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Umfrage

Willst Du mal Vater oder Mutter werden?

bin ich doch schon, und das wollte ich so.
- 4 (6.1%)
bin ich schon, aber es war eher ein Unfall.
- 4 (6.1%)
ich will in meinem Leben noch Mutter werden.
- 11 (16.7%)
ich will in meinem Leben noch Vater werden.
- 12 (18.2%)
ich habe definitiv nicht vor, mich fortzupflanzen.
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin aber noch jung (24 o. jünger)
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin schon alt (25 o. älter)
- 11 (16.7%)

Stimmen insgesamt: 58

Umfrage geschlossen: 10 Mai 2005, 10:49:07


Autor Thema: Lebensplanung? Familie? Kinder?  (Gelesen 28533 mal)

colourize

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #60 am: 12 Mai 2005, 11:04:23 »

Kenaz, von "Liebe" war in Deinen bisherigen Postings in diesem Thread hier nicht die Rede - sondern lediglich von einem Kind, das Dir Paroli bietet. So dargestellt wird das in der Tat schon nachvollziehbarer.

Trotzdem nochmal zum Kern des Pudels: Da dieser Schlag Mensch, den Du da als Charakter Deines Kindes ausmalst, hier draußen in unserer Welt zig millionenmal rumläuft und von Dir derzeit anscheinend verachtet und nicht geliebt wird, bleibt allerdings offen, warum Du Dein eigenes Weltbild nur dann in Frage zu stellen bereit bist, wenn das jemand aus Deiner eigenen Blutlinie macht.

Es hat also den Anschein, als ob nicht ein Gegenentwurf zu Deinem Weltbild das entscheidende Moment darstellt (denn das wäre ja auch von jedem beliebigen Hiphopper da draußen machbar), sondern die Weitergabe Deines eigenen Genpools. Oder anders formuliert: Wieso musst Du mit dem fiktiven Hiphupser eine enge verwandtschaftliche Beziehung unterhalten, um ihn lieben zu können?
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Kallisti

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #61 am: 12 Mai 2005, 11:36:53 »

... em ja -also ich muss, möchte, kann (gg) colourize hier schon wieder zustimmen @Kenaz:

Warum kann erst ein Mensch, der so gar nicht dir, deinen Werten, deinem Denken und Handeln und Geschmack... ähnelt, dich und all das eben Aufgezählte "in Frage stellen" und du erst/nur (?) dann daran wachsen (an der Konfrontation), daraus lernen: wenn eben dieser Mensch dein "eigener" Nachwuchs ist?? Versteh ich auch nicht.  :?


Und was "die Liebe" angeht: ja, warum kannst du deinen Nachwuchs lieben, auch wenn er eben so total anders ist als du..., aber einen anderen Menschen, der deinem Nachwuchs verhaltens- und denkmäßig ähnlich ist (und den von dir beschriebenen Menschenschlag gibt´s ja -wie colourize auch bemerkte-  nicht gerade selten!) nicht!??

Also: entschuldige, ich wiederholte eigentlich nur, was colourize bereits (besser formuliert) schrieb - aber: genau diese Fragen stellten sich mir eben auch.

Und es ist nach wie vor auch sehr fragwürdig, ob du dieses dein Ideal: ein "solches" Kind lieben zu können, zu wollen dann in der Praxis auch erfüllen kannst!!? Das wirst du natürlich erst und nur herausfinden, wenn du eben solche Kinder (oder eins) hast, klar.

Aber das ist genau, worauf ich hinaus will:
In der Theorie kann man sich alles Mögliche noch so toll ausdenken, vornehmen, konstruieren... - die Praxis, der Alltag mit Kind(ern) und dem ganzen "restlichen" Leben, das es zu meistern gilt, wird dich (eines Tages vielleicht ;) ) eines Besseren belehren!

Denn: wir sind alle nur Menschen mit Nerven, mit bestimmter Geduld, mit bestimmten eigenen Anlagen, eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Sorgen, Ängsten, Nöten etc.!

Und: ja: Kinder erziehen ist definitiv Arbeit! Arbeit, die zwar auch Freude bereiten kann, aber auch "Unangenehmes" mit sich bringt.

