Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Kallisti am 02 September 2011, 19:26:21

Titel: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 02 September 2011, 19:26:21
Identität: durch die Vergangenheit zur Persönlichkeit?

So hätte ich es auch nennen können.

Im "wann sterben?"-thread habe ich ja bereits erwähnt, wie sich das mit dem "Identitätsproblem" bei mir so verhält ...

Habe dann mal bei wiki geguckt - da nennt man das "Kontinuitätsproblem", auch "Konsistenzproblem" und Individualitätsproblem.

Also: ich hab dann wohl mit allem ein Problem.   :D    :D    :D   - Aber: ganz im Ernst!!


Dann ist da noch zu lesen von Selbst-Bewusstsein bzw. Ich-Bewusstsein, von Ich-/Selbst-Konstruktion, von personaler bzw. individueller (aber auch sozialer) Identität.

Alles sehr interessant.   ;D


Schon lange frage ich mich (immer wieder), wie das anderen Menschen (meiner Generation) damit so geht ...


Daher die Fragen:

Wie "definierst" oder beschreibst du deine (individuelle, personale) Identität?

Was macht deine Identität oder Person aus, was macht dich - als Person, als Persönlichkeit - aus? Was macht dich unverwechselbar, "einmalig", was ist typisch oder auch sogar spezifisch für dich?

Woraus bzw. worin besteht deine Identität (maßgeblich)?

Was ist für dich/was hältst du für identitätsstiftend/-bildend und warum das?



Ich weiß, zu einem guten Teil wird das alles auch von anderen, durch andere Menschen bestimmt ... - aber: hast du dir selbst nicht auch schon (öfter? immer wieder?) diese Fragen gestellt - wer du eigentlich bist, was dich ausmacht, wie du deine (individuelle, personale) Identität beschreiben kannst?


Und wie ist das mit "Teilidentitäten" und "Kernidentität" - empfindest du das auf dich bezogen als so vorhanden? - Dann interessiert mich vor allem die "Kernidentität" (die Fragen oben).


Und hast du (k)ein Problem mit der "Kontinuität"? - Hast du einen "roten" Faden in deinem Leben bzw. deiner Identität und woraus besteht dieser - diese "Verbindungsschnur", die die/deine Vergangenheit(s-Ich´s) und deine Gegenwart(s-Ich) zusammenhält bzw. verbindet - zu einem (von dir so empfundenen, erlebten) Ganzen macht?





Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 01:51:24
Hm, ich ahnte ja, dass das auch wieder zu eingemacht ist ... - aber: so gar nix ?   :-\

Vielleicht lassen sich ja nur die ein oder andere Frage (und nicht alle) beantworten?

Z.B.: Was wer für identitätsstiftend/bildend hält (allgemein oder auf sich selbst bezogen)?

Ob das bspw. an Herkunft oder Tätigkeit(en) gekoppelt ist - über die man sich definiert? Das muss nicht (nur) ein Beruf sein, sondern auch Freizeittätigkeiten, Engagement, Lieblingsbeschäftigungen, Vorlieben, Abneigungen, Leidenschaften ...

Wie groß (oder klein?) ist die Rolle, die die Vergangenheit spielt - und: welche Vergangenheit bzw. wie weitreichend (bis zur Kindheit zurück oder eher jüngere Vergangenheit) - bei der Frage nach dem, das identitätsstiftend ist?

Dann auch einfach vlt. Charakterzüge, Eigenschaften und: Eigenheiten.  ?

Und wie wichtig ist die soziale Identität für die individuelle - also auch einfach die Gesellschaft, Kultur, das Land, die Sprache in/mit der man überwiegend lebt(e), aufgewachsen ist, geprägt wurde? Spielt das eurer Ansicht nach eine eher große oder eher kleine Rolle für eure individuelle/persönliche Identität?

Das finde ich besonders interessant, wenn es auch um "ethnische" Herkunft geht - wenn Leute bspw. Eltern aus verschiedenen Ländern, Kulturen haben. - Welche Rolle spielt das auf welche Weise für die eigene Identität?

Und klar könnte man auch die Geschlechtszugehörigkeit einbringen, aber darauf will ich gar nicht so das Gewicht legen - das halte ich zwar nicht für unwichtig, aber es geht mir dann doch eher um Anderes, das Identität bildet, stiften kann - unabhängig vom Geschlecht bzw. "geschlechterübergreifend".

Würdet ihr denn von euch einfach sagen, dass es etwas wie einen "Persönlichkeitskern" bei euch gibt und vlt. worin dieser besteht, was das ist bzw. was ihn ausmacht/bildet? (Ja, da komme ich wieder zum "roten Faden" bzw. der Verbindungsschnur (die durch die Jahre und Veränderungen vlt. hält, besteht. ?)


Oder ganz anders gefragt:

Habt ihr eher das Gefühl "im großen Ganzen" heute noch derselbe Mensch/Person zu sein wie vor 10 oder 20 Jahren? - Klar, das ist dann eher eine Frage an die um die 40 Jährigen.  ;) 

Oder würdet ihr eher sagen, ihr habt euch in den letzten (nur mal) 10 Jahren deutlich verändert (was Einstellungen, Denken, Verhaltensweisen angeht - aber auch das "Naturell"/Wesensart oder Charakterzüge)? - Wenn ja, woran liegt das eurer Meinung nach oder auch: warum empfindet ihr es vlt. (nur) so?








Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: PlumBum am 06 September 2011, 08:24:38
tl;dr
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: sober am 06 September 2011, 09:44:30
Schon wieder 2 Ellenlange Posts nur mit Fragen, ohne aber selber dazu Stellung zu nehmen.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 11:40:34
sober

... Bitte? - Ich habe dazu "Stellung genommen" und das steht auch gleich im Eingangsbeitrag:


Zitat
Im "wann sterben?"-thread habe ich ja bereits erwähnt, wie sich das mit dem "Identitätsproblem" bei mir so verhält ...

Habe dann mal bei wiki geguckt - da nennt man das "Kontinuitätsproblem", auch "Konsistenzproblem" und Individualitätsproblem.

Also: ich hab dann wohl mit allem ein Problem.   :D    :D    :D   - Aber: ganz im Ernst!!
(Kallisti)


Ich muss jetzt nicht nochmal alles genau so ausführlich (und übrigens auch: sehr persönlich!) hier schreiben wie im "wann sterben"-thread.  ?


Wenn ich auf alle diese meine Fragen selbst schon Antworten hätte (für mich/mich betreffend), würde ich sie hier so wohl kaum stellen oder? - Das geht doch aus meinem Eingangsbeitrag schon hervor (->dass ich Schwierigkeiten damit habe, diese Fragen für mich/auf mich bezogen zu beantworten). 

Und so viele Fragen bzw. unterschiedlich formuliert stelle ich (sie) - wie immer bei mir! - des besseren Verständnisses wegen, um Missverständnissen vorzubeugen -> deshalb stelle ich die Fragen mehrmals auf verschiedene Art, nutze verschiedene Begriffe ... - damit besser klar wird, was ich meine.

