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Umfrage

Willst Du mal Vater oder Mutter werden?

bin ich doch schon, und das wollte ich so.
- 4 (6.1%)
bin ich schon, aber es war eher ein Unfall.
- 4 (6.1%)
ich will in meinem Leben noch Mutter werden.
- 11 (16.7%)
ich will in meinem Leben noch Vater werden.
- 12 (18.2%)
ich habe definitiv nicht vor, mich fortzupflanzen.
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin aber noch jung (24 o. jünger)
- 12 (18.2%)
weiss noch nicht genau, bin schon alt (25 o. älter)
- 11 (16.7%)

Stimmen insgesamt: 58

Umfrage geschlossen: 10 Mai 2005, 10:49:07


Autor Thema: Lebensplanung? Familie? Kinder?  (Gelesen 28523 mal)

LordControl

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #30 am: 10 Mai 2005, 20:59:02 »

Der absolute Nachbrenner sind dann die Enkelkinder. Mit denen kann man dann wiederrum viel Spass haben :-D
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Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #31 am: 10 Mai 2005, 23:03:04 »

Zitat von: "colourize"
Das Dumme ist nur, dass wenn diese teuer herangezüchteten Kinder einmal größer sind, Ihre Bewunderung für Dich als ihr großer tollen Versorger und Beschützer immer mehr nachlässt und sie Deine Autorität in Frage stellen werden.

- Ich muß sagen, daß ich gerade diesen Punkt über die Maßen reizvoll finde: Ich fände jedenfalls nichts ekeliger als so ein braves, artiges, willfähriges, mich bedingungslos und devot anhimmelndes Balg ... - Ich will einen chaotischen Rebell, einen infernalischen Anarch, einen himmelstürmenden Revoluzzer, der mir aber so richtig einheizt und mich und mein ganzes verschrobenes, verquastes, antiquiertes, ignorantes und intolerantes Welt- und Selbstbild tutti completo in Frage stellt! - Eine Freundin von mir sprach mal die weisen Worte: "Ein Kind ist der härteste Trip, den Du Dir geben kannst." - Das glaube ich sofort und unbenommen (sehr schön illustriert wird dieser Umstand übrigens in Hermann Hesses wunderbarem, wenn auch etwas sehr goldsirupsüßlichem Roman "Siddhartha" - dies als kleine Anmerkung an die Adresse von Laetitia, die den Meister Hesse derzeit ja in der Signatur spazieren trägt ... :wink: ), und da mich gerade die harten und kompromißlosen Konfrontationen reizen, seit ich denken kann, sage ich: HER DAMIT!! - Und zwar nicht eins, sondern mindestens zwei bis drei: Wenn schon, dann richtig! :biglaugh:

Nein, im Ernst: Ich denke, an Kindern kann man unglaublich wachsen, gerade weil man durch sie radikal in Frage und auf eine ultimative Nagelprobe gestellt wird. Durch nichts kann man so intensiv und nachhaltig lernen, von sich selbst abzusehen, die Prioritäten des Lebens vom lieben, gehätschelten Ego abzuziehen, und begreifen, daß das, was wirklich von tiefstinnerster Bedeutung ist im Leben, gerade jenseits ichbezogener Berechnungen von Amüsement, Freizeitgestaltung und Zerstreuung zu suchen und eventuell auch zu finden ist. Daß Leben erst durch Öffnung und Entäußerung, Hingabe und Vertrauen zu wahrer Erfüllung findet. - Freilich: Das Risiko, das man dabei eingeht, ist hoch. Doch die wirklich wertvollen Dinge kriegt man nie umsonst, so sind die Spielregeln eben.

Ich halte die Konfrontation mit dem eigenen Nachwuchs jedenfalls für die fruchtbarste und gewinnträchtigste Form von Selbst- und Welterfahrung, die überhaupt denkbar und die durch nichts zu ersetzen ist - deshalb bin ich wild entschlossen, sie nach aller mir zu Gebote stehender Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.

