Schwarzes Hamburg

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Wie schätzt du dein Essverhalten ein?

Ich esse ganz normal, mein Gewicht interessiert mich nicht
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- 5 (10.9%)
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- 1 (2.2%)
ich bin/war bulemisch
- 4 (8.7%)
ich bin/war bulemisch und anorektisch (=magersüchtig)
- 2 (4.3%)
ich bin/war adipös
- 8 (17.4%)

Stimmen insgesamt: 41


Autor Thema: (Ess-)Süchtig?  (Gelesen 38488 mal)

Slayer

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #45 am: 19 Juni 2007, 00:52:24 »

Ich halte es für falsch, den Medien die Schuld zu geben. Die sind mMn die letzten, die etwas damit zu tun haben. Ich denke, dass das auf einer viel unterbewussteren Eben abläuft. Kurz gesagt: Unsere Gesellschaft wird immer schneller, immer kälter, immer rauer. Zwischenmenschliche Beziehungen laufen immer stärker auf einer Ebene der absoluten Variabilität. Und in einer Gesellschaft, welche dem Menschen einen viel felsigeren Boden gibt, in welchem er seine Wurzeln versenken kann, ist es doch kein Wunder, dass es viele gibt, die ohne besondere Ziele, Ideale, Hoffnungen, Wünsche, etc.pp. durchs Leben wandeln. Erfahrungen, welche gemacht werden, werden immer weniger geteilt... Der Mensch vereinsamt.
Das, und nicht die Medien sind mMn das grösste Einfallstor fürs Ausbrechen von Psychosen/Neurosen/Borderline/Essstörungen, etc.pp.
Der radikale Umbruch, welchen wir seit den '90ern erleben ist dabei, den Menschen, der ihn erzeugt hat zu überholen, jedenfalls einige.
Ich denke, von diesem Gefühl aus, nicht mehr wirklich Teil (irgend)einer Gesellschaft zu sein, entsteht ein Selbsthass, welcher sich z.B. in Essstörungen äussern kann.


&d


PS: Nein, ich hatte weder, noch habe ich irgendwelche Essstörungen.

Lilyanar

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #46 am: 19 Juni 2007, 02:39:37 »

Was meinst du mit einem "Erziehungsfehler"?
Puh, das ist verdammt komplex und es müssen schon mehrere Faktoren zusammenkommen, aber ich picke mal ein relativ typisches Beispiel heraus:

Anorektiker müssen/mussten sich in ihrer Jugend sehr häufig ihre Autonomie, Identität, Selbst-Respekt und Selbstkontrolle hart erkämpfen. Die Familien dieser Patienten sind häufig überprotektiv, streng, unfähig Konflikte zu lösen, sprechen dem Betroffenen jegliche Entscheidungsfähigkeit ab und belasten ihn/sie mit einem unglaublichen Leistungs- und Erfolgsdruck.

Dazu kommt oft noch die Angst vor dem Erwachsenwerden.
Die kann beispielsweise daraus resultieren, dass die Eltern jüngeren Geschwistern nach deren Geburt alle Aufmerksamkeit widmen, während das ältere Geschwisterteil lediglich zum Leistungserbringer verkommt. Aufmerksamkeit gibt es nur noch gegen Leistung. Ein Lob ist selten, denn es hätte immer noch ein bißchen besser sein können.  Das (bis dahin noch) Kind "lernt", dass man nur geliebt wird, wenn man ein kleines Kind ist (wie die Geschwister), also sträubt es sich innerlich dagegen, erwachsen zu werden.

Das ist ein relativ typisches Fallbeispiel. Deshalb ist extremer Ehrgeiz auch eines dieser "Erkennungszeichen", die man zur Diagnose von Essstörungen nutzt.