Und dann gibt es auch noch Dinge, die völlig unvorhergesehen sein können bzw. passieren können (z.B. Krankheiten, Behinderungen, Unfälle).


Ja, "Herausforderung" ist das alles allemal! Und eben: anstrengend! ;)
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THE

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #62 am: 12 Mai 2005, 14:39:26 »

Moin,

Ich bin schon Papa (siehe Gallerie) und bin, obwohl er ein Unfall war, sehr Glücklich damit :D

Er ist fast 4 Jahre alt und schon jetzt ein kleiner Rebell :D

Ich wollte eigentlich nie Kinder, habe sie nichtmal wirklich gemocht. Aber der Kleine hat es Schlagartig geändert. Es ist wohl der Beschützer- oder Elterninstinkt der einen Überkommt wenn man sein Kind das erste mal in den Arm nimmt.

Ich würds wieder tun  :D
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ch wollte mein Kind Maladicta Tränenreich nennen, aber die Behörden waren dagegen

Das auf dem Avatar bin ich nach dem Duschen...

anyway

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #63 am: 12 Mai 2005, 17:16:38 »

Zitat von: "Kenaz"
Ach ja, @ Jinx:

Find' ich auch, meine Liebe: Ab nächste Woche trink' ich wieder Allohol, dann können wir da gerne mal wieder wat starten!  :)
kann isch mitkommen? ;)
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Da der Sloganizer nicht funktioniert, muss ich wohl bla bla bla bla bla nla

Jinx

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #64 am: 12 Mai 2005, 17:19:27 »

@anyway: klar!
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
_______________________-
Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

anyway

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #65 am: 12 Mai 2005, 17:21:28 »

Zitat von: "Jinx"
@anyway: klar!
:\o/: :\o/: :\o/:
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Da der Sloganizer nicht funktioniert, muss ich wohl bla bla bla bla bla nla

Thomas

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #66 am: 12 Mai 2005, 17:25:14 »

Zitat
Ein Kind od. junger Erwachsener, der sich nicht für Deine Werte interessiert, sondern lieber Deine Kohle rausknallt um sich seine eigenen konsumatorischen Ziele zu verwirklichen - und es als gänzlich überflüssig empfindet, sein Handeln zu reflektieren. Das wäre ein Anarch, der mal auf Dein Weltbild so richtig scheisst.

Wie Kallisti schon sagte, man kann ja auch noch etwas Erziehung beisteuern und dem Kind ein positives Beispiel sein.Klar kann trotzdem immer noch ein Kind dabei rauskommen, bei dem man dann nur den Kopf schütteln kann.Aber ein bischen Risiko muß schon dabei sein, und ich denke, das die meisten Eltern-Kind-Beziehungen im großen und ganzen gar nicht so problematisch sind (Vieleich sollte man da nicht unbedingt immer Beispiele aus der schwarzen Szene heranziehen =) )

Zitat
Wieso musst Du mit dem fiktiven Hiphupser eine enge verwandtschaftliche Beziehung unterhalten, um ihn lieben zu können?

Ich denke mal, das das Verhältnis Vater-Kind ein ganz anderes ist, als das zu einem gänzlich fremden Menschen.Natürlich gibt man sich bei seinem Nachwuchs wesentlich mehr Mühe, mit ihm zu diskutieren und ihn zu verstehen, als bei irgendwelchen Aussenstehenden.

Bei einem Fremden kann ich immer noch sagen "Du bist sowieso ein Idiot, mit dir rede ich gar nicht erst" und weggehen.Bei meinem Nachwuchs würde ich das sicherlich nicht tun.

P.S.
Zitat
: Da dieser Schlag Mensch, den Du da als Charakter Deines Kindes ausmalst, hier draußen in unserer Welt zig millionenmal rumläuft...

