Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"  (Gelesen 77077 mal)

Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #150 am: 12 April 2007, 09:13:06 »

"Ernteeinsatz wird zum Pflichtprogramm

Die Arbeitsagenturen verschärfen ihre Gangart. Arbeitslose, die Erntearbeit ablehnen oder abbrechen, müssen einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Jahr mit deutlich schärferen Sanktionen rechnen."


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,476742,00.html

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DarkestMatter

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #151 am: 12 April 2007, 11:33:12 »

ich frag mich aber, was ein Bauer macht, wenn ein zwangserntehelfer einfach seinen Soll nicht erfüllt/erfüllen kann...
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #152 am: 12 April 2007, 12:51:56 »

ich frag mich aber, was ein Bauer macht, wenn ein zwangserntehelfer einfach seinen Soll nicht erfüllt/erfüllen kann...
Der Bauer wohl nicht viel, eher das Arbeitsamt.Zu der Arbeit werden ja eh' nur Arbeitslose geschickt, die Körperlich dazu in der Lage sind.

Die Bauern sind von deutschen Erntehelfern sowieso nicht so begeistert, den Anteil an Deutschen darunter zu heben kommt eher aus der Politik (auch zu Recht).Die Bauern holen sich lieber Osteuropäer, die sind motiviert und fleißig.(Der Deutsche, durch Jahrzehnte Wohlfahrtsstaat geformt, hat halt vieles nicht mehr nötig.)Dummerweise bekommen besagte Osteuropäer nun bessere Angebote aus Skandinavien und den Benelux-Ländern, so das es für deutsche Bauern wohl gerade etwas enger wird mit der Personal-Findung.
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K-Ninchen

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #153 am: 12 April 2007, 13:30:14 »

"Ernteeinsatz wird zum Pflichtprogramm

Die Arbeitsagenturen verschärfen ihre Gangart. Arbeitslose, die Erntearbeit ablehnen oder abbrechen, müssen einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Jahr mit deutlich schärferen Sanktionen rechnen."


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,476742,00.html

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Würde mir aber auch nicht gefallen. Wenn ich Arbeitssuchend wäre und man mich dazu zwänge, würde ich das als Zwangsarbeit empfinden, weil der Lohn so lächerlich niedrig ist, ja fast nicht vorhanden ist, selbst im Vergleich zu polnischen Aushilfskräften, die dazu noch viel schneller und qualifizierter sind.
Das wäre eine absolute Lose-Lose Situation für Bauer und Zwangsarbeiter.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #154 am: 12 April 2007, 14:11:24 »

Zitat von: K-Ninchen

Würde mir aber auch nicht gefallen. Wenn ich Arbeitssuchend wäre und man mich dazu zwänge, würde ich das als Zwangsarbeit empfinden, weil der Lohn so lächerlich niedrig ist, ja fast nicht vorhanden ist, selbst im Vergleich zu polnischen Aushilfskräften, die dazu noch viel schneller und qualifizierter sind.
Das wäre eine absolute Lose-Lose Situation für Bauer und Zwangsarbeiter.
Tja, du weißt ja : Das Leben ist kein Ponyhof und so...

Aber das ist eben auch mit der Grund, warum die Bauern eher auf die Osteuropäer zurückgreifen : Wer eigentlich nicht arbeiten will, ist natürlich auch nicht sonderlich effezient in seinem Tun, und das sieht bei den Osteuropäern halt anders aus.

Wenn allerdings der Druck auf Arbeitslose erhöht wird, weil's sonst weniger oder keine Knete gibt, sind die deutschen Arbeitslosen ja vieleicht doch etwas Arbeitssamer...

Jedenfalls ist es schon seltsam, wenn wir einerseits jede Menge geringqualifizierte Arbeitslose bezahlen müssen, aber andererseits für solche Tätigkeiten wie Spargelstechen Ausländer ranholen müssen, weil es hier keine vernünftigen Leute dafür gibt.
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DarkestMatter

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #155 am: 12 April 2007, 14:19:01 »

Thomas - die vernünftigen Leute gibts hier auch.
Nur ist verständlicherweise kaum einer bereit, sich für 4,10 in der Stunde den Buckel krumm zu schuften. Du musst das auch in Relation sehen zu dem, was ein polnischer Erntehelfer in 12 Wochen verdient - nämlich das dreifache dessen, was er in der Zeit in Polen bekommen würde.

