Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)  (Gelesen 12566 mal)

colourize

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #1 am: 09 Januar 2005, 18:51:44 »

Meine 5 Cent dazu: Von Arbeit muss man leben können.

Meiner Meinung nach muss Arbeitsleistung immer entlohnt werden. Das hat ganz elementar etwas mit der Wertschätzung von Arbeitsleistung zu tun. Und wir leben nun mal in einer Gesellschaft, in der Leistung durch Geld honoriert wird. Wie man im Rheinland sagt: "wat nix kostet, dat is auch nix".

Die Gesellschaft - also wir alle - müssen für uns definieren, was wir als "gesellschaftlich wichtig" erachten und was nicht. Was für uns "wichtig" ist, muss auch entlohnt werden.
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Jinx

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #2 am: 09 Januar 2005, 19:58:03 »

Hinzu kommt, dass ehrenamtliche Arbeit zu einem hohen Maß von Frauen geleistet wird. Das ist ein Relikt aus finsteren Zeiten, als verheiratete Frauen der oberen Schichten generell nicht arbeiteten und ihre Freizeit mit "Wohltätigkeit" herumbrachten, was als angemessen erachtet wurde.

Es ist leider immer noch so, dass viele Stellen, die sich der Wohltätigkeit widmen, gezielt  auf Frauen abzielen, die sie nicht bezahlen (von angemessener Bezahlung rede ich gar  nicht). Hier sind vor allem die Kirchen zu nennen. Da ich einer derart ungesunden Denke keinen Vorschub leisten will, würde ich nur auf dem informellen Sektor ehrenamtlich tätig werden.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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olli

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #3 am: 09 Januar 2005, 23:37:07 »

der wichtigste link fehlt mal wieder:

http://www.feuerwehr-hamburg.de/
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Mentallo

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« Antwort #4 am: 09 Januar 2005, 23:51:31 »

Genau!
Ist nämlich voll selber schuld und scheisse dämlich, wer sich unentgeltlich engagiert. Sowas sollte verboten werden, das schadet nämlich der Wirtschaft!
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Eisbär

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #5 am: 09 Januar 2005, 23:58:59 »

Genaugenommen ist ehrenamtliche Arbeit ja auch Schwarzarbeit. Oder kennt ihr wen, der dafür Steuern und Abgaben zahlt?
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olli

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« Antwort #6 am: 10 Januar 2005, 00:04:41 »

ohne finanzfluss keine schattenwirtschaft/schwarzarbeit. und in 9 jahren habe ich nicht einen taler erhalten. schade eigentlich.
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colourize

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #7 am: 10 Januar 2005, 00:37:17 »

Zitat von: "Mentallo"
Genau!
Ist nämlich voll selber schuld und scheisse dämlich, wer sich unentgeldlich engagiert. Sowas sollte verboten werden, das schadet nämlich der Wirtschaft!

Du hast natürlich Recht - ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil von dem, was ich oben schrieb.
Es ist natürlich zutiefst antikapitalistisch, wenn man umsonst arbeitet. Und außerdem sehr vorbildlich für das soziale Miteinander in der Gesellschaft. Wir brauchen viel mehr Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und bereit sind, sich für ein hehres Ziel den Arsch aufzureissen und ihre Arbeitskraft umsonst zum Dienste der Gesellschaft einzusetzen. Jeder sollte an sich ehrenamtlich arbeiten.
Das ist auch gut, dann brauchen wir viel weniger Löhne zahlen. Die Lohnkosten sind ohnehin zu hoch in diesem Lande.
Also bauen wir die Löhne am besten ab - und am effektivsten geht das doch durch das EHRENAMT! Denn: Wer ohnehin umsonst arbeitet fordert schließlich auch nicht nach höheren Löhnen.

Ich finde z.B., dass sich auch Fabrikarbeiter ehrenamtlich für das Wohl der Gesellschaft einsetzen sollten. Der deutschen Automobilindustrie geht es z.B. sehr schlecht. Da wäre es doch gesellschaftlich sinnvoll, wenn die VW-Arbeiter umsonst Schicht schieben. So wird die Deutsche Automobilindustrie auf dem Weltmarkt auch endlich wieder konkurrenzfähig.

Stellt sich noch die Frage, wovon die Arbeiter leben sollen, wenn sie ehrenamtlich arbeiten. Aber da hab ich auch schon eine Idee: Der Fabrikant könnte doch im Gegenzug für das ehrenamtliche Engagement seiner Arbeiter diese umsonst wohnen lassen. Zum Beispiel in eigens eingerichteten Wohnblocks, so nach dem Muster von Konzentrationslagern vielleicht. Verpflegung gibts natürlich auch umsonst. Erbseneintopf soll zum Beispiel sehr nahrhaft sein.