Sicher alles richtig, alles bekannt (aus Psychologiebüchern und Gesprächen). Ich kenne die gängigsten Ursachen für ES, ich frage eben nach denen, die man nicht aus den Psychologiebüchern kennt, die sich nicht auf Familie und Erziehung beschränken bzw. immer weitergehender nach dem warum fragen. ;)
Woher kommen denn die "Erziehungsfehler", was wird da übertragen und warum? Ich denke man kann das alles nicht voneinander trennen. Da macht man es sich zu einfach.
« Letzte Änderung: 19 Juni 2007, 02:52:56 von Lilyanar »
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Killerqueen

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #47 am: 19 Juni 2007, 06:46:37 »

Woher kommen denn die "Erziehungsfehler", was wird da übertragen und warum? Ich denke man kann das alles nicht voneinander trennen. Da macht man es sich zu einfach.

Wie gesagt, Fehler der Eltern sind ein Grund von vielen. Wo wiederum deren Ursache liegt, kann man nur spekulieren.

Eva Herman (und auch Thomas ;)) hat's da leicht. Sie würde sagen, es liegt an der Emanzipation und daran, dass die Frauen durch die Arbeit ihre Erziehungsaufgabe vernachlässigen... (um mal einen wunden Punkt zu reizen... ;))

EDIT: Die zunehmende Anonymisierung und Vereinsamung, wie Slayer sie beschreibt, halte ich ebenfalls für relevant.
« Letzte Änderung: 19 Juni 2007, 06:52:30 von Killerqueen »
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Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #48 am: 19 Juni 2007, 08:44:39 »

Zitat von: Lilyanar
Es muss doch eine Antwort oder von mir aus auch mehrere für den eklatanten Anstieg von Essstörungen in den letzten Jahren/Jahrzenten geben.
Das kann möglicherweise auch daran liegen, das man sensibler für das Thema geworden ist.Wer weiß, wie oft früher diese Krankheit gar nciht wirklich wahrgenommen wurde ?

Zitat von: DeLaguerre
Lügt euch doch nicht so selbstgewiss in die Tasche. Eure Geschlechtsgenossen "da draußen" machen wirklich genug Sch...

In einer Stadt wie ausgerechnet Hamburg die Augen vor überall präsenten deutlichsten Aussagen über die vom Großteil der Männer gewünschten Frauenbilder zu verschließen, ist nicht mehr nur naiv; ich finde es politisch unverantwortlich.
Und was wäre deiner Meinung nach nun die logische Folge ? Das man die ganzen Proll-Typen zu Umerziehungsmaßnahmen schickt, in denen sie lernen, sich nicht mehr auf künstlich perfektionierte Frauen zu fixieren ? Mal ehrlich, warum kann es Frau nicht einfach wurst sein, wie Mann sie gerne hätte ? Wie schon mal angesprochen, Männer laufen auch zu Hauf mit Glatze und Speckwampe rum, und es kümmert sie nicht.Warum können Frauen das nicht genau so sehen ? So wie du das begründest, klingt es ausschließlich nach "Oper Frau".Frau hat Defizite (mangelndes Selbstbewußtsein) und die Gesellschaft ist Schuld, wie immer.Das ist mir etwas zu einfach.

Zitat von: Killerqueen
Eva Herman (und auch Thomas   ;)) hat's da leicht. Sie würde sagen, es liegt an der Emanzipation und daran, dass die Frauen durch die Arbeit ihre Erziehungsaufgabe vernachlässigen... (um mal einen wunden Punkt zu reizen... )
Ist ja auch so  ;D
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Jinx

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #49 am: 19 Juni 2007, 09:19:23 »

Zitat
. Denn ich denke durchaus, dass politisch auch etwas zu einem anderen Bewußtsein beigetragen werden könnte, auch wenn dies nur ein kleiner Teil der "Lösung" ist und sicherlich nicht auf jeden/jede zutrifft. Es wäre eben ein Zeichen von Seiten der Öffentlichkeit/Politik. Ein Zeichen, das die Auseinandersetzung und mit diesem Thema verdeutlicht.

