Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?  (Gelesen 9473 mal)

Thomas

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« am: 09 November 2006, 08:57:44 »

Vieleicht haben ja einige von euch schon von dieser Studie der Uni Leipzig gehört und/oder gelesen, nach der der Rechtsextremismus längst in der Gesellschaftsmitte angekommen sein soll :

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,446805,00.html

Begründet wird diese Ansicht unter anderem mit solchen Umfrageergebnissen, die auch der Spiegel "erschreckend" findet :

Zitat von: "Spiegel Online"
Eine Diktatur als bessere Staatsform? Neun Prozent der Deutschen finden das im nationalen Interesse unter Umständen durchaus akzeptabel. Ein Führer, der Deutschland mit starker Hand regiert? Das halten rund 15 Prozent für eine gute Idee. Und gleich 26 Prozent sehnen sich in diesen Zeiten nach einer einzigen Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.
...
Und überhaupt: "Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten", verharmlosen immerhin 11 Prozent das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.

Für mich ist das alles sehr von der Art der Fragestellung abhängig und keinesfalls ein eindeutiges Indiz für allgemein steigenden Rechtsradikalismus.

Ein Diktatur könnte die bessere Staatsform sein, nur bedarf es dazu eines Diktators, der nur das Wohl des Volkes im Auge hat (Atatürk in der Türkei war wohl so einer).Da die Gefahr, das dem bei einem Dikator nicht so ist, aber sehr hoch ist, sollte man von dieser Staatsform als Wunsch eher absehen.

Ein Führer, der mit starker Hand regiert ? Wurde wirklich explizit nach "einem Führer" gefragt ? Oder ging es nur darum, das endlich mal ein motivierter und durchsetzungsfähiger Staatsmann an die Macht kommt und dem allgemeinen Eiertanz in der Politk ein Ende macht ? Letzterem könnte ich mich durchaus anschließne, sind das jetzt rechtsradikale Ansichten ?

Das gleiche gilt für die eine, starke Partei, die die "Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert".Wenn man das vorbelastete Wort "Volksgemeinschaft" mal wegläßt, klingt das für mich nach dem verständlichen Wunsch nach einer großen Volkspartei, die auch endlich mal wieder das Gefühl vermittelt, das Volk zu vertreten, anstatt sich in zwischparteilichen Grabenkämpfen und Nebensächlichkeiten zu verlieren.Diesem Wunsch kann ich mich ebenfalls anschließen.Was ist daran rechts ?

Und die für sich gesehene Feststellung, das der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten hatte, besagt ja erst mal nicht viel.Vermutlich hätten die meisten befragten auch gleich danach zugegeben, das die schlechten Seiten deutlich überwogen, aber solche Nachfragen würden ja das gewünschte Weltbild der Umfragemacher negativ beeinflußen.Ich frage mich, ob es den Macher in gleichem Maße gestört hätte, wenn eine vielzahl von Menschen das gleiche über die DDR gesagt hätten.

Für mich sieht das eher nach einem braunen Gespenst aus, das hier von allzu linken Studienmachern gesehen wird, wie sich auch an einer Aussage von einem der Verantwortlichen sehen läßt :

Zitat
"Selbst Menschen, die sich selbst als 'links' bezeichnen, lehnen nicht alle rechtsradikalen Aussagen ab", sagt Decker.

Fragt sich, was für sojemanden "rechtsradikale" Aussagen sind ? Vermutlich alles, was von seiner linken Weltsicht minimal abweicht.
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AntiKuschelFanatikerin

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #1 am: 09 November 2006, 13:59:37 »

Nach durchlesen der Studio selber http://library.fes.de/pdf-files/do/04088.pdf , muss ich Thomas mal wieder voll und ganz zustimmen!

(so richtig lustig wird die "repräsentative" Studie ab Seite 31...)   :roll:

Kenaz

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Re: Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #2 am: 10 November 2006, 09:26:30 »

Zitat von: "Thomas"
Ein Diktatur könnte die bessere Staatsform sein, nur bedarf es dazu eines Diktators, der nur das Wohl des Volkes im Auge hat (Atatürk in der Türkei war wohl so einer).

