außen. Das war übrigens die Idee der Regierung Kohl, das ist nicht auf ostdeutschem Mist gewachsen.

abgesehen davon: wer einen deutschen Pass hat und/oder hier geboren ist, ist für mich deutscher Bürger, mit allen Rechten und allen Pflichten. Ich muss nicht die gleiche Musik hören, oder das gleiche Essen essen, oder den gleichen Aberglauben pflegen wie meine Nachbarn. Ich muss mich aber wohl an Recht und Gesetz halten, und ich sollte soviel Rücksicht nehmen können, dass ich den anderen nicht auf die Nerven falle. Das sollte aber eigentlich auch selbstverständlich sein. *find*
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Eisbär

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #256 am: 06 März 2012, 19:41:40 »

wie kommst du auf das schmale Brett, dass es in der DDR keine Rentenversicherung gab?
Es gab durchaus eine, nur wurde da eben kein Geld eingezahlt, sondern Ostmark.
Zitat
Das eingezahlte Geld war nur leider nach der Übernahme durch die BRD eben auf einmal nichts mehr wert.
Das war genau andersrum. Vor der Einigung war das Ostgeld nichts wert, zur Einigung wurde es dann 1:1 umgetauscht. Das war das Problem.
Zitat
Das sollte aber eigentlich auch selbstverständlich sein. *find*
Weil es das eben leider imer seltener ist, wird immer mehr in unserem Zusammenleben gesetzlich geregelt werden (müssen).
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #257 am: 06 März 2012, 21:15:56 »

[...]

[...]
Können wir bitte noch mehr Stammtisch-Geblubber in die Runde werfen? Ich glaube, wir haben noch nicht genug.   ::)

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(
« Letzte Änderung: 06 März 2012, 21:24:27 von l3xi »
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Eisbär

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #258 am: 06 März 2012, 22:28:21 »

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(
Ähm... ich habe nirgends irgendwas dieser Dinge gesagt. Wie schon angesprochen wurde, war die 1:1-Übernahme der verkorksten DDR-Sozialsysteme eine Idee des Kohl'schen Kabinetts.
Und das dabei eben keine echten Werte in die westlichen Systeme überführt wurden, weil im Osten eben keine waren, lag nicht an angeblichen faulen Ossies, sondern an der Politik der SED.

Mitglieder dieser Partei findet man heute dann in den Führungspositionen bei den Linken.
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #259 am: 06 März 2012, 22:34:30 »



Die Jugendlichen werden ja wohl kaum im Ausland geboren worden sein. Sie sind hier geboren worden. Also sind sie Deutsche. Mehr deutsch als man vielen nachsagt.
Eine sehr gute Bekannte von mir kommt aus Lateinamerika. Sie kam "erst" mit 15 nach Deutschland. Und, was ist nun, ein halbes Leben später? Das Temperament blieb, der Rest weniger: Sie liebt die deutsche Kultur, ist pünktlich, mag Schwarzbrot über alles, ist gläubige Christin und hat einen deutschen Wortschatz, da könnte sich so manch Studierender eine Scheibe von abschneiden.


Mist, bin schon fast mein halbes Leben in Deutschland und immer noch heidnisch.
Tja, bin eben eine Integrationsverweigerin
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #260 am: 06 März 2012, 23:14:14 »

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(
Mitglieder dieser Partei findet man heute dann in den Führungspositionen bei den Linken.
Und über die ganzen Alt-Nazis in der CDU/CSU und der FDP sehen wir mal kurz hinweg, oder wie?

Ach ja und die Mär von "in der DDR gab es ja eh nix zu holen" darf natürlich auch nicht fehlen...

Great job - gg.  ::)
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Julya

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #261 am: 07 März 2012, 00:44:51 »

Ich frage mich immer, warum so viele Leute dieses Ding von "die haben ja nicht EINgezahlt" glauben und verbreiten. Es gibt da keinen Topf mit nem Namen drauf, in den man sein Leben lang EINzahlt und am Ende kriegt man das EINgezahlte Geld wieder raus. Wir haben einen Generationenvertrag. Da ist es unerheblich, ob jemand EINgezahlt hat, da die neuen Jungen (die ja schließlich auch dazu kamen), die Renten der neuen Alten bezahlen.