wär ich arbeitssuchend und man würde mir sagen, dass ich mich morgen bei Bauer XY zum Spargelstechen zu melden hätte, würd ich denen n Vogel zeigen. Du gehst da hin, ackerst dir vllt. den Rücken bucklig, fährst täglich 2h und 2h zurück, musst selbst zusehen, wie du hinkommst (für gewöhnlich fährt keine S-Bahn bis auf den Acker) und vor allem: du weisst schon zu Beginn der Ernte, dass du in 12 Wochen wieder auf der Straße stehst!

ich kann jeden (!) verstehen, der Erntehilfe verweigert oder sich n Attest vom Doc holt.

alle quaken, man solle den Anteil der deutschen Erntehelfer erhöhen - klar, aber wer is denn bereit, für n Kg Spargel 12,50 hinzulegen? soviel würds vermutlich kosten, wenn der Lohn für den deutschen Arbeitsmarkt angemessen wäre.
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Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #156 am: 12 April 2007, 14:33:30 »

Thomas - die vernünftigen Leute gibts hier auch.
Nur ist verständlicherweise kaum einer bereit, sich für 4,10 in der Stunde den Buckel krumm zu schuften. Du musst das auch in Relation sehen zu dem, was ein polnischer Erntehelfer in 12 Wochen verdient - nämlich das dreifache dessen, was er in der Zeit in Polen bekommen würde.

wär ich arbeitssuchend und man würde mir sagen, dass ich mich morgen bei Bauer XY zum Spargelstechen zu melden hätte, würd ich denen n Vogel zeigen. Du gehst da hin, ackerst dir vllt. den Rücken bucklig, fährst täglich 2h und 2h zurück, musst selbst zusehen, wie du hinkommst (für gewöhnlich fährt keine S-Bahn bis auf den Acker) und vor allem: du weisst schon zu Beginn der Ernte, dass du in 12 Wochen wieder auf der Straße stehst!

ich kann jeden (!) verstehen, der Erntehilfe verweigert oder sich n Attest vom Doc holt.
alle quaken, man solle den Anteil der deutschen Erntehelfer erhöhen - klar, aber wer is denn bereit, für n Kg Spargel 12,50 hinzulegen? soviel würds vermutlich kosten, wenn der Lohn für den deutschen Arbeitsmarkt angemessen wäre.

Ich kann diese Ansicht auch voll und ganz nachvollziehen, weil es der Deutsche in seinem Wohlfahrtsstaat halt nicht nötig hat.Geht doch auch viel angenehmer - attest vom Arzt, schlecht&langsam arbeiten, etc. und schon ist man den Nervjob wieder los und der Staat zahlt weiter.

Würde ich vieleicht auch so machen, wenn Möglichkeiten da sind, werden sie auch genutzt.4,10 €/Stunde sind mehr als der monatliche HartzIV-Satz, trotzdem siegt die Bequemlichkeit.

Nur hat der Pole solche Möglichkeiten eben nicht.Der hat die Wahl (Lebenshaltungskosten D/PL mal aussen vor gelassen) zwischen Spargelstechen und unter der Brücke schlafen, und das ist der entscheidende Unterschied.Und würde man (wie in dem Artikel angedroht) den Druck auf Arbeitslose erhöhen, würde sich vieleicht eine ähnliche Relation ergeben, die wiederrum mehr Deutsche auf die Felder treiben würde.
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DarkestMatter

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #157 am: 12 April 2007, 15:56:43 »

der durchschnittliche polnische Erntehelfer ist weder reich noch arm. oftmals untere Mittelschicht, jedoch durchaus in Lage, ohne Erntehilfe seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Mal andersrum:
wenn ich in D einen mäßig bezahlten Job hätte, von dem ich mehr schlecht als recht leben könnte und man würde mir anbieten, für 12 Wochen in Holland Tomaten von den Sträuchern zu pflücken für n Stundenlohn von 20,- Netto + Leistungszulage von X Cent pro 10Kg.
Ich glaub, da würd ich nich lang überlegen, Jahresurlaub nehmen und hintüddeln.

Gut, du machst ja den Polen keinen Vorwurf, dass sie herkommen. Nur den Deutschen, dass sie nicht arbeiten wollen.
hm. ich glaub, man kann das alles nicht so ... so.. eindeutig sehen. Es gibt bestimmt auch ne Menge Arbeitsloser, die es wenigstens versucht haben - aber schnell merken mussten, dass sie die geforderte Leistung einfach nicht bringen können. Kannst ja von mir auch nich verlangen, die Cyclassics in Hamburg mit den Profis mitzufahren, nur weil ich oft Rad fahre...

