Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Mobilitätswandel - weg vom Sprit!  (Gelesen 50198 mal)

BaerndME

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Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« am: 24 Juni 2021, 13:53:08 »

Ich sehe und lese gerade mal wieder einen Schwung von "so viel", das ist themenfüllend. Und Auto-Motorrad-Übergreifend. Ich würde gerne die Diskussion hierhin verlagern.
Da es hier auch einige Menschen mit Interesse am Thema gibt, allen voran unser Eisbärchen...

ktm sagt, elektromotoren in große motorräder sind nicht realistisch. interessant.

Das finde ich relativ erstaunlich, weil es Automobilen ja in die andere Richtung geht. Als Autofan war ich vor ein paar Jahren sehr unerfreut, als ich las, dass Verbrennungsmotoren verboten werden sollen - teils ja sehr kurzfristig. Das führt dann dazu, dass es beispielweise ab 2025 schon sehr schwer wird, mit einem AUto mit Verbrennugnsmotor Amsterdam zu erreichen. Ab 2030 werden viele Städte nicht mehr damit befahrbar sein, unter anderem Paris. Die Welt will den Verbrenner nicht mehr, ob man das gut findet oder schlecht. Als Autofan dachte ich, dass es bald vorbei sei mit dieser Fortbewegungsart, und fand das sehr schade. Wenn man nicht mehr nach Amsterdam, Paris, Berlin und irgendwann Hamburg fahren kann, ist irgendwann dann auch die Ära echter Motorräder einfach vorbei - und über die immer strengeren Lärmvorschriften bei Einsatz auf dem Land habe ich noch gar nicht gesprochen.

Wenn es aus physikalischen Gründen so ist und es nicht anders geht, muss man das eben hinnehmen, das Hobby aufgeben und am Biker-Stammtisch über die alten Zeiten reden und leise in sein Bierglas weinen.

Etwas verwunderlich finde ich allerdings, dass irgendwie Zero, Harley Davidson und Energica das Memo wohl nicht bekommen haben und unverdrossen weiter Elektro-Motorräder anbieten, teils mit 400 km Reichweite und "Auftanken" in 20 Minuten mit Schnellader.

Wenn ich mir ansehe, wie riesig die Summen sind, die in Elektromobilität investiert werden, bin ich anfangs komplett überrascht worden. Tesla hielt ich vor allem wegen des sympathischen, aber auch erratischen CEOs für eine skurrile Veranstaltung, und die deutschen Autobauer für grundsolide. Nachdem der Markt aber begriffen hat (schneller als ich allerdings), dass es auf der Welt eine Milliarde Autos gibt und der Weg zur Dekarbonisierung bedeutet, dass ein Großteil davon ersetzt werden muss, ist die Story eigentlich klar: Es könnte absehbar einen Boom bei den Autoverkäufen geben, und die AKtienkurse der Autobauer zeigen das auch deutlich. Wer auf den Elektrozug aufspringt, kann Riesen-Kursgewinne einstreichen - damit sinken die Finanzierungskosten, und er bekommt Zugriff auf günstiges Kapital für Investitionen teils enormen Ausmaßes. Die Investitionen sorgen für die Möglichkeit hoher Stückzahlen, damit verteilen sich die Fixkosten wie Forschung und Entwicklung und Fertigungsanlagen auf mehr produzierte Stücke, und die Preise gehen in den Sinkflug über. Und schon kosten Elektroautos kaum mehr als Verbrenner, vermutlich bald sogar weniger. Und das, obwohl vorher alle gesagt haben, sowas sei gar nicht möglich... Warum soll das bei Motorrädern anders sein? Da sind nur die Verhältnisse der Stückzahlen und Kosten anders (etwas ungünstiger, weil der Mark kleiner ist und weniger Stück verkauft werden).

Da kann Herr Pierer sagen was er will: Die Unmöglichkeit, große Elektromotorräder zu bauen, gilt nur temporär und nur für KTM und vielleicht auch einige andere. Was sollen sie auch sagen: Wenn sie ankündigen, dass bald alles elektrisch wird, werden die Verkäufe ihres bisherigen Angebotes vermutlich recht deutlich abtauchen...