Hier vermute ich, das bei ca 80-90% von diesen Typen die Eltern ideales Vorbild für assiges Verhalten sind.
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„Das ist nur Ihre Meinung“

Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #67 am: 12 Mai 2005, 20:52:10 »

Zitat von: "colourize"
Da dieser Schlag Mensch, den Du da als Charakter Deines Kindes ausmalst, hier draußen in unserer Welt zig millionenmal rumläuft und von Dir derzeit anscheinend verachtet und nicht geliebt wird, bleibt allerdings offen, warum Du Dein eigenes Weltbild nur dann in Frage zu stellen bereit bist, wenn das jemand aus Deiner eigenen Blutlinie macht.

- Berechtigter Einwand. Aber es geht ja auch nicht darum, daß ich programmatisch danach lechze, mein Weltbild in Frage gestellt zu sehen. Ich hab' derzeit durchaus Spaß daran, im elitären Vollgefühl meiner geistigen Ausnahmestellung 98% Prozent der Menschen, die auf der Straße so 'rumhiphupsen, mit Inbrunst zu verachten und nicht zu lieben. Anders gesagt: Ich setze keine Kinder in die Welt, um mich in der beschriebenen Art und Weise in Frage gestellt zu sehen - denn dann würde ich sie ja genauso mit eigenen Ansprüchen überfrachten, wie wenn ich sie zu Ausnahmenietzscheanern nach meinem Ebenbild heranzüchten wollte. Ich finde das Abwägen der Nachwuchsfrage nach Maßgabe einer Zweck-Mittel-Relation übrigens ganz generell reichlich daneben; Kinder sollte man nie "um zu" in die Welt setzen, sie sollten vielmehr Selbstzweck sein.

 Ich sage lediglich: Ich finde gerade den Umstand reizvoll, daß man keine Ahnung hat, wie sich das eigene Kind letztlich so entwickeln wird und man deshalb gar keine andere Wahl hat, als sich zu öffnen und eigene Überzeugungen und festgefahrene Meinungen hintanzustellen, um dem heranwachsenden Sproß mit größtmöglicher Unbefangenheit zu begegnen. Es geht hier ja nicht darum, auf Krampf HipHopper per se oder jeden x-beliebigen Idioten auf der Straße zu lieben, es geht darum, das eigene Kind als den Menschen zu lieben, der es ist, egal ob es HipHopper, Neonazi, Schwarzblockler, BWL-Student, Bauarbeiter, Junkie, Transvestit, Bierkutscher, Synchronschwimmer oder HaSpa-Schalterfuzzi wird.

Zitat von: "colourize"
Es hat also den Anschein, als ob nicht ein Gegenentwurf zu Deinem Weltbild das entscheidende Moment darstellt (denn das wäre ja auch von jedem beliebigen Hiphopper da draußen machbar), sondern die Weitergabe Deines eigenen Genpools.

- Na logisch stellt nicht "ein Gegenentwurf zu [m]einem Weltbild das entscheidende Moment" dar, ein Kind in die Welt zu setzen, ich bitt' Dich, wie pervers wär' das denn?!? Wie gesagt: Ich betrachte das als eventuell eintretenden, fruchtbaren Nebeneffekt des Ganzen. - Da trifft's die Geschichte mit dem Genpool schon eher, wenngleich ich die von Dir gewählte Formulierung ein wenig sehr technokratisch und kopfert finde, aber bitte: jedem, wie es ihm gefällt! - Ich würde es - was Wunder! :wink: - etwas pathetischer und kitschiger ausdrücken: Ich möchte das Wunder des Lebens weitergeben und aus allernächster Nähe miterleben. :mrgreen:

Zitat von: "colourize"
Oder anders formuliert: Wieso musst Du mit dem fiktiven Hiphupser eine enge verwandtschaftliche Beziehung unterhalten, um ihn lieben zu können?

