Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: DJs = lebende Wunschliste  (Gelesen 45597 mal)

KP

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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #105 am: 25 Juli 2008, 23:29:30 »

Habe das hier mal nur überflogen, daher gruß an Axel zurück, obwohl er mich lt. eigener Aussage nicht leiden kann.

Seinem Post bzgl. DJs und Veranstaltungen ist nur wenig hinzuzufügen, dennoch möchte ich kurz meinen Senf als ehemaliker Hamburger Berg DJ dazugeben.
Das ich mal 3 Jahre im Ex-Sparr, Roschinskys und Nachtlager aufgelegt habe, wissen vermutlich nur sehr wenige. Ist aber insofern erwähnenswert, weil es ein anderes DJen ist, als Genreparties... denn dort gilt es die Laufkundschaft am Abend zu ziehen... und man ist bei nem schlechten Job noch schneller weg vom Fenster. Auf Genreparties gibs keine Laufkundschaft, hier wird Unmut in anderer Form als dem Fernbleiben geäussert.

Als ich im Ex-Sparr anfing steckte mir n Gast den neuen Song: White Stripes - Seven Nation Army... kein anderer Gast konnte sich seiner Meinung über diesen guten Song anschliessen... glücklicher Weise hatte ich dort keine Wochenendtage, so dass ich nicht ganz so stark dem kommerziellen Druck huldigen musste. Und wer hätts gedacht... der Song wurde irgendwann in vielen Szenen rauf und runter gespielt... irgendwann schon als Kommerz verschrien... was ist es nun.. ein guter Song oder Kommerz?

Andere Szene, anderer Song: Pixies - Where is my Mind.
Dieser Song hatte erst seinen kommerziellen Durchbruch (in der Gothic Szene), nach dem Fightclub auf Pro7 erschien.
Auf einmal war es DER Partysong.
Schwierig schwierig ;).

Meiner Ansicht nach gibt es 3 Kategorien:
Songkenntnis
Aufnahmefähigkeit der Stimmung der Party und das Lenken dieser durch eine geschickte Musikauswahl
Mixen in Perfektion (eher Techno / Elektronikszene)

Alles hat seinen Reiz und je nach Szene sein Gewicht... so spielen viele TechnoDJs ein vorher einstudiertes Set runter und fertig... sind dafür aber GANZ VORN dabei, was das Mixen angeht.
Sind sie deshalb aber besser als jemand, der von Batcave bis Industrial das volle Programm im Kopf hat?
Ist dieser besser oder schlechter, als jemand, der es versteht die jeweilige Stimmung des Moments aufzunehmen, damit auch Vorbeigehende sehen, was für eine geile Party abgeht?
Oder wie ist es mit der menschlichen Dukebox, die einfach alles dabei hat und den Gästen einfach mal ein unkomplizierten Abend bietet ohne ständig zu sagen dies oder jenes passt nicht rein?

Ungeachtet meiner persönlichen Präferenzen, entscheide ich doch am Abend wonach mir ist. Viele gehen z.B. nur auf eine Party oder ein Festival, weils die größte Party ist... favorite Bands? Fehlanzeige...Hauptsache viele Bekannte sind da und die Party stimmt.


p.s. zum Lohn der DJs: ich glaube da gibt es bei vielen etwas falsche Vorstellungen... oder habt ihr schonmal einen GothicDJ im eigenen 911er vorfahren sehen?
« Letzte Änderung: 25 Juli 2008, 23:40:04 von KP »
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K-Ninchen

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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #106 am: 25 Juli 2008, 23:58:41 »

p.s. zum Lohn der DJs: ich glaube da gibt es bei vielen etwas falsche Vorstellungen... oder habt ihr schonmal einen GothicDJ im eigenen 911er vorfahren sehen?

In Amerika gibt's das bestimmt ;) ... und ab einem gewissen Einkommen ist Understatement angesagt. 911er ist erst mal was für Neureiche :P
Okay, just kidding ;)
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

baze.djunkiii

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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #107 am: 27 Oktober 2010, 21:05:56 »

hab den thread grade entdeckt und find's extrem amüsant, das sich diese diskussion scheinbar durch jede erdenkliche szene zu ziehen scheint...

aber kurz zum thema und zur handhabe auf unseren BETA-ZERFALL geschichten, die wir ja nicht explizit als "schwarze" parties ankündigen, aber die zumindest in kiel bisher vorwiegend schwarzes volk ziehen. da geht an einem abend von the cure und depeche mode über bauhaus zu siouxsie bis hin zu frittenbude, juri gagarin und sogar belladonnakillz zurück zu stereo, x-mal deutschland und tuxedomoon das ganze programm. mal mit voller, mal mit weniger voller tanzfläche, aber - und das ist der überraschende hauptaspekt - im grossen und ganzen ist das publikum dort sehr dankbar, freut sich und tanzt auch mal zu unbekannteren sachen oder sachen die zwar schwarz-affin sind, aber z.b. durch einen eher im elektroclash zu verortenden hintergrund in der szene gar nicht wahrgenommen werden.