Hab das Thema nicht verfolgt.
Aber spontan fällt mir ein, dass der Verhältnis Nutzlast:Eigengewicht bei den beiden Optionen ein ganz anderes ist, was die Möglichkeiten einschränkt (schränken könnte).

Hab das Thema nicht verfolgt.
Aber spontan fällt mir ein, dass der Verhältnis Nutzlast:Eigengewicht bei den beiden Optionen ein ganz anderes ist, was die Möglichkeiten einschränkt (schränken könnte).

ist jetzt vielleicht nicht 1:1 anwendbar, aber nun denn: Ich bin ja fan vom motorrad-rennsport. dort gibt es seit einigen jahren die "moto-e", eine klasse für potente e-motorräder nach standardisiertem reglement. rennen mit diesen werden über reduzierte rundenzahl ausgetragen, weil die akkus nicht lange genug halten. die rennen können nicht auf allen "üblichen" rennstrecken ausgetragen werden, weil die fahrzeuge auf grund extremen gewichts besonders große auslaufzonen brauchen. das sind z.b. kies-flächen aussen an kurven. das gewicht der fahrzeuge beträt 260 kilo, damit sind sie 100 kg schwerer als sonst übliche rennfahrzeuge der große klasse. und die brandgefahr ist besonders hoch, weswegen die üblichen helfer an der rennstrecke besondere lösch- und handhabungausbild benötigen.

einfach mal so nebenbei. ^-^

Brandgefährlicher als Bezin? ???

Brandgefährlicher als Bezin? ???

In den Auswirkungen schon. Während das Benzinmotorrad halt ein kleines bisschen vor sich hin kokelt, geht so ein fetter Akku halt in einem weißen Feuerball auf. Kann man glaube ich gar nicht löschen. Oder nur in einem Bad.

Kommt auf den Akku an. LiFePo4 z.B. kannst auch mal von nem Hausdach schmeissen oder mit nem Bagger drüberfahren, da kokelt nix.
Die wiegen aber leider mehr als normale LiPos. Vor allem wenn noch Yttrium dazukommt, damit sie auch Kaltladefähig sind bei Minusgraden.
Siehe Tesla Model 3 - China-Variante, die haben die drin. Reichweite trotz höherem Gewicht niedriger, und geringere Ladegeschwindigkeit, dafür fackelt da nix.

Insofern sind die Natrium-Ionen-Akkus eine interessante Variante: https://www.golem.de/news/akkutechnik-und-e-mobilitaet-natrium-ionen-akkus-werden-echte-lithium-alternative-2106-156863.html
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BaerndME

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #1 am: 24 Juni 2021, 14:10:28 »

Zunächst mal gerade ein Video von Auto, Motor, Sport gesehen zum Thema (H2-) Brenntsoffzelle.
ie 9 größten Irrtümer zum Brennstoffzellen-Auto

Ich finde, dass das sehr, sehr schön erklärt ist. So sollte man informieren *find*.
Es geht darum, was Menschen denken, um Wirkungsgrade, Effektivität, die politische Situation u.s.w.. Sehr erhellend.

Fast noch interessanter: Methanol als Wasserstoffträger.
Geil. Wieso macht man das nicht einfach? Der BR-Bericht ist tendenziös, das gebe ich zu. Aber was sind die ECHTEN "Cons"?

EDIT: Hier auch ein paar Cons: https://www.youtube.com/watch?v=dQ77vCORXPw

Zitat
Wenn ich mir ansehe, wie riesig die Summen sind, die in Elektromobilität investiert werden, bin ich anfangs komplett überrascht worden. Tesla hielt ich vor allem wegen des sympathischen, aber auch erratischen CEOs für eine skurrile Veranstaltung, und die deutschen Autobauer für grundsolide. Nachdem der Markt aber begriffen hat (schneller als ich allerdings), dass es auf der Welt eine Milliarde Autos gibt und der Weg zur Dekarbonisierung bedeutet, dass ein Großteil davon ersetzt werden muss, ist die Story eigentlich klar: Es könnte absehbar einen Boom bei den Autoverkäufen geben, und die AKtienkurse der Autobauer zeigen das auch deutlich. Wer auf den Elektrozug aufspringt, kann Riesen-Kursgewinne einstreichen - damit sinken die Finanzierungskosten, und er bekommt Zugriff auf günstiges Kapital für Investitionen teils enormen Ausmaßes. Die Investitionen sorgen für die Möglichkeit hoher Stückzahlen, damit verteilen sich die Fixkosten wie Forschung und Entwicklung und Fertigungsanlagen auf mehr produzierte Stücke, und die Preise gehen in den Sinkflug über. Und schon kosten Elektroautos kaum mehr als Verbrenner, vermutlich bald sogar weniger. Und das, obwohl vorher alle gesagt haben, sowas sei gar nicht möglich... Warum soll das bei Motorrädern anders sein? Da sind nur die Verhältnisse der Stückzahlen und Kosten anders (etwas ungünstiger, weil der Mark kleiner ist und weniger Stück verkauft werden).