In einem Punkt muß ich Laetitia allerdings nachdrücklich beipflichten:
Zitat von: "Laetitia"
Mit verordneter Normalität mein ich sowas wie Kindergarten, Artzbesuche, Elternabende und Abschlussfeiern.
- Diese Normalität erscheint auch mir äußerst gewöhnungsbedürftig. - Der Gedanke an all die debilen Volliditoten, Honks, Proleten und Pappnasen, mit denen man durch seine Kinder in Interaktion zu treten gezwungen ist (in Gestalt von Eltern des/der besten Freundes/in, Kindergärtnerinnen, Lehrern etc. pp.), erzeugt jedenfalls auch bei mir schon jetzt ein unangenehmes Grummeln in der Magengrube ... :|
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messie

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #32 am: 10 Mai 2005, 23:21:24 »

Das muss ich nun einfach mal loswerden:
Kenaz, so einen leidenschaftlichen Monolog pro Kinder habe ich bisher noch nicht zu Augen bekommen - klasse! Besser als jede seichte Liebeserklärung an Kinder und alles, was ich bisher zur Seite pro Kind gelesen habe! - Also, wenn ich jemals Vater werden und mächtig die Hosen voll haben sollte, dann hole ich den Text wieder raus und werde mich mutigen Schrittes in das "Abenteuer Kind" stürzen - und das mit Wonne noch dazu!

Anmerkung: Nein, hier ist keinerlei Ironie dabei - es ist wirklich genau so gemeint, wie es hier steht.
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

LordControl

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #33 am: 11 Mai 2005, 00:56:26 »

*hört hört* Kenaz zustimme.

irgendwie kann ich das ewige gewimmer nicht mehr ertragen. es ist nur eins zu sagen kinder sind unsere zukunft. *Punkt*

ohne Kind wäre man selber nicht.
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schwarze Katze

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #34 am: 11 Mai 2005, 08:07:08 »

RuNa hat geschrieben:

Zitat
was hat das mit egoismus zu tun? egoistisch kann ich doch nur sein, wenn es mindestens eine person gibt, die duch mein verhalten in mitleidenschaft gezogen wird. aber wenn ich kein kind habe, kann mir doch nicht vorgeworfen werden, egoistisch zu sein, da dieses kind nicht existiert


und da kann ich nur zustimmen.
Ich kann diese Gerede von angeblichen Egoismus der Kinderlosen nicht mehr hören.
Ich finde egoistisch, einen Kind auf den Welt zu setzen, ohne nachzudenken, was man einem Kind überhaupt zu bieten hat, um nur einfach ach so tolle Erfahrungen mit kleinen Süssen zu haben.
Kinder - ja, aber bitte nur bei körperlich und seelisch gesunden und reifen Eltern, die auch einigemassen finanziell abgesichert sind.
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Thomas

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #35 am: 11 Mai 2005, 09:02:33 »

Zitat
Zitat:
denke mal das bei der überwiegenden Mehrheit das Erwachsenwerden eher unproblematisch abläuft.  
 in was für einer Welt lebst du denn??

klar. erwachsen werden kann für alle Beteiligten einer Familie grauenvoll sein. aber in manchen Fällen ist es doch eigendlich ganz lustig, wenn man dann trotz allem Ärger sagen kann: hach.. so war ich auch mal ^^

Ähm...Wo sind zwischen unseren beiden Aussagen jetzt die grundlegenden Unterschiede ? :?

Zitat
Kenaz, so einen leidenschaftlichen Monolog pro Kinder habe ich bisher noch nicht zu Augen bekommen - klasse! Besser als jede seichte Liebeserklärung an Kinder und alles, was ich bisher zur Seite pro Kind gelesen habe! -

Dem kann ich mich anschließen.

Zitat
Ich finde egoistisch, einen Kind auf den Welt zu setzen, ohne nachzudenken, was man einem Kind überhaupt zu bieten hat, um nur einfach ach so tolle Erfahrungen mit kleinen Süssen zu haben.
Kinder - ja, aber bitte nur bei körperlich und seelisch gesunden und reifen Eltern, die auch einigemassen finanziell abgesichert sind.

Da hast du völlig Recht.Kinder bitte nur, wenn man finanziell&geistig dazu in der Lage ist und Kinder auch wirklich will.
Egoistisch wird es höchsten dann, WENN diese Voraussetzungen gegeben sind und der/diejenige nur aus reiner Bequemlichkeit keine Kinder möchte.Allerdings bringt auch in so einem Fall das Gemecker nichts, da solche Leute vermutlich eh'  eher schlechte Eltern wären.

