Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Hamburg wirklich Rauchfrei?  (Gelesen 121791 mal)

Darksided

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #90 am: 08 November 2007, 18:36:47 »

Zitat
Ich verstehe dieses Rumreiten auf dem Begriff "Nichtraucher" immer noch nicht.

Es ist einfach so, dass durch die Definition einer Gruppe durch Negation eines Begriffes, dass dadurch die Gruppe, die sich nur durch den Begriff definiert, einfach besser bei weg kommt. So nach dem Motto: die Gruppe mit der Negation ist es nicht wert, dass man für sie einen eigenen Definitionsbegriff hat.

Z.b. klingt 'gerade Zahl' besser als 'ungerade Zahl'. Die ungeraden Zahlen würden sich sicher auch beschweren, wenn sie reden könnten.

Nichtraucher als Gesunde zu definieren geht aber zu weit, denn sie können ja trotzdem krank sein. Deswegen würde ich Nichtraucher veilleicht als 'atmungsgesund' oder 'hellerzahnig' bezeichnen, oder auch nicht.
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dark_angel78

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #91 am: 08 November 2007, 18:37:43 »

Ich verstehe dieses Rumreiten auf dem Begriff "Nichtraucher" immer noch nicht. Wo ist denn da bitte das Stigma? Nichtraucher sind Nichtraucher weil sie nicht rauchen. Wenn sie rauchen, sind sie keine Nichtraucher. Ist doch ein ganz klar abgegrenzter Begriff, völlig wertungsfrei. Beschreibt rein eine Tatsache und nicht mehr.
Mir ist es eigentlich völlig egal, wie man rauchende und nicht rauchende Menschen unterscheidet, aber eben ganz Wertneutral ist die Bezeichnung "Nichtraucher" dann doch nicht. Durch die vorangestellte Negation soll häufig ein Makel der betroffenen Person zum Ausdruck gebracht werden (vgl. zum Beispiel die Worte "Nichtwähler" oder "Nichtchristen" welche meistens deutlich die Abneigung gegen diese Haltung ausdrücken sollen).
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messie

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #92 am: 08 November 2007, 18:59:42 »

Ich verstehe schon was Euer sprachliches Problem ist, dass "Nichtraucher" eine Negation und damit etwas Negatives suggerieren könnte.
Aber wozu so kompliziert?

Es ist einfach die kürzeste Möglichkeit, diese Gruppe auszudrücken. Gäbe es einen kürzeren, würde man den nehmen. Gibt es aber eben nicht.
Und so wie das Wort Raucher besetzt ist, nämlich negativ, verdeutlicht die Negation doch umso mehr etwas Positives.
Ich habe noch nie erlebt dass auf meine Aussage "nein, ich bin Nichtraucher" Entgegnungen gekommen wären wie "was, wirklich? Wie kannst du nur ?? Mein Beileid! - Aber man muss doch rauchen!" oder derlei kram. Wo ist da dann das Negative dran? Das "besser ist" höre ich so gut wie jedes Mal, wenn ich danach gefragt werde ob ich rauche oder nicht.  ;)

Im übrigen wird die Vorsilbe "nicht-" sehr gerne verwendet um sich von für den Benutzer des Wortes negativen Eigenschaften oder Tätigkeiten zu distanzieren und dies sprachlich auch noch gesondert kenntlich zu machen.

"Ich bin Nichttrinker". - "Ich bin Nichtsportler." - "Ich bin Nichtraser." usw. usw.

Ich kann ja, falls ich irgendwann mal eine Kneipe aufmachen sollte, statt "hier ist Rauchen nicht gestattet" neben den Eingang "hier ist eine Only-Gute-Luft-Kneipe" schreiben.  ;D

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #93 am: 09 November 2007, 03:58:27 »

Hier kommt die Sache mit Schottland z.B. her. Hab aber auch schon andere Statistiken gesehen, die zum Teil noch dramatischere Kundenrueckgaenge haben und das ganze auch noch mit der Siedlungsgroesse korrelieren. Soll heissen, der Verlust von 10 Kneipen ist in Glasgow oder Edinburgh zu verschmerzen. In einer laendlichen Gegend, in der der Pub die einzige Form sozialen Lebens neben der Kirche darstellt ist der Verlust ziemlich verherend. (Leider kann ich diese besagte Statistik nicht mehr finden.)

