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Autor Thema: Privatisierung vs. Verstaatlichung  (Gelesen 20090 mal)

Simplicissimus1668

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #15 am: 20 Januar 2008, 01:26:52 »

Ich glaube Thomas versteht das Problem nicht, dass man in Kleinkleckersdorf haben kann. Wenn ich von HH meine Eltern besuchen gefahren bin, dann ging das mit der Bahn genau bis Würzburg gut. ICE, halbwegs pünktlich, halbwegs bequem. Danach hab ich für das restliche drittel der Strecke noch 2/3 der Zeit gebraucht.

Generell ist das Problem das weder privat noch staatlich vor Misswirtschaft schützen. Aber ich denke grundlegende Aufgaben sollten nicht an Privatkonzerne vergeben werden. Zumal, wenn sie in staatlicher Hand sind und kein Bedarf besteht. Man sehe nur nach England, wo die Sicherheit von Trinkwasser schon lange nicht mehr gewährleistet ist, weil sie die privatisiert haben und man nicht ins marode Wassernetz investiert hat.

Sicher, es sind dann Steuergelder die verwendet werden, um Sachen am laufen zu halten. Aber wenn es gut läuft, dann kann auch ein Staatsbetrieb wirtschaftlich sein und manchmal ist eben Wirtschaftlichkeit nicht alles und wir sollten diese Steuergelder dann fröhlich bezahlen.

Wie aber bereits erwähnt ist es schwierig zurück zu gehen, wenn bereits privatisiert wurde.
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Thomas

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #16 am: 20 Januar 2008, 11:02:58 »

Ich glaube Thomas versteht das Problem nicht, dass man in Kleinkleckersdorf haben kann. Wenn ich von HH meine Eltern besuchen gefahren bin, dann ging das mit der Bahn genau bis Würzburg gut. ICE, halbwegs pünktlich, halbwegs bequem. Danach hab ich für das restliche drittel der Strecke noch 2/3 der Zeit gebraucht.
Und ? War das früher anders ? Und selbst wenn, ich habe genügend Alternativen genannt, die sich dann anbieten, in diesem Fall z.B. sich in Würzburg ein Auto zu mieten.Wie gesagt, ich sehe es auch nicht als nötig an, in jedes Kuh-Kaff eine Strecke nebst Bahnhof zu legen und zu hohen Kosten am Laufen zu halten, damit täglich 20 Leute damit fahren können.

Zitat von: Simplicissimus
Generell ist das Problem das weder privat noch staatlich vor Misswirtschaft schützen.
Sag ich ja.

Zitat von: Simplicissimus
Aber ich denke grundlegende Aufgaben sollten nicht an Privatkonzerne vergeben werden. Zumal, wenn sie in staatlicher Hand sind und kein Bedarf besteht. Man sehe nur nach England, wo die Sicherheit von Trinkwasser schon lange nicht mehr gewährleistet ist, weil sie die privatisiert haben und man nicht ins marode Wassernetz investiert hat.
Naja, soweit ich weiß ist die z.B. Londoner U-Bahn auch staatlich, und dort sind die Strecken ebenfalls marode und veraltet.Da nützt die Staatlichkeit also auch nichts.Es gilt nach wie vor der vorherige Absatz.

Zitat von: simplicissmus
Sicher, es sind dann Steuergelder die verwendet werden, um Sachen am laufen zu halten. Aber wenn es gut läuft, dann kann auch ein Staatsbetrieb wirtschaftlich sein und manchmal ist eben Wirtschaftlichkeit nicht alles und wir sollten diese Steuergelder dann fröhlich bezahlen.
Na das ist ja eine entspannte Einstellung  :D Hast du so viel Geld übrig ?

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Simplicissimus1668

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #17 am: 20 Januar 2008, 12:01:21 »

Zitat
Na das ist ja eine entspannte Einstellung   Hast du so viel Geld übrig ?