Interessant finde ich, dass dein Blickwinkel, also nur der Winkel, mal wieder so anders ist, als meiner.
Eigentlich ist klar, dass Akkus nur eine Übergangstechnologie sind. Zu Technologien, die danach kommen, aber im Prinzip schon seit vielen, vielen Jahren in der Schublade liegen.
Sie lagen in der Schublade, so lange man mit Verbrennern viel verdienen konnte.
Sie kommen raus, wenn man mit der Übergangstechnologie nichts mehr verdienen kann.
...aber jetzt wird sich die Autoindustrie erstmal an Akkuautos gesund stoßen, so lange es geht, um dann "April, April" zu sagen, mit was Anderem zu kommen und die E-Autos wieder fallenzulassen. So rum sehe ich das, und es widert mich an. Und ja, da ist ein bisschen Verschwörungsthese dabei. :)
« Letzte Änderung: 24 Juni 2021, 14:15:43 von BaerndME »
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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #2 am: 25 Juni 2021, 11:00:30 »

Das das "technisch machbare" nicht umgesetzt wird ist ja schon lange klar - siehe Audis Rekordfahrt mit einem Diesel Audi 100 und ihr Versprechen, dass die Variante mit Ausstattung als 2,5L-Auto in Serie gehen werde:
https://www.mdr.de/wissen/der-sparsamste-diesel-aller-zeiten-100.html#:~:text=1989%20warb%20Audi%20mit%20einer,Fahr%20quer%20durch%20Europa%20verbraucht.
Hätte man damals konsequent das Erlernte in Richtung Leichtbau umgesetzt, dann wäre ein Fahrzeug wie der VW XL1 schon Jahrzehnte früher Realität geworden.
Man stelle sich einen City EL mit einem kleinen Zweizylinder Diesel vor - das Teil hätte unglaubliche Reichweiten. Oder halt einen Messerschmitt Kabinenroller mit moderner Verbrennertechnik, optimalerweise noch mit Freevalve-Technik von Koenigsegg (deren TinyFriendlyGiant-Motor aus 2 Litern und 3 Zylindern ja auch 600PS unter Einhaltung aller aktuellen Abgasnormen holt).
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Eisbär

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #3 am: 26 Juni 2021, 12:03:46 »

Aber was sind die ECHTEN "Cons"?
Ganz kurz und simpel zusammengefasst:
Mit dem Strom, den Du benötigst, um Methanol für 100km Reichweite herzustellen, fährt ein BEV bereits mindestens 500km weit, also noch mehr als bei Wasserstoff. Deswegen.
Wasserstoff und Methanol sind im Prinzip nur zwei Formen sogenannter E-Fuels. Und die sind furchtbar ineffizient.
Und nein, technischer Fortschritt wird daran wenig ändern, weil kein Fortschritt der Welt den ersten und zweiten Hauptsatz der Thermodynamik ungeschehen macht.


Wir sind aktuell in der Situation, dass Berechnungen zu Folge wir die Gesamtstromproduktion in Deutschland um etwa 10% steigern müssten, wenn man den gesamten Verkehrssektor zu Lande auf batterieelektrische Antriebe umstellen würde.
Und nun stelle man sich vor, man würde den Energiebedarf des Verkehrssektors durch E-Fuels (egal ob mit Wasserstoff, Methanol oder synthetischem Benzin oder Diesel) vervielfachen. Das ist doch komplett unsinnig.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #4 am: 26 August 2021, 09:55:02 »

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Dusterbraut

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #5 am: 28 August 2021, 01:35:45 »

Meine kleine Gedanken:

Wir (als industrialisierte Gesellschaft) verbrauchen im wesentlichen fossile Energie (Erdöl,Erdgas,Kohle,Holz).