Das tut aber eigentlich auch nix zur Sache, denn wenn es tatsaechlich so ist, wie Eisbaer sagt, dass Kneipen mit Rauchverbot besseren Umsatz machen, dann waere das Verbot je erst recht unnoetig, weil sich die Sache dann selbst regulieren wuerde.

Es bleibt also auch weiterhin dabei. Jeder Nichtraucher, der in einer Krankenkasse ist, nehme doch bitte Rucksicht auf meine Gesundheitskosten und esse deswegen nicht mehr fettig, bewege sich mindestens eine Stunde am Tag, bekomme bloss keine Kinder (was so eine Geburt kostet), trinke keinen Alkohol mehr,  etc. Ausserdem moechte ich alle Nichtraucher bitten, das absolute Privatreiseverbot zu beachten, um meine Atemluft nicht zu verpesten.
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messie

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #94 am: 09 November 2007, 07:06:25 »

Zitat
Es bleibt also auch weiterhin dabei. Jeder Nichtraucher, der in einer Krankenkasse ist, nehme doch bitte Rucksicht auf meine Gesundheitskosten und esse deswegen nicht mehr fettig, bewege sich mindestens eine Stunde am Tag, bekomme bloss keine Kinder (was so eine Geburt kostet), trinke keinen Alkohol mehr,  etc. Ausserdem moechte ich alle Nichtraucher bitten, das absolute Privatreiseverbot zu beachten, um meine Atemluft nicht zu verpesten.

Scherzle gmacht?
Wenn nicht, wäre das nämlich Polemik auf einem Niveau, das ... ähhh ... *hust*
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Eisbär

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #95 am: 09 November 2007, 11:34:09 »

Hier kommt die Sache mit Schottland z.B. her.
Hmm... Du hast den aber auch bis zu Ende gelesen?


Und was die ständige Verpestung mit Autos angeht:
Laßt uns Flächendeckend den Walfang wieder einführen. Wir müssen erstmal den Regenwald retten.

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #96 am: 09 November 2007, 16:24:55 »

Scheißwale! Fressen die etwa den ganzen Regenwald weg? Mistviecher!

Im Übrigen bin ich den größten Teil des Tages auch Nichtraucher, es sei denn, ich rauche gerade. Völlig alberne Diskussion.
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #97 am: 09 November 2007, 16:39:31 »

grad beim nochmaligen lesen aufgefallen:

Was tun Raucher? Stimmt, rauchen. Was tun Nichtraucher? - Stimmt, nicht rauchen. So. Fertich. Nix weiter.
messie: Du definierst da einen Personenkreis anhand einer Sache, die sie nicht tun.
Nichtrauchen ist doch keine Tätigkeit, wie Du es da darstellst.

und

Wie wäre es mit Raucher und Gesunden?

Immerhin ist Nikotinsucht eine anerkannte Krankheit.
raucher rauchen.
Gesunde.. äääh... gesunden?
also ist "gesund" eine tätigkeit?  ::)

ich gesund, du gesund, [...]

"was hast du heut gemacht?" - "ach, nur rumgesund"  ;D
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #98 am: 09 November 2007, 21:27:45 »

ich gesund, du gesund, [...]

"was hast du heut gemacht?" - "ach, nur rumgesund"  ;D
Nein, nein. So geht das doch nicht, da fehlt ja die richtige Endung.
Das müsste dann heissen:
ich gesunde
du gesundest
er gesünder
...

Ich gesunde dann jetzt auch mal so vor mich hin und das, während ich Pommes frites esse.  ;D
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aber es hilft.

Thomas

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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #99 am: 09 November 2007, 22:22:06 »

Zitat von: K-Ninchen
Wir sind ja hier in Hamburg. Und normalerweise werden alle im Ansatz schöne Ideen irgendwie sofort gekippt und umgangen.
Ich möchte fast wetten, dass irgendjemand aus seinem Loch gekrochen kommt, irgendeine Sonder-Regelung findet oder
eine Gesetzteslücke entdeckt hat, dass letztendlich doch überall gequalmt werden darf.