- Das ist eben die grundlegende Crux aller Träumereien vom "guten Führer", "guten König", "guten Diktator" etc. pp.: Der Hase liegt beim Attribut "gut" im Pfeffer, denn im Rahmen dieser Versuchsanordnung beurteile ich nicht die Gangbarkeit der Sache an sich (Autokratie, Royalismus, Diktatur), sondern ich "beurteile" etwas, dessen Wert ich bereits im Vorfeld als "gut" festlege: Mit einer Aussage über den "guten Diktator" ist kein Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Diktatur an sich möglich.

Zitat von: "Thomas"
Wurde wirklich explizit nach "einem Führer" gefragt ? Oder ging es nur darum, das endlich mal ein motivierter und durchsetzungsfähiger Staatsmann an die Macht kommt und dem allgemeinen Eiertanz in der Politk ein Ende macht ? Letzterem könnte ich mich durchaus anschließne, sind das jetzt rechtsradikale Ansichten ?

- Nein, aber das sind genau die Gründe, warum die Menschen am Ende der Weimarer Republik einem Rattenfänger wie Hitler in die Arme gelaufen sind: Sie haben sich nach einem "durchsetzungsfähige[n] Staatsmann" gesehnt, der "dem allgemeinen Eiertanz in der Politk ein Ende macht" - nun, und den haben sie dann ja auch bekommen - in Gestalt des "Führers". :lol: - Mal im Ernst: Merkst Du eigentlich noch, was Du da für einen Murks verzapfst?!

Zitat von: "Thomas"
Das gleiche gilt für die eine, starke Partei, die die "Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert".Wenn man das vorbelastete Wort "Volksgemeinschaft" mal wegläßt, klingt das für mich nach dem verständlichen Wunsch nach einer großen Volkspartei, die auch endlich mal wieder das Gefühl vermittelt, das Volk zu vertreten, anstatt sich in zwischparteilichen Grabenkämpfen und Nebensächlichkeiten zu verlieren.Diesem Wunsch kann ich mich ebenfalls anschließen.Was ist daran rechts ?

- Und wenn man kosmetische Spitzfindigkeiten wie die Rede von der "Volksgemeinschaft" einfach mal ausser acht lässt und sich auf der Zunge zergehen lässt, was Du da eigentlich schreibst, so bleibt festzustellen: Diesen "verständlichen Wunsch" hatten wir auch schon mal und wir wissen eigentlich nur zu gut - oder sollten es zumindestens wissen -, wohin er uns führen kann bzw. fast zwangsläufig führt. - Nicht zuletzt: Wer bestimmt denn dann eigentlich, was wesentlich ist und was nur "zwischparteiliche[..] Grabenkämpfe[..] und Nebensächlichkeiten" sind? - Die "Volksgemeinschaft"? Die "eine große "Volkspartei"? Und wer in deren Namen? Der "gute Führer"?! :lol:
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Thomas

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #3 am: 10 November 2006, 10:03:40 »

Ach, Kenaz du bist doch sonst auch nicht der schwarzsehende moralapostel.Warum auf einmal jetzt ?

Stichwort Parteien : Suchen nicht alle Wähler nach der Partei, die möglichs alles richtet ? Was ist daran rechts ? Weil es Standard ist, das in der politischen Realität keine Partei dilletantismus frei ist ?

Wenn jemand z.B. die große Koalition "herbeisehnte, weil er hoffte, das dadruch endlich mal etwas vorangeht, würde man ihm ja deswegen auch keine Rechtsradiaklen tendenzen unterstellen.Nur weil man das jetzt mit "starker Partei für die Volksgemeinschaft" umetikettiert, ist es plötzlich schlecht ?

Das gleiche gilt für die Führer-Frage : Ist es nicht völlig verständlich, das nach dem ganzen (korrekt oder nicht) rumgehake auf Kohl, Schröder, Merkel und deren vermeintlichen oder tatsächlichen politischen Fehlentscheidungen der Wunsch da ist, das mal jemand (als z.B. Bundeskanzler) an die Macht kommt, der möglichst keine Fehler macht (auch wenn dies menschlich unrealistisch ist) und statt dem dauernden hin- und her zwischen den Interessen von Lobbyisten, Parteikollegen und Clientel einfach mal einen Kurs im interesse des Volkes durchzieht (auch wenn hier "das richtige" natürlich von vielen unterschiedlich gesehen wird)

Mag sein, das diese "Träume" unrealistisch sind, weil Politik nun mal immernich "nur" von Menschen gemacht wird, aber ist man ob dieser Wünsche gleich als rechtsradikal einzustufen ? Meiner Meinung nach nicht.

