Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: EU-Emanzen übertreiben  (Gelesen 33590 mal)

Thomas

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EU-Emanzen übertreiben
« am: 03 September 2008, 19:16:55 »

Gerade gelesen :

FRAUENFEINDLICHE REKLAME

EU-Parlament fordert Fernsehwerbung ohne Heimchen

Kochende Muttis, waschende Omis, putzwütige Mädchen: Solche Bilder soll es künftig nicht mehr in der Fernsehwerbung geben. Das EU-Parlament will klischeebehaftete Reklame verbannen, um Diskriminierung zu unterbinden - und auch Gewaltverherrlichung soll verboten werden."


"Brüssel - Eva-Britt Svensson hatte vor der Abstimmung im Europaparlament eine klare Linie festgelegt: "Geschlechtsspezifische Klischees in der Werbung stecken Frauen, Männer, Mädchen und Jungen in eine Zwangsjacke, beschränken Individuen auf vorgegebene künstliche Geschlechterrollen, die oftmals herabwürdigend, beschämend und erniedrigend für beide Geschlechter sind", schrieb die schwedische EU-Abgeordnete der Vereinigten Linken in ihrem Bericht für den Frauenausschuss."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576106,00.html

Man kann ja auch alles übertreiben.Dürfen dann im Werbespot für die neue Miele-Waschmaschine nur noch Männer beim fröhlichen be- und entladen derselben gezeigt werden ? Oder zur sicherheit lieber gleich menschenähnliche, geschlechtslose Kunstwesen ? Und müssen jetzt Jungs spielend mit Barby-Puppen gezeigt werden, während die Mädchen mit ihren Matchbox-Autos spielen ? Oder wie soll die "neue Werbelinie" dann aussehen ?
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messie

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #1 am: 03 September 2008, 19:49:40 »

*kicher*

Das erinnert mich an die PorNO-Kampagne, die Alice Schwarzer mal losgetreten hatte. Da war doch auch von Verboten von Bildnissen die Rede, in denen "Frauen herabwürdigend gezeigt werden". Und was ist mit den Männern? Da ist es egal, oder was?  :D

ok, dieses Mal haben sie das andere Geschlecht gleich mit ins Boot geholt. Dennoch: Werbung lebt ja nicht nur vor, sondern spiegelt auch das wieder, was die Gesellschaft darstellt. Derjenige, der die Werbung sieht, soll sich mit ihr ja auch identifizieren können, zumindest was Alltagsgegenstände betrifft. Zwar wäre es für manch Frau sicher schick, in der Werbung mal einen muskelgestählten, modelmäßigen Mann im Anzug staubsaugen zu sehen, ob ihnen dann aber klar ist dass der Staubsauger ihren Bedürfnissen entspricht, das wage ich mal zu bezweifeln ;)

In nahezu jedem Waschmittelwerbespot wird einem die Familie in der Werbung vorgesetzt. Dabei ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt. Haben sich die Singles darüber jemals beschwert?  :D
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Killerqueen

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #2 am: 04 September 2008, 08:24:49 »

Und müssen jetzt Jungs spielend mit Barby-Puppen gezeigt werden, während die Mädchen mit ihren Matchbox-Autos spielen ? Oder wie soll die "neue Werbelinie" dann aussehen ?
Warum nicht? Immerhin entspricht es durchaus der Wahrheit.

Werbung lebt ja nicht nur vor, sondern spiegelt auch das wieder, was die Gesellschaft darstellt.
Genau das tut sie nicht, wie Du selbst schon festgestellt hast:

In nahezu jedem Waschmittelwerbespot wird einem die Familie in der Werbung vorgesetzt. Dabei ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt.
;)

Klar, wird da jetzt übertrieben, aber ich finde, in gewissen Maßen haben die gar nicht mal so Unrecht.
Die Werbung prägt Gesellschaftsbilder in den Köpfen von Kindern mehr als man denkt. Wenn da ständig dasselbe überholte Rollenmodel aus den 50ern gebracht wird, lernen manche fernsehverdummten AKs (von denen es leider mittlerweile verdammt viele zu geben scheint) nie, dass die Frauen nicht allein zum Putzen da sind und es nicht ausschließliche Aufgabe das Mannes ist, mit Werkzeugen oder Autos umzugehen.
Um etwas zu erreichen, muss nunmal immer übertrieben werden. Lasst sie doch. Am Ende kommt dann womöglich wirklich etwas sinnvolles raus.