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Lucas de Vil

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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #108 am: 27 Oktober 2010, 22:00:07 »

Hui, den Thread kenn ich ja noch gar nicht.
Na denn...

Wem von euch ist eigentlich klar, dass ein DJ kein Musicbox ist/sein sollte, bei dem jeder eingeben kann, was er hören will...dann könn' wa auch nen Rechner mit Winamp hinstellen...>_<
Ach, deshalb stehen bei so vielen DJs einfach nur Rechner mit nem professionellen WinAMP-Verschnitt rum!

Diese totale Tanzflächenfüllungspolitik kotzt mich sowas von an..die DJs trauen sich kaum noch etwas zu spielen, was nicht auf Samplern zu finden war, geschweige denn neue Lieder oder andere Songs von den Alben(..man stelle sich vor...mache Künstler arbeiten nicht nur für Samplerbeiträge..)geschweige denn fast bis völlig unbekannte Sachen, die unter der Hälfte der Anwesenden kennt, die, die sich noch mit der Musik beschäftige, von damals bis heute.
Sympathische Einstellung.
Problem: Der Veranstalter/Pächter/am längeren Hebel sieht es vermutlich anders.
Dem isses relativ wurscht, ob die Gäste den Partyabend ihres Lebens mit facettenreicher Musik hatten und jeder drei neue Lieblingsohrwürmer mit nach Hause nehmen kann, wenn der Laden nur zu 10% gefüllt war.

Wer der Meinung ist, es reicht langsam mal mit der Schwarzen Witwe und dem ewigen Wehtun, der kommt leider zu kurz.
Derjenige hat dann aber irgendwann auch keinen Bock mehr los zu gehen und denselben Brei um die Ohren geworfen zu bekommen und bleibt halt weg.
Das Resultat ist dann, dass irgendwie 80% der Gäste den DJ als menschliche Jukebox ansehen.
(Der Aspekt 'menschlich' wird dabei nur zugelassen, damit man ihnen das bevorzugte Spielen von Wünschen unterstellen kann, die von anatomisch gut gebauten Exemplaren des anderen Geschlechts geäußert werden.)

Naja, letztendlich bist du als DJ Dienstleister. Du wirst vom Club bezahlt, damit Abends viele Leute kommen um viele Getränke zu kaufen. Daß sowohl Gäste als auch DJs das so eigentlich nicht hören möchten ist klar, aber wenn der Laden kein Geld abwirft, wird er nunmal zu gemacht. Und wenn nen DJ keine Leute zieht und diese lange hält, dann kann der künstlerische Anspruch noch so hoch gewesen sein, das Programm fliegt raus und es wird was anderes gesucht.
Jep, genau das meine ich. Die Entwicklung geht dann halt da hin, dass sich die Durchschnittsparty-Verweigerer dann auf Extravaganza, Entartet, Nights With Catastrophes und Konsorten einfinden.


die Lösung dieses Problems ist total einfach, das praktizieren wir auf der SK schon seit Jahren:
Wünsche auf den Zettel. Sobald Luft ist, schaut man sich die Wünsche durch und sucht das raus, was tatsächlich passen könnte. Wenn nicht, dann nicht. Ohne Diskussion.
Naja, die Stahlklang ist aber auch etwas 'spezieller'. Ihr seid da meiner Erfahrung nach nicht so sehr gezwungen, einen breit gefächerten Bereich abzudecken.
Es soll im Allgemeinen wuchtigelektronisch sein. Da fällt es einfach aus, dass du irgendwie noch Rock, Mittelalter und sanftere Stücke einbringen musst.
Klar gibt es auch im Musikspektrum der Stahlklang viele Unterschiede. Meiner Meinung nach lassen die sich allerdings besser kombinieren.
Auch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man bei rein elektronischer Tanzmusik nicht allzuviel verkehrt machen kann.
Da lässt sich zwischen wumpscut, combichrist und throbbing gristle auch mal Reisswolvf mischen.

Es gibt unter den Gästen leider auch immer solche Spezialisten, die gleich nen ganzen Zettel vollschmieren ...
Ob das nun bedeuten soll, daß man sich als Mischpultsklave da nun was rauspicken , oder am besten den ganzen Zettel runterleiern soll, weiß ich auch nicht.
Ich gehöre zu denen. Meist so fünf bis sieben Interpreten mit zwei bis vier Titeln.
Der DJ kann am Besten abschätzen, was zu seinem Set passt. Anhand dieser Auflistung kann er erkennen, wonach mir gerade der Sinn steht.
Wenn er nun sich einen Titel davon rauspickt, dann bin ich zufrieden. Wenn er anschließend noch eher weniger Bekanntes aus einer ähnlichen Richtung spielt, dann war der Abend perfekt.

Naja, der erste rein elektronische Hit war "Popcorn" von Hot Butter - muss man als Grufti auch nicht unbedingt kennen... ;D
'türlich. Und die Tetris-Melodie! (Theme A reicht, Theme B ist nur für Nerds.)