Nein, man kann m.A.n. nicht alles ganz prägnant in nur einem einzigen (kurzen!) Satz (oder Frage) unterbringen.  - Aber dass ich so denke, beweisen ja meine (fast) sämtlichen postings.   ;D
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 11:43:32
tl;dr


PlumBum

wenn du mir was sagen willst, dann bitte in vollständigen Sätzen - mit diesen Kürzeln kann ich nichts anfangen. Nein, ich sehe das nicht als "Bildungslücke".
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: t_g am 06 September 2011, 11:45:18
omfgroflmao!!
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 11:51:25
omfgroflmao!!


wie bitte? - Ob das auch in vollständigen Sätzen in Deutsch geht?


Sprecht ihr eigentlich im normalen Leben auch nur in Abkürzungen oder Geheim- oder Gebärdensprache? Und darf man da dann auch nur Sätze mit maximal fünf Wörtern benutzen und insgesamt davon (Sätze) auch nur ein bis drei? ^^

 ;D


Für mich geht "Unterhaltung" dann doch etwas anders ...   :)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Black Ronin am 06 September 2011, 12:09:03
Hallo! So leid es tut. Aber Philosophen sind hier wohl keine! Man könnte auch sagen: Keiner hat da Bock drauf.
Ich selbst weiss zwar nicht was Threads wie : Was hast du dir heut gekauft oder was hast du heut noch vor oder wie gross war dein letzter Popel; sollen und wäre auch eher erfreut, wenn es hier etwas tiefgründiger zuginge aber nunja.
 Ein kleiner Prozentsatz der User ist jeden Tag hier und ich nehme an vor allen Dingen zum Zeitvertreib und nicht um sich stundenlang Gedanken zu machen.
Der Rest der Nutzer ist nur selten hier oder gar nicht und guckt dann was für Partys anstehen und kommentiert das.
Jedenfalls schätze ich das so ein.
Ich hab übrigens auch keine Lust, deine Fragen zu beantworten. Warum auch immer?! ???
Aber wenigstens habe ich nichts an deinen Unterwäsche... Ähhh,,,, Strandbikinidingens-Fotos zu meckern. ;)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Tialys am 06 September 2011, 12:30:52
Ich selbst weiss zwar nicht was Threads wie : Was hast du dir heut gekauft oder was hast du heut noch vor oder wie gross war dein letzter Popel; sollen und wäre auch eher erfreut, wenn es hier etwas tiefgründiger zuginge aber nunja.

Wenn du nicht weißt, was solche Threads sollen.... warum hast denn auch du schon - im Verhältnis zur Gesamtzahl deiner Posts - nicht wenig im Schall & Rauch gepostet? ;)

Aber sicher: Philosophen sind hier nicht viele. Und ich erst recht nicht. Ich beteilige mich gerne an Threads, die mit "konkreten" Dingen zu tun haben, wie z.b. Auswandern, Reiseziele, Hobbys oder so.... aber abstrakte, "geistige" Sachen sind nichts für mich. Waren sie nie und müssen sie meiner Meinung nach auch nie werden :)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Black Ronin am 06 September 2011, 12:39:13
Ich selbst weiss zwar nicht was Threads wie : Was hast du dir heut gekauft oder was hast du heut noch vor oder wie gross war dein letzter Popel; sollen und wäre auch eher erfreut, wenn es hier etwas tiefgründiger zuginge aber nunja.

Wenn du nicht weißt, was solche Threads sollen.... warum hast denn auch du schon - im Verhältnis zur Gesamtzahl deiner Posts - nicht wenig im Schall & Rauch gepostet? ;)

Na.... Zum Zeitvertreib ! ;)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Shadow Preacher am 06 September 2011, 12:41:47
Ich selbst weiss zwar nicht was Threads wie : Was hast du dir heut gekauft oder was hast du heut noch vor oder wie gross war dein letzter Popel; sollen und wäre auch eher erfreut, wenn es hier etwas tiefgründiger zuginge aber nunja.

Wenn du nicht weißt, was solche Threads sollen.... warum hast denn auch du schon - im Verhältnis zur Gesamtzahl deiner Posts - nicht wenig im Schall & Rauch gepostet? ;)


Besonders Sex auf dem Friedhof ........  ;D ;D

sober

... Bitte? - Ich habe dazu "Stellung genommen" und das steht auch gleich im Eingangsbeitrag:


Zitat
Im "wann sterben?"-thread habe ich ja bereits erwähnt, wie sich das mit dem "Identitätsproblem" bei mir so verhält ...

Habe dann mal bei wiki geguckt - da nennt man das "Kontinuitätsproblem", auch "Konsistenzproblem" und Individualitätsproblem.

Also: ich hab dann wohl mit allem ein Problem.   :D    :D    :D   - Aber: ganz im Ernst!!
(Kallisti)


Ich muss jetzt nicht nochmal alles genau so ausführlich (und übrigens auch: sehr persönlich!) hier schreiben wie im "wann sterben"-thread.  ?


Wenn ich auf alle diese meine Fragen selbst schon Antworten hätte (für mich/mich betreffend), würde ich sie hier so wohl kaum stellen oder? - Das geht doch aus meinem Eingangsbeitrag schon hervor (->dass ich Schwierigkeiten damit habe, diese Fragen für mich/auf mich bezogen zu beantworten). 

Und so viele Fragen bzw. unterschiedlich formuliert stelle ich (sie) - wie immer bei mir! - des besseren Verständnisses wegen, um Missverständnissen vorzubeugen -> deshalb stelle ich die Fragen mehrmals auf verschiedene Art, nutze verschiedene Begriffe ... - damit besser klar wird, was ich meine.


In dem von Dir gewünschtenStellungnahme müßte ich mich jetzt in 3 Begriffe in Wikipedia einlesen, dazu Deine Aussagen im Thread Wann Sterben, das ganze dann subsummieren und daraus eine Vermutung über Deine Persönlichkeit ableiten, um dazu was sagen zu können.
Mir persönlich wäre da eine Selbst-Analyse lieber, woraus sich Fragen ergeben können.

Da fand ich die Art von Multivac im Respekt vor den Eltern -Thread besser.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 12:44:56
Ja. Schade.

Es gab mal ein paar Leute - "früher" ... mit denen konnte man sich auch in diesem Forum über "solche Themen" austauschen.

Allerdings finde ich, dass gerade die Gedanken über die eigene Identität, Person, Persönlichkeit absolut keine nur für "Philosophen" sind, sondern sich darüber doch eigentlich jeder (halbwegs erwachsene Mensch) Gedanken machen sollte! ?!

Mag sein, dass diese Fragen auch besonders heikel oder schwer zu beantworten sind (auch vlt. unangenehm ..). Aber dass man es deshalb einfach so total wegschiebt, ignoriert, verdrängt - ja, das is halt wieder das "Lustprinzip" - es soll alles möglichst viel und lange "Spaß bringen".