Klar gibts auch die Leute, die sich für solche Arbeiten zu schade sind - ich würde mich dazu zählen. Ich geh nich zur Uni, um nachher Gurken in der Lausitz zu ernten oder Erdbeeren in den 4uMarschlanden zu pflücken.

Erntehelfer haben keine Perspektive und haben sie auch nie gehabt. Wozu hingehen? danach stehste wieder mit nix da, hast Rückenschmerzen, die du vorher nich gehabt hast.

Klar kann man den Druck auf Leute erhöhen, die nicht willig sind, Erntehelfer zu spielen. Aber dann muss man ihnen auch noch andere Jobs anbieten. wenn sie DIE nicht nehmen, dann sollte man über eine zeitweilige kürzung nachdenken.
Aber selbst wenn du ALG2 kürzt... wovon sollen die Leute denn leben?
ALG2 hat nichts mehr mit dem altbekannten "wohlfahrtsstaat" zu tun.
Der deutsche Staat lässt keinen verhungern - und das finde ich gut so.
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Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #158 am: 12 April 2007, 16:49:54 »

Zitat von: DarkestMatter
Gut, du machst ja den Polen keinen Vorwurf, dass sie herkommen.
Nein, das liegt mir fern.Insbesondere, weil sich unsere Landwirte ja um die Bemühen.

Zitat von: DarkestMatter
hm. ich glaub, man kann das alles nicht so ... so.. eindeutig sehen. Es gibt bestimmt auch ne Menge Arbeitsloser, die es wenigstens versucht haben - aber schnell merken mussten, dass sie die geforderte Leistung einfach nicht bringen können. Kannst ja von mir auch nich verlangen, die Cyclassics in Hamburg mit den Profis mitzufahren, nur weil ich oft Rad fahre...
Den Leuten, die das tatsächlich körperlich nicht können, mache ich ebenfalls keinen Vorwurf.Nur, das wirst du selber zugeben, ist das erschleichen von Attesten, die die Faulen vor solch einer Arbeit schützt sicherlich auch nicht so schwierig.

Zitat
Klar gibts auch die Leute, die sich für solche Arbeiten zu schade sind - ich würde mich dazu zählen. Ich geh nich zur Uni, um nachher Gurken in der Lausitz zu ernten oder Erdbeeren in den 4uMarschlanden zu pflücken.

Erntehelfer haben keine Perspektive und haben sie auch nie gehabt. Wozu hingehen? danach stehste wieder mit nix da, hast Rückenschmerzen, die du vorher nich gehabt hast.
Du hast als Deutscher in der heutigen Zeit eben die Möglichkeit zu so einer Sicht.Wenn du dich zwischen so einer Arbeit und dem verhungern oder Bettel in der Mönkebergstraße entscheiden müßtest, würde sich die Lage sicherlich anders darstellen, oder ?

Es geht ja nicht darum, das du oder die anderen diesen Job begeistert annehmen sollen, sondern das man in Notsituationen irgendwie Geld verdient.

Und warum immer "Perspektive" ? Ich hörte mal von einer Zeit, in der man einfach nur gearbeitet hat, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, und darum geht es doch bei solchen Sachen : Die Leute sollen ihr Geld selber verdienen, auch wenn's nur für einen Monat ist.
Zitat von: DarkestMatter
Klar kann man den Druck auf Leute erhöhen, die nicht willig sind, Erntehelfer zu spielen. Aber dann muss man ihnen auch noch andere Jobs anbieten. wenn sie DIE nicht nehmen, dann sollte man über eine zeitweilige kürzung nachdenken.
Nein, muß man nicht (gesundheitliche Eignung für den Erntejob vorausgesetzt).Da ist Einer Arbeitslos ? Dann kriegt er da Arbeit.Warum muß man denen noch andere Arbeiten anbieten ? Jede Woche, jeder Monat, in der/dem sich jemand selbst finanziert ist besser als der gleiche Zeitraum auf Staatskosten. Zumal du als Ingenieur o.ä. sicherlich nicht als allererstes einen Spargelstechjob angeboten bekommen wirst.Auch nicht als Angestellter oder Facharbeiter.Sondern eher die Leute, die geringqualifiziert oder langzeitarbeitslos sind.