Ein Kind ist nicht irgendein Hobby, sondern es hat gefälligst DIE Priorität im Leben zu haben.Und wenn man das nicht so sieht, sollte man lieber auf Kinder verzichten.
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Simia

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #36 am: 11 Mai 2005, 09:12:31 »

Genau! Und nur so viele Kinder, wie Aufmerksamkeit da ist.
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
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Kenaz

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #37 am: 11 Mai 2005, 09:12:33 »

Zitat von: "BlackRussian"
Kinder - ja, aber bitte nur bei körperlich und seelisch gesunden und reifen Eltern,

- Im Prinzip bin ich ja geneigt Dir beizupflichten: Wenn ich jeden Tag dieses ganze asoziale, halbdebile und entmenschte Untermenschengesockse auf der Straße sehe, das nichts besseres zu tun hat, als sich im Zweijahresrhythmus fortzupflanzen, um eine wahre Sturzflut von "Kevins", "Chantals" und "Jaquelines" auf die Menschheit loszulassen und den eh schon viel zu hohen Prozentsatz an unappetitlichem Kroppzeug in unserer Gesellschaft immer weiter ins Unermeßliche zu steigern, dann kommt auch mir die kalte Kotze hoch. Ich kenne den Ekel nur zu gut, der einen angesichts irgendwelcher lethargischer und überforderter Mütter im "Kenvelo"-Trainingsanzug und mit Baseballkappe auf'm Kopp überkommt, die ihre quäkende Brut bei McDonald's mit Cheeseburgern und Softeis füttert.

Wenn wir jedoch in unserem Schäumen mal einen Moment innehalten und uns besinnen, dann müssen wir uns doch fragen: Wo genau woll'n wir denn die Grenzen setzen? Wer ist denn körperlich so gesund, daß er sich Deiner Ansicht nach fortpflanzen darf? Darf sich ein contergangeschädigter Mensch fortpflanzen? Ein Blinder oder Tauber? Oder ist erst bei Erbkrankheiten Schluß? Wer soll das mit welchem Recht und nach welchen Kriterien bestimmen? Du?! - Und wie ist es dann erst mit der seelischen Gesundheit? Wo setzt Du da die Grenzen? Fangen die erst bei einem Serienvergewaltiger an oder schon bei einem Mann, der hin und wieder ganz gerne mal in Frauenkleidern spazieren geht? Darf sich eine Frau fortpflanzen, die ein SVV-Problem hat(te)? Ein Mann, der ein Drogenproblem hat(te)? - Wer will oder soll das Recht  beanspruchen können, darüber zu richten?!

So tragisch es ist, aber da mir auf diese Fragen beim besten Willen keine befriedigenden Antworten einfallen, versuche ich mich damit abzufinden, daß die halt- und planlose Vermehrung der Spezies "Mensch" und damit leidergottes auch die rasant um sich greifende Vermassung und Verrohung der Gesellschaft weiter voranschreiten. Hier scheint so was wie ein Naturgesetz am Wirken zu sein, dem mit halbwegs zivilisierten Mitteln nicht beizukommen ist. - Das einzige, was ich als einzelner diesem Prozeß entgegensetzen kann, will und werde, ist zu versuchen, mit meinem eigenen Nachwuchs einen Gegenakzent zu setzen und Menschen heranzuziehen, deren Horizont über die Grenzen von HipHop, Jamba-Klingeltönen, Handys, Markenklamotten und "Alda, Digga, weissu?!" hinausgeht. - Und den Versuch ist's allemal wert. Garantien gibt's auf diesem Sektor sowieso nicht.