Ich habe tatsächlich den Anspruch, dass man aber mit um die 30 aufwärts doch ein bisschen bewusster, selbst-bewusster bzw. auch selbst-kritischer durchs Leben geht, dass man sich nicht nur für aktuelles Tagesgeschehen und eigene Lustbefriedigung interessiert ...

Andererseits - ja: vielleicht ist das wieder genau das Thema (siehe "wann sterben"-thread) - dass es wohl doch nur (relativ) wenige Menschen gibt, die so "ticken". Dass die Mehrheit wohl doch einfach ihren Alltag lebt, praktisch, pragmatisch - dabei möglichst viel "Genuss" rausholt oder "Spaß". Und dass für Gedanken "über die Welt", das Sein, die Verhältnisse kaum bis kein Raum ist, man sich dafür keine Zeit nimmt, sich nicht interessiert.

Politisch, ja, das muss/möchte man natürlich sein - dafür soll man sich dann doch ein bisschen interessieren, damit man "informiert" ist, mitreden kann, nicht als Idiot dasteht.

Aber das hat ja auch "Hand und Fuß" - da hat man eher was "zum Anfassen" bzw. vor Augen - ja, das ist wohl "konkreter".

Gedanken über das Selbst und das Sein, über Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Freiheit/Freisein, über Wille, Identität, Leben und Sterben, über Fragen, Zweifel, Unsicherheiten, Ungewissheiten, Ambivalenzen ... die will man sich nicht (so gerne, wenn überhaupt) machen. - Genau: was "bringt" einem das auch?! Davon kann man sich nichts kaufen und Anderes bringt dann doch eher "Spaß". (Jedenfalls kurzfristigen, zeitlich befristeten, vorübergehenden. Und dann ist man wieder auf der Jagd nach dem nächsten Spaß-Erlebnis ...)

 :-\


Ich finde, es hat etwas mit Menschsein zu tun, dass man über das Nützliche, Pragmatische hinaus geht, dass man sich für die "größeren" Zusammenhänge interessiert, dass man sich gerade selbst hinterfragen kann, dass man reflektiert - dass man nicht alles nur auf Funktionaliät und Nützlichkeit ausrichtet.


Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 12:47:37
Zitat
In dem von Dir gewünschtenStellungnahme müßte ich mich jetzt in 3 Begriffe in Wikipedia einlesen, dazu Deine Aussagen im Thread Wann Sterben, das ganze dann subsummieren und daraus eine Vermutung über Deine Persönlichkeit ableiten, um dazu was sagen zu können.
Mir persönlich wäre da eine Selbst-Analyse lieber, woraus sich Fragen ergeben können.

Shadow Preacher

 ???

Aber es geht doch hier nicht um eine "Vermutung über meine Persönlichkeit", sondern genau darum: "Selbstanalyse"!  Siehe alle Fragen, die ich oben stellte: an euch!!! (Ich spreche den Leser mit "du" an - die Fragen sind also an Andere gerichtet!!)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Tialys am 06 September 2011, 12:56:56
Mag sein, dass diese Fragen auch besonders heikel oder schwer zu beantworten sind (auch vlt. unangenehm ..). Aber dass man es deshalb einfach so total wegschiebt, ignoriert, verdrängt - ja, das is halt wieder das "Lustprinzip" - es soll alles möglichst viel und lange "Spaß bringen".

Andererseits - ja: vielleicht ist das wieder genau das Thema (siehe "wann sterben"-thread) - dass es wohl doch nur (relativ) wenige Menschen gibt, die so "ticken". Dass die Mehrheit wohl doch einfach ihren Alltag lebt, praktisch, pragmatisch - dabei möglichst viel "Genuss" rausholt oder "Spaß". Und dass für Gedanken "über die Welt", das Sein, die Verhältnisse kaum bis kein Raum ist, man sich dafür keine Zeit nimmt, sich nicht interessiert.

Politisch, ja, das muss/möchte man natürlich sein - dafür soll man sich dann doch ein bisschen interessieren, damit man "informiert" ist, mitreden kann, nicht als Idiot dasteht.

Aber das hat ja auch "Hand und Fuß" - da hat man eher was "zum Anfassen" bzw. vor Augen - ja, das ist wohl "konkreter".

Gedanken über das Selbst und das Sein, über Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Freiheit/Freisein, über Wille, Identität, Leben und Sterben, über Fragen, Zweifel, Unsicherheiten, Ungewissheiten, Ambivalenzen ... die will man sich nicht (so gerne, wenn überhaupt) machen. - Genau: was "bringt" einem das auch?! Davon kann man sich nichts kaufen und Anderes bringt dann doch eher "Spaß". (Jedenfalls kurzfristigen, zeitlich befristeten, vorübergehenden. Und dann ist man wieder auf der Jagd nach dem nächsten Spaß-Erlebnis ...)

 :-\

Ich finde, es hat etwas mit Menschsein zu tun, dass man über das Nützliche, Pragmatische hinaus geht, dass man sich für die "größeren" Zusammenhänge interessiert, dass man sich gerade selbst hinterfragen kann, dass man reflektiert - dass man nicht alles nur auf Funktionaliät und Nützlichkeit ausrichtet.

Hm...es ist nicht so, dass ich mir aus reiner Faulheit bzw. dem Unwillen mich mit unangenehme Dingen (Bezogen auf Fragen, Zweifel etc...) zu beschäftigen, nicht damit beschäftige, oder dass mir da der "Spaßfaktor" fehlt. Ich mache mir Gedanken über die Welt, aber eher aus einer wirtschaftlichen, historischen, politischen Sicht als aus einer "philosophischen oder geistigen" Sicht.  Ich beschäftige mich mit einer Menge Dingen, ohne dass es dabei um die "Jagd nach dem nächsten Spaß-Erlebnis" geht ;)
Aber Themen wie Identität interessieren mich halt einfach nicht *schulter zuck*


Ich habe tatsächlich den Anspruch, dass man aber mit um die 30 aufwärts doch ein bisschen bewusster, selbst-bewusster bzw. auch selbst-kritischer durchs Leben geht, dass man sich nicht nur für aktuelles Tagesgeschehen und eigene Lustbefriedigung interessiert ...

Gut,dann hab ich ja eh noch Zeit ;)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Shadow Preacher am 06 September 2011, 13:31:38
Identität: durch die Vergangenheit zur Persönlichkeit?

So hätte ich es auch nennen können.

Im "wann sterben?"-thread habe ich ja bereits erwähnt, wie sich das mit dem "Identitätsproblem" bei mir so verhält ...

Habe dann mal bei wiki geguckt - da nennt man das "Kontinuitätsproblem", auch "Konsistenzproblem" und Individualitätsproblem.

Also: ich hab dann wohl mit allem ein Problem.   :D    :D    :D   - Aber: ganz im Ernst!!