- Weil der fiktive x-beliebige HipHupser auf der Straße primär und zuallererst HipHupser ist bzw. bleibt, der HipHupser aus meiner eigenen Blutlinie jedoch primär mein Kind ist und erst sekundär bis tertiär HipHupser: Aus dieser Perspektive wird das Kontingente, Vordergründige und Nebensächliche des HipHupsertums besonders zwingend greifbar. ... ... ... - Aber in letzter Konsequenz hast Du freilich schon recht: Am allerletzten Ende des Lehrganges steht die Erkenntnis, daß wir alle Menschen sind, egal ob wir nun HipHupser, Neonazis, Schwarzblockler, BWL-Studenten, Bauarbeiter, Junkies, Transvestiten, Bierkutscher, Synchronschwimmer oder HaSpa-Schalterfuzzies sind - und als Menschen eben immer auch ganz tief in uns drin irgendwo einen liebenswerten Kern haben, egal was für Arschlöcher wir an der Oberfläche zu sein scheinen. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" und so ... Schon richtig ... :wink:

... Doch da gönne ich mir dann doch denn Luxus, ganz unprätentiös gegenzuhalten: "Alda, bin isch Jesus oder was?! Isch fick' die Aschlöscher, die Hunde, weissu?! Am Asch können die misch alle lecken, Digga!" - Seien wir mal ehrlich: Bei ZU viel Liebe und Friede, Freude, Eierkuchen wär' die Welt irgendwie doch auch recht öde, oder?! :wink:

In diesem Sinne: Ich bin klein, mein Herz ist rein ... :biglaugh:

P.S.: Ach ja: Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag, alter Knabe! (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/musik/g025.gif)


@ Kallisti

Bitte nicht beleidigt sein, daß ich mich jetzt nicht auch noch explizit an Dich gewendet habe, aber ich denke, das oben Ausgeführte beantwortet Deine Einwände ebenso; in der Sache vertrittst Du letztlich ja ohnehin dieselbe Position wie colourize ... nur eben mit anderen Worten ... :mrgreen:
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sweetblood

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #68 am: 12 Mai 2005, 21:44:54 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "anyway"
Zitat von: "sYntiq"
Oder Kurz: Diese Teppichratten gehen mir auf den Zeiger
ach... du weißt ja gar nicht, was du verpasst ;)

... vielleicht weiss er das nicht.
Aber ich weiss, was Du verpassen wirst, wenn Du erstmal Mutter bist: Party, freie Zeiteinteilung, selbstbestimmtes Leben, Verantwortung nur für sich selbst tragen. 8)


Was mich von denjenigen, die Eltern werden wollen, interessieren würde: Was versprecht oder erhofft ihr Euch davon? Kinder kosten ja schließlich jede Menge Geld, bürden einem eine große Verantwortung auf, engen den Alltag ein und schrumpfen die Freizeit auf ein Minimum zusammen...



stimmt alles....aber 20 Jahre später kann man noch mal aufdrehen  :D ...und das mit Genuß...außerdem sollte man sein Leben nicht für sondern mit seinen Kindern leben... meine sind inzwischen ca. 1,90 und haben uns ca. ein en Bugalow mit Pool gekostet..aber jede..naja fast jede Minute hat sich gelohnt ...
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Speed Queen

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #69 am: 12 Mai 2005, 22:37:33 »

Also ich möchte weder heiraten noch Kinder bekommen. Ich studiere, um hoffentlich in meinem Beruf Karriere zu machen und nicht, um nach ein paar Jahren als Hausfrau und Mutter daheim zu sitzen. Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich ganz ihrer Familie widmen, aber ich sehe diesen Lebensweg nicht für mich. Ich brauche ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und sehe mich nicht in der Lage, für ein Kind Verantwortung zu übernehmen. (Ich hab ja nicht mal ein Haustier, weil es mich nerven würde, nicht mal spontan wegfahren zu können, ohne dass jemand für es da sein muss.)

Ein Kind braucht in meinen Augen geordnete Verhältnisse und ein einigermaßen geregeltes Leben. Wenn ich meinen Beruf verfolgen will, wird aus dem Kind zwangsläufig ein Schlüsselkind und das sollte nicht sein.

In meinem Leben ist einfach kein Platz für ein Kind. Die größte Bindung, die ich einzugehen bereit bin, ist eine gemeinsame Wohnung mit meinem Partner.