Und dann wird am Ende doch nichts draus. Zu früh gefreut! Wie so oft schon...
Wollen wir hoffen, das du damit Recht behältst  8)
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #100 am: 09 November 2007, 22:55:02 »

Zitat von: K-Ninchen
Wir sind ja hier in Hamburg. Und normalerweise werden alle im Ansatz schöne Ideen irgendwie sofort gekippt und umgangen.
Ich möchte fast wetten, dass irgendjemand aus seinem Loch gekrochen kommt, irgendeine Sonder-Regelung findet oder
eine Gesetzteslücke entdeckt hat, dass letztendlich doch überall gequalmt werden darf.

Und dann wird am Ende doch nichts draus. Zu früh gefreut! Wie so oft schon...
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #101 am: 09 November 2007, 23:46:59 »

Ich verstehe auch das ganze Geschimpfe der Raucher gegen die Verbote nicht.
Fragt man Raucher, sind sie ja nach eigenem Bekunden alle die nicht militanten und rücksichtsvollen Raucher.
Wenn sie aber wirklich rücksichtsvoll sind, rauchen sie ja nicht in Gegenwart anderer. Also dürfte sich für sie durch ein Verbot ja nichts ändern, oder?
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #102 am: 10 November 2007, 02:31:23 »

@ Eisbär

Zitat
Hmm... Du hast den aber auch bis zu Ende gelesen?

Ne hab ich in diesem Fall nicht. (Werd ich gleich noch nachholen.) Ich hatte ja nur nach der Zahl gesucht, weil du mich danach gefragt hattest.


Und was die ständige Verpestung mit Autos angeht:
Laßt uns Flächendeckend den Walfang wieder einführen. Wir müssen erstmal den Regenwald retten.

Soll das heißen, dass du mir grundsätzlich zustimmst und private Autofahrten, die schließlich nur dem Vergnügen der fahrenden dienen, verboten gehören? Dann können wir uns ja jetzt der Sache widmen, der Regenwald ist schließlich gerettet. Das Rauchverbot kommt.


Ich verstehe auch das ganze Geschimpfe der Raucher gegen die Verbote nicht.
Fragt man Raucher, sind sie ja nach eigenem Bekunden alle die nicht militanten und rücksichtsvollen Raucher.
Wenn sie aber wirklich rücksichtsvoll sind, rauchen sie ja nicht in Gegenwart anderer. Also dürfte sich für sie durch ein Verbot ja nichts ändern, oder?


Aber Rücksicht nehmen und etwas verboten bekommen sind zwei Paar Stiefel. Ich muss sagen ich fand es schade, dass die ach so gequälte Nichtrauchergemeinde die rauchfreie schwarze Party nicht organisiert hat, von der hier mal die Rede war. Dort hätte ich ein Rauchverbot ohne Kommentar akzeptiert, weil der Hausherr dieses ausgesprochen hätte, ähnlich wie es selbstverständlich ist, dass man nicht in einer Wohnung raucht, wenn der dort lebende dies nicht wünscht. Wenn der Staat aber beschließt, dass der Betreiber nicht mehr entscheiden darf, dann ist das für mich nicht akzeptabel. Du würdest es doch auch verständlich (wenn auch unangenehm) finden, wenn ein Laden das Rauchen erlaubt und völlig inakzeptabel, wenn der Staat vorschreibt, dass in jeder Kneipe geraucht werden darf, selbst wenn der Wirt dies nicht wünscht. 
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #103 am: 10 November 2007, 03:06:57 »

@ Eisbär

Zitat
Hmm... Du hast den aber auch bis zu Ende gelesen?

Ne hab ich in diesem Fall nicht. (Werd ich gleich noch nachholen.) Ich hatte ja nur nach der Zahl gesucht, weil du mich danach gefragt hattest.


Und was die ständige Verpestung mit Autos angeht:
Laßt uns Flächendeckend den Walfang wieder einführen. Wir müssen erstmal den Regenwald retten.
Soll das heißen, dass du mir grundsätzlich zustimmst und private Autofahrten, die schließlich nur dem Vergnügen der fahrenden dienen, verboten gehören? Dann können wir uns ja jetzt der Sache widmen, der Regenwald ist schließlich gerettet. Das Rauchverbot kommt.
Käme sehr darauf an, wie Du "private Fahrten" definierst. Und noch ist das Rauchverbot nur ein zögerlicher erster Schritt und das nicht nach vorne, sondern mehr zur Seite.