Dann ist da noch zu lesen von Selbst-Bewusstsein bzw. Ich-Bewusstsein, von Ich-/Selbst-Konstruktion, von personaler bzw. individueller (aber auch sozialer) Identität.

Alles sehr interessant.   ;D


Schon lange frage ich mich (immer wieder), wie das anderen Menschen (meiner Generation) damit so geht ...



Zitat
In dem von Dir gewünschtenStellungnahme müßte ich mich jetzt in 3 Begriffe in Wikipedia einlesen, dazu Deine Aussagen im Thread Wann Sterben, das ganze dann subsummieren und daraus eine Vermutung über Deine Persönlichkeit ableiten, um dazu was sagen zu können.
Mir persönlich wäre da eine Selbst-Analyse lieber, woraus sich Fragen ergeben können.

Shadow Preacher

 ???

Aber es geht doch hier nicht um eine "Vermutung über meine Persönlichkeit", sondern genau darum: "Selbstanalyse"!  Siehe alle Fragen, die ich oben stellte: an euch!!! (Ich spreche den Leser mit "du" an - die Fragen sind also an Andere gerichtet!!)

Was erhoffst Du Dir von der Analyse eines Anderen auf Dich zu reflektieren?

Eine Selbstanalyse kannst nur Du für machen und andere fragen, ob Dein Verhalten richtig war. Dazu gehört aber aber, das Du Dich öffnest und selbst hinterfragst. Dann kann man darüber bei einem Rotwein-Küchengespräch reden.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Ansichtssache am 06 September 2011, 16:30:58
Och, ich wollte hier noch etwas Ernsthaftes schreiben, habe es aber bisher mangels Zeit nicht getan. Und "mal eben so" auf solche Threads antworten ist eher schlecht.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 18:25:00
Och, ich wollte hier noch etwas Ernsthaftes schreiben, habe es aber bisher mangels Zeit nicht getan. Und "mal eben so" auf solche Threads antworten ist eher schlecht.


:)  :) 
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 18:34:42
Tialys


mein (vorläufiges) "Resumee" galt nicht nur/direkt dir - war mehr so allgemein gemeint ...    :)



Zitat
Was erhoffst Du Dir von der Analyse eines Anderen auf Dich zu reflektieren?

Eine Selbstanalyse kannst nur Du für machen und andere fragen, ob Dein Verhalten richtig war. Dazu gehört aber aber, das Du Dich öffnest und selbst hinterfragst. Dann kann man darüber bei einem Rotwein-Küchengespräch reden.


Shadow Preacher


ich "erhoffe" mir nichts - ich frage (mich und Andere) einfach nur - frage mich (wie´s vorne schon steht), ob und wie andere Menschen (meiner Generation) sich mit dem Thema auseinandersetzen und zu welchen Schlüssen oder "Ergebnissen", Antworten sie (auf sich bezogen) kommen - ob sie mit ihrer Identitätsbestimmung (auch) Schwierigkeiten haben (falls ja, woran das liegen könnte und welche Schwierigkeiten das sind ...) oder nicht und wie sie dann ihre Identität definieren, beschreiben ... 


Ich verstehe nicht, was du mit "Selbstanalyse" meinst -> welches "Verhalten", das von mir "richtig" war (wozu ich Andere - am Küchentisch - befragen soll)?

Es geht doch nicht um ein spezielles Verhalten, es geht um eine Art Selbstdefinition -> wer bin ich, warum bin ich (so) (geworden), was macht mich im Wesentlichen aus, was macht mich "zu mir", was ist an mir "spezifisch"/typisch (für mich), worin unterscheide ich mich von anderen, wo gleiche ich ihnen (das läuft aber dann mehr auf die "soziale" Identität hinaus, mir geht es allerdings eher um die personale) - vor allem: habe ich einen "roten Faden" in meiner Persönlichkeit, in meinem Selbst-/Ich-Sein und worin besteht dieser (falls ja, falls "vorhanden")? Falls nicht: woran liegt es, dass ich diesen nicht habe?
Kann ich mich selbst als eine Person wiedererkennen/-finden - in ferner und näherer Vergangenheit und im Zusammenhang mit der Gegenwart ....

Solche Fragen. Da geht es ja nicht um ein bestimmtes Verhalten, das zu "analysieren" wäre.


Also das meine ich nun alles nicht (nur) auf mich bezogen, sondern als allgemeine Fragen, die man sich stellt (andere - jeder - dachte/hoffte ich).


Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 06 September 2011, 23:38:48
http://www.youtube.com/watch?v=HxeqxQcv7JY


 ;D
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: messie am 07 September 2011, 01:00:03
Ganz ehrlich: Es ist eine wirklich, wirklich spannende Frage.

Das Problem ist, dass es leider (oder zum Glück?) letztlich eine sehr intime Frage ist.
Denn wenn sie sich einem stellt, dann für gewöhnlich dann, wenn es grade nicht gut um einen bestellt ist: Die Fragen "wer bin ich? Wo stehe ich?" stellt man sich normalerweise nicht, wenn grade alles in Ordnung ist und es super läuft im Leben.

Man stellt sie sich aber, wenn man mit seinem eigenen Leben grade nicht so dolle zufrieden ist.
Da es dann aber ans Eingemachte geht, sprich: So ziemlich alles was einen ausmacht, alles was man erlebt hat, alles was man ist, auf den Prüfstand kommt, wird's sehr schnell seeehr persönlich.

So persönlich, dass man es vielleicht dem aller-, allerbesten Freund (oder Freundin) erzählt. Vielleicht noch einer zweiten Person.
Das war's dann aber schon.

Wenn ich in solche Sinnkrisen verfalle, läuft's bei mir jedenfalls so oder so ähnlich ab: Ich weihe ein, zwei Personen davon ein, meist auch unter großem Zögern, und der Rest erfährt davon einfach mal gar nix. Weil, ist schwer zu erklären, und berührt Tiefen der Seele, die zu begreifen man ja selbst kaum hinkriegt, wie soll es also gelingen, es einem anderen klarzumachen was man genau meint ;)

In meinem direkten Umfeld scheint es ähnlich zu laufen.
Insofern bringe ich jedem, der sich hierzu mit ehrlichen Worten äußert, den größten Respekt entgegen. Aber sowas von!
Mir aber ist das Thema für ein öffentliches (!) Forum viel zu persönlich. Es ist eine Vertrauensebene, die ich fremden Menschen niemals zugestehen möchte und auch niemals werde.

Das nur als Erklärungsansatz, als Möglichkeit, weswegen dieses Thema hier im Vergleich zu manch anderen so stiefmütterlich behandelt wird.
Es ist schlicht sehr viel persönlicher als von dir, Kallisti, vielleicht vermutet.  ;)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Black Ronin am 07 September 2011, 09:21:46
Messie: Ein absolut Hammermässiges Statement! ( Wie der Bohlen Dieter sagen würde )
Sehr schön  :) :) :)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 07 September 2011, 11:39:15
messie,

dass es da um "Persönliches" geht, ist/war mir schon beim Erstellen klar. 