Ne, aber wenn du auf ein Taxi warten musst, weil voll wird dich das nicht jucken. Aber wenn du auf den Krankenwagen warten musst, dann wirst du mir vermutlich zustimmen, dass es gut ist, wenn der nicht zu 100% ausgelastet ist und es deshalb ne Stunde dauert, bis jemand bei deinem Autounfall, Herzinfarkt etc. ankommt. Das heißt nicht, dass ich für Geldverschwendung bin, aber manche Dinge seh ich lieber nicht auf Wirtschaftlichkeit getrimmt.
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Thomas

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #18 am: 20 Januar 2008, 14:46:52 »

Zitat
Na das ist ja eine entspannte Einstellung   Hast du so viel Geld übrig ?

Ne, aber wenn du auf ein Taxi warten musst, weil voll wird dich das nicht jucken. Aber wenn du auf den Krankenwagen warten musst, dann wirst du mir vermutlich zustimmen, dass es gut ist, wenn der nicht zu 100% ausgelastet ist und es deshalb ne Stunde dauert, bis jemand bei deinem Autounfall, Herzinfarkt etc. ankommt. Das heißt nicht, dass ich für Geldverschwendung bin, aber manche Dinge seh ich lieber nicht auf Wirtschaftlichkeit getrimmt.
Es mag manche Dinge geben, bei denen Wirtschaftlichkeit nicht alles ist.Hier ging's aber gerade um das Beispiel Bahn, und da ist Wirtschaftlichkeit zumindest eine nicht zu vernachlässigende Größe, da ja irgendjemand das alles bezahlen muß.Und wenn dir da die Wirtschaftlichkeit egal ist, dann sollte dir die Alternative mit dem Taxi doch sogar entgegenkommen : Schneller, bequemer, komfortabler.Wenn schon mehr Geld ausgeben als nötig, dann wenigstens mit größtmöglichem Nutzen.

Vor allem ist es doch meistens so, das in der Privatwirtschaft Service&Komfort der Dienstleistung besser sind, und wenn du sagst, das bei bestimmten Dingen Wirtschaftlichkeit keine Rolle spielt, dann solltest du eher für mehr privatisierung sein.Strom, Gas, Benzin mag teuer sein, aber bezüglich Service und Verfügbarkeit habe ich da keine Nachteile feststellen können.Bei der Briefpost das gleiche : schneller&freundlicher.

Das Hauptargument von Privatisierungsgegnern ist doch, das das Produkt zu teuer wird bzw. ist (was ja auch oft der Fall ist).Wenn wirtschaftlichkeit aber keine Rolle spielt heißt das, das die Kosten keine Rolle spielen.Und wenn die Kosten keine Rolle spielen, dann fährt man Privatwirtschaftlich meist besser.
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messie

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #19 am: 20 Januar 2008, 15:28:04 »

Nun, in Bezug auf Strom kann ich mir aber genauso denken: Wieso Strom sparen? Wenn ich es tue, "nötige" ich den Stromkonzern ja nur, die Preise erneut zu erhöhen, ja, noch stärker als sie ohnehin schon sind. Was sie ja, wie die Praxis zeigt, auch fleißig tun.
Ich bin davon überzeugt dass, wenn das Stromnetz in staatlicher Hand wäre und der Staat dann Lizenzen an zahlreiche Firma für deren Verwaltung und dem Anbieten des gewonnenen Stromes vergeben würde, dass dann der Strompreis spürbar sinken würde. Denn dann wäre wirklich eine Konkurrenz gegeben, von der im Moment ja kaum die Rede sein kann.
Momentan kann sich e.on doch ins Fäustchen lachen: "Was, die Bürger sparen Strom um 50%? - Kein Problem - dann erhöhen wir halt die Preise um 120%."
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #20 am: 20 Januar 2008, 15:48:40 »

Bei der Bahn ist ja nun so, dass sie u.a. deshalb z.T. nur zurückhaltend in das Nezt investieren, weil es Bundesmittel gibt, die jährlich in die Instandsetzung des Netzes fließen. Und um da das Maximum abzugreifen, wird eben wenig investiert.
Den Stromkonzernen muss in meinen Augen genauso wie der Bahn das Netz weggenommen und verstaatlicht werden. Alles andere hilft bei denen nichts mehr. Bei den Stromkonzernen ist mit Sicherheit bald eine Zerschlagung oder zumindest der erzwungene Verkauf bestimmter Bereiche angesagt, um die faktische Monopolstellung zu beseitigen. Die EU-Kommission hat sich dessen ja schon angenommen. Der Widerstand ist stark, aber wenn erstmal der Präzedenzfall da ist, geht das sicher voran.