Ähem, Du meinst das mit der Forderung nach einem Eingreifen der Politik wirklich ernst?
In Italien und Spanien hat man nach einigen Todesfällen eine Untergrenze für das Gewicht der Models bei Modenschauen festgelegt. Das ist jedoch keine politische Handlung, sondern ein Akt der Selbstkontrolle, der tendentiell zu begrüßen ist. Aber ein Eingreifen der Politik mit Aussschüssen, Gesetzen und allem Tschigderassabum finde ich verfehlt. Der Staat übt hierzulande sehr, sehr viel Kontrolle aus, so dass ich geneigt bin, "weniger Staat" anstatt von "mehr Staat" zu rufen. Wenn man den Staat nun in solch ein Thema regulierend eingreifen lässt, dann ist es ganz selbstverständlich, dass er dann auch andere, ähnliche Bereiche kontrollieren wird. Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgaben besinnen und sich ansonsten - wo möglich - aus dem täglichen Leben seiner Bürger heraushalten, denn ich lege immer noch Wert darauf, dass die Bürger mündig sind, auch wenn nicht alle damit umgehen können. Lilyanar, Du bist doch selbst politisch sehr aktiv, in einem Bereich, dem der Staat nicht unbedingt positiv gegenübersteht. Dass ausgerechnet Du bei so einem Thema ein Eingreifen der Politik forderst, finde ich erstaunlich.

Ansonsten denke ich, wenn es wirken sollte, müsste der Staat die Rollenvorbilder, mit denen Jugendliche seit dem Kleinstkindalter in ihren eigenen Familien konfrontiert werden, kontrollieren, sowie die Frage prüfen, wie weit das Kind ermutigt und unterstützt wird - und wie es ernährt wird. Und das geht doch etwas zu weit. Die Weichen für eine Essstörung werden nämlich lange vor dem Betrachten von Werbung in den Massenmedien gestellt.
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #50 am: 19 Juni 2007, 09:32:30 »

Zitat
Und was wäre deiner Meinung nach nun die logische Folge ? Das man die ganzen Proll-Typen zu Umerziehungsmaßnahmen schickt, in denen sie lernen, sich nicht mehr auf künstlich perfektionierte Frauen zu fixieren ? Mal ehrlich, warum kann es Frau nicht einfach wurst sein, wie Mann sie gerne hätte ? Wie schon mal angesprochen, Männer laufen auch zu Hauf mit Glatze und Speckwampe rum, und es kümmert sie nicht.Warum können Frauen das nicht genau so sehen ? So wie du das begründest, klingt es ausschließlich nach "Oper Frau".Frau hat Defizite (mangelndes Selbstbewußtsein) und die Gesellschaft ist Schuld, wie immer.Das ist mir etwas zu einfach.

Entsetzlicherweise stimme ich hier mit Thomas weitgehend überein. Die Frauen und Männer, mit denen viele Produkte beworben werden, haben in etwa so viel mit der Realität zu tun wie die Prinzen und Prinzessinenn in Märchen (oder Feen und Elfen in Sagen). Wer sich auf so ein Bild fixiert und im echten Leben danach auf die Suche geht, muss letztenlich und langfristig scheitern (und wird sich einen Neuen oder eine Neue suchen). Dass dies in dieser Masse möglich ist, liegt eben auch daran, dass viele Leute versuchen, den "Vorbildern" aus den Medien nachzueifern. Wer ein paar echte Ansprüche hat, für den ist so ein Mensch als Partner uninteressant, man möchte sich ja nicht unter Wert verkaufen.
Die gesellschaftliche Entwicklung, die dem Äußeren eines Menschen einen so immens hohen Stellenwert einräumt, ist gewiss bedauerlich und m. E. auch verfehlt. Aber sie kann nur aufgehalten werden, indem der Einzelne selbst etwas tut. Wer Sturm läuft gegen eine Werbung, bei der z. B. Süßigkeiten von superschlanken Models beworben wird, während das Produkt massenweise gekauft wird, wird nicht viel Gehör finden. Die Firma interessiert nämlich vor allem, wie der Absatz läuft. Der Umkehrschluss lautet eher, solch ein Produkt lieber nicht zu kaufen, keine Frauenzeitschriften, die ein einseitiges Frauenbild unterstützten (also fast alle) mehr zu lesen und zu bezahlen und dem Mainstream allgemein eine freundliche, aber bestimmte Absage zu erteilen.
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messie