Aber ihr ganzen abgehobenen Geisteswissenschaftler könnt euch zumindest in der Einigkeit über Begriffsdeutungen und deren vermeintliche Aussage die Hand schütteln  :roll:
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Re: Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #4 am: 10 November 2006, 10:05:05 »

Zitat von: "Spiegel Online"

Und überhaupt: "Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten", verharmlosen immerhin 11 Prozent das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.

Das Statement selber (nämlich dass der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten gehabt hätte) ist an Trivialität und Banalität nur schwer zu überbieten.

Dies als "Verharmlosung" zu bezeichnen ist grenzdebil.
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DarkAmbient

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #5 am: 10 November 2006, 10:53:34 »

Ein paar Hinweise...

Erstmal, wer SpOn liest, ist selber Schuld. :)

Wenn nun sogar die Ex-SED an der Mehrparteiendemokratie gefallen findet, dann muss da doch was dran sein? Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch diese Volkspartei mit großen Idealen daran gegangen ist, aber aus irgendwelchen Gründen scheint es nicht so einfach zu sein, dem Volk zu dienen.

Moderne Parteien haben nur eine Funktion in der Regierung: Als Scharnier zwischen Wirtschaft und Gesellschaft regulierend zu agieren. Welche Partei auch immer in diese Position kommt -- ob Splitter-, Volks- oder Einheitspartei -- sie wird in diese Form gepresst und kann nicht anders. Deshalb (und nur deshalb!) ist Demokratie überhaupt möglich, und darüber hinaus geradezu ideal, weil sich der Widerstand von unten nicht auf eine Organisation einschießen kann -- und mitunter durch Mitregieren neutralisiert werden kann. Wer was anderes über Funktionen von Parteien denkt, ist naiv. (Das heißt nicht, dass es sich nicht lohnt, weniger schädliche Parteien zu unterstützen.)

Große Koalition: Ob das wirklich die Beste aller Welten ist... Zumindest haben sie sich vor der Koalition noch gestritten, ob 0% oder 2% MWSt-Erhöhung durchgeführt werden. Rausgekommen ist ja bekanntlich der 'Kompromiss' 3% -- soviel zu der Theorie...

Ob Rechtsradikalismus (ich bevorzuge eigentlich Rechtsextremismus und reserviere den Radikalismus für die Linke) in der mitte der Gesellschaft angekommen ist? Zweifelhaft. Wir haben schon seit Jahrzehnten einen Anteil von ~10% mehr oder weniger latenten Rechtsextremismus in der Bevölkerung. Stellenweise, haupts. im Osten, kann man allerdings davon sprechen, dass er in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, wenn z.B. von ratloser offizieller Seite die Ränder, d.h. nicht-rechte Subkulturen (auch ein Repräsentant der Schwarzen ist dabei) zum Lehrinhalt in Schulen werden: http://www.rbb-online.de/_/polylux/aktuell/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_5021478.html
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Thomas

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #6 am: 10 November 2006, 11:16:51 »

Zitat von: "DarkAmbient"

Erstmal, wer SpOn liest, ist selber Schuld. :)

Die Kritik paßt aber gerade nicht.Zwar wird aus linken Kreisen gerne alles außer dem offiziellen Antifa-Mitteilungsblatt und dem neuen Deutschland als rechts eingestuft, aber momentan klingt der Spiegelartikel eher zu links.Sowas kannst du doch nicht wirklich kritisieren  :P

Zitat von: "DarkAmbient"
Wenn nun sogar die Ex-SED an der Mehrparteiendemokratie gefallen findet, dann muss da doch was dran sein?

Naja, "gefallen daran gefunden" ist wohl eher die falsche Bezeichnung.Nach der Wende bliebt den Ex-SED'lern ja nichts anderes übrig, als am Mehrparteiensystem teilzunehmen, wenn sie überhaupt noch eine Chance zum mitreden haben wollten.Ich weiß nicht, wieviel sich an dieser ursprünglichen Grundhaltung tatsächlich geändert hat.