Grundsätzlich würde ich mich der Ansicht in weiten Teilen anschließen, die vertritt, dass bestimmte Bereiche nicht in die Hände Privater gehören. Wie weit das gehen soll, da kann man sicher streiten. Im "ganz normalen" Warenverkehr kann Privatisierung durchaus sein und hat ja auch Vorteile für den Kunden, der dann das für ihn günstigste Angebot aussuchen kann. Die Unternehmen werden dazu gezwungen, vernünfte Waren zu moderaten Preisen anzubieten.
Allerdings sollte man dann in verschiedenen Bereichen auch klare gesetzliche Rahmen schaffen, um diesem Effizienzgedanken ab einer gewissen Grenze Einhalt zu gebieten und die soziale Komponente in unserer Gesellschaft zu betonen. Konkret meine ich damit z.B. Mindestlöhne. Bei den Stromkonzernen muss die Farce mit der manipulierten Strombörse beendet werden. Und bei den Pharmakonzernen kann es schlichtweg nicht angehen, dass die ohne jede Kontrolle die Preise für ihre Medikamente festlegen können. Da muss es klare Obergrenzen geben.
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Thomas

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #21 am: 20 Januar 2008, 18:24:49 »

Nun, in Bezug auf Strom kann ich mir aber genauso denken: Wieso Strom sparen? Wenn ich es tue, "nötige" ich den Stromkonzern ja nur, die Preise erneut zu erhöhen, ja, noch stärker als sie ohnehin schon sind. Was sie ja, wie die Praxis zeigt, auch fleißig tun.
Nun ja, Strom sparen ist momentan einfach in deinem eigenen Interesse, da er viel Geld kostete, darum solltest du mit ihm sparsam umgehen  ;)
Es gibt unzählige Bereiche, in denen sich zeigt, das Menschen mit Resourcen verschwenderisch umgehen, wenn diese kostenlos oder sehr günstig zu bekommen sind.In der DDR waren die Wohnungsmieten lachhaft - genau so wurde dann mit den Wohnungen auch umgegangen.In einem Südafrikanischem Slum haben sie kostenlos Trinkwaser in div. Hütten gelegt, auch das Wasser ist kostenlos - wenn jetzt irgendwo die Klospülung defekt ist und Tag&Nacht das Wasser durchrauschen läßt, zucken die betreffenden Bewohnern nur mit den Achseln - kostet sie ja nichts.In Amiland lassen sich SUV&Co. auch deshalb immernoch wunderbar verkaufen, weil das Bezin da verdammt billig ist.Und bei McDo bekommt man zu jeder Bestellung auch erst mal zwanzig Servietten auf's Tablett geknallt. u.s.w.

Und die Sromkonzerne erhöhen die Preise ja nicht, weil die Leute so fleissig Strom sparen (wobei übrigens fast jeder Konzern Fibeln zu Stromsparen herausgibt), sondern weil es einfach aufgrund der Oligopolartigen Marktsituation möglich ist, ähnlich wie bei den Ölkonzernen.

Zitat von: Dalai_Wese
Den Stromkonzernen muss in meinen Augen genauso wie der Bahn das Netz weggenommen und verstaatlicht werden. Alles andere hilft bei denen nichts mehr. Bei den Stromkonzernen ist mit Sicherheit bald eine Zerschlagung oder zumindest der erzwungene Verkauf bestimmter Bereiche angesagt, um die faktische Monopolstellung zu beseitigen. Die EU-Kommission hat sich dessen ja schon angenommen. Der Widerstand ist stark, aber wenn erstmal der Präzedenzfall da ist, geht das sicher voran.
Zumindest bei den Stromkonzernen hoffe ich das auch.Und bei Gas&Öl wäre mehr staatlicher Eingriff in die Preisgestaltung auch nicht übel.
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tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #22 am: 20 Januar 2008, 21:41:07 »

Zumindest bei den Stromkonzernen hoffe ich das auch.Und bei Gas&Öl wäre mehr staatlicher Eingriff in die Preisgestaltung auch nicht übel.

