Schwarzes Hamburg

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Findest Du die Anerkennung durch Deutschland und andere Staaten richtig?

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Ja, aber man muss immer im Einzelfall über eine einseitige Sezession entscheiden
- 7 (35%)
Nein, aber in anderen Fällen kann eine einseitige Abspaltung richtig sein
- 1 (5%)
Nein, ein einseitiges Sezessionsrecht ist gegen das Völkerrecht
- 6 (30%)

Stimmen insgesamt: 17


Autor Thema: Deutschland erkennt das Kosovo an  (Gelesen 11871 mal)

Dalai_Wese

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Deutschland erkennt das Kosovo an
« am: 20 Februar 2008, 19:29:54 »

Deutschland hat heute das Kosovo anerkannt.

Völkerrechtlich gibt es kein einseitiges Sezessionsrecht der Völker. Das hat auch einen guten Grund, denn würde es ein solches geben, dann wäre die Gefahr der Kleinstaaterei sehr groß. Das Völkerrecht fordert, dass sich der abspaltungswillige Teil mit dem Staat, dem es angehört einigen muss. Tun sie das nicht, kann es keine Abspaltung geben. Die Unabhängigkeit des Kosovo ist damit völkerrechtswidrig.

Andererseits gab es vor dem Kosovo mit Slowenien und Kroatien bereits solche Fälle. In beiden Fällen folgte eine kriegerische Auseinandersetzung. Generell muss man die Gefahr der Destabilisierung einer Region schon sehen und besonders der Balkan ist dafür ja immer sehr gefährdet. Andererseits waren jeweils über 90% der Slowenen und Kroaten dafür, sich unabhängig zu erklären. Soll man also diesen Wunsch unterdrücken, nur weil Serbien niemals die Zustimmung erteilen wird?

Vielleicht wäre eine Autonomie für das Kosovo tatsächlich besser gewesen. Denn eines ist auch klar: Es gibt Minderheiten, die haben eine Lobby, und andere, die haben keine. Das führt letztlich zu eine Aufweichung des Völkerrechts. Darin liegt die Hauptgefahr.
Auf der anderen Seite haben Staaten wie Spanien oder Zypern z.B. die Angst, dass Basken bzw. Türken, die ja einen eigenen Staat wollen, nun eine mehrheifsfähige Politik vorfinden. Hawaii will ja auch unabhängig werden. Letztlich könnten ganze Staaten zerfallen, besonders solche, die viele Bevölkerungsgruppen haben.

Will man dem Völkerrecht noch einigermaßen zur Geltung verhelfen, muss man entweder alle Sezessionswünsche akzeptieren und damit auch die politischen Konsequenzen, oder man bleibt beim Status Quo. Es ist ja durchaus möglich, dass sich das Völkerrecht z.B. durch Gewohnheitsrecht ändern kann. Eine Entscheidung im Einzelfall halte ich aber für höchtsgefährlich.

Konkret auf das Kosovo bezogen ist es sowieso höchst fraglich, ob es überlebensfähig sein wird, wenn die EU kein Geld mehr reinpumpt. Und theoretisch könnte dann die serbische Minderheit im Kosovo sich ihrerseits lossagen, was aber weltpolitisch kaum mehrheitsfähig sein dürfte.
Wie denkt ihr darüber? Ich bin tendenziell eher dagegen, auch wenn ich natürlich weiß, dass die realpolitische Lage dem Völkerrecht allzuoft einen Strich durch die Rechnung macht. Aber muss man sich dann wirklich wundern, wenn Staaten wie der Iran oder Nordkorea uns nur noch auslachen, wenn wir auf das Völkerrecht pochen?
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Thomas

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #1 am: 20 Februar 2008, 19:41:20 »

Ich halte die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo und dessen Anerkennung durch Deutschland für richtig, da die Albaner, die ein eigenständiges Kosovo wollen, dort einen Bevölkerungsanteil von fast 90% ausmachen.Mag sein, das das nicht vom Völkerrecht gedeckt ist, aber einer so deutlich überwiegenden Mehrheit den Wunsch nach einem eigenen Staat abzuschlagen, könnte ich auch nicht nachvollziehen.