Noch ein Wort zum Egoismus: Ich kapriziere mich in diesem Kontext eigentlich nicht weiter auf diesen Begriff und würde einen Teufel tun, jemanden pauschal desselben zu bezichtigen, nur weil er sich gegen Kinder entscheidet. Es ist ja ohnehin völlig klar und unbestritten, daß es eine ganze Menge durchaus unegoistischer Gründe für eine solche Entscheidung gibt, z. B. der allgemeine und in der Tat durchaus beklagenswerte Zustand dieser Welt, nicht hinreichende persönliche Wirtschaftsverhältnisse (denn gerade in diesem Punkt gebe ich Dir, BlackRussian, völlig recht: man sollte nach Möglichkeit erst dann Kinder in die Welt setzen, wenn man über die entsprechende ökonomische Rückenpolsterung verfügt) etc. pp. - Doch eins sollte doch wohl auch klar sein: Es ist weder polemisch noch irgendwie ein Vorwurf, sondern schlicht und einfach die Feststellung eines Tatbestandes, wenn man aus der folgenden Argumentation "contra liberos" Egoismus im schlichten Sinne der Wortbedeutung herausliest:
Zitat
Aber ich weiss, was Du verpassen wirst, wenn Du erstmal Mutter bist: Party, freie Zeiteinteilung, selbstbestimmtes Leben, Verantwortung nur für sich selbst tragen.

Ich betone noch mal: Das ist - wenigstens von meiner Seite - nicht im mindesten als Vorwurf gemeint (und das meine ich ausnahmsweise mal kein bißchen ironisch). Es ist ganz einfach eine nüchterne Feststellung, daß im Zentrum dieser Argumentation nur eins steht: der Hinweis auf eine empfindliche Abnahme an Bequemlichkeit und Komfort für die eigene Person - das liebe Ego.
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Thomas

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #38 am: 11 Mai 2005, 09:16:59 »

Zitat
Das einzige, was ich als einzelner diesem Prozeß entgegensetzen kann, will und werde, ist zu versuchen, mit meinem eigenen Nachwuchs einen Gegenakzent zu setzen und Menschen heranzuziehen, deren Horizont über die Grenzen von HipHop, Jamba-Klingeltönen, Handys, Markenklamotten und "Alda, Digga, weissu?!" hinausgeht. - Und den Versuch ist's allemal wert. Garantien gibt's auf diesem Sektor sowieso nicht.

Volle Zustimmung.Und zum Thema "zumindest versuchen" : Es kann ja nur besser werden.
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schwarze Katze

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #39 am: 11 Mai 2005, 09:25:51 »

Zitat
Wo genau woll'n wir denn die Grenzen setzen?


bei sich selbst mit gesunden Menschenverstand und realistischen Denken.
Für mich ist zum beispiel klar, dass ich keiner Kind mit meiner extremen vererbaren Kurzsichtigkeit auf der Welt setzen werde.

Zitat
Ein Mann, der ein Drogenproblem hat(te)?


Hatte oder hat? Das ist die Frage.
Jemand, der süchtig nach Drogen oder Alkohol ist, hat , meiner Meinung nach, kein moralischer Recht, Kind auf der Welt zu setzen.
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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #40 am: 11 Mai 2005, 12:05:02 »

Zitat von: "Black Russian"

Zitat
Wo genau woll'n wir denn die Grenzen setzen?


bei sich selbst mit gesunden Menschenverstand und realistischen Denken.
Für mich ist zum beispiel klar, dass ich kein Kind mit meiner extremen vererbaren Kurzsichtigkeit auf die Welt setzen werde.


ähem. *räusper* daran sieht man mal wieder, wie subjektiv der sog. "gesunde menschenverstand" ist.  :wink:
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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #41 am: 11 Mai 2005, 14:41:40 »

Kinder haften für ihre Eltern.

Edit: Lebenslang.
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colourize

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #42 am: 11 Mai 2005, 16:50:44 »

Zitat von: "Kenaz"
Ich fände jedenfalls nichts ekeliger als so ein braves, artiges, willfähriges, mich bedingungslos und devot anhimmelndes Balg ... - Ich will einen chaotischen Rebell, einen infernalischen Anarch, einen himmelstürmenden Revoluzzer, der mir aber so richtig einheizt und mich und mein ganzes verschrobenes, verquastes, antiquiertes, ignorantes und intolerantes Welt- und Selbstbild tutti completo in Frage stellt!