Zitat von: DarkestMatter
Aber selbst wenn du ALG2 kürzt... wovon sollen die Leute denn leben?
ALG2 hat nichts mehr mit dem altbekannten "wohlfahrtsstaat" zu tun.
Der deutsche Staat lässt keinen verhungern - und das finde ich gut so.
Warum soll man so einen Null-Bock-Typen nicht auch mal hungern lassen ? Bei jemanden, der so einen Job ablehnt nur weil er keinen Bock darauf hat, kann man die Stütze ruhig bis auf Null runterkürzen.
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DarkestMatter

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #159 am: 12 April 2007, 17:38:53 »

hehe - ich seh schon, same procedure as every thread  ::)

klar gabs mal zeiten, wo gearbeitet wurde, um abends was zu beißen zu haben und wo man danach halbtot ins bett gefallen is, um 5h später wieder aufzustehen und weiterzumalochen.
jo - gab auch mal zeiten, als es keine Kanalisation gab  ::)

Aber wir leben nunmal in einem Sozialstaat.
wenns nach dir ginge, könnte man den ALG2-Empfängern auch das rauchen verbieten. dadurch könnte man den ALG2-Satz weiter senken  ::)


überhaupt: mit Erntehelfereinsatz kannste deinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten. Bekommst ja Beihilfe...

kurz: ja, es gibt drückeberger - aber nein, verhungern lassen oder sie ins Gulag schicken soll man auch nich!  :P

ich reib mich nicht an dem Zwang, arbeit anzunehmen. ich reib mich an dem Zwang, als Erntehelfer zu ackern. Sollen sie die ALG2-Empfänger den Stadtpark harken lassen oder Müll aufsammeln lassen.. straße kehren, hecken schneiden etc
da würd ich nix gegen sagen.. aber erntehelfer is scheiß job  >:(
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Eisbär

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #160 am: 13 April 2007, 01:00:29 »

wenns nach dir ginge, könnte man den ALG2-Empfängern auch das rauchen verbieten. dadurch könnte man den ALG2-Satz weiter senken  ::)
Meines Wissens gibt es in der Kostenberechnung für ALG2 keinen Posten für Zigaretten. Das Geld müssen die sich vom Essen absparen. Glücklicherweise. Wäre ja noch schöner. Warum bezahlt man Ihnen nicht gleich Kokain...
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Thomas

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #161 am: 13 April 2007, 08:44:03 »

hehe - ich seh schon, same procedure as every thread  ::)
Klar, was erwartest du ? 8)

Zitat von: DarkestMatter
wenns nach dir ginge, könnte man den ALG2-Empfängern auch das rauchen verbieten. dadurch könnte man den ALG2-Satz weiter senken  ::)
Wie Eisbär schon schrieb, das müssen die Jungs sich selber finanzieren.Aber wenn sie das Rauchen sein lassen würden, hätten sie tatsächlich mehr Knete übrig, wenn man bedenkt, was der durchschnittliche geringqualifizierte Langzeitarbeitslose so zusammenbarzt.Ist zwar letztendlich deren Problem, aber schon seltsam : Protestieren, das HartzIV menschenunwürdig sei und die Kohle vorne und hinten nicht reichen würde, aber Geld für täglich mindestens eine Packung Kippen ist da  :-\

Zitat von: DarkestMatter
Aber wir leben nunmal in einem Sozialstaat.
Was für einige nur bedeutet : Die anderen arbeiten für mich mit.Ob der Sozialstaat so gesehen eine tolle Errungenschaft ist, weiß ich nicht.Das war mal dazu gedacht, Leute zu unterstützen, die nicht können.Nicht nicht wollen.

Zitat von: DarkestMatter
überhaupt: mit Erntehelfereinsatz kannste deinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten. Bekommst ja Beihilfe...
Lieber Beihilfe zu einer Beschäftigung zahlen, als das Nichtstun komplett zahlen.

Zitat von: DarkestMatter
kurz: ja, es gibt drückeberger - aber nein, verhungern lassen oder sie ins Gulag schicken soll man auch nich!  :P
Warum eigentlich nicht ? Mal ausprobieren, wie leidensfähig jemand ist.Oder ob er nicht doch von selbst auf die Idee kommt, für seine Kohle zu arbeiten.

