Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Willst Du mal Vater oder Mutter werden?

bin ich doch schon, und das wollte ich so.
- 4 (6.1%)
bin ich schon, aber es war eher ein Unfall.
- 4 (6.1%)
ich will in meinem Leben noch Mutter werden.
- 11 (16.7%)
ich will in meinem Leben noch Vater werden.
- 12 (18.2%)
ich habe definitiv nicht vor, mich fortzupflanzen.
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin aber noch jung (24 o. jünger)
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin schon alt (25 o. älter)
- 11 (16.7%)

Stimmen insgesamt: 58

Umfrage geschlossen: 10 Mai 2005, 10:49:07


Autor Thema: Lebensplanung? Familie? Kinder?  (Gelesen 29326 mal)

Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #45 am: 11 Mai 2005, 18:10:52 »

Zitat von: "colourize"
Um es mal konkret zu machen: Deine Reaktion möchte ich mal sehen, wenn Dein durch und durch materialistisches Kind Deinem Weltbild mit Nachdruck einen eigenen hedonistischen Lebensentwurf entgegensetzt, aber vielleicht nicht annähernd in der Lage ist, Dir diesen Lebensentwurf in einer Sprache zu vermitteln, die Du als Mindestmaß für eine annehmbare Diskussion empfindest. Ein Kind od. junger Erwachsener, der sich nicht für Deine Werte interessiert, sondern lieber Deine Kohle rausknallt um sich seine eigenen konsumatorischen Ziele zu verwirklichen - und es als gänzlich überflüssig empfindet, sein Handeln zu reflektieren. Das wäre ein Anarch, der mal auf Dein Weltbild so richtig scheisst.

- Und genau darauf wollte ich hinaus, mein lieber colourize. 8)

Zitat von: "Jinx"
Ich denke, wir bekommen alle mal die Kinder, die wir verdienen, oder eben gar keine...

- Genau. :wink:
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Jinx

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #46 am: 11 Mai 2005, 18:38:43 »

Hörr Kenaz, wir sollten btw mal wieder ein Bier trinken gehen, meinst Du nicht?
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

colourize

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #47 am: 11 Mai 2005, 18:55:55 »

Zitat von: "Jinx"
Hörr Kenaz, wir sollten btw mal wieder ein Bier trinken gehen, meinst Du nicht?

LOL

Meinst Du, Du kannst noch was retten? 8)
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messie

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #48 am: 11 Mai 2005, 19:09:26 »

Retten? Vor was denn? Kindern etwa? *lach*

Ein kleines Wörtchen zu meinem "Beifall" noch:
Ich finde Kenaz´Beitrag deshalb so hervorhebenswert, weil er eben nicht diese rosarote Sonnenbrille aufhat von wegen "ach, so schlimm werden die schon nicht die kleinen, meins bestimmt nicht" und "ein Kinderlächeln macht alles wieder wett" oder ähnlichem verblendetem Zeug. Nö, da wird einfach ganz klar gesagt "ja, ich weiß dass diese Bälger das Leben scheissekompliziert machen und ich meine Müh und Not mit ihnen haben werde - aber gerade das ist doch das Spannende daran, ohne das wäre die Chance, sich selbst durch die Auseinandersetzung mit dem Kind ebenfalls weiterzuentwickeln, verdammt nochmal viel zu klein" ... um es mal in etwas weniger eloquenten Worten auszudrücken  :wink: .

Ich finde so eine Erklärung pro Kind nicht trotz, sondern wegen der Schwierigkeiten die auf einen warten jedenfalls tausendmal abgeklärter als welche die nur von "Kinder sind unsere Zukunft" oder "wenn Du mal alt bist, wirst Du ohne Kinder einsam sein" schwafeln.
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Elexia

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #49 am: 11 Mai 2005, 19:42:54 »

Ursprünglich habe ich mir ein Plan aufgestellt und das geht so:

spätestens mit 23 einen festen Partner haben. Nach min. zwei Jahre Beziehung dann zusammen wohnen. Spätestens mit 27 heiraten und spätestens mit 29 das erstes Kind haben.

Nun bin ich fast 25 und der Partner für´s Lebens kommt und kommt nicht. Landsam habe ich die Faxen dicke und mein Plan? Den kann ich auch gleich ins Müll schmeißen!