Denn man muß auch bedenken, das die albanischen Einwohner des Kosovo nie zu Serbien gehören wollten, das ist eher ein Erbe des Ex-Jugoslawien.Von daher kann man von einem plötzlichen Abspaltungswillen einer Minderheit in diesem Fall sicherlich nicht sprechen.Und mögliche kriegerische Auseinandersetzungen würde man auf Dauer so oder so nicht vermeiden können, sollte es soweit kommen.

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #2 am: 20 Februar 2008, 20:13:29 »

Ich finde das ja eigentlich amüsant.

Zur Zeit spaltet sich alles im ehemaligen Ostblock in seine Einzelteile auf (Sowjetunion, Jugoslawien, Tschecheslowakei) nur damit all die ehemaligen Provinzen zu Kleinstaaten werden, die dann danach in die EU wollen und dort wieder Bestandteil eines größeren werden. Zugegeben: diesmal freiwillig und mit mehr Mitspracherechten.
Also sollen sie doch.

Mal schauen, wie lange Serbien braucht, um noch weiter zu zerfallen. Irgendwann werden eh alle in der EU sein. Alle! Außer der Schweiz. Die wartet, daß die EU ihr beitritt.
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schwarze Katze

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #3 am: 20 Februar 2008, 22:52:37 »

Ist doch prima, dass Kosovo jetzt ein unabhängiger Staat ist, dann müssen die Kosovo-Albaner nicht mehr nach Deutschland flüchten.
Höffentlich wird dann der Kiez sicherer ;)
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Lakastazar

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #4 am: 21 Februar 2008, 01:39:38 »

Ich bin grundsätzliche für mehr Subsidiarität auf der Welt.
Die meisten Nationen sind willkürliche Konstrukte, die nix mit der kulturellen, ethnischen oder sonst wie vorhandenen sozialen Realität gemein haben. Was also das angeht würde ich eine neue Welle der Souveränitätsbekundungen begrüßen!

Was die Serben angeht, die sind noch nicht ganz aus ihrer mythisch-historischen Box ins 21te Jahrhundert gelangt (trotz Bildung!) und die Albaner sind teilweise auch nicht gerade sauber in der Birne.
Umso besser, dass da jetzt mal klare neue Grenzen gesetzt werden.
Und solange die Kosovaren die Menschenrechte achten und mit den serbischen Minderheiten in ihrem Land nicht so verfahren, wie die Serben mit ihnen damals, haben zumind. die mal was gelernt.

Soviel zum Ausland...

Es gab/gibt ja die Überlegung, dass die Bundesländer in Deutschland neu zusammengelegt werden sollten.
Ich habe mir das mal dann auf so einer Karte angeschaut und war gespalten.

Mir gefiel die Aufteilung an sich schon, aber nicht, dass es einem geschlossenem Deutschland unterworfen sein sollte!
Ich bin dafür, dass der Nordstaat, welcher als geplantes Bundesland konzipiert wurde, eine vollständige Souveränität innerhalb der EU wird!

Was hab ich Fischkopp mit den bayrischen Weißwürsten zu schaffen?  ;D
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Killerqueen

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #5 am: 21 Februar 2008, 08:52:40 »

Was hab ich Fischkopp mit den bayrischen Weißwürsten zu schaffen?  ;D
Nun ja, Du als Hamburger nichts, aber als anderweitig norddeutscher Fischkopp hättest Du zumindest soviel mit den Bajuwaren zu schaffen, als dass der Fischkopp fleißig seine Hand aufhält, wenn es um den Länderfinanzausgleich geht... http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Laenderfinanzausgleich.png

Ich wäre auch für einen souveränen Südstaat, der sich aus Baden-Württemberg und Bayern zusammensetzt. Endlich keine Schmarotzer mehr!  ;D

Aber jetzt mal zum Thema:
Ich stimme Thomas da uneingeschränkt zu.
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 09:47:03 von Killerqueen »
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Dr Seltsam

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #6 am: 21 Februar 2008, 09:40:44 »