Der Anteil "erneuerbarer" Energien ist und bleibt dagegen vernachlässigbar.
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, muss man mit fossiler Energie deren Infrastruktur zunächst erzeugen.

Beispiel: Windräder aus Aluminium: Die Produktion von Aluminium braucht riesige Energiemengen. Die Steuerelektronik braucht Seltene Erden, für deren Gewinnung gigantische Mengen Gestein mit fossiler Energie zerkleinert werden muss.

Der Einsatz von Verbundstoffen ist organische Chemie, die auf fossilen Energien basiert.

Wir wissen nichts über die Haltbarkeit, Praxistauglichkeit, Entsorgung, Folge-Erscheinungen.

Die Euphorie der einst hochgespriesenen Lösungen aller Energieprobleme wie Kernenergie oder Wasserkraft hat herbe Probleme bereit.

Das E-Auto ist Augenwischerei. Die Verbrennung findet nicht im Fahrzeuig, sondern an fernem Ort statt.
Zusätzlich entstehen Leitungsverluste (Ohmscher Widerstand der Leitungen).

Völlig unklar ist die Bereitstellung nennenswerter Mengen Strom oder das Batterie- und Brand-Problem.

Nur weil wir den Dreck micht direkt sehen, ist er auch verschwunden.

Auch der Traum vom grünen Wasserstoff ist Illusion. Über 90% des Wasserstoffes wird aus fossiler Energie gewonnen.

Wohin wir auch sehen, machen wir uns nur etwas vor. Wir verlagern höchstens den Dreck Richtung arme Gegenden (Stadtrand, Ausland). Dadurch ist der Dreck dennoch da.

Es gibt nur eine Lösung: Radikal den Verbrauch senken durch einen Grund-Energie-Anspruch.

Die Alternative ist der erkennbare Kollaps unserer Kultur.

Die fossilen Energien werden werden dringend benötigt zum Heizen und Kochen, für die Landwirtschaft (sprich: Nahrung und Trinkwasser). Sie im Auto zu verschwenden ist nicht mehr möglich.

In etwa 80-100 Ernten gibt es weltweit keine fruchtbaren Ackerböden mehr - weltweit. Und wir bauen Treibstoff an (E10).

In Süddeutschland hat bereits der offenen Kampf um Trinkwasser eingesetzt.

Die meisten Menschen wohnen in Städten, deren Temperatur dank Beton und Asphalt bald 50-60 Grad Celsius erreicht.

Wozu braucht man ein Auto? Zum Pendeln? Warum? Nur weil es Geschäftsmodelle, die erwarten, dass 1000 kg Auto mit 10% Nutzlast für zwei Stunden erst hin und dann her fährt.

Wieso müssen unsere Warenhäuser permanent auf den Autobahnen herumrollen?

Müssten derartige Geschäftsmodelle die wahren Kosten tragen, würden sie rasch kollabieren.

Beispiel: Das Unternehmen spart Geld durch Zentralisierung. Der lokale Einzelhandel existiert oft nicht mehr. Die Kosten tragen die Arbeitnehmer (Auto,Zeit,Parkraum,Steuern,Versicherung,Treibstoff) und der Steuerzahler (Straßen,Lärm,Erkrankungen,Rettungsdienst,Polizei,Pendlerpauschale) etc. pp.

Zur Kernenergie: Tschernobyl muss mindetsens noch 50.000 Jahre bewacht werden. Ganz Europa hat ein Provisorium gebaut in der Hoffnung, dass es 20 Jahre hält und uns bis dahin was besseres einfällt.

Der Atommüll ist seit 1960 (!!) nicht bewältigt. Stelle Dir das mal in der Wohnung vor: Seit 60 Jahren den Müll nicht rausgebracht.

Bis in die 1990er-Jahre hat man alles einfach ins Meer gekippt. Es gibt Sperrgebiete wegen Lebensgefahr seit 1920!!