Nur Mist, dass wir nicht zu wichtigen Erzeugerländern gehören. Das wird schwer mit der Einflussnahme.
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #23 am: 20 Januar 2008, 21:45:10 »

Natürlich muss ein gewisses Mindestwehtuniveau herrschen, damit Menschen anfangen zu sparen.
Aber du gibst mir doch sicher recht, Thomas, dass dies bei Strom, Wasser und Mieten hierzulande bereits längst erreicht ist? ;)

Zitat von: thomas
Und die Sromkonzerne erhöhen die Preise ja nicht, weil die Leute so fleissig Strom sparen (wobei übrigens fast jeder Konzern Fibeln zu Stromsparen herausgibt), sondern weil es einfach aufgrund der Oligopolartigen Marktsituation möglich ist, ähnlich wie bei den Ölkonzernen.

Nungut, weswegen sie nun wirklich gerade in den letzten 12 Monaten so zulangen, da lässt sich natürlich drüber spekulieren. Denkbar ist auch dass die Stromanbieter bereits fest damit rechnen dass seitens des Staates eine Deckelung der Preiserhöhungen stattfinden wird und sie deswegen jetzt, solange dies noch nicht strafbar ist, eben vorher mitnehmen.
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tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #24 am: 20 Januar 2008, 22:12:38 »

Natürlich muss ein gewisses Mindestwehtuniveau herrschen, damit Menschen anfangen zu sparen.

Das ist, denke ich, bei Wasser wohl noch bei Weitem nicht erreicht.
Was ich hier hingegen interessant finde ist die Auffälligkeit, wie hier Zählerstände bewusst gerundet werden, sowohl beim Anmelden, als auch beim Abmelden, und die eine Menge Geld allein mit den Rundungsdifferenzen verdienen müssen.  :(
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #25 am: 20 Januar 2008, 22:20:09 »

Natürlich muss ein gewisses Mindestwehtuniveau herrschen, damit Menschen anfangen zu sparen.

Das ist, denke ich, bei Wasser wohl noch bei Weitem nicht erreicht.
Was ich hier hingegen interessant finde ist die Auffälligkeit, wie hier Zählerstände bewusst gerundet werden, sowohl beim Anmelden, als auch beim Abmelden, und die eine Menge Geld allein mit den Rundungsdifferenzen verdienen müssen.  :(

Da fällt mir ein, da gibts ja auch diesen scheiß äh scheinheiligen Werbespot, der bewirbt, dass man doch einen Geschirrspüler kaufen sollte, weil das ja so unglaublich die Umwelt schont, wegen dem geringeren Wasserverbrach. So mit Kinderkritzeleien und lalala-friedefreudesupidupi Musik und wieviele Badewannen Wasser man damit sparen könnte.

Also. Ich hab mir so ein Gerät gekauft weil ich ne faule Sau bin und ich steh dazu.
Was die Weltretter aus dem Fernsehen vergessen haben ist nämlich:

- So ein Gerät will entsorgt werden
- Das Ding braucht viel Strom, der in der Regel teurer ist als 1-2 Liter Wasser mehr oder weniger und der womöglich aus "superbösartiger" Atomkraft erzeugt wird (Ich bin ja ein wenig traurig, dass in meinem neuen Energiemix keine Atomenergie mehr drin ist...) Das Gerät läuft nämlich etwa 2:45 Stunden für einen Waschgang und hält die Wassertemperatur durchgängig bei 50-60° und pumpt mit Hochdruck Wasser durch die Düsen, wobei sicher ein ganz bisschen was verbraucht wird.
- Die Herstellung braucht auch Energie (aber auf lange Zeit relativ irrelevant)
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #26 am: 20 Januar 2008, 22:31:34 »

Natürlich muss ein gewisses Mindestwehtuniveau herrschen, damit Menschen anfangen zu sparen.

