Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Wie schätzt du dein Essverhalten ein?

Ich esse ganz normal, mein Gewicht interessiert mich nicht
- 26 (56.5%)
weiss nicht
- 5 (10.9%)
ich bin/war magersüchtig
- 1 (2.2%)
ich bin/war bulemisch
- 4 (8.7%)
ich bin/war bulemisch und anorektisch (=magersüchtig)
- 2 (4.3%)
ich bin/war adipös
- 8 (17.4%)

Stimmen insgesamt: 41


Autor Thema: (Ess-)Süchtig?  (Gelesen 38335 mal)

Lilyanar

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(Ess-)Süchtig?
« am: 18 Juni 2007, 00:38:16 »

Angeregt von einer sehr bewegenden Doku über Magersucht, die ich gerade sah, würde ich gerne das Thema Essstörungen diskutieren wollen.
Zudem würde mich mal interessieren, wie viele Menschen in diesem Forum eigentlich an Essstörungen leiden. Es geht mir hierbei nicht nur um Magersucht allein, sondern um Essstörungen im Allgemeinen. Ihr müsst euch natürlich hier nicht outen, ich möchte lediglich wissen, wieviele es sind, da die Zahlen alarmierend sind: Das Einstiegsalter in die Sucht sinkt rapide, die Anzahl der Betroffenen steigt zusehends.
Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ..-und nicht jedeR weiß, dass er/sie an einer Essstörung leidet.

Ich denke es handelt sich bei Essstörungen um ein marginalisiertes Problem. Viele (er)kennen Essstörungen nicht als Krankheit an, noch weniger als ernst zu nehmende Sucht(erkrankung). Zudem werden Essstörungen immer als Individualproblem, das auch auf dieser Ebene zu lösen ist, abgetan, was auch in der Doku zum tragen kam. Ich denke allerdings dass es sich hierbei um ein gesellschaftliches Problem handelt, ja, ein zutiefst politisches, und dass das Problem demzufolge auch nur auf der gesellschaftlichen Ebene bekämpft oder gelöst werden kann. Darum landet dieser Thread auch ganz bewußt in "Politik und Gesellschaft" und nicht in "Gedankenaustausch".

Ich behalte mir vor geschmacklose Beiträge konsequent zu ignorieren.  
« Letzte Änderung: 18 Juni 2007, 02:45:57 von Lilyanar »
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DarkestMatter

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #1 am: 18 Juni 2007, 01:04:57 »

hm. und woran macht man Essstörung fest?
ich mein - bei 2 Bier am Tag is man auch schon Alkoholiker bspw.
kommt also auf die Einteilung an.

ich bin z.B. esssüchtig. ich kann mir schwer vorstellen, länger als einen tag ohne futter auszukommen. meine sucht ist so ausgeprägt, dass mein weg mich morgens direkt zum Kühlschrank führt. und auch an der uni gilt der erste blick dem Mensa-Aushang!
ch esse wenig und selten, aber wenn, dann oft und viel!  ;D
 ::)

ok, ernst ma nu...
da ich einen leichten Bauchansatz bekomme und dadurch bewusst auf Süßigkeiten verzichte und nach jedem Bier n schlechtes Gewissen hab, keine Fanta/Sprite/Flüssigzucker trinke (außer Cola bei nachteinsätzen), sehr wenig fleisch esse... dann ist das doch auch nicht normal. ergo hätte ich dann auch eine Essstörung.


und mal unter uns: was erwartest du von der abstimmung, wenn es keine persönliche wird?
woher willst du wissen, dass der leser "ehrlich" - und wenn ehrlich, dann auch korrekt selbst/fremdeingeschätzt abstimmt?
hm

edit: ich fühl mich grad wahnsinnig adipös! *anmeinembauchrumschwabbel*
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Lilyanar

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #2 am: 18 Juni 2007, 01:29:37 »

ok, ernst ma nu...
da ich einen leichten Bauchansatz bekomme und dadurch bewusst auf Süßigkeiten verzichte und nach jedem Bier n schlechtes Gewissen hab, keine Fanta/Sprite/Flüssigzucker trinke (außer Cola bei nachteinsätzen), sehr wenig fleisch esse... dann ist das doch auch nicht normal. ergo hätte ich dann auch eine Essstörung.
Gut, ich gehe jetzt im Wesentlichen von klinischen Diagnosen aus - Diagnosen, die durch einen Arzt/Psychologen/Psychiater getätigt wurden.
Da sich allerdings nicht jedeR Mensch in Behandlung befindet oder begeben möchte wird es nun etwas schwammiger. Definitionen, ab wann als pathologisch und ab wann als "normal" einzustufen ist, sind schwer und ich maßemir nicht an dies zu definieren, zumal dies für jedeN unterschiedlich ist. Ich gehe also (auch) von subjektiven Selbsteinschätzungen aus.