EDIT:
Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken: Ich bezog mich ausschließlich auf die Werbedarstellung. Mich mit dem Artikel genauer auseinaderzusetzen, dafür habe ich momentan leider keine Zeit. Aber das mit den Rollenklischees in der Werbung stört mich schon länger. ;)
« Letzte Änderung: 04 September 2008, 09:00:13 von Killerqueen »
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SoylentHolger

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #3 am: 04 September 2008, 08:50:54 »

Ich finde die Kampagne auch übertrieben und halte sie für sinnlosen Aktionismus.

Wenns nichts kostet: bitte. Aber hier werden sicher wieder meine Steuergelder verschwendet. Also klares: Dagegen!

Außerdem behagt es mir nicht, wenn entstandene / gewachsene Strukturen auf Zwang umgestrickt werden müssen.

Zitat
Nur 62,4 Prozent der Frauen mit betreuungsbedürftigen Kindern seien berufstätig, aber 91,4 Prozent der Männer.

Warum das so ist, steht da nicht. Vielleicht wollen auch einige Frauen das einfach.

Zitat
Die Abgeordneten betonten positive Auswirkungen von Quoten für den Anteil von Frauen auf Managerposten und an Hochschulen.


Die negativen lassen sie unter den Tisch fallen. Viele Posten können mittlerweile nicht mehr besetzt werden, da sich keine Frauen darauf bewerben und Männer nicht dürfen  :P  Blödsinn.
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tyrannus

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #4 am: 04 September 2008, 09:02:30 »

Wie ich gestern schon in der Shoutbox dazu meinte:

o.b.-Werbung mit Jungens
Joghurette-Werbung mit echten Kerlen
 ;)


Werbung funktioniert selten ohne eine definierte Zielgruppe oder das Aufzeigen der Vorteile, die man durch den Gebrauch des Produktes hat, so müssen sehr häufig auch Klischees bedient werden, die z.B. im Fall der Wellnessschlampen-Joghurette-Werbung auch erst durch die Werbung selbst definiert wurden. Wenn die Entscheidungen so kommen, wie die sich in dem Bericht lesen, dann wäre sehr viel Werbung einfach nicht mehr möglich. Ausnahmen wären hier bekannte Traditionsprodukte, wo bereits der Schriftzug Assoziationen weckt oder Auto- und Sportschuh-Werbung, bei denen Teilweise wirklich nur das Produkt zu sehen ist ohne viel von Personen irgendeines Geschlechts zu zeigen. Hier könnte durch die Werbenden und Produktdesigner also noch etwas Vorarbeit geleistet werden.
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Batgirl

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #5 am: 04 September 2008, 09:14:56 »

o.b.-Werbung mit Jungens

Hihi, genau daran hab ich bei dem Artikel auch als erstes gedacht ;)

Hatte aber gestern keine Zeit mehr zum posten, musste noch Wäsche waschen, bügeln, Geschirr abwaschen und meinem Mann das Abendesssen kochen... ;D
Und das alles nur weil das in der Werbung kein Mann macht.
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colourize

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #6 am: 04 September 2008, 09:29:11 »

Und müssen jetzt Jungs spielend mit Barby-Puppen gezeigt werden, während die Mädchen mit ihren Matchbox-Autos spielen ? Oder wie soll die "neue Werbelinie" dann aussehen ?
Warum nicht? Immerhin entspricht es durchaus der Wahrheit.