Aber nix desto trotz. Ich glaube fest daran, dass "er" kommen würde. Wenn er kommt, dann mache ich als erste ihn zu Schnecke, weil er mich so lange warten lässt und ich hasse es zu warten!
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Lilyanar

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #50 am: 11 Mai 2005, 19:55:49 »

Elexia:
Naja, wenn Du_so_krampfhaft Deinen "Plan" durchzuziehen suchst, wird er sich nicht durchziehen lassen ;)

Und mal ganz abgesehen davon: ich kann die allgemeine Begeisterung für das Kinder-in-die-Welt-setzen überhaupt nicht teilen. Aber gut, das soll Jeder für sich selbst entscheiden.
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Elexia

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #51 am: 11 Mai 2005, 20:02:23 »

@Lilyanar

ja, dass ich auf so was beschissenes kommen kann ist echt nen Wunder! Ich wundere manchmal auch schon über mich selbst. Aber macht dir keine Sorgen: ich habe jetzt einen besseren Plan!

Ich lasse einfach alles über mich ergehen lassen und suche mir dann das Beste für mich raus! Das ist 1000 mal besser  :twisted:
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Lilyanar

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #52 am: 11 Mai 2005, 20:05:11 »

Elexia: :glotz: Na, das klingt doch schonmal viel besser. ;)
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Elexia

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #53 am: 11 Mai 2005, 20:09:12 »

Tja, wenn ich schon warten muss dann suche ich mir andere "Beschäftigungen", um die Zeit zu überbrücken und viel Spaß zu haben...  :P

Ist doch besser als dumm rum setzen, nix machen und warten nee?
Aber trotzdem: ich hasse warten!!  :evil:
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Kallisti

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #54 am: 11 Mai 2005, 20:17:08 »

Also da muss ich ja nun mal colourize beipflichten!

@Kenaz:

es kann auch alles ganz anders kommen als du es dir vorstellst!
Es kann auch sein, dass du sehr schüchterne, introvertierte Kinder haben/"bekommen" könntest, mit denen Diskussionen (in deinem Stil) nicht möglich sind!

Es könnte auch sein, dass es sich so verhält wie colourize es andeutete...!

Denn: nicht alles ist Erziehung!! Das ist etwas, das mir in den letzten Jahren mit meinem Sohn sehr deutlich geworden ist!!
Die Kinder bringen von Geburt an eine eigene "Persönlichkeit" mit bzw.: eine Vorstufe davon, eine "Grundfassung".

Und dann kann man einiges steuern, beeinflussen, "formen"... (was man eben so als Erziehung und Sozialisation bezeichnet), aber dennoch bleibt da etwas, das sich nicht verändern lässt - höchstens vielleicht, man bricht den Kindern gewaltsam ihren Willen...


Ansonsten:

Ja klar: ich würde sagen, man bekommt Kinder nur aus egoistischen Gründen! (Aus welchen auch sonst?? Ausnahme vielleicht, wenn man welche adoptiert oder in Pflege nimmt oder Tagesmutter ist.)
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Jinx

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #55 am: 11 Mai 2005, 20:20:27 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Jinx"
Hörr Kenaz, wir sollten btw mal wieder ein Bier trinken gehen, meinst Du nicht?

LOL

Meinst Du, Du kannst noch was retten? 8)


;) nein, ich meine Bier trinken.
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phaylon

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #56 am: 11 Mai 2005, 20:27:25 »

Zitat von: "Kallisti"

es kann auch alles ganz anders kommen als du es dir vorstellst!
Es kann auch sein, dass du sehr schüchterne, introvertierte Kinder haben/"bekommen" könntest, mit denen Diskussionen (in deinem Stil) nicht möglich sind!

Es könnte auch sein, dass es sich so verhält wie colourize es andeutete...!

Ich denke genau das meinte Kenaz.
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Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #57 am: 12 Mai 2005, 07:14:45 »

Zitat von: "phaylon"
Ich denke genau das meinte Kenaz.

- Schön zu sehen, daß es auch Menschen gibt, die verstehen, was man meint. :wink:
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Kenaz

  • Gast
Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #58 am: 12 Mai 2005, 07:17:23 »

Ach ja, @ Jinx:

Find' ich auch, meine Liebe: Ab nächste Woche trink' ich wieder Allohol, dann können wir da gerne mal wieder wat starten!  :)
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Kenaz

  • Gast
Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #59 am: 12 Mai 2005, 08:44:13 »

@ colourize & Kallisti

So, und für Euch zwei beide nun noch mal ganz kleinschrittig:

In der Tat, mir schwebt bei meinem "JA!" zur harten Konfrontation mit dem Nachwuchs und dem m. E. damit verknüpften Wachstumspotential exakt so ein Super-GAU nach eben jenem Strickmuster vor, das Ihr beide da so hübsch andeutet:

