Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: [Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:  (Gelesen 104319 mal)

Rick Deckard

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #90 am: 02 Dezember 2004, 12:15:07 »

Also gut, wenn ihr es unbedingt wissen wollt, dann hier ein kleiner Einblick in den Abgrund, der sich mir aufgetan hat, als ich "Königin der Verdammten" gesehen habe:

1. Ich habe nichts gegen die Musik, die im Film eingesetzt wird. Nur, warum musste der Soundtrack aus dieser Musik bestehen? Warum hat man eine so überhaupt nicht zueinander und der Stimmung eines Vampirfilms passende Mischung gewählt? Warum singt ein Vampir mal mit der Stimme Marylin Mansons, dann mit der Stimme des StaticX Sängers, der des Coalchamber Frontmanns und der des Korn Sängers (der übrigens auch Verantwortung für diesen Soundtrack zeichnet)? Das passt so gut zusammen, wie Nitro und Glytzerin. Das ist explosiv, und das auf die schädliche Art und Weise. Zumal es jedes Mal, wenn Lestat singt, ein vollkommen anderer Sound ist. Mal Nu Metall, mal Manson und zudem nicht mal Stücke, die extra für diesen Film eingespielt wurden, sondern allesamt bereits bekannte Tracks auf ganz normalen Alben besagter Bands sind. Das ist echt billig und reine Werbung.

2. Die Darsteller haben vollkommen übertrieben und theatralisch in der Gegend rumgestümpert. Es war grauenvoll, was man aus der ansonsten spannenden Originalvorlage von Anne Rice gemacht hat. (Gut, mittlerweile kann ich von der auch keinen Roman mehr lesen. Zu kitschig. Aber das nur am Rande.)

3. Die Handlung wurde aus zwei Romanen zusammengekittet und zwei Bücher mit zusammen mehr als 800 Seiten in einen knapp 90 Minuten Streifen mit erbärmlich schlechten Schauspielern zu quetschen, ist keine leichte Aufgabe...sie ist unmöglich.

4. Da die Musik in diesem Film mal wieder stärker vermarktet werden sollte, als das Machwerk selbst, wurde auch bei diesem Streifen vorrangig darauf geachtet, dass die Mucke fetzt, wenns das auch in der Handlung tut. D. h. immer, wenn es irgendwo auch nur ansatzweise zu einer spannenden Situation kommt, dröhnen einen E-Gitarren und grunzende Shouter an (gegen die ich persönlich ja gar nichts habe, die aber in einem "Gruselfilm" nichts zu suchen haben). Das nimmt der Atmosphäre dann doch mal die ein oder andere Spannungsspitze.

Ich finde es furchtbar, wenn ich mir einen angeblichen Horrorfilm angucke, und dort jegliche Szene, die ansatzweise Spannung erzeugen soll in eine plumpe Actionsequenz umgequirlt wird, indem halt ein rockiger Gitarrenrif eingespielt wird. So was passt vielleicht in Rennfahrerfilme oder Actionstreifen, aber nicht in dieses Genre.

So, das ist es erst mal. Wenn ich richtig darüber nachdenke, kommt mir wahrscheinlich nicht nur ein weiterer Punkt, sondern auch das Frühstück von gestern hoch. Daher ende ich hier erst mal...
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Nimrod

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #91 am: 02 Dezember 2004, 19:26:53 »

Eine von der Erwartungshaltung her gigantische Entäuschung war das "Planet der Affen"-Remake von Tim Burton. Ein großes, großes BUH an alle, die da mitgemacht haben, selbst an die von mir hochverehrten Herren Burton und Roth.
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Vielmehr verhält sich der Humor zum Lachen wie die Musikalität zum Tanzen..." Max Goldt

Thomas

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #92 am: 02 Dezember 2004, 19:48:59 »

Zitat
Tja, S.T. ist halt nicht nur Faschismus-Kritik .. ich halte den Film für einen der klügsten Antikriegsfilme, die je gedreht wurden. Wer ihn nicht kapiert (soll ja vorkommen, sowas  ), der hält ihn dann halt für Gülle - so einfach ist das

Also Starship Troopers war ein netter Sci-fi-Action Film, aber WAHRE Kritik an Faschismus und Militarismus ? Nicht bei einem Paul Verhoeven Film, sorry.Mag vieleicht in der Buchvorlage so gewesen sein, aber meiner Meinung nach wurden die Charaktere nur deshalb so überzogen, damit auch der Durchschnittsami und der B-Movie-Fan im Kino "cool" zu dem Film sagen können, mehr nicht.Möglicherweise hat Onkel Paul die Antikriegs&Co.-Thesen zu diesem Film deshalb untermauert, um die relative Durchschnittlichkeit des Films künstlich zu steigern, keine Ahnung.
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Jinx

