Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: loveparade 2010  (Gelesen 21668 mal)

Lucien

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Re: loveparade 2010
« Antwort #45 am: 02 August 2010, 17:47:18 »

Also ich finde der Bürgermeister muss auf jedenfall seinen Posten räumen.
Er trägt eine Mitverantwortung neben dem Veranstalter....
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Eisbär

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Re: loveparade 2010
« Antwort #46 am: 02 August 2010, 18:01:38 »

Bei allen, die hier auf dem OB rumhacken:
Kann sich da keiner vorstellen, daß er vielleicht wirklich keine Ahnung hatte, weil die Aufgabe einfach delegiert wurde und er eigentlich denken durfte, daß durch Beteiligung von Polizei und Feuerwehr durchaus alles gut gehen wird?

Klar kann ich das vorstellen. Aber auch dann ist es ein Fall von grober Fahrlässigkeit, weil bei Veranstaltungen von solchen Ausmaß ein Oberbürgermeister Ahnung haben muss.
Naja... gerade bei Veranstaltungen solchen Ausmaßes würde ich das an Leute delegieren, die sich mit sowas auskennen und würde denen die Beurteilungen und Entscheidungen überlassen.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #47 am: 02 August 2010, 18:12:55 »

Naja... gerade bei Veranstaltungen solchen Ausmaßes würde ich das an Leute delegieren, die sich mit sowas auskennen und würde denen die Beurteilungen und Entscheidungen überlassen.
und bei den ganzen Schreiben mit den Warnungen und offensichtlichen Beweisen von mangelhafter und/oder riskanter Planung dachte er sich.......was genau?
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Eisbär

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Re: loveparade 2010
« Antwort #48 am: 02 August 2010, 18:20:38 »

Naja... gerade bei Veranstaltungen solchen Ausmaßes würde ich das an Leute delegieren, die sich mit sowas auskennen und würde denen die Beurteilungen und Entscheidungen überlassen.
und bei den ganzen Schreiben mit den Warnungen und offensichtlichen Beweisen von mangelhafter und/oder riskanter Planung dachte er sich.......was genau?
Keine Ahnung. Frag ihn!
Vielleicht dachte er sich bei der Flut von Befürwortern unter "seinen" Fachleuten, daß es immer jemanden gibt, der dagegen ist. Du kannst Dir zuhause Solarzellen auf Dein Dach schrauben, Du wirst wen finden, der dagegen ist.
Ein OB ist kein Veranstaltungsexperte und jeder andere in seiner Position hätte da einen Stab gebildet, der sich um die Planungen, Durchführungen und Warnungen kümmert.

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sober

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Re: loveparade 2010
« Antwort #49 am: 02 August 2010, 18:30:30 »

Sorry, der Bürgermeister ist der Chef von das ganze. Er deligiert natürlich Dinge von den er keinen Ahnung hat, aber a. muss er sich Besonderheiten reporten lassen und b. muss er darauf reagieren.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten. 1. er wusste von all dem nix. Dann haben ihn seine Untergebenen belogen bzw. hintergangen. Dafür ist aber letztendlich er verantwortlich, es sind nämlich seine Mitarbeiter. 2. er wusste von all dem, hat es aber ignoriert. Auch hier ist er verantwortlich. Wieso muss ich wohl kaum darlegen.

So oder so ist da alles schief gelaufen. So oder so liegt das am Ende in der Hand des Oberhaupts.
Das ist sicherlich ne scheiss-Situation, aber die werden exakt wegen solch einem Risiko recht gut bezahlt.