Kann dir allerdings - wie fast immer ;) - nur widersprechen.

Ich finde nicht, dass man sich nur in Zeiten von Krisen, Umbrüchen Gedanken über sich selbst macht, über seine Person - also diese Identitätsfragen stellt.

Eher hat es meiner Ansicht nach etwas mit "Reife" bzw. mit "Bewusstheit" zu tun - manche nennen das auch Introspektion - es hat etwas mit Erkenntnis zu tun: über sich/das eigene Selbst.

Das kann man sowohl vom psychologischen als auch vom philosophischen Blickwinkel oder "interdisziplinär" angehen, betrachten.

Wenn es psychologisch angegangen wird, hat es m.A.n. aber wieder eher etwas von "was ist krank", was ist "nicht in Ordnung", "was kann auf welche Weise/wodurch wieder in Ordnung gebracht werden" ...

Wenn man es philosophisch angeht, hat es eher etwas von eben: Erkenntnisgewinnen, sich bewusst werden, nachdenken (reflektieren), aufmerksam sein ...

siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreflexion

(eigentlich müsste es Reflektion heißen!)


Dafür allerdings braucht es "Muße" bzw. das Interesse dafür - sich also nicht nur über Alltägliches, Praktisches, Notwendiges, Funktionales, "Nützliches",  Pragmatisches "Gedanken zu machen", sondern sich mit dem "Darüberhinaus" auseinanderzusetzen. Das muss nicht ins Metaphysische abgleiten (damit hab ich es nicht so), aber man könnte vlt. sagen, dass man sich dann auf einer "Meta-Ebene" bewegt.

Und ich bin der Ansicht, dass gerade das - dieses Interesse, diese Neugier und diese Fähigkeit spezifisch für den Mensch ist - denn das macht (meines Wissens) kein anderes Tier ("philosophieren", reflektieren, analysieren ...).

Das es etwas ist, das den Menschen auch wesentlich ausmacht (als Mensch).


Es hat für mich etwas mit "Selbstwerdung", mit "Erwachsensein" zu tun, sich über sich selbst "Gedanken zu machen", sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Allerdings ist das nur möglich - da zu "Erkenntnissen" zu kommen - wenn auch und wesentlich "die Anderen" involviert werden, teilhaben, "teilnehmen" - wenn man sich also nicht nur mit, um, in sich selbst dreht, kreist, sondern sich durch die Anderen (ihr Verhalten, ihre Reaktionen, ihre Meinungen, Bewertungen, Einstellungen, ihre Gedanken ...) sehen, reflektieren kann!



Natürlich wird es immer dann intim, wenn es an Schwierigkeiten geht, ja, das sehe ich auch so. Aber vlt. ist es doch möglich, meine Fragen "allgemeiner gehalten" zu beantworten.

Man könnte z.B. schreiben, ob man sich damit schon beschäftigt hat, seit wann (mit der "Identitätsfrage") wirklich bewusst, wo man (angedeutet) evtl. Schwierigkeiten sieht und womit die (angedeutet) zu tun haben (nach eigener Einschätzung).

Man muss ja nicht ins Detail, ins Intime gehen - was und wieviel man mitteilt, kann doch jeder selbst entscheiden.

Aber interessant ist doch gerade, zu erfahren, wie Andere mit diesen Fragen und eben auch: Schwierigkeiten (!!!) (also: Unsicherheiten, Ungewissheiten, Fragen, Ambivalenzen: das eigene Ich/Selbst betreffend) umgehen, "fertig werden", ob sie sich überhaupt für "sowas" interessieren (!!!). 

Da muss man ja nicht zwangsläufig die halbe Lebensgeschichte erzählen. Wenn das auch - zugegeben - hilfreich wäre, damit Andere die Zusammenhänge verstehen, damit man auf Basis der Hintergründe versteht, worum genau es geht bzw. was der Andere eigentlich genau meint.

Das kann man dann allerdings eher per PN schreiben oder: gar nicht und es eben dann nur mit nahestehenden Menschen "persönlich" besprechen.

Aber ich finde, man muss ja nicht so ins Detail gehen (hier).

Ich habe von mir ja auch mitgeteilt, dass ich da Schwierigkeiten habe: mein Ich, meine Identität zu bestimmen, zu beschreiben, zu definieren - dass ich insbesondere mit dieser "Kontinuitäts-Geschichte" so meine Probleme habe ...

(Und ich habe auch bereits angedeutet, woran das - meiner Meinung nach - liegen könnte - in "wann sterben".)

Wenn man dann mehr wissen möchte, kann man das per PN erfragen (nicht nur bei mir meine ich - sondern so untereinander - wen es halt bei wem interessiert ...). Antworten muss man dann auch nicht, aber irgendwie muss der Stein ja erst mal ins Rollen gebracht werden.  ;)
Irgendwie muss man ja irgendwo anfangen - wenn man (sich und anderen) solche Fragen stellt, wenn man sich für Antworten anderer Menschen interessiert - und: die des nahen Umfeldes kennt man ja dann doch schon (teilweise/eher).

Aber es sind oft Fragen, deren Antworten mich von "vielen" (unterschiedlichen) Menschen interessieren.

Shadow Preacher - davon "erhoffe" ich mir nichts, sondern ich bin einfach nur daran interessiert, wie andere Menschen durchs Leben gehen bzw. ob sie sich ähnliche Fragen stellen wie ich und welche (ähnlichen oder ganz anderen) Antworten, Reaktionen, Verhaltensweisen sie darauf finden, geben ...
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Ansichtssache am 08 September 2011, 05:25:00
So persönlich, dass man es vielleicht dem aller-, allerbesten Freund (oder Freundin) erzählt. Vielleicht noch einer zweiten Person.
Das war's dann aber schon.

Wenn ich in solche Sinnkrisen verfalle, läuft's bei mir jedenfalls so oder so ähnlich ab: Ich weihe ein, zwei Personen davon ein, meist auch unter großem Zögern, und der Rest erfährt davon einfach mal gar nix. Weil, ist schwer zu erklären, und berührt Tiefen der Seele, die zu begreifen man ja selbst kaum hinkriegt, wie soll es also gelingen, es einem anderen klarzumachen was man genau meint ;)

Oh, schön geschrieben.

Begleitet von den "Identitätsfragen" bin ich wahrscheinlich seit der Pubertät. Ich hatte ein mal eine schwerwiegendere Identitätskrise, die leider gelegentlich zu Rezidiven neigt ::), zum Glück aber nicht mehr in der Form. Als ich ein paar mal versucht habe mit Freunden darüber zu reden, bin ich nur auf Unverständnis gestoßen - leider. Zuhören ja, darüber nachdenken - nein, verstehen - nein. Den Schuh wollte sich keiner anziehen, hatte ich das Gefühl. Sie standen dem ziemlich hilflos gegenüber.