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #51 am: 19 Juni 2007, 11:15:14 »

Zitat von: jinx
(...)
Die gesellschaftliche Entwicklung, die dem Äußeren eines Menschen einen so immens hohen Stellenwert einräumt, ist gewiss bedauerlich und m. E. auch verfehlt. Aber sie kann nur aufgehalten werden, indem der Einzelne selbst etwas tut. Wer Sturm läuft gegen eine Werbung, bei der z. B. Süßigkeiten von superschlanken Models beworben wird, während das Produkt massenweise gekauft wird, wird nicht viel Gehör finden. Die Firma interessiert nämlich vor allem, wie der Absatz läuft. Der Umkehrschluss lautet eher, solch ein Produkt lieber nicht zu kaufen, keine Frauenzeitschriften, die ein einseitiges Frauenbild unterstützten (also fast alle) mehr zu lesen und zu bezahlen und dem Mainstream allgemein eine freundliche, aber bestimmte Absage zu erteilen.
Exakt so sehe ich das auch.

Die Politik kann da wenig machen. Soll sie Abbildungen von schlanken Frauen verbieten? Da wäre ganz schnell eine Zensurdebatte am Laufen.

Man muss den Dingen auch ins Auge sehen und auch feststellen, dass in vielen Männerköpfen dieses "Idealbild" der Frau festhängt. Blond, 90-60-90, große Brüste bitte. Viele davon tragen das dann auch unverhohlen an ihre Freundinnen weiter mit solch beleidigenden Sprüchen wie "du bist zu fett" oder "deine Brüste sind armselig" oder "mit 20kg weniger wärste endlich mal vorzeigbar".
Was man dagegen tun kann? - Das Selbstbewußtsein der Frauen stärken!
Da hat Vera am Mittag oder die Tine 1000x mehr bewirkt als es die Politik mit Gesetzen je könnte.

Darum sehe ich den Schlüssel vor allem in der Aufklärung. Nämlich jener, dass Männer die so denken Idioten sind und nix anderes. Dass es mit der Liebe nicht so weit her sein kann, wenn jemand die Äußerlichkeiten der anderen Person per se in Frage stellt. (ok, wenn sich jemand gehen lässt, sollte man das schon ansprechen, aber auch da kann man es höflicher formulieren)

Das ideale Schönheitsbild gibt es nicht. Es entsteht lediglich in den Köpfen vieler Mädchen, die glauben, es wäre so und so. Ich denke aber dass sie das weniger an der Werbung festmachen, sondern am Bild der Typen mit denen sie zu tun haben. Und jene haben eben dieses Weltbild manchmal. Leider.
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colourize

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #52 am: 19 Juni 2007, 11:20:45 »

Man muss den Dingen auch ins Auge sehen und auch feststellen, dass in vielen Männerköpfen dieses "Idealbild" der Frau festhängt. Blond, 90-60-90, große Brüste bitte. Viele davon tragen das dann auch unverhohlen an ihre Freundinnen weiter mit solch beleidigenden Sprüchen wie "du bist zu fett" oder "deine Brüste sind armselig" oder "mit 20kg weniger wärste endlich mal vorzeigbar".
Was man dagegen tun kann? - Das Selbstbewußtsein der Frauen stärken!
Hm. Weiss ja nicht.

