Es liegt ein starkes Verlangen oder eine Art Zwang vor, die Substanz zu konsumieren.
Kontrollverlust: Es liegt eine verminderte Kontrolle über den Substanzgebrauch vor, also Kontrollverlust über Beginn, Beendigung oder Menge oder Konsum über einen längeren Zeitraum als geplant, oder erfolglose Versuche, den Konsum zu verringern oder zu kontrollieren.
körperliches Entzugssyndrom: Körperliche Symptome treten auf, wenn die Substanz reduziert oder abgesetzt wird (beispielsweise Zittern, Halluzinationen, Kreislaufkollaps bei Alkohol, oder grippeähnliche Symptome, Erbrechen, Krampfanfälle bei Opiaten). Körperliche Abhängigkeit gibt es praktisch nur bei Alkohol, Opiaten und Benzodiazepinen.
Toleranzentwicklung: Für Intoxikationen (Vergiftungen) oder um den gewünschten Effekt zu erreichen, müssen deutlich größere Mengen konsumiert werden, oder bei dem Konsum derselben Menge treten deutlich geringere Effekte auf: Wer mit 1,6‰ noch PKW fahren kann, hat mit Sicherheit eine Toleranzentwicklung. Diese Toleranzentwicklung bezieht sich auf die meisten Rauschmittel (einschließlich Alkohol), nicht nur auf Substanzen, die körperlich abhängig machen.
Einengung auf den Substanzgebrauch: Es werden andere wichtige Interessen, Vergnügen, Arbeit, Beziehungen vernachlässigt, oder es wird viel Zeit darauf verwandt, sich die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Auswirkungen des Konsums zu erholen.
Anhaltender Konsum trotz eindeutig schädlicher Folgen (körperlich, psychisch, sozial): Fortgesetzter Konsum, obwohl sich der/die Betreffende über die Art und das Ausmaß der Schädigung bewusst war oder hätte bewusst sein können (selbstschädigendes Verhalten).
Demnach sind 3,6% der Bevölkerung Gelegenheitsraucher und 23% sind Raucher. Vereinfacht mal gesagt, daß nur die Gelegenheitsraucher nicht süchtig ist (weil bei den anderen trifft obige Diagnose garantiert zu), heißt das, daß ca. 15-16% der Raucher nicht süchtig sind. Die süchtigen Gelegenheitsraucher sind da nicht mit gezählt.
Wenn ich jetzt bei beschissenem Wetter mit dem Hund rausgehe, bin dann ich süchtig oder der Hund?
Ich hab leider gerade keine Zeit, darauf zu antworten, ich muss Handtaschen klauen gehen, damit ich mir die nächste Schachtel im Regen kaufen kann.
[Hihi, du bist lustig
Naja... die Frage ist jetzt, wie gut Deine Selbstwahrnehmung ist.Die ersten beiden Punkte bemerkst Du bewußt wohl erst, wenn Du versuchst aufzuhören.Die Toleranzentwicklung ist eine interessante Frage. Der durchschnittliche Raucher verbraucht doch ca. eine Schachtel pro Tag, oder? Damit wird er wohl kaum angefangen haben und selbst wenn Du sagst, es ist bei Dir deutlich weniger, wirst Du wohl kaum immer noch die gleiche Dosis zu Dir nehmen, wie beim Beginn Deiner Giftkarriere.Was den Punkt mit der Einengung angeht:Da steht ja auch "oder sich zu beschaffen". Ich glaube, in dem Moment, wo man bei beschissenem Wetter nochmal raus geht, um Kippen zu holen, ist der Punkt definitiv erfüllt.
Wenn Du so unsüchtig bist, dann sollte es doch kein Problem darstellen demnächst im Kir/Markthalle etc. nicht mehr zu rauchen, oder?
Das duetlichste Suchtsymptom bei Simplicisimus ist m.E. erachtens übrigens das Verleugnen eben dieser Wink
Und mein Argument fuer die Kneipe ist ja lediglich, dass jeder Nichtraucher weiss, was ihn dort erwartet und seine persoenliche Entscheidung trifft ob er dahin geht oder nicht.
Und wenn es so viel Nichtraucher gibt (was war die Zahl des StaB? 73%?) dann sollte es doch moeglich sein Wirte davon zu ueberzeugen, aus ihrer Kneipe eine mit frischer Luft zu machen.
Was dann wiederum eine Entscheidung des Wirtes (Person mit Hausrecht) waere, die ich voll akzeptieren wuerde, genauso wie ich keinem Wirt dafuer Vorwuerfe mache Musik zu spielen die mir nicht passt oder auch ganz bewusst auf bestimmtes Publikum keinen Wert zu legen (auch, wenn im Falle der gehobenen Gastronomie ich wohl vermutlich zu diesen unerwuenschten Personen zu zaehlen bin.)
Aber interessant: Die Meinung/Wünsche/Gleichgültigkeit eines Hausherren ist für dich verbindlicher als das Recht eines jeden Besuchers auf physische Unversehrtheit und saubere Luft?Komm mir jetzt nicht damit, dass die Besucher ja wüssten, worauf sie sich einlassen würden. Dazu hab ich bereits oben Stellung bezogen!