Werbung lebt ja nicht nur vor, sondern spiegelt auch das wieder, was die Gesellschaft darstellt.
Genau das tut sie nicht, wie Du selbst schon festgestellt hast:

In nahezu jedem Waschmittelwerbespot wird einem die Familie in der Werbung vorgesetzt. Dabei ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt.
;)

Klar, wird da jetzt übertrieben, aber ich finde, in gewissen Maßen haben die gar nicht mal so Unrecht.
Die Werbung prägt Gesellschaftsbilder in den Köpfen von Kindern mehr als man denkt. Wenn da ständig dasselbe überholte Rollenmodel aus den 50ern gebracht wird, lernen manche fernsehverdummten AKs (von denen es leider mittlerweile verdammt viele zu geben scheint) nie, dass die Frauen nicht allein zum Putzen da sind und es nicht ausschließliche Aufgabe das Mannes ist, mit Werkzeugen oder Autos umzugehen.
Um etwas zu erreichen, muss nunmal immer übertrieben werden. Lasst sie doch. Am Ende kommt dann womöglich wirklich etwas sinnvolles raus.

Sehe ich genauso. Diese Rollenzuschreibung geht mir selbst auch auf den Zeiger. Immer diese Reproduktion von "Normalität", die längst schon keine mehr ist... Die Vater-Mutter-Kinder-Familie, selbstverständlich inklusive Trauschein, Familienkombi in der Garage, mit weiblicher Hausfrau und einem tagsüber im Eigenheim am Stadtrand unsichtbaren Male-Breadwinner, ist schon seit langer Zeit nicht mehr die einzig mögliche Form wie Menschen ihr Leben gestalten. Die Realität ist eben vielfältiger. Dass diese Pluralität der möglichen Lebensmodelle auch mal in der öffentlichen Wahrnehmung berücksichtigt wird, damit die Menschen eines Tages vielleicht in der Lage sind, WIRKLICH *IHREN* Weg zu wählen und nicht mehr so viel Stress mit der Erarbeitung von Alternativwegen zu diesem als einzig wahrhaft propagierten Familienidyll haben, wäre ein wirklicher Fortschritt für unsere Gesellschaft.

Davon abgesehen: Ob Verbote so der richtige Weg sind um diese Geschlechterrollensozialisation in den Griff zu kriegen, sei mal dahingestellt.
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olli

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #7 am: 04 September 2008, 10:03:41 »


mal abgesehen von der lachnummer an sich: aus werbersicht wäre das eine katastrophe. durchgehen wird das nie, weil da die komplette wirtschaftslobby gegenangehen wird - jeder wirtschaftszweig betreibt werbung, jeder wirtschaftszweig wäre betroffen.
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Thomas

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #8 am: 04 September 2008, 11:01:19 »

Und müssen jetzt Jungs spielend mit Barby-Puppen gezeigt werden, während die Mädchen mit ihren Matchbox-Autos spielen ? Oder wie soll die "neue Werbelinie" dann aussehen ?
Warum nicht? Immerhin entspricht es durchaus der Wahrheit.
Ich bestreite ja nicht, das das auch so sein kann (Wobei Jungs und Barbys ?).Aber muß das deshalb jetzt immer so gezeigt werden ? Gibt es im Werbefernsehen jetzt demnächst tatsächlich das Gegenstück zu solchem Blödsinn wie Frauenquote und ähnlichem ?

Und ich glaube kaum, das z.B. Mädchen im Kindergarten keine Spielzeugautos anfassen, weil ihnen die Werbung suggeriert, das das nur was für Jungs ist.Im Zweifelsfall sollte man lieber die Kids insgesamt weniger vor der Glotze parken, hätte viel mehr Efolg als derart regulierte Werbung.

Wenn man sich um den Einfluß der Werbung auf Kinder und Jugendliche Sorgen macht, dann sollte man vielmehr mal das Kinderzeichentrickprogramm des Privatfernsehens unter die Lupe nehmen, wo die kleinen in den ständigen Werbepausen die volle Breitseite "Konsum" abbekommen, oder die Teenies, die bei den Musiksendern ständig mit Klingeltonwerbung, die man bräuchte um Cool zu sein und ähnlichem traktiert werden.Das ist mit Sicherheit hundert mal mehr Kinderversauend als wenn Mutti in der Werbung mal was kocht oder die Waschmaschine beläd.