Das ist, denke ich, bei Wasser wohl noch bei Weitem nicht erreicht.
Was ich hier hingegen interessant finde ist die Auffälligkeit, wie hier Zählerstände bewusst gerundet werden, sowohl beim Anmelden, als auch beim Abmelden, und die eine Menge Geld allein mit den Rundungsdifferenzen verdienen müssen.  :(

Da fällt mir ein, da gibts ja auch diesen scheiß äh scheinheiligen Werbespot, der bewirbt, dass man doch einen Geschirrspüler kaufen sollte, weil das ja so unglaublich die Umwelt schont, wegen dem geringeren Wasserverbrach. So mit Kinderkritzeleien und lalala-friedefreudesupidupi Musik und wieviele Badewannen Wasser man damit sparen könnte.

Also. Ich hab mir so ein Gerät gekauft weil ich ne faule Sau bin und ich steh dazu.
Was die Weltretter aus dem Fernsehen vergessen haben ist nämlich:

- So ein Gerät will entsorgt werden
- Das Ding braucht viel Strom, der in der Regel teurer ist als 1-2 Liter Wasser mehr oder weniger und der womöglich aus "superbösartiger" Atomkraft erzeugt wird (Ich bin ja ein wenig traurig, dass in meinem neuen Energiemix keine Atomenergie mehr drin ist...) Das Gerät läuft nämlich etwa 2:45 Stunden für einen Waschgang und hält die Wassertemperatur durchgängig bei 50-60° und pumpt mit Hochdruck Wasser durch die Düsen, wobei sicher ein ganz bisschen was verbraucht wird.
- Die Herstellung braucht auch Energie (aber auf lange Zeit relativ irrelevant)

Ist eh Quatsch.

1. Lohnt sich das bei viel Geschirr (Vielpersonenhaushalte bei grosser Füllmenge), da müsste man ja sonst evtl. diverse Waschbecken vollmachen
2. Wirkt das sonst nur dem Abwaschtyp "Südeuropäische Mama" entgegen, d.h. die ganze Zeit unter fliessend Wasser spülen
3. Wasserspartechniken (z.B. das umwälzen des Spülwassers, also durchpumpen durch die Düsen von bereits mehrfach durchlaufnem Wasser im Spülgang) wirken dem Sauberkeitsvorteil vom Geschirrtunken in die schmutzige Waschbecken-Brühe entgegen
4. sehe ich dort keinen Geschwindigkeitsvorteil (wie auch oben zu lesen)
5. Wenn man sich ein wenig bemüht braucht man nicht viel Wasser beim Handspülen
6. wisst Ihr eigentlich was in solch einem Tab drin ist? Und was ist mit dem Salz was so ins Abwasser durchläuft?

Als einzige Vorteile kann ich die Bequemlichkeit erkennen, und dass man  nicht unbedingt den Platz hat eine ganze Maschinenladung bei manueller Spülung zum Abtropfen auf einmal unterzubringen (müsste man also viele Geschirrhandtücher nass machen)
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Eisbär

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #27 am: 20 Januar 2008, 22:34:07 »

Da fällt mir ein, da gibts ja auch diesen scheiß äh scheinheiligen Werbespot, der bewirbt, dass man doch einen Geschirrspüler kaufen sollte, weil das ja so unglaublich die Umwelt schont, wegen dem geringeren Wasserverbrach. So mit Kinderkritzeleien und lalala-friedefreudesupidupi Musik und wieviele Badewannen Wasser man damit sparen könnte.