Ich gebe allerdings zu, dass es schon spannend wäre, zu sehen, was für ein Kind dabei rauskommen würde. ;)
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Kallisti

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #70 am: 13 Mai 2005, 08:21:58 »

@Kenaz

komme da wieder nicht ganz mit:

Einerseits schreibst du, du möchtest das Kind "um seiner selbst willen" lieben - egal, ob
Zitat
es HipHopper, Neonazi, Schwarzblockler, BWL-Student, Bauarbeiter, Junkie, Transvestit, Bierkutscher, Synchronschwimmer oder HaSpa-Schalterfuzzi wird.


Und du schreibst (ironisch, aber nicht ausschließlich ironisch gemeint):
Zitat

- Aber in letzter Konsequenz hast Du freilich schon recht: Am allerletzten Ende des Lehrganges steht die Erkenntnis, daß wir alle Menschen sind, egal ob wir nun HipHupser, Neonazis, Schwarzblockler, BWL-Studenten, Bauarbeiter, Junkies, Transvestiten, Bierkutscher, Synchronschwimmer oder HaSpa-Schalterfuzzies sind - und als Menschen eben immer auch ganz tief in uns drin irgendwo einen liebenswerten Kern haben, egal was für Arschlöcher wir an der Oberfläche zu sein scheinen.



Dann aber auch:

Zitat
.. Doch da gönne ich mir dann doch denn Luxus, ganz unprätentiös gegenzuhalten: "Alda, bin isch Jesus oder was?! Isch fick' die Aschlöscher, die Hunde, weissu?! Am Asch können die misch alle lecken, Digga!" - Seien wir mal ehrlich: Bei ZU viel Liebe und Friede, Freude, Eierkuchen wär' die Welt irgendwie doch auch recht öde, oder?!



Und deshalb versteh ich jetzt gar nix mehr! Also: warum meinst du, deinen Nachwuchs lieben zu können (zu wollen - zu sollen?)?:
Weil es halt ein Mensch ist (oder mehrere) und alle Menschen "einen liebenswerten Kern haben"? Aber eigentlich müsstest du dann ja eben grundsätzlich schon auch alle Menschen (theoretisch) zu lieben fähig sein!! (So nach Dalai Lama-Art oder auch Jesus, wie du schon bemerktest ...)

Das aber willst du ja nicht.
Also wirst du deinen Nachwuchs dann doch eher lieben (wollen, können?), weil´s halt dein Fleisch und Blut ist???

Hm, das verstehe ich auch nicht ganz (von den ersten Jahren, in denen eben der "Beschützerinstinkt" -eventuell- greift, abgesehen!), denn: was genau macht denn deinen Nachwuchs dann so liebenswert und so anders, d.h. liebenswerter als jeden anderen "x-beliebigen Idioten" oder "Hiphupser" etc.??

Ich meine: Denkst du, dass das "Liebesprogramm" für die selbst gezeugten... Kinder automatisch eingebaut ist??

(So was in der Art wie "angeborene" Mutterliebe -> gewissermaßen ein Äquivalent also dann für Väter?)


Ist es nicht doch eher so, dass wir Menschen schon aus bestimmten Gründen lieben (wenn überhaupt)?!: Ja klar kann ich sagen: "... weil dieser Mensch so ist, wie er ist." Aber genau darum geht´s ja!!
Um das Wie ... !!

Wenn der Mensch halt aber so ganz anders ist... und dabei aber trotzdem der eigene Nachwuchs - wie sieht´s dann aus mit der Liebe??? Denn: diese Herausforderung, von der du anfänglich sprachst ist nun mal einfach nicht mit "Liebe" schlicht und per se gleichzusetzen!
Das kann ja Teil deiner Liebe sein, aber es macht diese nicht (alleine) aus!

Deshalb frag(t)e ich (oben) also: Warum oder viel mehr weswegen meinst du, deine Kinder lieben zu können, auch wenn sie "wie jeder x-beliebige Idiot"... ... ... sind???
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Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #71 am: 13 Mai 2005, 09:57:33 »

Zitat von: "Kallisti"
Und deshalb versteh ich jetzt gar nix mehr!