Die "eine große Volkspartei" aus der Studie setze ich übrigens auch nicht mit "nur noch eine Partei" gleich.Auch das ist so ein kleiner, aber feiner Unterschied, den Studienmacher und Befragte mitunter anders aufgefaßt haben könnten.
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Kenaz

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #7 am: 10 November 2006, 11:45:35 »

Zitat von: "Thomas"
Ach, Kenaz du bist doch sonst auch nicht der schwarzsehende moralapostel.Warum auf einmal jetzt ?

- Ach, Thomas, ich bin zwar in der Tat kein Moralapostel, nichtsdestoweniger jedoch durchaus "schwarzsehend" respektive realistisch, wenn es um die Einschätzung der intellektuellen Kapazitäten meiner lieben Mitmenschen geht; was mir allerdings schon immer auf die Nerven ging, ist dummes Geschwätz jedweder Couleur - und das, was Du hier zum Thema bisher so abgelassen hast, ist - mit Verlaub - an Unreflektiertheit, Eindimensionalität und Plattheit wirklich schwerlich zu überbieten.

Und um das zu bemerken, muss man beileibe kein "abgehobener Geisteswissenschaftler" sein. :P
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DarkAmbient

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #8 am: 10 November 2006, 11:45:57 »

Zitat von: "Thomas"
Die Kritik paßt aber gerade nicht.Zwar wird aus linken Kreisen gerne alles außer dem offiziellen Antifa-Mitteilungsblatt und dem neuen Deutschland als rechts eingestuft, aber momentan klingt der Spiegelartikel eher zu links.Sowas kannst du doch nicht wirklich kritisieren  :P


Vom Klang einfach nicht täuschen lassen. Nur weil das ein aufgeregter Artikel ist, muss er noch lange keine linke Ausrichtung haben. Journalisten müssen schreiben, möglichst etwas, was als 'neu' tituliert werden kann. Die Bildzeitung, für Leute, die manchmal auch lesen und einen Internet-Anschluss haben...

Zitat
Naja, "gefallen daran gefunden" ist wohl eher die falsche Bezeichnung.Nach der Wende bliebt den Ex-SED'lern ja nichts anderes übrig, als am Mehrparteiensystem teilzunehmen, wenn sie überhaupt noch eine Chance zum mitreden haben wollten.Ich weiß nicht, wieviel sich an dieser ursprünglichen Grundhaltung tatsächlich geändert hat.


Ich meine das durch meine WASG-Mitgliedschaft und ausführlicher Nachforschung aber beurteilen zu können.

Zitat
Die "eine große Volkspartei" aus der Studie setze ich übrigens auch nicht mit "nur noch eine Partei" gleich.Auch das ist so ein kleiner, aber feiner Unterschied, den Studienmacher und Befragte mitunter anders aufgefaßt haben könnten.


Nuh ja, die konsequente Fortführung. Wozu brauchen wir zwei Volksparteien? Haben wir etwa zwei Völker? Das ist genauso wie wenn alle Parteien eigentlich die der Mitte sind...
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Thomas

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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #9 am: 10 November 2006, 12:04:56 »

Zitat von: "Kenaz"
und das, was Du hier zum Thema bisher so abgelassen hast, ist - mit Verlaub - an Unreflektiertheit, Eindimensionalität und Plattheit wirklich schwerlich zu überbieten.

Diese Ansicht halte ich einfach mal für nichtiges, subjektives Geschwätz.

Zitat von: "DarkAmbient"
Vom Klang einfach nicht täuschen lassen. Nur weil das ein aufgeregter Artikel ist, muss er noch lange keine linke Ausrichtung haben. Journalisten müssen schreiben, möglichst etwas, was als 'neu' tituliert werden kann. Die Bildzeitung, für Leute, die manchmal auch lesen und einen Internet-Anschluss haben...
Gut, also doch alles rechtsradikale Imperialistenblätter zur Volksverdummung.Ich bin beruhigt, das bei dir alles beim alten ist  8)

Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "Thomas"
Die "eine große Volkspartei" aus der Studie setze ich übrigens auch nicht mit "nur noch eine Partei" gleich.Auch das ist so ein kleiner, aber feiner Unterschied, den Studienmacher und Befragte mitunter anders aufgefaßt haben könnten.