Außerdem wird auch übersehen, das es viele Frauen gibt, die mit ihrem Hausfrauen-Familiendasein sehr zufrieden sind, auch wenn man das in Emanzenkreisen nicht gerne hört.

Zitat
Die Werbung prägt Gesellschaftsbilder in den Köpfen von Kindern mehr als man denkt. Wenn da ständig dasselbe überholte Rollenmodel aus den 50ern gebracht wird, lernen manche fernsehverdummten AKs (von denen es leider mittlerweile verdammt viele zu geben scheint) nie, dass die Frauen nicht allein zum Putzen da sind und es nicht ausschließliche Aufgabe das Mannes ist, mit Werkzeugen oder Autos umzugehen.
Werbung ist aber nicht dazu da, um gesellschaftliche Rollenbilder zu gestalten, auch wenn sie das mitunter tut.Außerdem glaube ich, das du da die Wirkung der Werbung überschätzt.

Zitat von: colourize
Sehe ich genauso. Diese Rollenzuschreibung geht mir selbst auch auf den Zeiger. Immer diese Reproduktion von "Normalität", die längst schon keine mehr ist... Die Vater-Mutter-Kinder-Familie, selbstverständlich inklusive Trauschein, Familienkombi in der Garage, mit weiblicher Hausfrau und einem tagsüber im Eigenheim am Stadtrand unsichtbaren Male-Breadwinner, ist schon seit langer Zeit nicht mehr die einzig mögliche Form wie Menschen ihr Leben gestalten. Die Realität ist eben vielfältiger. Dass diese Pluralität der möglichen Lebensmodelle auch mal in der öffentlichen Wahrnehmung berücksichtigt wird, damit die Menschen eines Tages vielleicht in der Lage sind, WIRKLICH *IHREN* Weg zu wählen und nicht mehr so viel Stress mit der Erarbeitung von Alternativwegen zu diesem als einzig wahrhaft propagierten Familienidyll haben, wäre ein wirklicher Fortschritt für unsere Gesellschaft.
Zum einen scheint es von diesem Ideal aber noch eine ganze Menge zu geben.Zum anderen ist das offensichtlich ein Ideal, was viel Menschen für erstrebenswert halten, sonst würde die Werbung sicherlich nicht ihre Produkte in diesem Rahmen plazieren.Und, wie ich schon schrieb, ist Werbung nicht dazu da, um Lebensmodelle zu präsentieren, sondern um Zeug zu verkaufen.Und das würde vermutlich schlechter laufen, wenn man die ganzen Alternativlebensmodelle in der Werbung verwenden würde (außer vieleicht bei Produkten, wo dies Sinn macht).

Und wer sich sein Lebensmodell aus der Werbung abschaut, der hält auch das Nachmittagsprogramm von RTL&SAT1 für kulturell vertvolle Unterhaltung, sprich gegen solche Art der "Meinungsbildung" wird man eh' nichts machen können.
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Ookami

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #9 am: 04 September 2008, 11:30:20 »

Hier mal der |Link| zum Bericht über den entsprechenden Vorschlag.
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pesco

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #10 am: 04 September 2008, 11:32:28 »

Man kann ja auch alles übertreiben.Dürfen dann im Werbespot für die neue Miele-Waschmaschine nur noch Männer beim fröhlichen be- und entladen derselben gezeigt werden ? Oder zur sicherheit lieber gleich menschenähnliche, geschlechtslose Kunstwesen ?

Jaha und daneben steht "Ersatzfluessigkeit". :D

messie

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #11 am: 04 September 2008, 11:33:41 »

Zitat
Wenn da ständig dasselbe überholte Rollenmodel aus den 50ern gebracht wird, lernen manche fernsehverdummten AKs (von denen es leider mittlerweile verdammt viele zu geben scheint) nie, dass die Frauen nicht allein zum Putzen da sind und es nicht ausschließliche Aufgabe das Mannes ist, mit Werkzeugen oder Autos umzugehen.