Zitat
und mal unter uns: was erwartest du von der abstimmung, wenn es keine persönliche wird?
woher willst du wissen, dass der leser "ehrlich" - und wenn ehrlich, dann auch korrekt selbst/fremdeingeschätzt abstimmt?
hm
Natürlich ist es eine Persönliche! Und ab wann sich Jemand z.B. in therapeutische Behandlung begibt oder als "krank"/süchtig bezeichnet ist völlig unterschiedlich und nicht objektivierbar, genauso, wie z.B. Stress wahrgenommen bzw. damit umgegangen wird. Ich wollte damit nur sagen dass ich nicht erwarte dass jedeR, der an der Umfrage klickenderweise teilnimmt auch was dazu schreiben soll, wenn er/sie sich nicht "outen" möchte.

"Korrekt selbst-fremdeingeschätzt" gibt es leider(?) nicht. Was soll denn dafür der Maßstab sein? JedeR hat eine andere Schmerzgrenze, eine andere Wahrnehmung. JedeR Mensch reagiert anders auf (möglicherweise) dieselben Umstände.

Nun gut, aber ich sehe, dass wir hier um das definieren nicht gänzlich herum kommen - deswegen hier meine persönliche Definition:
Ich meine eben, dass ich von einer pathologischen Komponente sprechen würde wenn die Person ihren Alltag nach dem Objekt, das der Sucht dient ausrichtet (und sie darunter leidet), und nicht andersrum.
« Letzte Änderung: 18 Juni 2007, 02:45:42 von Lilyanar »
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K-Ninchen

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #3 am: 18 Juni 2007, 03:14:32 »

Ich hab mal "weiß nicht" angeklickt, obwohl ich es doch weiß.

Mit etwa 14 hab ich extrem wenig gegessen und war ein ziemliches Gerippe.
Essen war für mich einfach nichts besonders angenehmes und eher lästig.
Vielleicht war ich magersüchtig, oder einfach nur sehr untergewichtig, ich weiß es nicht.
Das ging aber mit 17 von alleine weg und war nie wieder ein Problem bis heute.

Heute esse ich das, worauf ich lust habe, mein Gewicht ist mir aber trotzdem nicht ganz egal.
Die psychische Grenze von 80kg möchte ich nicht unbedingt brechen und mein Bauch ist mir wirklich zu schwabbelig.
Hm, hexadezimal gesehen wiege ich gerade mal 4Dkg. auch hier ist die psychische Grenze die selbe wie im dezimalen:50 (=80 dezimal)... aber das würde jetzt zuweit führen und wurde nur eingeschoben, um meinen Nerd-Status zu unterstreichen
Ideal wäre so 70-72 kg. Ich glaube mit noch weniger würde ich mich wirklich unwohl fühlen.

Ich gehöre zu den Leuten, die eher dazu neigen, nichts zu essen, wenn sie Kummer haben - im Gegensatz zu den "Frustfressern".
So hat jedes Tief für mich zumindest einen positiven Effekt auf mein Gewicht  ::)
« Letzte Änderung: 18 Juni 2007, 03:17:40 von K-Ninchen »
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #4 am: 18 Juni 2007, 08:38:40 »

Ich behaupte mal, ganz normal zu Essen (auch wenn ich mindestens jeden zweiten Tag mein Mittagessen bei McDo einnehme  ;) ).Im allgemeinen Esse ich gerne, aber nicht unkontrolliert.Und meine Figur scheint sich auch im normalem Bereich zu bewegen.