Und ich finde es sowas von völlig egal, ob jemand "deutsches Blut" hat. Solange jemand hier lebt, hier arbeitet, sich hier zu Hause fühlt, die Verfassung achtet, ist das doch total egal, ob "die Deutschen" aussterben. That's Life. Der Stärkere setzt sich durch! So war's schon immer.
Die Aufgabe der Gesellschaft und der Politik ist es, ein Zusammenleben möglich zu machen, egal ob deutsches oder "ausländisches" Blut. (Seit wann kennt Blut eigentlich Landesgrenzen?)

Eine Durchmischung ist schon aus biologischen/genetischen Gründen äußerst begrüßenswert. Je unähnlicher sich ein Mensch ist, desto gesünder und stärker ist der Nachwuchs. Aber sollen die Nazis sich mal ihre Inzucht-Brut ranziehen.... dann kann der IQ weiter kontinuierlich sinken... 8)
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messie

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #262 am: 07 März 2012, 01:20:59 »

[...]

[...]
Können wir bitte noch mehr Stammtisch-Geblubber in die Runde werfen? Ich glaube, wir haben noch nicht genug.   ::)

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(

Was ist daran Stammtisch?

Die Bürger aus der DDR haben daran rein gar keine Schuld. Ihn wurde ein Sozialsystem aufgedrückt das nicht ihres war, ihnen wurde eine Demokratie aufgedrückt, die auch nicht ihre war. Schmarotzt hat da gar niemand, es wurde von der Kohl-Regierung einfach nur so verfügt, dass es so nun einfach zu sein habe. Inklusive dieses Undings, dass die Gehälter zwar quasi eingefroren wurden (und damit entsprechend wenig bis nichts in die Sozialkassen 'reinkam), dafür aber keine Mietendeckelung verfügt wurde etc. pp.

Die eigentlichen Verlierer der Einheit sind die Ostdeutschen Mitbürger! 1:1-Umtausch hin oder her, wenn das Gehalt für dieselbe Arbeit geschlagene 22 Jahre nach der Einheit immer noch nicht dasselbe ist, dann ist da ja wohl 'was bei der Rechnung mächtig falsch gelaufen.

Das kollabierende Sozialsystem hat insofern vorzugsweise die Kohl-Regierung zu verantworten. Es wurde gegenüber unseren Ostdeutschen Mitbürgern von heute auf morgen ein Batzen an Sozialgeld ausgegeben, wofür es keine Gegenfinanzierung gab.
Die Ossis haben daran direkt keine Schuld (und der augenzwinkernde Smiley meinerseits dazu wurde hier offensichtlich großzügig übersehen ;) ).

Indirekt aber leider halt doch, denn ohne die Einheit wäre auch unser Sozialsystem noch (einigermaßen) fit.
So n' Scheiß, dieser Mauerfall, wa?  :P

Genausowenig aber eben auch die "Ausländer": Denn dass diese nur deswegen Niedriglöhne bis gar keine Arbeit haben großteils, soll wohl daran liegen dass die meisten keinen Bock haben zu arbeiten und die Hand aufhalten?
Das ist ungefähr genauso richtig wie die Annahme, dass 90% der HartzIV-Empfänger ebenso drauf sind.
Nämlich einfach mal so rein gar nicht.
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Eisbär

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #263 am: 07 März 2012, 05:44:30 »

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(
Mitglieder dieser Partei findet man heute dann in den Führungspositionen bei den Linken.
Und über die ganzen Alt-Nazis in der CDU/CSU und der FDP sehen wir mal kurz hinweg, oder wie?
Wenn Du darüber hinwegsehen willst, ist das Deine Sache. Die sind aber inzwischen wenigstens größtenteils weggestorben und die wenigen Überlebenden sitzen auch nicht in Führungspositionen.

Zitat
Ach ja und die Mär von "in der DDR gab es ja eh nix zu holen" darf natürlich auch nicht fehlen...
Wenn das Deiner Ansicht nach eine Mär ist, dann erzähl doch mal, was aus den Restbeständen der DDR so wirklich finanziell zu verwerten war?
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #264 am: 07 März 2012, 08:21:46 »

Wir haben u.a. böse Ausländer, faule Hartzer, faule Langzeitstudenten...