Stimme Thomas komplett nicht zu  :), da das Kosovo schon immer Territorium der Serben war und die Albaner eine Eingewanderte Bevölkerung ist die nur die Mehrheit stellt weil viele Serben über Jahre aus dem Gebiet in andere (Wirtschaftlich stärker) Region gezogen ist. Das Territorium war schon vor der Einwanderung der Albaner Eigentum der Serben und ist sogar eines der Gebiete wo die Serben als Volk entstanden sind. 
Nach Völkerecht hat keine Bevölkerungsgruppe das Recht Anspruch auf ein Territorium einer anderen zu stellen, selbst wenn es in Teilen des Territorium die Bevölkerungsmehrheit stellen.
Ich glaube kaum das einer von uns es akzeptieren würde wenn alle Türken (jetzt als Beispiel  ;)) alle nach Hamburg ziehen würden und nach 10 Jahren Hamburg als ihr eigenes Territorium bezeichnen würden nur weil sie den größten Teil der Bevölkerung stellen würden und plötzlich einen eigenen Staat gründen mit ihren Gesetzen. Es würde wohl jeder Deutsche aufschreien was die sich erlauben, das ist die gleiche Situation. Keiner von uns würde das Akzeptieren und daher sollte man so was wohl kaum von einem anderen Staat verlangen.

Außerdem tut sich ein weiteres Problem auf. Wenn alle Serben, die noch im Kosovo leben, sich an einer Stelle ansiedeln würden dann dort einen eigenen Staat gründen würden müssten die Albaner diesen Staat anerkennen, genau wie alle Länder die das Kosovo anerkannt haben.


Und nur Nebenbei. Das Völkerrecht ist für uns und den deutschen Staat bindend und kein Recht was nach Lust und Laune befolgt wird. Was sagt das über uns als Rechtsstaat aus wenn wir uns nicht mal an unsere eigenen Regeln halten.

Eigentlich ist das ein trauriger Tag für unseren Staat.
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 09:42:24 von Dr Seltsam »
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messie

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #7 am: 21 Februar 2008, 09:53:57 »

Die Abspaltung war überfällig.

Es ist ja nicht so dass die Kosovaren sich willkürlich irgendwelches Land ausgesucht haben. Sie fühlen sich dort heimisch und wohnen dort nicht zufällig.
Sie haben eine Identität die sich immer weiter ausgebaut hat. Sie fühlen sich als Kosovo-Albaner, schon lange nicht mehr als reine Albaner.
Zudem ballen sie sich. 90% innerhalb einer Region die nicht eben klein ist sind ein ganz schönes Pfund.

So sehr sich Serbien jetzt auch wehrt: Es verhindert auch weitere kriegerische Auseinandersetzungen.
Wenn die restlichen Länder der Welt (bis auf ein paar Länder die natürlich selbst um ihre Ethnien Angst haben) nun Kosovo als eigenständiges Land anerkennen, dann ist in meinen Augen auch eine Legitimation von außen gegeben, es wurde quasi der Segen der restlichen Welt gegeben. Sprich: Es wird ein souveräner Staat geboren, der nicht etwa ungeduldet ist sondern höchst gewollt auch von außen und nicht nur für die Kosovo-Albaner selbst.

Gerade diese große Hürde der Anerkennung ist doch auch eine, die der hohen Hürde des Völkerrechtes entspricht. Würde sich die Welt nicht hinter sie stellen, dann wäre eine kriegerische Auseinandersetzung mit dem Ursprungsland vorprogrammiert. So aber würde sich Serbien mit dem Rest der Welt anlegen - und das werden sie nicht riskieren.

Dr.Seltsams Beispiel mit Hamburg: Wenn nun 90% Türken hier leben würden, sie sich über Jahrzehnte (!) hier halten würden, eine von der Türkei unterschiedliche Kultur bilden, Jahrzehnte (!) um ihre Unabhängigkeit kämpfen würden und (!!) die Zustimmung der Länder der Welt erhalten würden, was spräche dann dagegen? Dann schließlich hat es Deutschland ja nicht geschafft, den Rest der Welt davon zu überzeugen warum sie unrecht haben.
Gerade die Hürde der Zustimmung der Welt wiegt für mich sehr schwer.
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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #8 am: 21 Februar 2008, 09:56:17 »

da das Kosovo schon immer Territorium der Serben war (...)

Das mag ja sein, aber Zeiten und Umstände ändern sich auch.

Ich kann natürlich auch Deine Gedanken nachvollziehen; es sollte wirklich nicht Überhand nehmen, aber in diesem Fall finde ich es okay, auch mal über selbstgemachte Regeln hinwegzusehen.