Typen, die das o. ähnliches ihrer Freundin sagen, halte ich für Prolls. Die Frauen, die sich solche Typen ausgesucht haben, sollten sich fragen ob sie nicht ihre eigenen Kriterien der Partnerwahl überdenken sollten.
Klar, wenn frau ihren Kerl nach Muskeln und Waschbrettbauch auswählt (oder wahlweise nach Haarlänge, weil lange Haare ja sooo toll sind, liebe Gruftschnecken 8) ), dann sollte sich frau nicht wundern, wenn sie nach ähnlichen Kriterien beurteilt wird.
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #53 am: 19 Juni 2007, 11:34:28 »

Man muss den Dingen auch ins Auge sehen und auch feststellen, dass in vielen Männerköpfen dieses "Idealbild" der Frau festhängt. Blond, 90-60-90, große Brüste bitte. Viele davon tragen das dann auch unverhohlen an ihre Freundinnen weiter mit solch beleidigenden Sprüchen wie "du bist zu fett" oder "deine Brüste sind armselig" oder "mit 20kg weniger wärste endlich mal vorzeigbar".
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Typen, die das o. ähnliches ihrer Freundin sagen, halte ich für Prolls. Die Frauen, die sich solche Typen ausgesucht haben, sollten sich fragen ob sie nicht ihre eigenen Kriterien der Partnerwahl überdenken sollten.

Natürlich sollten sie das.
Aber wenn Frau denkt "ich bin so unattraktiv, ich find eh niemanden, und der ist wenigstens manchmal nett zu mir", dann geraten sie an diese Idioten eben sehr schnell. Einer selbstbewußteren Frau, die weiß dass solche Machosprüche einfach nur scheiße sind und nicht sie die Schlechten, passiert das eben erst gar nicht.
Aber dazu muss das Selbstbewußtsein erst mal da sein.
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #54 am: 19 Juni 2007, 11:42:14 »

Zitat
Darum sehe ich den Schlüssel vor allem in der Aufklärung. Nämlich jener, dass Männer die so denken Idioten sind und nix anderes. Dass es mit der Liebe nicht so weit her sein kann, wenn jemand die Äußerlichkeiten der anderen Person per se in Frage stellt.

Sehe ich auch so. Nur mit der Vermittlung hapert es oft, da es zu diesen Typen genügend weibliche Gegenparts gibt. Viele Frauen nehmen ab, obwohl es nicht nötig wäre oder unterziehen sich sogar einer Schönheits-Op, um ihrem Partner (wieder) zu gefallen. Das klappt natürlich nicht, da irgendwann wieder irgendwas ist (denn irgendwas ist ja immer). Interessanterweise sind die Typen optisch meist auch nicht so der Hammer, oben ein wenig entwaldet, unten dafür etwas breiter. Aber das scheint kein Kriterium zu sein. Solange Frauen das mit sich machen lassen, wird sich wenig ändern. Wer so jemanden nicht milde lächelnd im Regen stehen lässt, unterstützt so ein Verhalten.
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Rose

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #55 am: 19 Juni 2007, 12:19:35 »

Man muss den Dingen auch ins Auge sehen und auch feststellen, dass in vielen Männerköpfen dieses "Idealbild" der Frau festhängt. Blond, 90-60-90, große Brüste bitte. Viele davon tragen das dann auch unverhohlen an ihre Freundinnen weiter mit solch beleidigenden Sprüchen wie "du bist zu fett" oder "deine Brüste sind armselig" oder "mit 20kg weniger wärste endlich mal vorzeigbar".
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Hm. Weiss ja nicht.

Typen, die das o. ähnliches ihrer Freundin sagen, halte ich für Prolls. Die Frauen, die sich solche Typen ausgesucht haben, sollten sich fragen ob sie nicht ihre eigenen Kriterien der Partnerwahl überdenken sollten.
Ich möchte dazu mal anmerken, dass nicht nur die Lebenspartner solche Aussagen treffen, sondern auch (potentielle) Arbeitgeber, Bekannte und mitunter auch Unbekannte.
Eine Freundin von mir hat von einem potentiellem Ausbildungsbetrieb zur Zahnarzthelferin zu hören bekommen, sie solle erstmal 15 kg abnehmen und dann würde er sie nehmen. Beir mir (wo das starke Übergewicht ja offensichtlich ist) sagen wildfremde ältere Damen in U und S-Bahn häufiger, ich solle ab 17 Uhr nur noch Äpfel essen, dann würde das Abnehmen schon klappen und ich könnte ja so ein hübsches Mädchen sein.  ::)
Klar meine Damen, ihr kennt auch alle meinen Stoffwechsel, meine diätische Vergangenheit und wisst woher mein grundliegendes Übergewicht kommt und ihr wisst auch, ob ich nicht vielleicht mein Wohlfühlgewicht (Ja, sowas kann frau sogar bei 100kg haben)  gerade habe.
Ich würde es nicht auf die einfache Formel- "Männer wollen das Idealbild haben, Opfer Frauen machen, was Männer wollen" beschränken. Frauen untereinander sind doch häufig viel schlimmer als mancher Mann.
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messie