Gut, in der Übergangszeit, also solange noch andere Firmen Löhne und Gehälter zahlen, müsste man die Arbeiter dann evt. an ihrer Bewegungsfreiheit etwas einschränken, damit die nicht zur Konkurrenz überlaufen wo sie Lohn bekommen. Aber wenn erstmal keine einzige Firma mehr Löhne zahlt, braucht's nicht mal mehr Ketten zur perfekten Leibeigenschaft.
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Mentallo

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« Antwort #8 am: 10 Januar 2005, 01:25:58 »

Sehr gut. Auf dem Rathhausmarkt kann bereits Pionierarbeit geleistet werden. Dort cruisen nämlich bereits seit Tagen Rot-Kreuzler und haben die Frechheit, Spenden zu sammeln. Da sie dies garantiert unentgeltlich tun sind sie als Staatsfeinde einzustufen und daher zu steinigen, totzuschlagen oder zumindest ein wenig erschossen zu werden. Wäre nicht schade um diese Irren.
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Eisbär

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« Antwort #9 am: 10 Januar 2005, 01:36:01 »

Und erst die "Ärzte ohne Grenzen".
Die arbeiten unentgeltllich und dann auch noch im Ausland.
Auf der einen Seite schädigen sie damit den Wirtschaftsstandort Deutschland, weil hier medizinische Behandlungen so teuer werden (hier wollen die ja gut bezahlt werden, um dann in die Tropen zu fliegen und dort den Eingeborenen Pflaster zu verpassen).
Auf der anderen Seite entwerten sie auch völlig die Arbeit der Medizinmän... äh, Ärzte dort und schädigen die Einheimische Wirtschaft, die die Steuereinnahmen der dort heimischen Ärzte und des dort lebenden Pflegepersonals gut gebrauchen könnten, sind ja nur Entwicklungsländer, da zählt jeder Cent.
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Kortirion

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« Antwort #10 am: 10 Januar 2005, 01:37:01 »

Also hören wir alle am besten ganz auf zu arbeiten... :roll:
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Eisbär

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« Antwort #11 am: 10 Januar 2005, 01:40:46 »

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« Antwort #12 am: 10 Januar 2005, 01:44:59 »

Zitat von: "Jinx"
Hinzu kommt, dass ehrenamtliche Arbeit zu einem hohen Maß von Frauen geleistet wird.



Nun aber mal ernsthaft, ist das wirklich so?
Mit den Kirchenstellen kenne ich mich da nicht aus, aber es gibt ja zahlreiche andere (wohltätige) Organisationen, die sich eben nur durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzieren und auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen sind.

Und die, die mir da spontan einfallen, haben keine besonders hohe Frauenquote oder so. Größtenteils eher im Gegenteil.

Aber wenn Du das ernst meintest und vielleicht ein paar Quellen parat hast, wäre ich für Aufklärung dankbar.

Grüße
Lars
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Jinx

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Ehrenamt / Freiwilligendienst(e)
« Antwort #13 am: 10 Januar 2005, 02:06:49 »

Hi Eisbär,

ich meinte in erster Linie kirchliche Stellen und ihre ehrenamtliche Arbeit in Deutschland. Hat nix mit Ärzte ohne Grenzen etc. zu tun.
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Kallisti

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« Antwort #14 am: 10 Januar 2005, 09:45:42 »

Ja.



Sorry, ist nicht meine Art von Humor, Leute.



@Jinx

mit den kirchlichen Stellen hast du recht, aber: meine links sind absichtlich frei von diesen!!




@Eisbär


ja, kommt drauf an - also viel der "sozialen (großen Teils nicht entlohnten!) Arbeit" wird (nicht nur in Deutschland) definitiv von Frauen geleistet : Alte, Kranke, Kinder versorgen, betreuen (zu Hause, aber auch eben ehrenamtlich in "Einrichtungen": Kinderheimen, Hospizen, Seniorenheimen ...)!



@colourize


Gut, teils hast du recht: es sollten Prioritäten gesetzt bzw. verschoben werden (was das Entlohnen der Arbeit, d.h. hier: spezieller  Tätigkeiten für andere/soziales Engagement... betrifft)!

Und das mit der gesellschaftlichen Anerkennung ist - leider - auch richtig/ein Problem -> im Denken der Leute, ihrer Kurzsichtigkeit...!!


Aber ich frage dich/euch:

wenn sich auch keiner dafür einsetzt, das durchzusetzen (dass sich die Prioritäten eben z.T. verschieben, dass solche Arbeit entlohnt und mehr "gewürdigt" ... wird)  - wie soll sich dann was ändern? Und:

wie lange wollt ihr warten - bis sich da was ändert: ich meine: was passiert inzwischen mit den Menschen, die akut Hilfe... brauchen und auf solche ehrenamtlichen "Helfer"... lebensnotwendig angewiesen sind (überall auf der Welt!)???

Wollt ihr die solange verrecken, leiden ...  lassen?
Und ihnen womöglich noch erzählen, dass wir das hier (bei und für uns) erst politisch klären müssen...??? : colour ??



Nee echt, manchmal komm ich bei den ein und anderen Ansichten hier echt nicht mehr mit ...  :evil:




Und hier ist noch einer ...


http://www.frauenrechte.de/


 :D
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