EDIT: siehe auch Messies Post ;)
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 09:59:11 von Killerqueen »
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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #9 am: 21 Februar 2008, 10:05:33 »

Dr.Seltsams Beispiel mit Hamburg: Wenn nun 90% Türken hier leben würden, sie sich über Jahrzehnte (!) hier halten würden, eine von der Türkei unterschiedliche Kultur bilden, Jahrzehnte (!) um ihre Unabhängigkeit kämpfen würden und (!!) die Zustimmung der Länder der Welt erhalten würden, was spräche dann dagegen? Dann schließlich hat es Deutschland ja nicht geschafft, den Rest der Welt davon zu überzeugen warum sie unrecht haben.
Gerade die Hürde der Zustimmung der Welt wiegt für mich sehr schwer.

Weil das Deutschen Territorium ist, so einfach ist das. Der Anspruch auf das Gebiet liegt immer noch bei den Deutschen da Sie ja, auf sicht von Komplett Deutschland, immer noch die größere Bevölkerung stellen und der Hauptgrund: Es war ihr Territorium bevor die anderen gekommen sind.
Nach deiner Argumentation wäre ja sogar der Angriff der Serben auf die Albaner gerechtfertigt, genauso ihre Vertreibung, weil die Serben klar stellen wollten dass das ihr Gebiet ist. Warum haben wir uns dann eingemischt!
So gesehen müssten wir uns ja noch bei den Serben entschuldigen das wir uns bei der "Klärung" des Territoriumsanspruches eingemischt haben. Sie waren ja gerade beim Klären der "Meinungsverschiedenheiten".

Würdest du es hinnehmen wenn 10 Leute in deine Wohnung einziehen und  dich nach 1 Jahr rausschmeißen weil es nach ihrer Ansicht jetzt ihre Wohnung ist. Das will ich sehen das du nicht zur Polizei gehst und die Anzeigst.

Es wird ein souveräner Staat geboren, der nicht etwa ungeduldet ist sondern höchst gewollt auch von außen und nicht nur für die Kosovo-Albaner selbst.

Stimmt schon mal zu 100% nicht. Russland,, Spanien, Zypern und eine menge anderer Länder haben das Kosovo nicht anerkannt. China wird das Kosovo wohl auch nicht anerkennen. Soviel zu ist ein höchst gewollter Staat. Außerdem sehen selbst ein größer Teil der Bevölkerung in den Ländern die das Kosovo anerkannt haben das wohl ganz anders. Also von "höchst gewollt" kann hier wohl kaum die Rede sein.




Nebenbei messie, bist du dafür das der Staat sich an seine Gesetzt hält und willst du dich dann an die Gesetze halten die es in diesem Staat gibt?
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 10:41:04 von Dr Seltsam »
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Dr Seltsam

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #10 am: 21 Februar 2008, 10:47:23 »

da das Kosovo schon immer Territorium der Serben war (...)

Das mag ja sein, aber Zeiten und Umstände ändern sich auch.

Ich kann natürlich auch Deine Gedanken nachvollziehen; es sollte wirklich nicht Überhand nehmen, aber in diesem Fall finde ich es okay, auch mal über selbstgemachte Regeln hinwegzusehen.

EDIT: siehe auch Messies Post ;)


Aber wer bestimmt eine Ausnahme und wer nicht. Man kann sich nicht über eigene Regeln wegsetzen wenn sich ja erst auf Berufung diese Regel/Gesetze eingemischt hat. Entweder man hält sich komplett an die Regel in der Situation oder gar nicht. Aber wischi waschi jetzt ja, jetzt nicht geht überhaupt nicht. Da geht mir jedes Rechtsverständnis verloren.
Wenn wir nach dieser Einstellung handeln wollen dann können wir auch gleich die Gesetze in die Tonne treten und das Recht des Stärkeren walten lassen.
Dann sehe ich überhaupt keine Begründung sich an Regeln/Gesetze zu Handeln und dann kann von mir aus jeder sein Staat gründen wie er will, dann soll aber nicht gejammert werden wenn ein andere kommt und einfach mal nee Runde Auslöschung treibt weil er anderer Meinung ist. Man kann nur das eine oder das andere haben aber nicht beides.

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #11 am: 21 Februar 2008, 11:13:46 »

Aber wer bestimmt eine Ausnahme und wer nicht.

In diesem Fall würde ich die Mehrheit der anderen Staaten als entscheidend empfinden.