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #93 am: 02 Dezember 2004, 20:08:00 »

Ich schließe mich Thomas an. Die Buchvorlage ist übrigens völlig anders, praktisch nicht mehr wiederzuerkennen im Film. Da geht es vor allem um die Sinnlosigkeit eines ewigen, nicht zu gewinnenden Krieges.
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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #94 am: 03 Dezember 2004, 12:39:13 »

starship troopers.

also, es gibt wie für jeden film (buch, hörspiel,...) natürlich mehrere deutungen. st als sehr überschaubaren, simplen antikriegsfilm zu interpretieren ist natürlich sehr naheliegend. aber wenn man mal um 4 ecken weiter denkt, kann man zu sehr interessanten dingen kommen:

in den nachrichten werden zerfetzte leichen von menschen einer entferneten, unabhängigen kolonie gezeigt. als evildoers werden die bugs dargestellt. was, wenn das gar keine bugs waren? was, wenn es sich bei der kolonie um separatisten ode dergl. gehandelt hat? und diese von erdstreitkräften getötet wurden? was, wenn es die bugs gar nicht gibt? was, wenn der film, den wir sehen, ein film im film ist - ein propaganda-film für die bürger eben jener zukunft. um die bürger an die erde zu binden, um fleisch fürs militär zu generieren.

bereits für uns, das reale publikum, wirken die bugs extrem realistisch. d.h., dass man bereits heute mit cgi-effekten einen real wirkenden feind erschaffen kann. heute. wer weiß, wie gut hollywood in 50 oder 100 jahren ist? ich persönlich finde das höchst interessant und auch besorgnis erregend.

zur untermauerung meiner these gebe ich weitere anstöße:

der film hat offensichtliche, tw. haarsträubende schwächen:
- die bugs sind äußerst primitiv, andererseits aber in der lage, einen asteroiden - ohne, dass dieser abgefangen werden kann - in die erde zu steuern und millionen von menschen zu töten
- protagonist rico im liebeskonflikt, im elternkonflikt, im erwachsenwerden-konflikt, steigt immer weiter in der militärhierarchie auf, trifft andauernd & überall bekannte von der schule wieder, überlebt das überrant-werden durch eine ganze bug-armee...
- die menschen haben einen gewaltigen technologievorsprung, aber anstatt die bugplaneten zu nuken, geht man mit bodentruppen runter. gegen einen insektoiden, auf nahkampf ausgerichteten feind

sind diese schwächen absicht? soll dem publikum vielleicht die künstlichkeit des films verstärkt vermittelt werden?

soweit erstmal. freue mich auf konstruktive beiträge. st ist für mich einer der interessantesten filme überhaupt. gebe aber zu, dass ich das buch nicht gelesen habe.
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Jinx

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #95 am: 03 Dezember 2004, 13:22:22 »

Zitat
- die bugs sind äußerst primitiv, andererseits aber in der lage, einen asteroiden - ohne, dass dieser abgefangen werden kann - in die erde zu steuern und millionen von menschen zu töten


Ich denke mal, das gehört zu den ganz unlogischen Teilen des Films. Im Buch sind die Bugs den Menschen an Intelligenz ebenbürtig. Sie haben auf ihren Planeten Infrastruktur, sogar Religion (nebst kultischen Gebäuden) etc. Das wurde im Film teilweise (bis zur Unverständlichkeit, s.o.) geopfert.
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Mentallo

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #96 am: 03 Dezember 2004, 13:23:50 »

@Olli: Ersteres finde ich ein wenig sehr weit hergeholt.