Es ist alles Irrsinn. Man weiß es seit etwa 1960 (!!).

Alles, was uns einfällt, ist eine neue Technikgläubigkeit. Irgendwann wird irgendwer schon die Wunderwaffe vorstellen.

Inzwischen wird in der UNO diskutiert, ob es weltweit ein Fischfangverbot geben soll. Das heißt für viele: Nie wieder essen.

Unsere Behörden erstellen schon Flurpläne mit Hannover als Hafenstadt. Sylt ist längst aufgegeben. Vielleicht gibt der Insel die nächste (überfällige) Sturmflut den Rest.

Es gibt also immer mehr gigantische Probleme, die wir seit etwa 60 Jahren trotzdem ignorieren.

Wer heute volljährig wird, wird gigantische Kriege erleben, nicht wie meine Eltern mit Brandbomben auf Städte bis hin zur Nuklearwaffe, sondern Krieg um Rohstoffe, um Trinkwasser, um Nahrung.

Und das Elektro-Auto soll die Lösung sein?

Mir kann es inzwischen egal sein. Ich habe beruflich seit etwa 1980 mir den Mund fusselig geredet, geforscht und gelehrt, diskutiert und erklärt. Ich werde nicht den Umfang der Probleme erleben wie junge Menschen.

Bitte bildet Euch selbst und sprecht mit älteren Menschen. Die sind nicht nur doof, sondern wissen eine ganze Menge. Und ohne Wissen trifft man selten gute Entscheidungen.

Es geht um Konsum, um Verbrauch von Resourcen.
Deutsche Menschen verbrauchen doppelt soviel wie auf der Erde existiert!
Bisher auf Kosten anderer, denen wir Militär vorbeischicken, damit das funktioniert.

Nicht nur Auto, auch Handy, Internet, Streaming, Kleidung und angesagte Nahrung sind unverantwortlich.
Das möchten junge Menschen aber nicht hören, dass sie selbst das Problem sind.

Es ist so viel bequemer, es jemandem anderen zuzuschieben.
Oder gar einer bösen Macht zu unterstellen.

Noch ein Irrsinn: Soviele sind neuerdings vegan. Anstatt sich zu ernähren wie die Menschen die letzten 10.000 Jahre, muss es plötzlich Mandelmilch sein. Inzwischen kollabieren die Anbaugebiete. Es gibt massenhaft Selbstmorde bei den Bauern. Beim Fleisch werfen wir etwas 50% der Tiere weg ohne sie zu essen. Das ist irre.

Jetzt setze ich mich in meinen rollenden Wandschrank und fahre mit 200 km/h die A7 auf und ab.

Denn: Je schneller wir das Erdöl verbrauchen, umso eher gelingt uns der Ausstieg aus der fossilen Verbrennung.

Harharhar ;)
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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #6 am: 29 August 2021, 03:36:34 »

Das mit dem Konsum ist ein guter Punkt - wir sind zwar in D gegenüber anderen Ländern recht fortschrittlich geworden was sparsame Technologien angeht, aber wir verbrauchen pro Kopf wesentlich mehr Energie als viele andere Länder der Welt. Das ist unserem Luxus geschuldet - auch diese elektronisch getippten Nachrichten hier verbrauchen Strom/Energie die irgendwie erzeugt werden muss.

Interessant fand ich den Punkt mit dem Pendeln. Dank Corona ist hier zumindest in einigen Firmen ein Umdenken eingeleitet worden, und es wird nicht mehr von den Mitarbeitern verlangt den ganzen Tag im Büro zu sein. Gerade bei uns haben die Mitarbeiter gegenüber der Geschäftsführung hier auch auf den Umweltaspekt hingewiesen.
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Eisbär

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #7 am: 29 August 2021, 16:18:31 »

...
Da ist nicht alles richtig. Vor allen Dingen muss man in der Betrachtung der Problematik Elektrizität im Speziellen und Energie im Allgmeinen unterscheiden.

Fakt ist, wir müssen Energie sparen. Das funktioniert nur, wenn wir zum einen auf unnötigen Konsum verzichten, zum anderen müssen wir die zur Verfügung stehende Energie so effizient wie möglich nutzen.
Mit einem E-Auto benötigst Du für 100km inklusive Leitungsverlusten etc. im Schnitt etwa 20kWh. Ein sparsamer Verbrenner benötigt ca. 4 Liter Diesel, das sind bei 9,8kWh/l 39,2kWh - plus die Energie, die für die Ölförderung, den Transport, die Raffinerie, Lagerung und Tankstelle benötigt wird.