Und jetzt auch noch schmarotzende Mitbürger aus der ehem. DDR.  >:(
Mitglieder dieser Partei findet man heute dann in den Führungspositionen bei den Linken.
Und über die ganzen Alt-Nazis in der CDU/CSU und der FDP sehen wir mal kurz hinweg, oder wie?
Wenn Du darüber hinwegsehen willst, ist das Deine Sache. Die sind aber inzwischen wenigstens größtenteils weggestorben und die wenigen Überlebenden sitzen auch nicht in Führungspositionen.

Zitat
Ach ja und die Mär von "in der DDR gab es ja eh nix zu holen" darf natürlich auch nicht fehlen...
Wenn das Deiner Ansicht nach eine Mär ist, dann erzähl doch mal, was aus den Restbeständen der DDR so wirklich finanziell zu verwerten war?

naja, alles, was irgendwie von Wert war, ist ja auf undurchsichtige Weise verschwunden oder wurde durch die Treuhand verschleudert.

und solange ehemalige NSDAP-Richter noch öffentlich von CDU-Ministerpräsidenten gerühmt werden, solange kann man wohl auch über die drei Altstalinisten in der Linkspartei ruhig sein.

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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #265 am: 07 März 2012, 08:22:56 »

Indirekt aber leider halt doch, denn ohne die Einheit wäre auch unser Sozialsystem noch (einigermaßen) fit.

Sorry Messie, aber diesen Satz kann ich so nicht stehen lassen. Das gesetzliche Sozialsystem, Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, ist KEIN Sparvertrag, sondern, wie Julya schon schrieb, ein Generationenvertrag. (Auch wenn die gerade einzahlende Generation davon oft nix wissen will - solange sie jung, gesund und fit ist und Arbeit hat...^^)

Da sammelt sich (im Allgemeinen, heutzutage) kein Angespartes an. Was heute an Sozialabgaben und Steuern erarbeitet wird, geht im selben Moment in die entsprechenden Sozialkassen und kommt sofort zur Auszahlung.

(Nur für die Berechnung der Ansprüche hat es Bedeutung, wer wie lange etc. gearbeitet hat. Wie hätte man die in der DDR entstandenen Ansprüche denn sonst anders anrechnen sollen als quasi 1 zu 1? Ein ganzes Volk von Rentenaufstockern und alten Sozialgeldempfängern schaffen? Aber ich schweife ab.)

Die immer stärkere Aushöhlung der Sozialversicherungen (SV) verdanken wir politischen Entscheidungen, aber wenn die Einheit daran mitschuldig ist, dann hauptsächlich durch die wesentlich höhere Arbeitslosenquote und der Strukturschwäche in den "neuen" Bundesländern. Die folgenreichsten Einschnitte in den Sozialstaat begannen Anfang der 2000er Jahre mit Rot-Grün: die Agenda 2010, ab 2005 dann die Hartz-Reformen.

De-facto-Rentenkürzungen wie der Nachhaltigkeitsfaktor und die Erhöhung des Rentenalters, erhebliche Streichungen aus dem Leistungskatalog der Krankenversicherungen, Selbstkostenanteil und Praxisgebühr, die politisch geförderte Zunahme von prekären Arbeitsstellen (Niedriglöhne, Teilzeit, Befristungen), die zwar die Arbeitgeber erfreuen, aber durch weniger Sozialabgaben bzw. Aufstocker die Sozialkassen belasten etc. Und das ist nur eine Auswahl...

Dazu kommt noch der Privatisierungswahn der Kommunen; Leistungen, die vorher den Bedürfnissen  der Menschen angepasst waren, müssen jetzt hauptsächlich Gewinn erbringen: Krankenhäuser, Pflegedienste etc... Insbesondere möchte ich hier mal den massenhaften Ausverkauf von Sozialwohnungen an US-amerikanische Immobilienspekulanten erwähnen.

Und nicht zu vergessen: das Riesengeschenk an die Versicherungskonzerne namens Riester-Rente. Geplant ist außerdem eine ähnliche Struktur für die Pflegeversicherung. Statt die SV vernünftig zu reformieren, soll durch SV-Freiheit der Beiträge noch mehr Geld aus der SV abgezogen und in die Privatwirtschaft gehen; dabei bringt laut diesem ARD-Bericht schon die Riester-Rente den meisten Versicherten: NICHTS.