Nuh ja, die konsequente Fortführung. Wozu brauchen wir zwei Volksparteien? Haben wir etwa zwei Völker? Das ist genauso wie wenn alle Parteien eigentlich die der Mitte sind...

Das, was aber angeblich die konsequente Fortsetzung von etwas wäre, ist genau der Punkt, der mich an der Studie stört (Besonders Kenaz ist gut darin, aus einer Aussage auch eine unbedingte Schlussfolgerung zu ziehen, die viele andere Leute gänzlich anders sehen =) ) : Wenn ich danach frage, ob es nicht toll wäre, wenn es eine große (Volks)Partei geben würde, die das Volk optimal vertritt kann man eben nicht bei denjenigen, die diese Frage bejahen gleich Rechtsextremismus im Sinne von "Ich sehne mich nach NSDAP und SED, und ziehe diese Systeme vor" vermuten, auch wenn einige Schlaumeier immer wieder meinen, das diese Relation unbedingt so sein müsse.Und genau deswegen halte ich diese Studie für (mindestens) äußerst unscharf.

Dazu bedarf es vermutlich tieferer Nachforschungen, und nicht das pauschale Auswerten von Fragebögen mit angeschlossener unterstellung, was die angekreuzten Antworten denn zu bedeuten hätten.

(Übrigens scheint sich mir die Studie darüber hinaus an einigen Punkten, gerade in der Kategorisierung von verschiedenen Persönlichkeitstypen doch hart an der Grenze zur Wahrsagerei zu bewegen.Aber so sind wissenschaftliche Studien im Bereich der Soziologie  wohl  :roll: )
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Kenaz

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« Antwort #10 am: 10 November 2006, 12:14:57 »

Zitat von: "Thomas"
Diese Ansicht halte ich einfach mal für nichtiges, subjektives Geschwätz.

- Das bleibt Dir unbenommen, ist jedoch durchaus typisch für Deinesgleichen. Macht aber eh nix, denn ich hab' nicht die geringste Lust, das weiter zu vertiefen.
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DarkAmbient

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« Antwort #11 am: 10 November 2006, 12:38:13 »

Zitat von: "Thomas"
Dazu bedarf es vermutlich tieferer Nachforschungen, und nicht das pauschale Auswerten von Fragebögen mit angeschlossener unterstellung, was die angekreuzten Antworten denn zu bedeuten hätten.

(Übrigens scheint sich mir die Studie darüber hinaus an einigen Punkten, gerade in der Kategorisierung von verschiedenen Persönlichkeitstypen doch hart an der Grenze zur Wahrsagerei zu bewegen.Aber so sind wissenschaftliche Studien im Bereich der Soziologie  wohl  :roll: )


Und wer pauschalisiert jetzt hier? Vielleicht hätten sich die Forscher die Arbeit sparen können so viele Leute zu interviewen, wenn sie sich Dich als Untersuchungsobjekt genommen hätten. Sie hätten eine prima Studie über Alltagsbewusstsein jenseits aller quantitativ ermittelten Typen machen können, wo Du einfach eine Meinung zu allem und jedem hast, die so genau den Zeitgeist widerspiegelt, dass es eigentlich wertvoll wäre, das zu konservieren.

Ich gebe zu, dass ich bei Dir auch manchmal einen Impuls verspüre, wie den, dem Kenaz erlegen ist. Aber es ist immer wieder eine Übung für mich, meinen Mitmenschen wohlwollend gegenüberzutreten und dabei nach den Ursachen für all die Verkorxungen zu forschen, die bei der Bildung von Subjektivität meiner Meinung nach eine Rolle spielen. Nur soviel zu wissenschaftlichen Studien im Bereich der Soziologie...
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Thomas

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« Antwort #12 am: 10 November 2006, 13:16:05 »

Zitat von: "Kenaz"
Macht aber eh nix, denn ich hab' nicht die geringste Lust, das weiter zu vertiefen.
Das wäre auch ziemlich sinnlos, da deinesgleichen von dem eigenen Standpunkt als den einzig seeligmachenden eh' nicht abweicht.

Zitat von: "DarkAmbient"
Und wer pauschalisiert jetzt hier? Vielleicht hätten sich die Forscher die Arbeit sparen können so viele Leute zu interviewen, wenn sie sich Dich als Untersuchungsobjekt genommen hätten. Sie hätten eine prima Studie über Alltagsbewusstsein jenseits aller quantitativ ermittelten Typen machen können, wo Du einfach eine Meinung zu allem und jedem hast, die so genau den Zeitgeist widerspiegelt, dass es eigentlich wertvoll wäre, das zu konservieren.