Starship Troopers kann man so einiges an Botschaften untermogeln, wie bei jedem Film. Selbst, wenn man Militarismus-, Faschismus- und Soapkritik bemüht, bleibt er meines Erachtens stumpfer Müll, weil einfach simpelst umgesetzt.
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Mentallo

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #97 am: 03 Dezember 2004, 13:28:41 »

Ach, und wo hier so oft "Fear And Loathing In Las Vegas" genannt wurde:
Das ist eine überzogene Drogenkritik/-groteske, über die man mit Sicherheit lachen oder auch weinen darf. Ich finde ihn teilweise sehr cool, wenn auch manchmal unheimlich nervig.
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olli

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« Antwort #98 am: 03 Dezember 2004, 13:59:22 »

aber st arbeitet auch mit diesen reingeschnittenen "do you want to know more"-schnippeln. naja, darum zu streiten ist müßig.
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Drachenkind

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #99 am: 05 Dezember 2004, 03:08:39 »

Ach ja,

"Der erste Ritter"
mit Richard Gere, dieser Film verschandelt die Arthus Saga.
Und für die Jungs in Plattenpanzern im 5. Jhr. n. Chr. sollte man Hollywood Drehverbot für alle geschichtlichen Stoffe vor 1914 geben.
Troja hatte ich ja schon als Vergewaltigung der europäischen Literatur aufgeführt.
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Kallisti

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #100 am: 06 Dezember 2004, 00:01:35 »

Ja, ich hab mir halt vorhin "9 Pforten" mal angesehn und: is doch öde der Film!

Total langweilig und unrealistisch  - aber dabei auch noch so albern!
Und so voller verzerrter Klischees...
Und Johnny Depp mag ich auch nicht.  

Nee, hat mir gar nich gefallen.  :evil:
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Fräulein_Krause

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #101 am: 06 Dezember 2004, 00:24:26 »

Guten Abend,

ich muß dieser Aussage ernsthaft widersprechen,
Diese Verfilmug des Buches "Der Club Dumas" ist überaus
gelungen und beeindruckend.
Nur wer Bücher verabscheut kann einen derartig bibliophilen Film
als langweilig empfinden.
Schon alleine die Szene in welcher Corso sich das  einzig Interessante aus einer
Bibliothek sichert ist sehr unterhaltsam.
Auch wird in diesem Film endlich einmal gezeigt wie mit Büchern umgegangen werden sollte.
Kurz gesagt ich behaupte, dass ein Mensch der diesen Film nicht mag noch nie ein persönliches Verhältnis zu einem Buch hatte.

mit freundlichen

Grüßen

Frl. Krause
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Mentallo

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[Film] Die schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe:
« Antwort #102 am: 06 Dezember 2004, 00:54:25 »

Klingt für mich reichlich überzogen.  :wink:
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Thomas

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« Antwort #103 am: 06 Dezember 2004, 08:19:50 »

Zitat

Ja, ich hab mir halt vorhin "9 Pforten" mal angesehn und: is doch öde der Film!

Finde ich nicht.Ich hab zwar die Buchvorlage nicht gelesen, trotzdem finde ich den Film gut gemacht und recht spannend, zumal er auch noch eine gewisse gruselige Atmosphäre erzeugt.
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Kallisti

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« Antwort #104 am: 06 Dezember 2004, 08:56:01 »

Fräulein_Krause, das finde ich auch sehr weit hergeholt: diese Pauschalisierung und dieses Dogma, jeder, der den Film nicht mag, müsse Bücher "verabscheuen" (Zitat).


Der Film spielt einfach nur heftigst mit Klischees, klebt aber selbst in diesen Klischees (siehe "Okkultes"...) an der Oberfläche- eben: klischeehaft, nicht authentisch.
In der Hinsicht ist ihm also schon mal gar nichts abzugewinnen.


Was Bücher angeht: also dieser Film ist sicher nicht ausschlaggebend dafür, dass er Menschen detailliert und /oder informativ in Kenntnis darüber setzt, wie mit Büchern umgegangen werden sollte - da kann ich dann tatsächlich noch eher ein BUCH (!) von Jostein Gaarder empfehlen:

"Bibbi Bokkens magische Bibliothek"

ist da durchaus informativer und realitätsbezogener (zum Umgang mit Büchern... !)


Was den übrigen Unterhaltungswert des Filmes ("Neun Pforten") angeht: lässt er auch zu Wünschen übrig (hm, is ja bald Weihnachten - deshalb vielleicht ?!?).
Da gibt´s doch "gruseligere" und spannendere Filme.

Und den Schluss, wo dann die Frau wieder "das Böse" verkörpert, da musste ich schon lachen - so abgegriffen ist dieses Klischee!

(Von den anderen mal abgesehen.)

Was mir letztlich in dem Film nur gefallen hat, waren die -wenigen- Ausschnitte, in denen man die alten Anwesen (in Spanien, Portugal, Paris - oder wo immer sie waren/gefilmt wurden:?) -kurz- sehen konnte.


Mit freundlichem Gruß

Kallisti
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