Andere Dinge, die Du als ungeklärt betrachtest, sind längst geklärt - wie das Brandproblem, dass übrigens um Größenordnungen kleiner ist als bei Verbrennern.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #8 am: 30 August 2021, 00:15:06 »

Bei letzterem muss ich Eisbär grad mal zustimmen. Verbrenner haben ja i.d.R. auch eine Klimaanlage, und dort wurde (eben wegen der Umwelt) mehrfach n anderes Kältemittel verwendet.
In den 80ern war das noch teilweise R12 (Ozonkiller), wurde dann auf R134 geändert (weniger klimakillend) und seit ein paar Jahren jetzt R1234yf.
Letzteres steht unter höherem Druck in den Klimaanlagen, und ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht nur brennbar, sondern setzt beim Brand auch noch hochgiftige und superätzende Flussäure frei.
Da ein Teil der Klimaanlagentechnik sich immer im Innenraum des PKW befindet ist das bei einem Fahrzeugbrand etwas... mies.
Auch für die Rettungskräfte.
Hinzu kommt noch, dass auch Bremsflüssigkeit übelst brennbar und toxisch ist. Ein gerissener Schlauch am Bremskraftverstärker, Bremsflüssigkeit die auf den heissen Krümmer spritzt, und wusch - das fackelt nicht lang.

Jetzt kann man sagen: Ey, Klima und Bremse hat n E-Auto doch auch? Stimmt. Aber eben keinen heissen Auspuff, an dem sich der Kram entzünden kann. Selbst ein heiss gelaufener E-Motor wird nicht so warm wie ein Auspuff mit Katalysator, der ja erst bei etlichen hundert grad überhaupt anfängt zu wirken. Ein Turbolader kann unter Last rotglühend werden.
Insofern ist die Brandgefahr in einem E-Auto tatsächlich geringer, weil es zum Einen weniger Hitze verursacht, und zum Anderen weniger brennbare Stoffe mit sich herumschleppt.

Wenns dann aber mal brennt, dann fackelts ne Weile, je nach Akkutechnik. Die Tesla Model3 aus China aber z.B. sind mit LiFePo4-Akkus ausgestattet, und die fackeln halt nicht so extrem rum. Siehe z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=G7Z7q97Exzc oder hier, wo eine große, überladene, beschädigte Zelle kurzgeschlossen wird: https://www.youtube.com/watch?v=p21iZVFHEZk - das Ding ploppt kaputt, aber es entsteht kein Brand.
Jedes BMS (Batteriemanagementsystem) hätte die Zelle vor diesem Zustand getrennt und den Kurzschluss verhindert, nur so nebenbei. Gibt keinen Lithium-Akku, der ohne BMS betrieben wird (im professionellen Umfeld).

Aber ja, Li-Ion: Das kann fackeln. LiFePo4 - fackelt nicht, dampft etwas und das wars.
Kannst nen geladenen LiFePo4-Akku von nem Hausdach werfen, da geht das Gehäuse kaputt und die zellen kullern raus, das wars.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #10 am: 04 September 2021, 11:48:10 »

Entschuldigt, ich habe euch den falschen Link gepastet zur Realität der Ladesituation in Hamburg. Hier der Richtige.
Ich bin jetzt die letzten anderthalb Jahre aus bekannten Gründen nicht so oft in HH unterwegs, aber wenn ich da war (auch schon vorher), waren eher Verbrennerfahrer, die die Ladesäulen zuparkten, das Problem.

Ich habe dann einfach mal die Hamburger Polizei gefragt, was ich dann tun soll. Die sagten: Notruf wählen, Behinderung melden und dann wird ruckzuck abgeschleppt.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #11 am: 04 September 2021, 11:49:05 »

Btw:
warum eigentlich dieser Extrathread?
War dieser https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,15180.msg645362.html nicht gut genug?
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« Antwort #12 am: 12 September 2021, 16:30:13 »

Btw:
warum eigentlich dieser Extrathread?
War dieser https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,15180.msg645362.html nicht gut genug?