- Das hab' ich mir schon fast gedacht ... :wink:

Zitat von: "Kallisti"
Also: warum meinst du, deinen Nachwuchs lieben zu können (zu wollen - zu sollen?)?:
Weil es halt ein Mensch ist (oder mehrere) und alle Menschen "einen liebenswerten Kern haben"?

- Jep.

Zitat von: "Kallisti"
Aber eigentlich müsstest du dann ja eben grundsätzlich schon auch alle Menschen (theoretisch) zu lieben fähig sein!! (So nach Dalai Lama-Art oder auch Jesus, wie du schon bemerktest ...)

- Ebent.

Zitat von: "Kallisti"
Das aber willst du ja nicht.

- In gewisser Weise. Man sollte allerdings das Augenzwinkern :wink: nicht ganz außen vor lassen, das mit dieser Aussage verbunden war/ist.

Zitat von: "Kallisti"
Also wirst du deinen Nachwuchs dann doch eher lieben (wollen, können?), weil´s halt dein Fleisch und Blut ist???

- Dieser Aspekt bringt meines Erachtens einen quasi nötigenden Aspekt mit sich: Man ist gezwungen, über seine persönlichen Ressentiments und Vorurteile hinauszuwachsen - ein Imperativ der Liebe und Bewußtseinserweiterung sozusagen, der eine Chance zum Wachstum darstellt. - Ich sag' es noch einmal und immer wieder: Kennst Du "Siddhartha" von Hesse? Lies es und Du wirst verstehen, was ich meine, denn da wird der, nennen wir's mal: Liebeskonflikt, den ich meine, elementar durchexerziert, und das gerade im Hinblick auf jenes Worst-Case-Szenario, auf das colourize und Du so bestanden habt (OT: Grammatikalischer Grenzbereich, der mich offen gestanden ins Schleudern bringt: Heißt es an dieser Stelle "habt", "hast", "hat" oder "haben"?? :?  - Sachdienliche Hinweise bitte an mich!).

Zitat von: "Kallisti"
was genau macht denn deinen Nachwuchs dann so liebenswert und so anders, d.h. liebenswerter als jeden anderen "x-beliebigen Idioten" oder "Hiphupser" etc.??

- Der Umstand, daß es mein Nachwuchs ist, freilich ... - mit Chance erkenne ich in ihm - so ähnlich wie in jeder anderen tiefen Liebesbeziehung auch - aber den - wenn ich das mal gleichermaßen verschwurbelt wie treffend ausdrücken darf - exemplarischen Menschen und bringe die Kraft auf, diese Liebe als Stufe zu einer noch tieferen bzw. umfassenderen Liebe zu benutzen. - Es gibt 'ne ganze Menge eingefleischter Misanthropen, die auf dem Umweg der Liebe zur eigenen Brut zur Liebe zu "den Menschen" bzw. dem "Menschen an sich" gefunden haben ...

Um mal für einen Moment ganz in mystische Gefilde - in denen Du Dich ja besonders wohl fühlst, ich weiß ... :wink: - abzudriften: Insofern "Gott" bzw. "das Göttliche" in jedem Menschen - ich erlaube mir hier mal eben, etwas zu heideggern ... :biglaugh: - west, bietet die Liebe zu dem Besonderen, das  jeder Mensch ist, immer die Chance, das Allgemeine in ihm - "Gott" - zu erkennen und als Quelle dessen zu begreifen, was das zutiefst Liebenswerte in jedem Wesen ausmacht.

Um's mit meinem Lieblingsmystiker Meister Eckhart zu sagen:
Zitat von: "Meister Eckhart"
Willst du die Natur unverhüllt finden, so müssen die Gleichnisse alle zerbrechen, und je weiter man eindringt, um so näher ist man dem Sein. Wenn die Seele das Eine findet, in dem alles eins ist, da verharrt sie in diesem einzigen Einen. Wer ›ehrt‹ Gott? - Wer Gottes Ehre in allen Dingen im Auge hat.
- Jeder einzelne Mensch ist ein Gleichnis. In der Liebe zu einem einzelnen Menschen, nähert man sich jenem "Einen, in dem alles eins ist". Liebe im allgemeinen bzw. die zum eigenen Nachwuchs im besonderen ist ein Ansporn in diese Richtung.