Ich war immer der Meinung, dass jeder Mensch mehr oder weniger von den gleichen Zweifeln und Fragen geprägt ist. Aber manche scheinen da ziemlich...resistent (?) zu sein. Besonders bei Menschen, die in irgendeiner prägnanten Form nicht der Norm entsprechen, hätte ich mehr Selbstreflektion erwartet. Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen. Einige denken im Großen und Ganzen einfach "ich bin halt so". Puh...bewundernswert einfach.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Multivac am 08 September 2011, 13:07:34
Ich war immer der Meinung, dass jeder Mensch mehr oder weniger von den gleichen Zweifeln und Fragen geprägt ist. Aber manche scheinen da ziemlich...resistent (?) zu sein. Einige denken im Großen und Ganzen einfach "ich bin halt so". Puh...bewundernswert einfach.
ich habe die erfahrung gemacht, daß die meisten menschen nicht soviel über sich selbst reflektieren. manche wissen nichtmal, wenn man sie fragt, ob es ihnen gut oder schlecht geht. ich glaube, daß diese menschen an sich glücklicher leben (auch wenn sie es nicht bewußt wahrnehmen). mir ist z.B. aufgefallen, daß die bewußte wahrnehmung von eigenem leid bzw. traurigkeit diese noch schlimmer macht, weil die gedanken darum kreisen, weil man weiß, wie man sich dabei früher gefühlt hat, welche folgen es hat und wie es ausufern kann.

Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen.
die habe ich mir ca. 20 jahre lang gestellt, um anhand der ursachen wege zu finden, mich ändern zu können, um schließlich völlig "normal" zu sein. ich habe bei diesem langen prozeß immer wieder immer neue antworten gefunden, die zuerst alles zu klären schienen und sich dann jahre später dennoch als ungenügend bzw. ausbaufähig in völlig ungeahnte richtungen erwiesen. nun, wo endlich alle puzzleteile vollständig sind, bin in ich an dem punkt, wo ich sagen kann: ok, "ich bin halt so", ich lebe mit meinen fehlern, eigenarten und macken. es macht mich glücklicher und zufriedener.
(aber vielleicht hab ich auch einfach nur alle selbstzweifel-relevanten gehirnareale weggesoffen ;))
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Ansichtssache am 08 September 2011, 13:40:04
(aber vielleicht hab ich auch einfach nur alle selbstzweifel-relevanten gehirnareale weggesoffen ;))

*prust*
Gute Idee. 8)
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Shadow Preacher am 08 September 2011, 14:29:36
@ messie

Du hast es mit anderen Worten ausgedrückt, aber das meinte ich. Dieses Nachdenken über sich, passiert meist dann, wenn es gerade mal negativ läuft oder gelaufen ist.

@ Kallisti

Ich gebe Dir schon recht, das die Menschen dieses "über sich selbst Gedanken" auch tun sollten, sei es nun nach negativen und positiven Erlebnissen. Nur neigt der Mensch dazu, immer nur das Negative zu sehen.
Besser ist dann m. E. wenn ein Freund da ist, der diesen ausgesprochenen Gedanken zuhört. das gleiche mag dann aber für das Zukünftige gelten.

Ich für meine Person mache mir diese Gedanken regelmäßig, sei es nun für die Vergangenheit und auch für die Zukunft. Nach meiner Erfahrung ist es auch für mich gut, über bestimmte Dinge offen mit Freunden sprechen zu können. Manchmal hilft es bei der Aufarbeitung von Problemen und was der Mensch sonst an "Gedanken mit sich herum schleppt".

Nach einigen "falschen" Entscheidungen (Beruflich und Privat) in meinem Leben, habe ich nun wieder den Faden (Seil) in der Hand. Ich sehe diese Entscheidungen mittlerweile als positiv an, da sie mich dahin gebracht haben, wo ich heute bin. Aber dies war ein langer, schmerzhafter und teurer Prozeß.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 09 September 2011, 11:23:21
Zitat
Nach meiner Erfahrung ist es auch für mich gut, über bestimmte Dinge offen mit Freunden sprechen zu können. Manchmal hilft es bei der Aufarbeitung von Problemen und was der Mensch sonst an "Gedanken mit sich herum schleppt".

Shadow Preacher

das ist ja sowieso klar. Aber die Anderen können dir für dich nicht die Fragen beantworten, wer du bist, was dich ausmacht - vlt. auch, wer du sein willst (oder wollen würdest - wenn du könntest ... ;) ) - die Anderen können Rückmeldungen geben - aus ihrer Sicht die Dinge benennen ... Aber letztlich bleibt schon jedem selbst überlassen, sich mit sich auseinanderzusetzen, sich selbst "zu erkennen" !!!

Und bei dieser Suche nach Selbsterkenntnis (nach: Sich-selbst-Erkennen/-Finden/-Sehen - nicht nur -verstehen, das aber auch, das ist ja hierbei implizit) muss man eben schon selbst "suchen" - und dabei geht es gerade nicht nur oder überwiegend um "Negatives", um "Krisen" ... !!


Daher auch @Multivac

es ist immer schon ein Bewerten, was ihr macht - es geht ja erst mal aber ums "Sehen", ums "Hinsehen"! Und erst im zweiten Schritt ums Bewerten oder besser: Beurteilen und im dritten Schritt ums "Konsequenzen ziehen".  ;)


Zitat
ich habe die erfahrung gemacht, daß die meisten menschen nicht soviel über sich selbst reflektieren. manche wissen nichtmal, wenn man sie fragt, ob es ihnen gut oder schlecht geht. ich glaube, daß diese menschen an sich glücklicher leben (auch wenn sie es nicht bewußt wahrnehmen). mir ist z.B. aufgefallen, daß die bewußte wahrnehmung von eigenem leid bzw. traurigkeit diese noch schlimmer macht, weil die gedanken darum kreisen, weil man weiß, wie man sich dabei früher gefühlt hat, welche folgen es hat und wie es ausufern kann.
(Multivac)

Na Ziel ist natürlich nicht, sich in Selbstmitleid zu suhlen oder: zu verlieren. Aber ganz wichtig ist doch, herauszufinden, was aktuelle Gründe sind/sein können oder waren - also für aktuelle Schwierigkeiten oder "Krisen" - wenn man also schon mal bei den Krisen ist.

Das Problem ist ja oft, dass man Dinge gar nicht "verarbeiten" kann (bewusst) - wie es immer so schön heißt ("verarbeiten" ... ! Bla!!) - wenn sie einem gar nicht bewusst sind oder auch nicht bewusst werden können! Da sind wir wieder bei all den Ereignissen, Erlebnissen aus frühester Kindheit (erste zwei bis drei Lebensjahre und evtl. auch vorgeburtliche - Stichwort hier nicht nur Stress der Schwangeren, sondern auch: EPIGENETIK ... was man also schon vor der Geburt alles mitbekommt -  nicht nur an "Genen" ... !), ja.