Vernünftige Reformen der SV wären nötig (z. B. eine Bürgerversicherung), aber kein Wiederaufbau der Mauer. ;)
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #266 am: 07 März 2012, 08:34:47 »

@banquo:

Danke. :)
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #267 am: 07 März 2012, 08:52:05 »

naja, alles, was irgendwie von Wert war, ist ja auf undurchsichtige Weise verschwunden oder wurde durch die Treuhand verschleudert.
Was war denn von Wert? Was denn bitte? Die Industrieanlagen beispielsweise entsprachen i.A. dem technischen Niveau der 50er und 60er Jahre.

Zitat
und solange ehemalige NSDAP-Richter noch öffentlich von CDU-Ministerpräsidenten gerühmt werden, solange kann man wohl auch über die drei Altstalinisten in der Linkspartei ruhig sein.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

Erstens bin ich auch kein Fan der CDU, bei weitem nicht, zweitens sind immer noch grob die Hälfte der Mitglieder der LINKEN schon SEDler gewesen.

Davon ab ist die LINKE auf direktem Wege aus der SED hervorgegangen. Zumindest kann man das in Deutschland keiner Partei in Bezug auf die NSDAP nachsagen.
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #268 am: 07 März 2012, 10:44:30 »

die Anlagen waren immerhin gut genug, um damit Kühlschränke, Motorroller und diverse andere Dinge für Neckermann zu produzieren. Einfach pauschal zu sagen das wäre alles gar nichts wert gewesen empfinde ich ein wenig plump, und auch arrogant.

Ansonsten: ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass in der allgemeinen Goldgräberstimmung eine Menge beiseite geschafft wurde, Stichwort: KoKo, Stichwort: Auslandskonten, etc.

Und über die Art und Weise, wie die ostdeutschen Betriebe abgewickelt wurden weiß ich vermutlich mehr als du.

ich denke zum Beispiel an die Stralsunder Volkswerft, mit der die Bremer Vulkan ihre eigene Insolvenz verschleppt hat. oder an bestwood in Ribnitz, wo ein Hamburger Anwalt zum Schluss mit mehreren Millionen veruntreutem Betriebsvermögen und EU-Förderung ins Ausland getürmt ist. oder an die Kali-Kumpel in Bischofferode, deren Werk zum Schutz der westdeutschen Industrie dicht gemacht wurde.
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Re: Thilo Sarrazin
« Antwort #269 am: 07 März 2012, 10:46:44 »

@Eisbär:
Vllt. solltest du dich noch einmal kurz mit dem Thema Entnazifizierung und in dem Zusammenhang mit den sogenannten Persilscheinen auseinander setzen, bevor du bei jeder sich passenden Gelegenheit deine SED-Keule schwingst...

Kleiner Tipp:
Die ganzen NSDAPler sind nicht von heute auf morgen weg gewesen und an deren Stelle war Deutschland dann voll mit liberalen und konservativen Parteimitgliedern, die alle niemals nicht in der NSDAP waren.

Weil ich gerade nicht viel Lust verspüre, da noch weiter ins Detail zu gehen, hier ein kurzer Auszug ausm Wiki (muss reichen):
Zitat
Die FDP stimmte im Bundestag gegen das von CDU und SPD Ende 1950 eingebrachte Entnazifizierungsverfahren. Auf ihrem Bundesparteitag 1951 in München verlangte sie die Freilassung aller „so genannten Kriegsverbrecher“ und begrüßte die Gründung des „Verbands Deutscher Soldaten“ aus ehemaligen Wehrmachts- und SS-Angehörigen, um die Integration der nationalistischen Kräfte in die Demokratie voranzubringen. Die nach Werner Naumann benannte Naumann-Affäre (1953) kennzeichnet den Versuch alter Nationalsozialisten, die Partei zu unterwandern, die in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen viele rechtskonservative und nationalistische Mitglieder hatte. Nachdem die britischen Besatzungsbehörden sieben prominente Vertreter des Naumann-Kreises verhaftet hatten, setzte der FDP-Bundesvorstand eine Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von Thomas Dehler ein, die insbesondere die Zustände in der nordrhein-westfälischen FDP scharf rügte.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Demokratische_Partei


Und weil es so schön war, hier noch eine Aufstellung, die dich interessieren könnte bzw. sollte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren


Zum Thema "Vermögenswerte" der DDR brauch ich mich mit dir nicht drüber zu streiten, da du von dem Thema offensichtlich außer Stammtisch-Geschwafel nichts bringen kannst.
« Letzte Änderung: 07 März 2012, 10:54:44 von l3xi »
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