Zitat von: "Kallisti"
Denkst du, dass das "Liebesprogramm" für die selbst gezeugten... Kinder automatisch eingebaut ist??

- Ich denke, daß die Liebe zum eigenen Nachwuchs die Regel darstellt - und insofern tatsächlich "automatisch eingebaut ist" -, von der es freilich immer auch Ausnahmen gibt; ich habe aber massive Zweifel, das ausgerechnet ich zu diesen Ausnahmen gehöre ... :wink:

Zitat von: "Kallisti"
Wenn der Mensch halt aber so ganz anders ist... und dabei aber trotzdem der eigene Nachwuchs - wie sieht´s dann aus mit der Liebe??? Denn: diese Herausforderung, von der du anfänglich sprachst ist nun mal einfach nicht mit "Liebe" schlicht und per se gleichzusetzen!
Das kann ja Teil deiner Liebe sein, aber es macht diese nicht (alleine) aus!

- Nein, da hast Du recht: Das ist eben die Aufgabe und der Ansporn, der in jeder Liebe immer auch liegt und dem man sich heute so gerne entzieht, da man eher geneigt ist, Liebe als eine Art Konsumgut zu begreifen, das quasi vom Himmel fällt und irgendwann einfach wieder weiterfliegt, wie man das ja schon aus dem alten Schlager "Die Liebe ist ein seltsames Spiel ..." kennt. Meiner Ansicht nach verwechselt man da aber den Rausch des Verliebtseins mit der Tiefendimension "Liebe" - und die hat immer auch Aufgaben-, Arbeits-, Anforderungs- und Aufforderungscharakter, ist also keineswegs nur eitel Sonnenschein. Die Existenz des eigenen Nachwuchses zwingt ultimativ und unhintergehbar, sich dieser Anforderung zu stellen.
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sober

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #72 am: 13 Mai 2005, 10:26:39 »

Zitat von: "Speed Queen"
Ich gebe allerdings zu, dass es schon spannend wäre, zu sehen, was für ein Kind dabei rauskommen würde. ;)


Hmm ;) Ich weiss ja nicht.
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Leider kann man Gehirn nicht bei Ebay kaufen...

Speed Queen

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #73 am: 13 Mai 2005, 11:07:46 »

Zitat von: "sYntiq"
Zitat von: "Speed Queen"
Ich gebe allerdings zu, dass es schon spannend wäre, zu sehen, was für ein Kind dabei rauskommen würde. ;)


2 Kinder.

Ein blinder Anhänger der Bourgeoisie und ein unhygienischer, antisozialistischer Dummkopf.

:mrgreen:


rofl
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Kallisti

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #74 am: 14 Mai 2005, 10:34:06 »

@Kenaz

Von Hesse habe ich (bisher) nur
Narziss und Goldmund
Das Glasperlenspiel
Der Steppenwolf


und viele seiner Gedichte gelesen. (Wobei mich von den prosaischen Texten Das Glasperlenspiel am meisten angesprochen, beeindruckt hat.)
Ja, vielleicht hole ich den Siddharta bei Gelegenheit noch nach.

Und ja: es heißt "... auf das colourize und Du so bestanden habt. ..." wie du richtig schriebst (denn: "ihr habt"!) -hihi, das nur am Rande.


Aber zu deinen Ausführungen zur Liebe kann ich nur sagen: das ist mir alles in der Tat zu "mystifiziert" und idealisiert und "abgehoben": von der harten, alltäglichen Welt! Also: wenn du einen Roman oder Gedichte schreiben willst: da hat es sicher (s)einen Platz - aber im schnöden Alltag - meinst du ernsthaft, dass dir da deine Idealvorstellungen und Ideen und Theorien tagtäglich helfen, nützen -> bei der Erziehung deiner bzw. im Leben mit deinen (eventuellen/zukünftigen) Kindern???