Offensichtllich übersehen.
Also wenn ein Mod die Threads zusammenführen könnte, wäre das natürlich sehr schön.
Im anderen Thema passt zwar die Überschrift nur 90%, weil man ja auch z.b. über E-Fuels und Wasserstoffverbrenner reden könnte, aber das ja im Prinzip auch Nase.
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« Antwort #14 am: 14 September 2021, 13:03:12 »

Guter Punkt. Gilt leider wieder nur für Neuwagen, die sich viele schlichtweg nicht leisten können.

Durch den Preis für Akkus, den man halt auch nicht kleinreden kann wenn man Reichweite will oder benötigt, ist es halt unmöglich, ein BEV zu einem vernünftigen Gebrauchtpreis zu bekommen.

Und für viele ist die Wahl dann simpel: Luxus-5er-BMW mit Dieselmotor für 5-10.000€ gebraucht, oder neues BEV mit schlechterer Ausstattung aber brauchbarer Reichweite und ähnlichem Platz für 35.000 (nach Förderung)?
Klar, langfristig könnte der Stromer hier die günstigere Wahl sein. Sofern nicht der Akku hops geht und der Hersteller sagt "nicht mein Problem" - dann sind schnell 50% oder mehr des Kaufpreises für nen neuen fällig (mit Einbau).
Aber der Casus Knacksus ist ja: Die Kohle muss zum Kauf erstmal da sein. Ist sie es nicht, so ist das von der Anschaffung her billigere Fahrzeug eben die erste und oft einzige Wahl. Und bei älteren Fahrzeugen kosten die Wartungen in freien Werkstätten dann auch entsprechend weniger, respektive wenn man selber schraubt lässt sich das noch weiter reduzieren.

Beispiel VW Bus: Gebrauchter T4 TDI mit Rost und Macken: unter 3000€. Kann knapp ne Tonne zuladen und 2,8 Tonnen an der AHK ziehen, ne Kupplung mit ABE (eintragungsfrei) kostet 150€ mit Elektrosatz der Plug&Play ist - das Teil ist von Laien mit passendem Werkzeug in 3 Stunden montiert.
Es gibt schlichtweg kein BEV was diese Transportmengen derzeit packt und annähernd bezahlbar ist, respektive mit denen dann auch Strecke macht. An nen Bus kannst nen PKW-Anhänger dranfummeln und damit nen weiteren Bus mit einer Tankfüllung quer durch D kacheln. Geht mit nem Model S auch, musst halt 3-4x aufladen unterwegs weil n Hänger enorm Reichweite killt.

Der Punkt bleibt aber: Die Rechnung ist überspitzt zugunsten der E-Fahrzeuge, aber sie hat einen wahren Kern. Aber gilt halt nur für Neufahrzeuge. Und fast niemand kauft ein entsprechendes Verbrennerfahrzeug neu zum Listenpreis. Die werden durch die Bank weg die ersten paar Jahre von Firmen geleast, und dann als "junge Gebrauchte" in den Allgemeinmarkt entlassen.

Wenn wir an dem Punkt angelangt sind, an dem ich ein Oberklasse E-Fahrzeug gebraucht für unter 10.000€ kaufen kann, in einem fahrbereiten Zustand mit neuem Tüv, ohne große Einschränkungen wie auf 70% oder weniger verringerte Reichweite etc... - DANN sind wir an dem Punkt, an dem die E-Mobilität die Massen erreicht. Sehr viele Leute leben nach der Maxime: Lieber gebrauchtes High-End kaufen anstatt neuen Billigramsch, und die werden sich keinen Zoe, Mokka-E usw... zulegen.
Kenne junge Hyundai-Kona-Besitzer, deren Auto seit mehreren Monaten wegen Defekt am Antrieb in der Werkstatt steht, die kein Ersatzteil ranbekommen, und die Mietwagenkosten entgegne Versprechen nicht von Hyundai übernommen wurden bislang... so wird das nix, und dann geht auch die Rechnung nicht auf fürs E-Auto. (Das Leihfahrzeug ist ironischerweise ein Verbrenner, der einfach funktioniert...)
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