Aber wenn Du über Privatfahrten reden möchtest, mach einen Thread auf. Darum geht es hier nicht!
Zitat
Ich verstehe auch das ganze Geschimpfe der Raucher gegen die Verbote nicht.
Fragt man Raucher, sind sie ja nach eigenem Bekunden alle die nicht militanten und rücksichtsvollen Raucher.
Wenn sie aber wirklich rücksichtsvoll sind, rauchen sie ja nicht in Gegenwart anderer. Also dürfte sich für sie durch ein Verbot ja nichts ändern, oder?

Aber Rücksicht nehmen und etwas verboten bekommen sind zwei Paar Stiefel.
Du verstehst nicht, was ich sagen wollte, oder? Es geht darum, daß die Behauptung der Raucher, sie seien "rücksichtsvoll" einfach nicht stimmt. Von daher müssen sie wohl durch Verbote dazu gebracht werden, eben jene behauptete Rücksicht auch zu praktizieren.
Zitat
Ich muss sagen ich fand es schade, dass die ach so gequälte Nichtrauchergemeinde die rauchfreie schwarze Party nicht organisiert hat, von der hier mal die Rede war.
Fand ich auch. Ich hätte es gerne probiert, aber irgendwas kam eben immer dazwischen. Zumal ich nicht alleine die Möglichkeiten hatte, daß auf die Beine zu stellen. Und nachdem im Nov. 2006 endlich die Politik anfing, in Bewegung zu kommen, wurde auch die Motivation kleiner, weil ja klar war, daß es eh kommen würde. 
Zitat
Dort hätte ich ein Rauchverbot ohne Kommentar akzeptiert, weil der Hausherr dieses ausgesprochen hätte, ähnlich wie es selbstverständlich ist, dass man nicht in einer Wohnung raucht, wenn der dort lebende dies nicht wünscht. Wenn der Staat aber beschließt, dass der Betreiber nicht mehr entscheiden darf, dann ist das für mich nicht akzeptabel.
Du akzeptierst doch auch, daß der Laden kein Gammelfleisch verkaufen darf, daß es mindestens so und soviele Feuerlöscher geben muß und die Notausgänge nicht zugebaut werden dürfen. Du akzeptierst so ziemlich jede andere Regelung, z.B. wenn es um Schadstoff-Belastungen in Lebensmitteln geht. Aber wehe man nimmt Dir Deine Droge... Dann ist der Staat auf einmal der böse Regulierer. Das ist doch mal eine Doppelmoral par excellence. Gesponsort durch ihre chemische Gehirnwäsche mit Nikotin.
Zitat
Du würdest es doch auch verständlich (wenn auch unangenehm) finden, wenn ein Laden das Rauchen erlaubt und völlig inakzeptabel, wenn der Staat vorschreibt, dass in jeder Kneipe geraucht werden darf, selbst wenn der Wirt dies nicht wünscht. 
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Re: Hamburg wirklich Rauchfrei?
« Antwort #104 am: 10 November 2007, 10:33:00 »

Wieso ist das Rauchverbot ein Schritt zur Seite statt nach vorne? Ich sehe das doch richtig, dass du am liebsten gar keine Raucher mehr sehen würdest (selbst dann wenn deren rauchen dich in keinster Weise mehr betrifft, z.B. weil rauchen nur noch in den eigenen vier Wänden erlaubt ist und auch da nur, wenn keine Nichtraucher anwesend sind.)

Zitat
Du verstehst nicht, was ich sagen wollte, oder? Es geht darum, daß die Behauptung der Raucher, sie seien "rücksichtsvoll" einfach nicht stimmt. Von daher müssen sie wohl durch Verbote dazu gebracht werden, eben jene behauptete Rücksicht auch zu praktizieren.

Ich verstehe das sehr wohl, aber bin trotzdem der Meinung, dass der Hausherr da freie Entscheidung haben sollte. Und wenn es so ist, wie du prognostizierst, dann braucht es ja gar kein Verbot, da nichtraucher Läden sowieso mehr Publikum bekommen. Wozu also noch das Verbot?