Und klar: das hatten wir ja an anderer Stelle schon (in "wann sterben", als es um Glaube bzw. Religion ging): dass Leute, die nicht (so viel) reflektieren, oft "glücklicher" (??) zumindest: erscheinen - ja, Tiere leben auch vlt. einfacher: eben weil sie ein nicht so ausgeprägtes Bewusstsein/Selbst-Bewusstsein haben, weil sie viel mehr (oder auch nur) in der Gegenwart leben und einfach nach ihren Instinkten und Trieben und "ihrer Art" leben - sie "sinnieren" nicht, sie "sinnen nicht nach" - sie reflektieren nicht. Genau!

Aber wie ich schon sagte, finde ich, dass ich als Mensch eben nicht nur Tier bin, sondern ich habe nun mal diesen Verstand und ich sollte den auch "nutzen", finde ich. Ich sollte "nach meiner Art"/"artgerecht" leben - nicht nur was meine "Haltung" (Wohnen, Essen, Schlafen, Sexualität ...) angeht, sondern auch was meine "Kultur", meine "geistige Anlage" angeht - wenn Tiere auch (angeblich) "Kultur haben" (können) und auch Werkzeuge nutzen etc. so dient dies alles meines Wissens aber doch vor allem (bei den anderen Tieren) dazu, das "praktische" Leben zu bewältigen oder zu erleichtern - also: alles ist auf Funktion und Nützlichkeit ausgelegt.

Sicher ist auch das menschliche Denken oft auf "Nützlichkeit" und "Überleben" ausgelegt und zeigt/manifestiert sich in "Praktischem", Nützlichen, Funkitonalen - aber: nicht nur, nicht ausschließlich!!!

Ohne "Theorie" ginge vieles nicht, wäre auch vieles "Praktische" nicht möglich ... !

Ich finde also, als Mensch (als mit Verstand begabtes oder gestraftes - jedenfalls: ausgestattetes Tier) gehört es ganz wesentlich zu meinem Menschsein, diesen Verstand zu nutzen, zu gebrauchen - und also nicht nur auf der "tierischen Ebene" (der für Funktionalität, Nützlichkeit, Praktisches ...), sondern auch auf der spezifisch menschlichen - und dazu gehört meines Erachtens ja gerade und ganz entscheidend das "Philosophieren" - über "die Welt" und eben auch und gerade über sich selbst (als Mensch, aber auch - noch spezifischer - als Person/als jeweiliges Individuum).

Und bei diesem Über-sich-selbst-Nachdenken, Sich-selbst-Erkennen geht es ja nun mal nicht (nur) um Krisenbewältigung - diese gehört dann eher doch in den Bereich der Psychologie, wie ich finde.

Was ich aber meine, ist ein umfassenderes Sich-selbst-Erkennen - nicht nur Problembewältigung(sstrategien finden/lernen/anwenden)! Und auch, sich als Mensch "in der Welt" sehen - sowohl als Mensch (allgemein) als auch als Individuum/Person. Und dann spezifischer noch: in der (seiner) jeweiligen Umgebung (Gesellschaft, Zeit, Kultur).





Zitat
Quote from: Ansichtssache on 08 September 2011, 04:25:00

    Die Frage nach dem "warum bin ich so?" würde sich mir jedenfalls stellen.

die habe ich mir ca. 20 jahre lang gestellt, um anhand der ursachen wege zu finden, mich ändern zu können, um schließlich völlig "normal" zu sein. ich habe bei diesem langen prozeß immer wieder immer neue antworten gefunden, die zuerst alles zu klären schienen und sich dann jahre später dennoch als ungenügend bzw. ausbaufähig in völlig ungeahnte richtungen erwiesen. nun, wo endlich alle puzzleteile vollständig sind, bin in ich an dem punkt, wo ich sagen kann: ok, "ich bin halt so", ich lebe mit meinen fehlern, eigenarten und macken. es macht mich glücklicher und zufriedener.
(Multivac)


Naja, das ist alles ziemlich viel zusammengewürfelt. ;)
Also eines nach dem anderen:

Erst mal: was meinst oder meintest du (früher) mit "normal sein"? Was ist (oder war) für dich aus welchen Gründen "normal" ---> da geht es doch schon mal los (die Problematik: in der Tat dann eine solche oft).
Dann: ist es ganz natürlich und eigentlich unausweichlich, dass man mehrere, unterschiedliche Antworten findet oder es verschiedene eigene Sichtweisen gibt (die sich immer wieder verändern - weil man sich ja - hoffentlich - entwickelt, also: verändert ...!) - es sollte immer ein Prozess bleiben - man kommt da also immer nur zu vorläufigen Resultaten bzw. Antworten - wie in der Wissenschaft auch: es kann zwar Wissen lange Zeit gelten/bestehen, aber letztlich ist es immer erweiterbar und auch falsifizierbar (nicht nur verifizierbar!!) - so ist das wohl mit der Erkenntnis über sich selbst auch.

Und dass du meinst, jetzt also "alle Puzzleteile zusammen zu haben" --- hmm- ich weiß ja nicht ...   ???  Also würdest du wirklich sagen, du hättest dich selbst erkannt, du wissest jetzt (schon!?!?!??) genau, wer du bist, was dich ausmacht, was deine Identität im Wesentlichen ist/worin sie besteht?? - Das fände ich dann auch sehr beneidenswert!!

Da würde mich dann auch interessieren, auf welche Weise genau du also alle Puzzleteile erst mal gefunden und dann: wie genau du sie zusammengesetzt hast - ob du das Puzzle alleine zusammengesetzt hast oder mit Hilfe Anderer und woran du erkannt hast, ob/dass die Teile auch wirklich (richtig) zusammenpassen ... ?

Und noch mehr würde mich ja auch interessieren, welches Bild das fertige Puzzle nun also zeigt - da es dich ja "glüklicher und zufriedener" macht, musst du damit "in Übereinstimmung" leben, muss dir das Bild wohl gefallen, kannst du es zumindest akzeptieren und damit gut leben.  ?




Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Multivac am 09 September 2011, 11:32:20
 :-X mmpf
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 09 September 2011, 11:56:23
?  - Also sorry, das war ja nun nicht beabsichtigt.  ^^ - du hast doch oben was von "glücklicher und zufriedener" geschrieben - daher dachte ich, ich kann da mal nachfragen ... ;)


... =/
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: CubistVowel am 10 September 2011, 13:31:24
nun, wo endlich alle puzzleteile vollständig sind, bin in ich an dem punkt, wo ich sagen kann: ok, "ich bin halt so"

Ich schließe mich da mal Kallisti an und frage: Meinst du damit, tatsächlich alle "Puzzleteile" deiner Persönlichkeit beisammen zu haben? Vielleicht ist dieses Gefühl, dich selbst jetzt von Grund auf zu kennen, auch nur eine deiner Antworten, die "sich dann jahre später dennoch als ungenügend bzw. ausbaufähig in völlig ungeahnte richtungen" erweisen? Alle Teilchen fertig zu haben schlösse doch eine weitere Entwicklung aus, und das kann ich mir nur schwer vorstellen... Für mich jedenfalls...