Der Rest ist typisch SHH und weitere Kommentare nicht wert. ^^
« Letzte Änderung: 27 Oktober 2010, 22:01:40 von Lucas de Vil »
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #109 am: 28 Oktober 2010, 09:20:08 »

Auch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man bei rein elektronischer Tanzmusik nicht allzuviel verkehrt machen kann.
Da lässt sich zwischen wumpscut, combichrist und throbbing gristle auch mal Reisswolvf mischen.
hmm? Tut mir leid, ich konnte dein Posting nicht komplett lesen, weil ich mich noch durch Berge von Zetteln wühlen musste, auf denen was von Agonoize, VNV Nation, Sepultura(srsly!!), Welle:Erdball, Hocico und Eisenfunk steht. *blätter, raschel*

Oh und besonders ulkig finde ich es ja immer, wenn jemand ankommt und fragt "sag mal, habt ihr was von ($unknown_homerecording_act) da? Ne? Echt nicht? Mensch, ich hab da grad zufällig ne Demo-CD von 'denen' dabei, das würde gerade total gut passen, hör da doch mal rein". Fail-marketing vom Feinsten! :D
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #110 am: 29 Oktober 2010, 13:17:01 »

Vom Wünsche erfüllen bekommt man weiche Knie!

so http://www.youtube.com/watch?v=oUVKvKiPXe4&feature=related

oder so http://www.youtube.com/watch?v=AidyZ_xbScg&feature=related

das kann soweit http://www.youtube.com/watch?v=G0tcBBd-22U&feature=related

kommen. Am Ende bleibt dann nur noch http://www.youtube.com/watch?v=s7H7p80kZN8

und schon ist man in der OBI-Werbung.
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #111 am: 28 November 2010, 12:42:03 »

gestern direkt mal am eigenen leib mitbekommen, wie arg penetrant das gewünsche in dieser szene eigentlich tatsächlich sein kann. werde mich vor dem nächsten mal auflegen in hamburg mit derartiger musik auf die suche nach einem tischmülleimer machen und alle wünsche und wunschzettel ungelesen dort hineinverfrachten. vielleicht begreifen die leuute das dann mal.
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #112 am: 28 November 2010, 12:45:26 »

gestern direkt mal am eigenen leib mitbekommen, wie arg penetrant das gewünsche in dieser szene eigentlich tatsächlich sein kann. werde mich vor dem nächsten mal auflegen in hamburg mit derartiger musik auf die suche nach einem tischmülleimer machen und alle wünsche und wunschzettel ungelesen dort hineinverfrachten. vielleicht begreifen die leuute das dann mal.
Das nenn ich mal "Wertschätzung"...
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #113 am: 28 November 2010, 13:07:31 »

mal ernsthaft, an allen ecken und enden wird sich über den musikalischen einheitsbrei beschwert und wenn mensch dann mal antritt und bewusst genau das nicht macht,  wünschen sich die leute dann im endeffekt doch wieder joy division, tuxedomoon, depeche mode, kraftwerk und mit ein bischen glück kommen die "erfahreneren" dann noch mit alien sex fiend. das langweilt doch.
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #114 am: 28 November 2010, 13:17:27 »

Aber keiner zwingt Dich, aufzulegen.  ;)
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #115 am: 28 November 2010, 13:26:22 »

da hast du natürlich recht ;) 

auf der anderen seite komm' ich auch ursprünglich aus einer szene, in der das aussprechen von wünschen dem dj gegenüber generell komplett unüblich ist, daher fällt mir das natürlich um so mehr auf. aber wenn selbst meine freundin, die sich eigentlich für den ganzen musik/auflegekram so gut wie nicht interessiert, mich irgendwann fragt was "die leute sich eigentlich dabei denken, die ganze zeit die djs zu nerven" geh ich mal davon aus, das das nicht nur an meiner subjektiven und anders geschulten wahrnehmung liegt.
 
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #116 am: 28 November 2010, 15:58:44 »

...aber wenn selbst meine freundin, die sich eigentlich für den ganzen musik/auflegekram so gut wie nicht interessiert, mich irgendwann fragt was "die leute sich eigentlich dabei denken, die ganze zeit die djs zu nerven" geh ich mal davon aus, das das nicht nur an meiner subjektiven und anders geschulten wahrnehmung liegt.

Vielleicht kommt deine Freundin ja auch ursprünglich aus der Szene, in der das Aussprechen von Wünschen dem DJ gegenüber generell komplett unüblich ist.
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #117 am: 28 November 2010, 19:20:41 »

nee, die hat mit musik generell nicht viel am hut.
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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #118 am: 28 November 2010, 23:42:41 »

Wenn ich auf schwarzen Partys den ganzen Abend Scooter u.ä. zu hören bekomme, würde ich mir auch Joy Division und Alien Sex Fiend wünschen gehen...
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Lucas de Vil

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Re: DJs = lebende Wunschliste
« Antwort #119 am: 28 November 2010, 23:45:50 »

Wenn ich auf schwarzen Partys den ganzen Abend Scooter u.ä. zu hören bekomme, würde ich mir auch Joy Division und Alien Sex Fiend wünschen gehen...
Den ganzen Abend? Geh mal in zu ner szenekompatiblen Veranstaltung, Junge.
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