Also. Ich hab mir so ein Gerät gekauft weil ich ne faule Sau bin und ich steh dazu.
Was die Weltretter aus dem Fernsehen vergessen haben ist nämlich:

- So ein Gerät will entsorgt werden
- Das Ding braucht viel Strom, der in der Regel teurer ist als 1-2 Liter Wasser mehr oder weniger und der womöglich aus "superbösartiger" Atomkraft erzeugt wird (Ich bin ja ein wenig traurig, dass in meinem neuen Energiemix keine Atomenergie mehr drin ist...) Das Gerät läuft nämlich etwa 2:45 Stunden für einen Waschgang und hält die Wassertemperatur durchgängig bei 50-60° und pumpt mit Hochdruck Wasser durch die Düsen, wobei sicher ein ganz bisschen was verbraucht wird.
- Die Herstellung braucht auch Energie (aber auf lange Zeit relativ irrelevant)
Meine Spülmaschine spart gegenüber der Handwäsche ca.4L Wasser, erwärmt diese Stromsparender, als es sonst der Boiler täte und benötigt auch nur eine Stunde. Im Öko-Waschgang braucht er nochmal weniger Strom, da er dann nur mit 50°C wäscht.

Angeblich ist der auch ganz toll aus recyclefähigen M,aterialien und hat eine hohe Lebensdauer.

Gekauft hab ich das Ding aber auch, weil Abwaschen das nervigste überhaupt in der Küche ist.
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #28 am: 20 Januar 2008, 22:43:05 »

Meine Spülmaschine spart gegenüber der Handwäsche ca.4L Wasser, erwärmt diese Stromsparender, als es sonst der Boiler täte und benötigt auch nur eine Stunde. Im Öko-Waschgang braucht er nochmal weniger Strom, da er dann nur mit 50°C wäscht.

Angeblich ist der auch ganz toll aus recyclefähigen M,aterialien und hat eine hohe Lebensdauer.

Gekauft hab ich das Ding aber auch, weil Abwaschen das nervigste überhaupt in der Küche ist.

Solch ein Boiler bringt ja nochmal ein paar ganz neue Erfordernisse. Wir haben hier eine Heizungsanlage, bei der die Energieumsetzung vermutlich etwas effizienter ist als bei 'nem Strombetriebenen Boiler. Wenn Du nicht grad mit dicken Spülhandschuhen arbeiten willst, wirst Du Dein Wasser auch nicht wesentlich wärmer haben wollen, als 50°C, das Spülmittel macht's... Das Recycling wird wie bei allen Elektrogeräten bei den elektronischen Komponenten interessant, da mögen hochwertige wiederverwertbare Bleche, Öko-Dämmung und abbaubare Dichtungen wenig ausmachen...natürlich gibt es Vorteile zu vorherigen Generationen.

Aber deswegen die Geräte abzusetzen, indem man bisschen mit auf die Öko-Welle aufspringt... :)
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #29 am: 20 Januar 2008, 22:44:29 »

Da fällt mir ein, da gibts ja auch diesen scheiß äh scheinheiligen Werbespot, der bewirbt, dass man doch einen Geschirrspüler kaufen sollte, weil das ja so unglaublich die Umwelt schont, wegen dem geringeren Wasserverbrach. So mit Kinderkritzeleien und lalala-friedefreudesupidupi Musik und wieviele Badewannen Wasser man damit sparen könnte.

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- Die Herstellung braucht auch Energie (aber auf lange Zeit relativ irrelevant)
Meine Spülmaschine spart gegenüber der Handwäsche ca.4L Wasser, erwärmt diese Stromsparender, als es sonst der Boiler täte und benötigt auch nur eine Stunde. Im Öko-Waschgang braucht er nochmal weniger Strom, da er dann nur mit 50°C wäscht.

Angeblich ist der auch ganz toll aus recyclefähigen M,aterialien und hat eine hohe Lebensdauer.

Gekauft hab ich das Ding aber auch, weil Abwaschen das nervigste überhaupt in der Küche ist.

Hm, das gibt mir zu hoffen, weil mein Gerät natürlich auch sehr neu und klasse A ist. Der Eco-Waschgang braucht auch dann 1:00 + Stunden.
Obwohl, wenn ich mit Hand abwasche mache ich das nicht wie einige unter einem laufenden Wasserhahn, sondern fülle das Waschbecken mit warmen wasser und spüle dann mit dem Wasser ab.
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