Also ich meine z.B. das:

Zitat
- Der Umstand, daß es mein Nachwuchs ist, freilich ... - mit Chance erkenne ich in ihm - so ähnlich wie in jeder anderen tiefen Liebesbeziehung auch - aber den - wenn ich das mal gleichermaßen verschwurbelt wie treffend ausdrücken darf - exemplarischen Menschen und bringe die Kraft auf, diese Liebe als Stufe zu einer noch tieferen bzw. umfassenderen Liebe zu benutzen. - Es gibt 'ne ganze Menge eingefleischter Misanthropen, die auf dem Umweg der Liebe zur eigenen Brut zur Liebe zu "den Menschen" bzw. dem "Menschen an sich" gefunden haben ...


Was auch immer sich hinter "noch tieferer und umfassenderer Liebe" verbirgt (was ist damit genau gemeint???), ist mir ein Rätsel und wie sich das in deinem Alltag mit Kindern (und auch noch einigen anderen zu bewältigenden Aufgaben...) ausdrücken soll??

Und dass Menschen über die Liebe zu ihren Kindern... zu Philanthropen werden: das wage ich sehr zu bezweifeln!! Denn: es mag sein, dass die Leute fähig werden, wenigstens für ihren Nachwuchs "Gefühle zu entwickeln, zu empfinden"..., aber dass sie deshalb/dadurch auch gleich alle Menschen generell "mehr lieben", akzeptieren oder was auch immer: das kann ich nicht beobachten - es scheint mir, eine Idee von dir zu sein.


Und dann auch das:

Zitat
Meister Eckhart hat folgendes geschrieben:
Willst du die Natur unverhüllt finden, so müssen die Gleichnisse alle zerbrechen, und je weiter man eindringt, um so näher ist man dem Sein. Wenn die Seele das Eine findet, in dem alles eins ist, da verharrt sie in diesem einzigen Einen. Wer ›ehrt‹ Gott? - Wer Gottes Ehre in allen Dingen im Auge hat.
- Jeder einzelne Mensch ist ein Gleichnis. In der Liebe zu einem einzelnen Menschen, nähert man sich jenem "Einen, in dem alles eins ist". Liebe im allgemeinen bzw. die zum eigenen Nachwuchs im besonderen ist ein Ansporn in diese Richtung.




Kenaz! Das mir!! Du wusstest doch bevor du es schriebst schon, dass du mich damit nicht überzeugen kannst! Bitte verschone mich mit solcherlei "religiös-spirituellen" Wabereien! Nichts gegen Meister Eckhart - aber: das war eine andere Zeit, andere Lebensumstände ... ... ... !
Und jetzt bitte nicht kommen mit: Ja, aber bestimmte Erkenntnisse überdauern und verlieren nicht an Aktualität und bla! Man kann einfach nicht irgendwas herausreißen und als "richtig" und "zeitlos" hinstellen, ohne die Hintergründe zu betrachten, ohne die Zusammenhänge zu beleuchten... (also: warum - in deinem Beispiel- Meister Eckhart so dachte und wie der dazu kam und was ihn beeinflusst, geprägt... hat - in der Zeit, in der er lebte, was damals üblich war, was man damals wusste und was nicht...!! Stichwort: Aufklärung, Neuzeit ...)


Und dann:

-
Zitat
Ich denke, daß die Liebe zum eigenen Nachwuchs die Regel darstellt - und insofern tatsächlich "automatisch eingebaut ist" -, von der es freilich immer auch Ausnahmen gibt; ich habe aber massive Zweifel, das ausgerechnet ich zu diesen Ausnahmen gehöre ...


Wie, wodurch kommst du zu dieser Annahme :?:  :?:  :?:


Naja, wenigstens hier

Zitat
... "Liebe" - und die hat immer auch Aufgaben-, Arbeits-, Anforderungs- und Aufforderungscharakter, ist also keineswegs nur eitel Sonnenschein.


kann ich dir zustimmen.


Aber: vielleicht macht es doch mehr Sinn, wenn wir uns über dieses Thema dann unterhalten, wenn du selbst Nachwuchs hast - und mit diesem auch schon mehrere Jahre Erfahrung (also: mit deinem Nachwuchs zusammenlebst und Alltagserfahrungen hast...)!
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