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #56 am: 19 Juni 2007, 15:09:43 »

Ich würde es nicht auf die einfache Formel- "Männer wollen das Idealbild haben, Opfer Frauen machen, was Männer wollen" beschränken. Frauen untereinander sind doch häufig viel schlimmer als mancher Mann.[/color]
Nein, darauf beschränken wäre nun auch verkehrt. Es gibt auch Frauen, die so denken, häufig in der Generation 40+ (wieso eigentlich?). Da ist dann ja von "du bist ja so blaß, iß mehr" bis "mit dem Gewicht würde ich mich nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen!" alles dabei.

Ändert aber nix an der Grundaussage: Dass das Selbstbewußtsein jener gestärkt werden sollte, die zu einer Eßstörung aufgrund solcher Kommentare neigen.
Und das kann man gesetzlich schlecht verordnen.
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DarkestMatter

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #57 am: 19 Juni 2007, 15:43:02 »

Ich würde es nicht auf die einfache Formel- "Männer wollen das Idealbild haben, Opfer Frauen machen, was Männer wollen" beschränken. Frauen untereinander sind doch häufig viel schlimmer als mancher Mann.
Nein, darauf beschränken wäre nun auch verkehrt. Es gibt auch Frauen, die so denken, häufig in der Generation 40+ (wieso eigentlich?). Da ist dann ja von "du bist ja so blaß, iß mehr" bis "mit dem Gewicht würde ich mich nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen!" alles dabei.

Ändert aber nix an der Grundaussage: Dass das Selbstbewußtsein jener gestärkt werden sollte, die zu einer Eßstörung aufgrund solcher Kommentare neigen.
Und das kann man gesetzlich schlecht verordnen.
aber ich glaube, auch dem selbstbewusstesten Menschen kann man verunsichern, wenn man es nur lange genug versucht.
wenn du dir jeden tag anhören musst, dass du zu dick seist, nützt dir vermutlich auch das größte selbstbewusstsein auf dauer nichts.
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #58 am: 19 Juni 2007, 15:56:03 »

Zitat von: DarkestMatter
aber ich glaube, auch dem selbstbewusstesten Menschen kann man verunsichern, wenn man es nur lange genug versucht.
wenn du dir jeden tag anhören musst, dass du zu dick seist, nützt dir vermutlich auch das größte selbstbewusstsein auf dauer nichts.
Mag sein, aber wo passiert das denn ? Durch die Werbung ja nur indirekt, und Werbung vermeiden Menschen mit ein wenig Intelligenz ja im Allgemeinen eh'.Und auch die Beispiele, die Rose erwähnte, sind ja auch nur "gesammelte Werke".

Wenn z.B. jemand jeden Tag auf der Arbeit, in der Schule, etc. aufgrund seines Gewichtes dumm angemacht wird, ist das Mobbing, wogegen natürlich etwas unternommen werden muß.Da ist das Gewicht dann aber nur ein möglicher Grund von vielen, um zum Opfer zu werden.Leute, die Mobbing betreiben werden immer einen Grund finden.
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DarkestMatter

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #59 am: 19 Juni 2007, 19:08:46 »

hm. was ist mit unbewusst wahrgenommener werbung?
diese riesen plakate überall in der stadt mit makellosen körpern und perlweißen zähnen, pfirsichglatter haut etc...
ich glaub, es gibt irgendeine studie, wo unbewusst wahrgenommene werbung untersucht wird... mal schauen
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