Mal abgesehen davon, dass Du "Dein" Kind offensichtlich nur in einer männlichen Variante denkst: Ich glaube entgegen den vielen Applaudierern in diesem Thread, die Dich nach Deinem Pladoyer für Kinder ganz offenkundig für einen idealen Vater halten, dass einem Kind wenig Schlimmeres passieren kann, als mit derartig hohen Erwartungen von seinen Eltern konfroniert zu werden. Was glaubst Du, wie viele Semester Philosophie Dein "himmelstürmenden Revoluzzer" absolviert haben muss, damit ein derart von sich selbst überzeugter Mensch wie Du die Meinung seines Kindes nicht nur billigt, sondern auch noch zum Anlass nimmt das eigene Weltbild "tutti completo" in Frage zu stellen? Ich glaube kaum, dass dies zu erreichen einem Kind gegeben sein wird. Und wenn doch, dann glaube ich kaum, dass Väter geneigt sind, Meinungen ihrer Kinder auch nur annähernd so stark zu gewichten wie ihr eigenes Weltbild.

Um es mal konkret zu machen: Deine Reaktion möchte ich mal sehen, wenn Dein durch und durch materialistisches Kind Deinem Weltbild mit Nachdruck einen eigenen hedonistischen Lebensentwurf entgegensetzt, aber vielleicht nicht annähernd in der Lage ist, Dir diesen Lebensentwurf in einer Sprache zu vermitteln, die Du als Mindestmaß für eine annehmbare Diskussion empfindest. Ein Kind od. junger Erwachsener, der sich nicht für Deine Werte interessiert, sondern lieber Deine Kohle rausknallt um sich seine eigenen konsumatorischen Ziele zu verwirklichen - und es als gänzlich überflüssig empfindet, sein Handeln zu reflektieren. Das wäre ein Anarch, der mal auf Dein Weltbild so richtig scheisst.

Ehrlich gesagt kann ich mir für so einen Jugendlichen kein besonders konfliktfreies Aufwachsen im 'Hause Kenaz' vorstellen... Aber vielleicht behalten die Applaudierer ja Recht und Du bist der ideale Vater auch für so einen "Revoluzzer"...
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Jinx

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #43 am: 11 Mai 2005, 16:57:45 »

Zitat
Ein Kind od. junger Erwachsener, der sich nicht für Deine Werte interessiert, sondern lieber Deine Kohle rausknallt um sich seine eigenen konsumatorischen Ziele zu verwirklichen - und es als gänzlich überflüssig empfindet, sein Handeln zu reflektieren. Das wäre ein Anarch, der mal auf Dein Weltbild so richtig scheisst.


Wuhahaha! "Alter, laber mir hier nix von philosophischer Selbstbeschränkung, sondern rück' lieber die Kohle 'raus, ich brauch' neue Turnschuhe, meine alten sind mega-out"

Ich denke, wir bekommen alle mal die Kinder, die wir verdienen, oder eben gar keine...
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
_______________________-
Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

anyway

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Lebensplanung? Familie? Kinder?
« Antwort #44 am: 11 Mai 2005, 17:35:59 »

Zitat
Was glaubst Du, wie viele Semester Philosophie Dein "himmelstürmenden Revoluzzer" absolviert haben muss, damit ein derart von sich selbst überzeugter Mensch wie Du die Meinung seines Kindes nicht nur billigt, sondern auch noch zum Anlass nimmt das eigene Weltbild "tutti completo" in Frage zu stellen? Ich glaube kaum, dass dies zu erreichen einem Kind gegeben sein wird. Und wenn doch, dann glaube ich kaum, dass Väter geneigt sind, Meinungen ihrer Kinder auch nur annähernd so stark zu gewichten wie ihr eigenes Weltbild.
muhaha  :P
ist das dein ernst? ich glaub du hast da was nicht verstanden... hier ging es nicht darum, mit einem kind zu diskutieren oder um sonstige forderungen... menschen können extrem viel sagen, wenn sie eben nix sagen, sondern einfach handeln. und meiner meinung nach ist manch 4 jähriges kind um einiges "weiser" als so mancher Philosophieprofessor.
und gerade ein festgefressenes weltbild kann von so manchem kind in frage gestellt werden.
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Da der Sloganizer nicht funktioniert, muss ich wohl bla bla bla bla bla nla