Zitat
Du akzeptierst doch auch, daß der Laden kein Gammelfleisch verkaufen darf, daß es mindestens so und soviele Feuerlöscher geben muß und die Notausgänge nicht zugebaut werden dürfen. Du akzeptierst so ziemlich jede andere Regelung, z.B. wenn es um Schadstoff-Belastungen in Lebensmitteln geht. Aber wehe man nimmt Dir Deine Droge... Dann ist der Staat auf einmal der böse Regulierer. Das ist doch mal eine Doppelmoral par excellence. Gesponsort durch ihre chemische Gehirnwäsche mit Nikotin.

Weil ich meine Lebensmittel unter der stillschweigenden Voraussetzung kaufe, dass sie nicht gesundheitsschädlich sind. Der Staat sorgt also nur dafür (und dass ist in meinen Augen fast sein einziger Job), dass mein Metzger mich nicht bescheißt. Du weißt aber, dass in Kneipen bis dato geraucht wird und keiner zwingt dich da hin zu gehen. Außerdem heißt akzeptieren noch lange nicht gut finden. Ich akzeptiere z.B. dass mir der Staat hier vorschreibt beim Fahrrad fahren einen Helm zu tragen und dass in meiner Wohnung ein Rauchmelder eingebaut sein muss, trotzdem denke ich, dass das nicht seine Aufgabe ist. Auch akzeptiere ich hier, dass ich nicht in Kneipen rauchen darf, obwohl ich gegen das Verbot bin, weil die Kneipe so ziemlich der einzige Ort ist, an dem ich rauche/geraucht habe. Aber es ist doch immer sooo schön einfach zu sagen, dass die Raucher eh alle abhängig sind und man sich deshalb nicht mit ihren Argumenten auseinander setzen muss. Kenn ich von dir eigentlich hier im Forum nicht. Außer bei diesem einen Thema.

Zitat
Du siehst da aber schon den Unterschied, oder?

Sicher, einen relativ geringen.

Und ich komme nochmal auf mein Autofahrbeispiel zurück, das dir offensichtlich so gar nicht behagt. Das ist die perfekte Analogie. Wenn du mit dem Auto fährst (und ich habe es extra auf private Fahrten eingeschränkt, so dass ich sicherlich nicht davon profitiere) dann dient das deinem Vergnügen, so wie das Rauchen meinem Vergnügen dient. Bei beiden Dingen wird die Luft verschmutzt (wobei ein Auto deutlich mehr Abgase erzeugt als eine Zigarette) und derjenige der nix davon hat wird in Mitleidenschaft gezogen. Nur, dass du einfach sagen kannst, dass dich das Rauchen stört und einfach nicht mehr in Kneipen gehen, während ich nicht sagen kann, ich atme nur noch die Luft in der keine Autoabgase sind. Außerdem gefährdet ein Autofahrer auch anderweitig meine Gesundheit, wenn er mich auf meinem Fahrrad übersieht.

Neben diesem Analogieschluss hab ich aber noch einen weiteren Grund das Verbot abzulehen. Es sind schon die ersten Gruppen dabei zu untersuchen, wie gefährlich Alkohol für diejeniegen ist, die nicht selber getrunken haben. Das Ziel dieser Gruppen ist ganz klar ein Alkoholverbot. Super, kann man sich also schon darauf einrichten. Und als nächstes schauen die Leute, wie schädlich Übergewicht für nicht Übergewichtige ist und wollen die Burger verbieten. Wie gesagt das lässt sich ausweiten. Da bin ich gegen unabhängig davon ob ich rauche oder nicht. (Ich bin auch für die Freigabe von Marijhuanna obwohl ich selbst nicht kiffe - oh halt, muss an meinem drogenvernebelten Gehirn liegen.)

Edit:

Mir ist aufgefallen, dass ich eine Sache nicht klar gemacht habe: ich bin nicht gegen jedes Rauchverbot. In öffentlichen Gebäuden: okay. Dort besitzt der Staat das Hausrecht und kann das machen. Am Arbeitsplatz: okay, du suchst dir ja nicht aus, dass du ins Büro gehen möchtest. In der Kneipe: nicht okay. Es zwingt dich doch keiner überhaupt in die Kneipe zu gehen, bzw. kannst du dir selber aussuchen, in welche du gehen möchtest.
« Letzte Änderung: 10 November 2007, 10:53:59 von Simplicissimus1668 »
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