Aber das Bild des Puzzles finde ich sehr gut gewählt! Um mal bei dem Bild zu bleiben: Ich selbst würde nie behaupten, alle Teilchen meiner Persönlichkeit zu besitzen oder auch nur zu kennen. Ich weiß nicht einmal, wie groß dieses Puzzle überhaupt ist; an einige feste Grenzen bin ich schon gestoßen, einige habe ich auch überschritten oder ausgeweitet, andere noch nicht ausgenutzt. Auch tausche ich hin und wieder Teilchen aus oder zumindest deren Farbe. Einige wachsen auf Kosten anderer oder schrumpfen; so entstehen neue Lücken, die ausgefüllt werden wollen.

Mein eigenes Puzzle ist stets im Wandel - zwar wesentlich klarer erkennbar als früher, aber immer noch im Ganzen gesehen merkwürdig ungreifbar. Ich meine damit, dass die Einzelteile, die meinen Charakter, meine Person ausmachen, für mich wesentlich einfacher zu erkennen sind als das Gesamtbild. Da ich aber stets von klein auf das Gefühl hatte, mich im Wandel zu befinden, ist das weder neu noch befremdlich für mich. Ich habe noch niemals geglaubt, als Person irgendwann mal "fertig" oder vollständig zu sein.

Zum Teil habe ich diesen Wandel auch bewusst herbei geführt; beispielsweise während einer langen analytischen Psychotherapie (siehe auch Kallistis Thread über Krisen und seelische Erschütterungen.) Nach vielen Jahren Depressionen war irgendwann der Leidensdruck hoch genug, mich jahrelanger, oft schmerzlicher Selbsterkenntnis und -reflexion auszusetzen. Letzteres hatte vorher natürlich auch schon stattgefunden, aber von außen gestellte Fragen statt grübelndes Schmoren im eigenen Saft brachten mich viel weiter.

Obwohl ich in meinem Leben schon sehr viele Veränderungen durchgemacht habe, bin ich doch noch derselbe Mensch wie als Kind. Also dasselbe Puzzle, aber mit mehr, neuen und auch – wie ich es empfinde - besseren Teilen. Nicht, wie Kallisti schrieb, wie eine Perlenkette, deren einzelne Perlen nichts mehr miteinander zu tun haben, sondern immerzu wachsend und wandelbar.

Was mich heutzutage vor Allem von dem Menschen von damals unterscheidet, ist der Umgang mit meiner eigenen Person. Ich möchte hier im Moment nicht weiter ins Detail gehen; aber seit ich mir selbst mit mehr Toleranz, Geduld und Rücksicht begegne (begegnen kann), seit ich mich selbst in den Mittelpunkt meines Lebens, in dem bisher andere standen, gestellt habe, nicht mehr bereit bin, immer alle Schuld auf mich zu nehmen und gelernt habe zu schauen, was ich wirklich will, was/wer mir gut tut und was/wer nicht – seitdem habe ich das Gefühl, nicht nur mit mir, sondern auch mit Anderen besser klarzukommen.

Ich weiß oder hoffe jedenfalls, dass ich nie aufhören werde, mich zu verändern. So blöd es klingt, aber: Es geht immer noch ein Stückchen besser.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Multivac am 10 September 2011, 13:59:50
...Meinst du damit, tatsächlich alle "Puzzleteile" deiner Persönlichkeit beisammen zu haben?
nein, von persönlichkeit war keine rede. ich meinte damit die vergangenheit.
Titel: Re: Identität - Vergangenheit - Persönlichkeit
Beitrag von: Kallisti am 15 September 2011, 12:30:09
Zitat
Mein eigenes Puzzle ist stets im Wandel - zwar wesentlich klarer erkennbar als früher, aber immer noch im Ganzen gesehen merkwürdig ungreifbar.
(CubistVowel)


... und ich glaube ja, dass das eigentlich allen Menschen so geht (die sich selbst die Identitätsfrage stell(t)en, die bewusst sind - über sich selbst reflektieren ...)!  ;)

Die Frage ist nur: warum ist das so bzw. muss das so sein oder hat doch die personale Identität so extrem viel mit der sozialen zu tun (dass also doch fast nur die Zeit, Gesellschaft, Kultur, in der man lebt, durch die man geprägt ist, bestimmt, ob man den Eindruck hat, sich seiner selbst "gewiss" zu sein, sich "zu kennen", zu wissen "wer man ist", "wo man hingehört", "warum" man ist ...)?

Es wird ja immer wieder rauf und runter gebetet, dass es in unserer heutigen Zeit schwerer sei, weil es eben eine zuvor nie gekannte lebbare Individualität, Individualisierung und Freiheit(en) gibt - so dass man also heute viel mehr oder überhaupt erst selbst "gezwungen" ist, sich zu bestimmen, sich zu definieren, sich zu "positionieren", sich "einzugliedern", einzufinden usw.

(Ich glaube, seit dem Existentialismus ist das so deutlich und öffentlich geworden? Man denke an Sartre und seinen "Freiheitsbegriff" ... ^^  =/  - den er in späteren Jahren dann ja - glücklicherweise! - doch etwas abgemildert hat!)


Oder hat es doch auch viel mit Freud zu tun und Nachfolgern - also mit Psychoanalyse bzw. Psychologie?

Und dann vor allem auch damit wie sich das Kindsein/die Kindheit verändert hat und wie Kinder heute aufwachsen, erzogen werden (dass sie viel mehr auch im Mittelpunkt stehen, dass ihre Bedürfnisse anders gesehen, erkannt, verstanden werden - also nicht individuell in den Familien, sondern so "gesamtgesellschaftlich" - die Entwicklung dahin - seit - ja wann eigentlich? Seit Pestalozzi, Montessori und Piaget? Oder doch erst wesentlich später bzw. dann nochmal ganz umwälzend seit den 60ern/70ern (Antiautoritäre "Erziehung" ...)?)?


Früher musste der Mensch sich ja nicht so "selbst konstruieren" wie heute - da vieles ja vorgegeben und "ganz selbstverständlich" so war und für viele galt und es auch nicht so gute Möglichkeiten gab, daran etwas zu ändern (dazu hätte man ja auch erst mal "informiert", "wissend" ... sein müssen und mutig), da gar auszubrechen und "ganz anders" zu leben (wo, wie und wovon denn?!).


Kann es zu viel "Freiheit" geben - oder ist es gar nicht "Freiheit", sondern eher Verirrung oder einfach ein "Zuviel" und "Zuschnell" - so dass unser "Steinzeitgehirn" wieder nicht hinterherkommt?   ;D