Aber wieso bewertest du das Thema als zutiefst politisch ?
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Killerqueen

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #5 am: 18 Juni 2007, 09:41:03 »

ok, ernst ma nu...
da ich einen leichten Bauchansatz bekomme und dadurch bewusst auf Süßigkeiten verzichte und nach jedem Bier n schlechtes Gewissen hab, keine Fanta/Sprite/Flüssigzucker trinke (außer Cola bei nachteinsätzen), sehr wenig fleisch esse... dann ist das doch auch nicht normal. ergo hätte ich dann auch eine Essstörung.
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Es gibt in der Therapie bzw. Präventionstherapie bestimmte festgelegte Charaktereigenschaften, Verhaltensweisen und Symptome. Wer davon eine bestimmte Anzahl erfüllt, gilt im psychologischen Sinne entweder als essgestört oder bereits an einer der o. g. Krankheiten erkrankt. Das ist natürlich auch etwas schwammig, aber zumindest ein halbwegs funktionierender Versuch, es ein wenig "messbar" zu machen. ;)
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #6 am: 18 Juni 2007, 09:43:00 »

Aber wieso bewertest du das Thema als zutiefst politisch ?

Weil das Wertesystem einer Gesellschaft die Mädels erst dazu treibt, "Dicksein" als "Fehler" zu empfinden. Dünne, Gutaussehende werden in unserer Gesellschaft noch immer bevorzugt. ;)
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #7 am: 18 Juni 2007, 09:57:34 »

Dünne, Gutaussehende werden in unserer Gesellschaft noch immer bevorzugt. ;)
Bzw. "dünn" wird mit "gutaussehend" assoziiert, wie dieses Zitat zeigt.
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Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #8 am: 18 Juni 2007, 10:01:35 »

Aber wieso bewertest du das Thema als zutiefst politisch ?

Weil das Wertesystem einer Gesellschaft die Mädels erst dazu treibt, "Dicksein" als "Fehler" zu empfinden. Dünne, Gutaussehende werden in unserer Gesellschaft noch immer bevorzugt. ;)
Mag sein, aber die Erklärung ist mir zu einfach.Zum einen ist das gängige Schönheitsideal zwar dünn, aber nicht klapperig und dem Hungertot nahe.Es gibt zwar ein paar abgehobene Modefritzen, die das so sehen, aber von einer Gesellschaftlich einheitlichen Sicht kann man da sicherlich nicht sprechen.

Des weiteren scheint mir das eigentliche Problem hinter Magersucht ein anderes zu sein, denn den betroffenen Mädchen sagt ja keiner wirklich, das sie (immer noch) zu dick seien (meistens sagt man denen eher das Gegenteil).Die "dickheit" ist ja von den betroffenen eingebildet.

Vermutlich haben die Betroffenen einen Mix aus anderen Problemen, z.b. mangelndes Selbstbewußtsein (vieleicht resultierend aus) zuwenig Rückhalt im privaten Umfeld oder der Familie und/oder anderen (pubärteren) Störungen.

Und bei denen, die deutlich zu dick sind, handelt es sich ja in der Tat um einen "physischen Fehler", das wird sicherlich jeder Arzt bestätigen.Vermutlich haben die, die unter Fressattacken leiden, die gleichen eigentlichen Probleme wie die Magersüchtigen.

Auf jeden Fall scheint mir das vermeintliche Schönheitsideal einer Gesellschaft nicht der eigentlich Grund für Essstörungen zu sein, sondern nur ein geeigneter Reflexionsbereich.
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #9 am: 18 Juni 2007, 10:04:53 »

Dünne, Gutaussehende werden in unserer Gesellschaft noch immer bevorzugt. ;)
Bzw. "dünn" wird mit "gutaussehend" assoziiert, wie dieses Zitat zeigt.


Völlig falsch! Sonst hätte ich ja das Komma nicht gesetzt. Es ist einfach nur die deutsche Grammatik, die mir erlaubt ein "und" durch ein Komma zu ersetzen. Deshalb ja auch beides groß geschrieben. ;)
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #10 am: 18 Juni 2007, 10:07:36 »

Auf jeden Fall scheint mir das vermeintliche Schönheitsideal einer Gesellschaft nicht der eigentlich Grund für Essstörungen zu sein, sondern nur ein geeigneter Reflexionsbereich.
Zumindest ist es DER Trigger. Und das ist schon schlimm genug. ;)
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #11 am: 18 Juni 2007, 10:20:11 »