Ich bin mir 100% sicher, dass er das genauso sieht. Zumal es in DE üblich ist, dass das so gehandhabt wird. Es gibt nur 1 ganz großes Problem: Wenn er zurücktritt, kriegt er keine Kohle, weil seine Pensionsberechtigung dann verfällt (glaub weil zu kurz im Amt). Wenn er das jetzt aussitzt und sich abwählen lässt, dann hat er zwar komplett sein Gesicht verloren, aber 1. hat das eh jeder in 2 Monaten vergessen und 2. kriegt er dann genug Asche, dass ihm das einfach egal sein kann.
« Letzte Änderung: 02 August 2010, 18:33:38 von sober »
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Re: loveparade 2010
« Antwort #50 am: 02 August 2010, 18:54:38 »

Es gibt nun 2 Möglichkeiten. 1. er wusste von all dem nix. Dann haben ihn seine Untergebenen belogen bzw. hintergangen. Dafür ist aber letztendlich er verantwortlich, es sind nämlich seine Mitarbeiter. 2. er wusste von all dem, hat es aber ignoriert. Auch hier ist er verantwortlich. Wieso muss ich wohl kaum darlegen.
3.: sein Team hat die Lage einfach falsch beurteilt und ihn daher auch falsch informiert und diese Warnungen als übertrieben abgetan.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #51 am: 02 August 2010, 19:05:56 »

Ja, aber auch dann hat er zu verantworten, Menschen eingestellt zu haben, die unfähig waren eine solche Situation einzuschätzen, oder noch schlimmer, die Warnungen als übertrieben abgetan haben. Auch in dem Fall wäre der OB derjenige, der für sein Team gerade stehen muss. Das ist sein Job, auf der anderen Seite streicht er ja auch die Lorbeeren ein, wenn sein Gefolge was gutes macht.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #52 am: 02 August 2010, 19:09:45 »

Das würde ich gar nicht bestreiten wollen. Aber hier klang das ja teilweise so, als hätte der Bürgermeister böswillig  die leute selbst im Tunnel zertrampelt.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #53 am: 02 August 2010, 20:02:09 »

Vielleicht dachte er sich bei der Flut von Befürwortern unter "seinen" Fachleuten, daß es immer jemanden gibt, der dagegen ist.
nochmal: ER erteilt die Genehmigung und ER hat darüber zu entscheiden, welche Freigaben getroffen werden. Wenn DIREKT AN IHN eine Warnung herangetragen wird, hat ER die zur Kenntnis zu nehmen und nicht im Nachhinein zu behaupten, er hätte von nichts gewusst. Da reicht gesunder Menschenverstand.

Oder warte....vielleicht konnte er ja gar nicht lesen und die Sekretärin, die ihm immer vorgelesen hat, war gerade zu der Zeit in Urlaub? Vielleicht haben wir den armen Mann ja viel zu schnell vorverurteilt! /o\
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messie

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Re: loveparade 2010
« Antwort #54 am: 02 August 2010, 20:07:20 »

Zitat
Das würde ich gar nicht bestreiten wollen.

Nicht?  ;D

Ernsthaft: Der ehemalige Oberbürgermeister brachte es kürzlich auf den Punkt: Egal wie die Rechtslage ist, genau in solch einer Krisensituation, wie sie nach der Katastrophe herrscht, hat ein Oberbürgermeister Verantwortung zu übernehmen. Also entweder aktiv an der Aufklärung beizutragen und auch durchaus eine Teilschuld zuzugeben, oder eben zurücktreten und jemandem das Feld überlassen, der diese Krisensituation nun managen kann.
Beides geschieht nun nicht: Der OB ist untergetaucht und tut nichts von dem, was ein Politiker in dieser Situation einfach zu tun hat: Sich an das Volk richten, es zu beruhigen, Führungsstärke beweisen, den Motor der Aufklärung spielen und vor allem sich bei den Betroffenen für das Geschehene zu entschuldigen Kraft seines Amtes als Oberbürgermeister jener Stadt, in der alles passiert ist. Er hat sich -die Wortwahl muss einfach sein- verpisst und hinterlässt eine Stadt ohne jegliche Führung.

Der Grund ist absehbar, ganz klar! Wegen einer, wenngleich gravievierender, Fehlentscheidung in seiner gesamten politischen Laufbahn nun bis zum Rest seines Lebens jeden Monat halb oder noch weniger Geld zu erhalten? Unter den Umständen würde es sicher vielen schwerfallen, sofort abzutreten.
Aber selbst das wäre ja überhaupt kein Problem, wenn er nicht so blödsinnige Aussagen machen und letzten Endes ja auch noch alle anlügen würde! Das ist das, was ihn disqualifiziert.