Mag sein.Jedenfalls wäre es sicher nicht verkehrt, wenn so mancher Studienmacher mal seinen Studiumselfenbeinturm aus Theorie und Rumrechnerei ein wenig verlassen würde.

Ich meine, wie läuft z.B. so ein "Interview" ab ? Kreuzen sich da einige Leute für sich alleine mehr oder weniger motiviert durch so einen Fragebogen, ohne fachliche Betreuung, mit der man Rücksprache halten kann ? Nur dann kann man nämlich sicher sein, das der Interviewte die Fragen (und die Konsequenzen, die sich aus der Frage ergeben würden) genau so auffaßt wie der Studienmacher.

Sonst werden aus Aussagen wie "Wünscht sich eine starke Führungspersönlichkeit" nämlich Rückschlüsse wie "Will gerne Hitler&das dritte Reich wiederhaben" gezogen.

Aber vermutlich sind die Studienmacher da eh' ziemlich voreingenommen.

Des weiteren würde ich nebenbei vielen Leute wünschen, eine Meinung zu gewissen Dingen zu haben und die hier (in diesem Forum) Kund zu tun, dann hätten wir vermutlich häufiger mal interessante Diskussionen.

Zitat von: "DarkAmbient"
Ich gebe zu, dass ich bei Dir auch manchmal einen Impuls verspüre, wie den, dem Kenaz erlegen ist. Aber es ist immer wieder eine Übung für mich, meinen Mitmenschen wohlwollend gegenüberzutreten und dabei nach den Ursachen für all die Verkorxungen zu forschen, die bei der Bildung von Subjektivität meiner Meinung nach eine Rolle spielen. Nur soviel zu wissenschaftlichen Studien im Bereich der Soziologie...
Oh, fühlt sich da ein Soziologe unangenehm berührt ?  :wink:

Ich gebe zu, mein letzter Satz hier :

Zitat von: "Thomas"
Dazu bedarf es vermutlich tieferer Nachforschungen, und nicht das pauschale Auswerten von Fragebögen mit angeschlossener unterstellung, was die angekreuzten Antworten denn zu bedeuten hätten.

(Übrigens scheint sich mir die Studie darüber hinaus an einigen Punkten, gerade in der Kategorisierung von verschiedenen Persönlichkeitstypen doch hart an der Grenze zur Wahrsagerei zu bewegen.Aber so sind wissenschaftliche Studien im Bereich der Soziologie wohl   :roll: )

ist in der Tat sehr pauschal.

Auch mich überkommt mitunter immer wieder die Erkentniss, das es doch viel einfacher wäre, mich einfach mit gewissen, abgehobenen Leuten  nicht mehr zu unterhalten, weil da eh' nichts bei rauskommt.
Aber die Langeweile siegt dann doch meist  8)
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« Antwort #13 am: 10 November 2006, 13:28:36 »

Zitat von: "Thomas"
[...] da deinesgleichen von dem eigenen Standpunkt als den einzig seeligmachenden eh' nicht abweicht.

- Und das aus deinem "Munde"!? :lol:  :lol:  :lol: - Das dokumentiert allerdings in der Tat mal wieder jenen Sinn für - bisweilen auch mal unfreiwilligen - Humor vortrefflich, den ich an deinen Statements immer so possierlich finde ... :biglaugh:
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Rechtsextremismus in der Mitte angekommen ?
« Antwort #14 am: 10 November 2006, 19:43:16 »

Zitat von: "Kenaz"
Zitat von: "Thomas"
Diese Ansicht halte ich einfach mal für nichtiges, subjektives Geschwätz.

- Das bleibt Dir unbenommen, ist jedoch durchaus typisch für Deinesgleichen. Macht aber eh nix, denn ich hab' nicht die geringste Lust, das weiter zu vertiefen.

Dem schließe ich mich mal an, zumindest falls in diesem Thread hier nicht noch ein substanzielleres Argument von konservativer (resp. revisionistischer) Seite vorgebracht werden sollte, das eine inhaltliche Auseinandersetzung erfordern würde.
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