Auf jeden Fall scheint mir das vermeintliche Schönheitsideal einer Gesellschaft nicht der eigentlich Grund für Essstörungen zu sein, sondern nur ein geeigneter Reflexionsbereich.
Zumindest ist es DER Trigger. Und das ist schon schlimm genug. ;)
Vieleicht, aber wie es so mit div. Störungen ist : Trigger finden sich immer.
Wäre es dem Eindruck nach der Gesellschaft völlig egal, wie jemand aussieht, würden die Störungen in anderer Form zu Tage treten, davon bin ich überzeugt.Wenn jemand persönliche Probleme hat, werde die immer irgendwie sichtbar werden, und wenn es nicht gestörtes Essverhalten ist, dann ist es etwas anderes.
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Jinx

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #12 am: 18 Juni 2007, 11:05:15 »

Ich finde es generell etwas problematisch, Magersucht ohne weiteres in die gesellschaftliche Ecke zu schieben, obwohl das sicherlich richtig ist. Problematisch hierbei ist eine gewisse Beliebigkeit, denn auch andere Phänomene wie Alkoholsucht, Drogensucht, Vergewaltigung oder die äußerst unangenehme Angewohnheit, tote Kinder in Kühlschränken oder Balkonkästen zu verwahren, haben ihre Wurzeln irgendwie in den gesellschaftlichen Zuständen. Dadurch, dass man nun den gesellschaftlichen Gründe der lEssstörungen auf den Grund geht, ändert sich ... gar nichts. Nichts wird die Modebranche dazu bewegen, ihre Modellpolitik zu ändern, außer sie bleiben auf ihrem Kram sitzen. Das gleiche gilt für Frauenzeitschriften. Dem essgestörten Individuum wird dadurch nicht geholfen - denn die Auswirkungen der Krankheit sind ein individuelles Problem, das folgerichtig vom Individuum gelöst werden muss.
Ich persönlich denke, dass die gesellschaftlichen Ursachen ein Aspekt sind, aber nicht der einzige: das Hauptproblem liegt darin, dass Erkrankte und Gefährdete unfähig sind, sich von dem durch Medien etc. geprägten Meinungsbild, wie eine Frau auszusehen habe, dominieren lassen, auch wenn das ganz sinnlos ist. Da wären wir allerdings bei einem individuellen Massenproblem: der Unfähigkeit zum selbständigen und unabhängigen Denken.
edit: es muss ein Albtraum und außerdem sehr langweilig sein (na gut, das ist dasselbe), sich gedanklich dauernd mit Essen zu beschäftigen, wenn auch im Fall von Bulimie und Anorexie in negativer Umkehrung. Ich denke, dass dieses Verhalten durch die zahlreichen Diäten, wo man dauernd was zählen muss, stark gefördert wird.
« Letzte Änderung: 18 Juni 2007, 11:07:14 von Jinx »
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Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #13 am: 18 Juni 2007, 11:10:54 »

Zitat von: Jinx
das Hauptproblem liegt darin, dass Erkrankte und Gefährdete unfähig sind, sich von dem durch Medien etc. geprägten Meinungsbild, wie eine Frau auszusehen habe, dominieren lassen, auch wenn das ganz sinnlos ist.
Richtig, wobei das bei den meisten erkrankten und gefährdeten noch darüber hinaus gehen dürfte.Magersüchtige z.b. haben ja das Idealgewicht (selbst der Idealgewichtsdefinition Heidi Klums nach) schon lange hinter sich gelassen.
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Jinx

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #14 am: 18 Juni 2007, 11:21:00 »

Richtig, wobei das bei den meisten erkrankten und gefährdeten noch darüber hinaus gehen dürfte.Magersüchtige z.b. haben ja das Idealgewicht (selbst der Idealgewichtsdefinition Heidi Klums nach) schon lange hinter sich gelassen.

Gut, das ist die verzerrte Selbstwahrnehmung (wobei ich keine Ahnung habe, wie Frau Klum "Idealgewicht" definiert). Die gibt es wohl irgendwann dazu, wenn die Gedanken nur noch um die eigene Figur, Essen, Vermeidung von Essen etc. nachzudenken. Es ist wahrscheinlich auch ein Mechanismus à la "wenn ich erst schlank bin, wird alles besser, und mein Leben ändert sich in positiver Hinsicht". Dass sie längst schlank/dünn/dürr/unterernährt sind, darf in diesem Zusammenhang gar nicht wahrgenommen werden, da sich das Leben eben nicht geändert hat, oder zumindest nicht in der gewünschten Hinsicht.
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