Hätte er gesagt, dass er tief bestürzt ist, dass er die Sicherheitslage offensichtlich falsch einschätzte und es ihn bis zum Rest seines Lebens verfolgen würde, hätte er gesagt, dass er nun alles Menschenmögliche dazu beitragen würde um aufzuklären, wie es zu diesem schrecklichen Unglück kommen könnte, und hätte er dann auch noch gesagt, dass er unter diesen Umständen sich außerstande sieht, sich noch einmal wählen zu lassen, dann wäre er möglicherweise noch mit einem blauen Auge davongekommen und hätte tatsächlich seine Pensionsansprüche behalten.

So aber ist es nun nicht eine Frage von Wochen, sondern eher von Tagen, bis er abgesetzt wird. Vor dem Oktober, ab dem er seine Pensionsansprüche sicher hätte. Alleine schon seine Lüge darüber, dass er von Bedenken nichts gewusst hätte, rechtfertigt bereits einen Rauswurf. Ohne seine geliebten Pensionsansprüche.

Man sollte allerdings auch ganz klar sagen, dass er lange nicht alleine schuld ist. Sein beklopptes Verhalten hilft -leider- nun auch vielen anderen, die ebenfalls eine Mitschuld haben, sich hinter ihm nun zu verstecken.
Ich hoffe, ich hoffe es sehr, dass die Staatsanwaltschaft trotz sicher großen politischen und anderweitigen Drucks, sehr konsequent vorgeht und es ihr auch gelingt, sowohl das Flickwerk aufzudröseln als auch jene zur Verantwortung ziehen zu können, die für diese Katastrophe jene tragen.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #55 am: 13 Februar 2012, 08:43:11 »

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Re: loveparade 2010
« Antwort #56 am: 13 Februar 2012, 09:51:22 »

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,814838,00.html

lange genug hat es ja gedauert.

Richtig. Wenn man bedenkt, dass der Bezirksamtsleiter Schreiber aufgrund "nur" eines Todesfalls ("Methadon-Eltern") in seiner Behörde sofort die Verantwortung auf sich genommen hat und zurückgetreten ist...
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Re: loveparade 2010
« Antwort #57 am: 13 Februar 2012, 09:53:55 »

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,814838,00.html

lange genug hat es ja gedauert.

Richtig. Wenn man bedenkt, dass der Bezirksamtsleiter Schreiber aufgrund "nur" eines Todesfalls ("Methadon-Eltern") in seiner Behörde sofort die Verantwortung auf sich genommen hat und zurückgetreten ist...
Dabei hätte es gerade bei Sheriff Schreiber in der Vergangenheit genügend Gründe gegeben.
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Re: loveparade 2010
« Antwort #58 am: 13 Februar 2012, 11:25:30 »

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,814838,00.html

lange genug hat es ja gedauert.

Richtig. Wenn man bedenkt, dass der Bezirksamtsleiter Schreiber aufgrund "nur" eines Todesfalls ("Methadon-Eltern") in seiner Behörde sofort die Verantwortung auf sich genommen hat und zurückgetreten ist...
Dabei hätte es gerade bei Sheriff Schreiber in der Vergangenheit genügend Gründe gegeben.

Schreiber war überfällig
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Re: loveparade 2010
« Antwort #59 am: 13 Februar 2012, 16:11:56 »

Richtig. Wenn man bedenkt, dass der Bezirksamtsleiter Schreiber aufgrund "nur" eines Todesfalls ("Methadon-Eltern") in seiner Behörde sofort die Verantwortung auf sich genommen hat und zurückgetreten ist...
War der Tod Chatalls nicht nur einer der Gründe? Vor einer Zeit verstarb doch auch Lara Mia unter den Augen des Jugendamtes und die Leitern Pia Wolters sollte von Schreiber versetzt werden. Er hat sie aber, wider besseren Wissens, in ihrer Stellung belassen, da es angeblich keine geeignete und zumutbare andere Stelle für sie gab.
Ich meine, diese Tatsache war auch ein großer Teil des Grundes für den Rücktritt.
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