Mag ja sein. Aber wieso soll man dieses Rollenklischee nun komplett verbieten? Es ist ja nicht so dass es diese Familienstrukturen heute überhaupt nicht mehr gäbe. Vielleicht nicht mehr in dieser festen Form. Aber diese starre Form wird in der Werbung doch auch bereits oft genug gebrochen.

Ich bin immer skeptisch bei Verboten. Meine Meinung: Verboten werden sollte das, was Menschen eindeutig schadet. (Konsequenterweise müsste man dann auch Zigaretten verbieten, aber lassen wir das ... ;) ) Wo aber soll da jetzt der Schaden sein? Dass Kinder denken, Mama hat immer Wäsche zu waschen und Papa darf das nicht? Das ist doch Unsinn. Es mag überholt sein, die Werbung mag doof gemacht sein, aber ernsthaft jemandem weh tut sie - meiner Meinung - nicht wirklich.

Ich halte das jedenfalls für empanzipatorischem Aktionismus at its best.
Da sollten sie sich besser mal um Verbote gewaltbetonter Werbung zu bestimmten Tageszeiten kümmern. Es kann nicht angehen, dass morgens um 11 für das Abendprogramm "RamboIV", inklusive aller blutiger Details, geworben wird. Aber das vergessen sie mal wieder  ::)
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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #12 am: 04 September 2008, 11:42:22 »

Es kann nicht angehen, dass morgens um 11 für das Abendprogramm "RamboIV", inklusive aller blutiger Details, geworben wird. Aber das vergessen sie mal wieder  ::)

"Ersatzfluessigkeit"
;)

btw. die diversen Gewaltdiskussionen sind ein ganz anderes Thema.



Die ganzen alten Klischees verstehen vermutlich die meisten und haben ein Bild davon, was ist aber mit den semi-aktuellen? Der nackte Davidoff-Mann, der cliff-Springer, die nackte Letta-Teich-Hüpferin. Würden die Emanzen darin nun eine Verletzung ihrer aktuellen Vorstellungen sehen (unabhängig von sexueller Ausbeutung), oder würde da nur die Letta-Frau angeprangert werden, weil sie alleine hüpft und der Mann nur so da rumliegt?
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SoylentHolger

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #13 am: 04 September 2008, 12:01:26 »

Ich finds auch unfair mir meinen Sixpack erhalten zu müssen, nur weil die Kerle in der Werbung sowas anstelle eines gemütlichen Fäßchens haben! Dabei bin ich schon alt und sollte mich gehen lassen dürfen!
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banquo

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Re: EU-Emanzen übertreiben
« Antwort #14 am: 04 September 2008, 12:11:22 »

Hier mal der |Link| zum Bericht über den entsprechenden Vorschlag.
jetzt verwirr die Leute hier nicht mit Fakten, die haben alle schon eine Meinung. :-)

Was ich aus dem Schreiben lese: die Gleichstellungsleute wünschen sich, die EU solle sich äußern
- für die Erstellung eines Verhaltenskodex in der Medienbranche, durch die Medienbranche
- für die Einrichtung von Beschwerdestellen in den EU-Ländern
- für die Schulung und Information der Werbetreibenden
- für weiterführende Forschung zur Wechselwirkung zwischen Werbung und Gesellschaft
- für das Aussprechen von Empfehlungen
- für die Einrichtung von Bildungsinitiativen
- für die Überwachung der bestehenden Richtlinien gegen Diskriminierung und Sexismus.

alles andere hätte mich auch gewundert: mehr als empfehlen und anraten tut in dem Bereich ja auch keiner. Das einzig ein bischen konkrete dabei ist der letzte Punkt. Gegen Diskriminierung und Sexismus gibts ja schon seit Jahren tolle Absichtserklärungen, die aber halt keine wirkliche Rechtskraft haben. Das könnte sich dann ändern, wenn die Mitgliedstaaten anfangen würden, das auch alles ernst zu nehmen...
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