Aber ich denke dir gehts primär um das Waren-Angebot und nicht um die Preisentwicklung.
aber wenn man ein wenig guckt, wird man meist auch bezüglich schlichterer Modelle fündig.
Und bezüglich der Nahrungsmittel halte ich das Angebot tlw. sogar für zu groß.
Das wird auch kein Phänomen der Gegenwart sein, ich denke in den 70'er als Beispiel eine Hose ohne Schlag zu finden dürfte ähnlich aufwendig gewesen sein
Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.
Zitat von: Lakastazar am 10 Juni 2008, 16:00:31Aber was Klamotten angeht, muss ich auch echt über die "Gruftie-Mode" schimpfen!Es gibt wirklich fast ausschließlich nur überteuerte Scheiße. Was Männer angeht, gibt es nichts gediegenes Alltag-Taugliches, wo man nich gleich so aussieht, wie ein ambitionierter aber nicht wirklich überzeugender Shadow-Run-Larper, der sich irgendwo verlaufen hat.Und für Frauen gibt es nur Größen bis S, alles darüber findet man in der Fettsack-Ecke, und die gibt es für Grufties nicht. Immer schön verhungert aussehen...
Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.
Zitat von: Lakastazar am 10 Juni 2008, 16:00:31Aber ich denke dir gehts primär um das Waren-Angebot und nicht um die Preisentwicklung.Genau. Zitat von: Thomas am 10 Juni 2008, 15:51:28 aber wenn man ein wenig guckt, wird man meist auch bezüglich schlichterer Modelle fündig.Ja eben nicht! Das ist es ja. Bei Männern mag das ja funktionieren, aber als Frau bekommt man derzeit nur noch entweder Nuttenoutfits oder Umstandsmode! (Ja, ich weiß, das ist jetzt auch übertrieben, aber irgendwann, wenn man die halbe Republik nach einem einfachen Teil durchsucht hat, neigt man dazu. )Zitat von: Thomas am 10 Juni 2008, 15:51:28Und bezüglich der Nahrungsmittel halte ich das Angebot tlw. sogar für zu groß.Es geht hier doch nicht darum, ob das Angebot groß ist oder nicht. Natürlich ist es groß, auch für meinen Geschmack zu groß. Aber Quantität heißt nicht Qualität. Auf die Inhaltstoffe kommt es an. Und die halten häufig dem Vergleich mit früher nicht mehr stand, weil sie so lange gewinnoptimiert wurde, bis der Geschmack auf der Strecke blieb. Aber das geschieht so langsam, dass die meisten Konsumenten nicht mal merken, wie sehr sich die Qualität einiger Produkte verschlechtert hat, obwohl der Preis ständig stieg. Das wird dann als "Neu - noch besser" oder "Neue Rezeptur" verkauft. Ich möchte nicht irgendeine "neue Rezeptur", sondern etwas was schmeckt!Und überall wird Zucker eingekippt, um es zu strecken. Und um den süßen Geschmack anschließend wieder loszuwerden, kommt Säure rein. Was ist das nur für ein Blödsinn!Kann sich noch irgendwer daran erinnern, wie Rittersport-Schokolade früher schmeckte? Mittlerweile hat man nur noch das Gefühl auf einem braun eingefärbten Stück Butter rumzulutschen. Diese Umstellung ist noch gar nicht so lange her, und der Kunde wurde noch nicht mal durch das obligatorische "Jetzt neu" darauf hingewiesen. Es wurde einfach gemacht.
Die Regel von Angebot und Nachfrage greift noch, aber genau nur bis zur Monopol- oder Kartellbildung. Ich greife mir mal dieses Beispiel von Dir raus um zu erläutern was ich meine: Zitat von: Killerqueen am 10 Juni 2008, 15:33:58Wollte ich früher ein Tshirt in einer Farbe haben, die zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht "in" war, konnte ich mir einfach eines kaufen. Will ich heute dasselbe, muss ich vermutlich nach Timbuktu fahren, und werde selbst dort nicht fündig, weil es Dinge, die nicht "in" sind, einfach nicht mehr gibt! Sie werden gar nicht erst hergestellt.Der Kunde hatte die Wahl zwischen H&M (steht hier für zig andere Scheissketten) und dem sog. qualitativ hochwertigen Fachhandel. Billigkette bietet das T-Shirt (zunächst noch in allen Farben) für 5,- an, der Einzelhändler aus dem nicht filialisierten Fachgeschäft für das Doppelte. Ergo: Kunde kauft das Produkt bei der Billigkette. Die Folge ist, dass mehr und mehr nichtfilialisierte Einzelhändler aufgeben. Damit fehlt der Billigkette die Konkurrenz. Die Konkurrenz wird aber wieder auferstehen, wenn nun die Preise steigen. Wie aber kann man dennoch als H&M-Cheffe mehr Gewinn machen?Ganz einfach: Verkleinerung des Sortiments. (Und natürlich Senkung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter!)Das geht inzwischen so weit, dass es in vielen Einkaufszentren so gut wie keine Herrenklamotten mehr gibt (vom oberspießigen Herrnausstatter mit Anzug und Krawatte einmal abgesehen). Einfach weil sich Typen statistisch gesehen nur einmal pro Jahr eine neue Unterhose kaufen (kein Scherz!). Dafür wertvolle Regalmeter zu opfern lohnt einfach nicht, zumindest nicht für H&M. Ergo wird das Produkt nicht mehr angeboten: Zu kleine Stückzahlen, zu kleine Margen = unrentabel.C'est la vie.
Oh, und zum Thema Marketing: wenn ein Kfz-Hersteller heute einen Motor vorstellt, dann wird die Maschine absichtlich unter ihrer tatsächlichen Leistung gehalten. Wenn der neue 2,0l-Motor z.B. tatsächlich 170 PS leisten kann, dann stellen die das per Elektronik auf 155 PS ein. Damit sie bei der Modellpflege nach 3 Jahren mit einem Handgriff einen neuen Kaufanreiz liefern können. (weswegen ja auch keiner die Chiptuner leiden kann, die das in finsteren Hinterhöfen für die dummen Kunden selbst machen.)