Dann muss eben eine offizielle Abstimmung erfolgen.
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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #12 am: 21 Februar 2008, 11:27:48 »

Aber wer bestimmt eine Ausnahme und wer nicht.

In diesem Fall würde ich die Mehrheit der anderen Staaten als entscheidend empfinden.

Dann muss eben eine offizielle Abstimmung erfolgen.


Und woher nehmen sich die Staaten dann das Recht über ein Territorium eines anderen legitimen Staates zu entscheiden ob es sich abspalten darf oder nicht? Ist die Entscheidung nicht das alleinige Recht des betroffenen Staates!
Egal wie du es drehst oder wendest. Am Ende spricht man einen legitimen Staat das Recht ab selber über sein Territorium zu entscheiden und einer Welt in dem andere über den Besitz eines anderen nach Lust und Laune entscheiden möchte ich nicht leben. Außerdem glaube ich nicht das so eine Welt auch nur im Ansatz friedlich mit einander auskommt. Am Ende wäre das Ergebnis ganz einfach: KRIEG. Der am Ende als letzter steht hat gewonnen und darf entscheiden.
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 13:17:20 von Dr Seltsam »
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Killerqueen

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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #13 am: 21 Februar 2008, 13:46:27 »

Und woher nehmen sich die Staaten dann das Recht über ein Territorium eines anderen legitimen Staates zu entscheiden ob es sich abspalten darf oder nicht? Ist die Entscheidung nicht das alleinige Recht des betroffenen Staates!

Woher nimmt ein Staat sich das recht, Drogen für illegal zu erklären?
Woher nimmt sich eine Demokratie das Recht, über die Minderheit hinweg zu entscheiden?
Woher nimmt sich die Nato das Recht, sich immer wieder in Konflikte einzumischen - egal wo auf der Welt?

Es entscheidet hier im übrigen keiner einfach über den Kopf der Serben hinweg darüber, ob sich hier irgend etwas abspalten darf oder nicht; die Entscheidung obliegt nach wie vor den Serben. Die Staaten, die den Kosovo als eigenständig anerkennen, setzen damit lediglich ein Zeichen und vertreten eine deutliche Meinung.



Zitat von: Dr Seltsam
Egal wie du es drehst oder wendest. Am Ende spricht man einen legitimen Staat das Recht ab selber über sein Territorium zu entscheiden
Wenn es dem Gemeinwohl gilt, scheint das in der Praxis auch als ziemlich legitim zu gelten. Und das Verhindern eines unbestimmt lange andauernden kriegerischen Konfliktes ist für mich ein unbestreitbarer Gewinn für das Gemeinwohl.

Zitat von: Dr Seltsam
und einer Welt in dem andere über den Besitz eines anderen nach Lust und Laune entscheiden möchte ich nicht leben.
Es geht hier nicht um "Lust und Laune", sondern um einen sehr lange schwelenden Konflikt, der nicht nur den Serben und Kosovoalbanern schon sehr lange mächtig auf den Zeiger geht.

Außerdem glaube ich nicht das so eine Welt auch nur im Ansatz friedlich mit einander auskommt.
Sicherlich friedlicher als ohne Einmischung von Moderatoren.

Das Bild, das Du hier zeichnest, ist das eines Passanten, der an einer Schlägerei/ Vergewaltigung vorbei geht und sich dabei denkt: "Hey, das müssen die unter sich austragen, ich habe kein Recht mich einzumischen. Das ist deren Leben."

Es gibt einfach Dinge, wo die Einmischung eines - "unbeteiligten" - Dritten, Vierten,.. eben sinnvoll ist, wenn abzusehen ist, dass die beiden Parteien zu keiner Einigung finden.
« Letzte Änderung: 21 Februar 2008, 13:50:14 von Killerqueen »
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Re: Deutschland erkennt das Kosovo an
« Antwort #14 am: 21 Februar 2008, 14:17:34 »

Als Tito noch im ehemaligen Jugoslawien regiert hat, hat er den Kosovo-Albanern damals wohl schon versprochen das sie eine gewisse Autonomie erhalten sollten.
Auf dieses Recht berufen die sich wohl bis heute.

Abgesehen davon ist es auch eine Maßnahme den Menschen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, sie werden schließlich immernoch diskriminiert.
Wie Serben mit anderen Völkern umgehen haben wir ja nun schon erlebt.
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