Irgendein so ganz und gar nicht intellektueller HipHopper (der selbstredend nur schlechten HipHop hört, will heißen den, den ich verachte :wink: ), der meine "blöde Blutharsch-Faschomucke voll uncool" :mrgreen: findet, mir aber nicht für fünf Pfennig erklären kann, warum und inwiefern eigentlich, dessen ungeachtet im selben Atemzug über die "blöden Scheißkanaken" in seiner Klasse herzieht, immer die neuesten Markenklamotten will (vorzugsweise weiße Trainingsanzüge mit grellfarbigen Applikationen und dazu passende Turnschuhe mit Sprungfedern untendran), dessen Wortschatz in erster Linie aus "Alda", "Digga", "Weissu" etc. pp. besteht, der mein ganzes Philosophengelaber total schnarchig und totenöde findet, viel lieber Comis (natürlich nur schlechte, eigentlich nur Sex-und-Gewalt-Managas) als Thomas-Mann-Romane liest und Platon für was zum Essen hält, den an Frauen eigentlich nur die Titten interessieren ("Denn weissu Digga, wennisch die ficken tu', dann soll die die Schnauze halten, weissu?!") undsoweiterundsofort ... - Ihr könnt dieses Sammelsurium herzlich gerne beliebig ergänzen.

So. Und auch und gerade angesichts der Möglichkeit eines solchen Super-GAUs sage ich "Ja!" zum Nachwuchs, denn - wie der Kollege phaylon schon sehr richtig erkannte - genau das ist ja die Konfrontation, die ich meine. Erst im Rahmen eines solchen Szenarios wird man ja komplett in Frage gestellt, wird all das einer ultimativen Nagelprobe unterzogen, was man sich in der vorangegangenen Zeit seines Lebens so an schmalbrüstigen Weisheiten zusammengeklaubt hat, tritt klar und deutlich zutage, ob man in seinem Leben bisher nur geschwafelt hat, oder ob man wirklich ein paar Einsichten verinnerlicht hat. - Denn Größe erweist sich meiner bescheidenen Meinung nach erst dann, wenn ich mein Kind zu lieben auch in der Lage bin, wenn es so gar nicht meinen Erwartungen gerecht wird. Erst dann stelle ich nämlich unter Beweis, daß ich begriffen habe, daß all das, was im Vorangegangenen aufgeführt wurde, nur äußerlicher, kontingenter Firlefanz ist, der das Wesen eines Menschen nicht berührt, sondern eben äußerlich, wandelbar, vergänglich ist; ein wirklich großes Herz beweist erst der/die Vater/Mutter, der/die über solche Äußerlichkeiten hinweg- und hinter die Fassade blicken kann und sein Kind als das lieben kann, was es ist - und nicht lediglich als das, was es sein soll(te), d. h. als was es eigentlich geplant war; - diese Form der "Liebe" hätschelt in letzter Konsequenz nämlich auch nur das eigene liebe Ego.

In der Konfrontation mit dem eigenen Nachwuchs kann exemplarisch eingeübt werden, was ein Autor, den ich eigentlich scheue wie der Teufel das Weihwasser, nämlich Theodor W. Adorno, mal über das Wesen der Liebe gesagt hat; denn auch, wenn ich den Theo eigentlich so gar nicht schätze, des Pudels Kern hat er meiner Ansicht nach punktgenau getroffen, als er schrieb: "Liebe ist die Fähigkeit, Ähnliches an Unähnlichem wahrzunehmen." - Wer nur die eigene vermeintliche Herrlichkeit in seinen Kindern gespiegelt sehen will, der liebt nicht wirklich, der tanzt nach wie vor nur den einsamen Tanz um das Goldene Kalb seines eigenen lieben Ichs. - Diese Fähigkeit einzuüben gibt die Vater-/Mutterschaft ultimative Gelegenheit. Und insofern ich der Überzeugung bin, daß nur der wirklich lebt, der im beschriebenen Sinne lieben kann, stellt die Konfrontation mit den eigenen Kindern einen unschätzbar wertvollen Schlüssel für ein erfülltes Leben dar.

Last but not least: Ich habe mit keinem Wort gesagt, daß ich das für eine leichte Übung halte, ganz im Gegenthum. Aber ich denke es ist eine Übung, an der man unendlich wachsen und in der man unendlich viel lernen kann. Und diese Chance möchte ich mir nach aller mir zu Gebote stehenden Möglichkeit nicht entgehen lassen.

Im übrigen empfehle ich zur Vertiefung dieser Thematik noch einmal ausdrücklich Herrmann Hesses "Siddhartha". - Danke für die Aufmerksamkeit! :)
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