Zitat von: DarkestMatter
ich reib mich nicht an dem Zwang, arbeit anzunehmen. ich reib mich an dem Zwang, als Erntehelfer zu ackern. Sollen sie die ALG2-Empfänger den Stadtpark harken lassen oder Müll aufsammeln lassen.. straße kehren, hecken schneiden etc
da würd ich nix gegen sagen.. aber erntehelfer is scheiß job  >:(
Vom Prinzip her sind solche Tätigkeiten auch O.K. (wird ja vielerorts auch gemacht), aber da wird dann wieder gejammert, das die Arbeitslosen den regulär Beschäftigten die Arbeit wegnehmen.Hatten wir alles schon, ich kann mich an einen Bericht erinnern, in dem ein-Euro-Jobber zum Schulrenovieren geschickt wurden.Ist ja erstmal eine Supersache, die Schule profitiert und die Arbeistlosen sind sinnvoll beschäftigt.Nur leider beschwerten sich bald darauf die örtlichen Handwerksbetriebe, das sie keine Arbeit mehr bekommen.Da hat man das Projekt dann wieder sein gelassen.

Mit der Erntehelferei hingegen wird keinem regulär Beschäftigten der Job streitig gemacht.Es geht halt immer noch um das Prinzip, das auf der einen Seite Leute sind, die keine Arbeit haben und auf der anderen Seite Arbeit vorhanden ist, für die Leute gesucht werden.Ich würde es für unlogisch halten, wenn man beide Seiten nicht zusammenbringen würde.
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seinschi

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #162 am: 13 April 2007, 09:09:31 »

Wieso hat der Staat Geld für so unsinnige Dinge wie Straßenbeleuchtung ,Infrastruktur,Öffentliche Verkehrsmittel und vielen anderen Kram über, kann aber den armen Arbeitslosen nicht mal nen vernünftiges Leben garantieren?

Mal ganz im Ernst: Was in der BRD so an Wohltaten seit 1950 auf den Bürger eingeprasselt ist (Adenauersche Rentenerhöhung, Brandtsche Arbeitslosengelderhöhung usw.) , hat zwar so einige Wählerstimmen gebracht, andererseits aber auch nen dickes Haushaltsdefizit, da man optimistischerweise von stetig steigenden Einkünften ausging.
Die Zeiten dieses Wohlfahrtsstaates sind nun endgültig vorbei, das dürfte eigentlich mittlerweile bei jedem angekommen sein.

Bei einigen Härtefallen, was Ablehnung von Arbeitsangeboten usw. angeht, ist die Behörde berechtigt, den Betreffenden ihr HartzIV-Geld in Gutscheinen auszuzahlen, die in Supermärkten eingelöst werden können. Diese Gutscheine sind aber nur gültig für bestimmte Warengruppen, es ist also nicht möglich, dafür Zigaretten oder Alkohol zu erwerben.


Ich habe auch keine Lust, mir mit meiner mindest 42std-Woche bis zu 60std-Woche den Buckel krummzuschuften und auf meinen Lohn Steuern zu bezahlen, damit irgendwelche Schmarotzer ihr Leben in Saus und Braus zubringen können. Auch find ich es mehr als müßig, weil angeblich so was wie nen Aufschwung herrschen soll, gleich wieder "Ich will mein Geld zurück!" zu schreien (am lautesten schreien natürlich wie immer die, die schon kaum was eingezahlt haben).

Es gibt mit Sicherheit ne Menge Leute, die ohne irgendwelche eigene Schuld arbeitslos, erwerbsunfähig geworden sind und keine Anstellung mehr finden, aus anderen Gründen zwingend auf Hilfe aus der Staatskasse angewiesen sind ,diese sollen gerne ein angenehmes Leben führen können. Aber wie trennt man aufrichtige Bürger von gesellschaftsverachtenden Schmarotzern?

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DarkestMatter

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #163 am: 13 April 2007, 10:21:45 »

wenns nach dir ginge, könnte man den ALG2-Empfängern auch das rauchen verbieten. dadurch könnte man den ALG2-Satz weiter senken  ::)
Meines Wissens gibt es in der Kostenberechnung für ALG2 keinen Posten für Zigaretten. Das Geld müssen die sich vom Essen absparen. Glücklicherweise. Wäre ja noch schöner. Warum bezahlt man Ihnen nicht gleich Kokain...
ich dachte bisher immer, dass der ALG2-Satz nach dem durchschnittlichen Verbrauch eines durchschnittlichen Bürgers abzüglich x Prozent berechnet wurde...
und nicht nach: pro Tag 1000kcal macht 2,30 Euro, 2,1Liter Flüssigkeit macht 0,8 Euro, Miete durch 30 macht 7,5 Euro pro Tag.. usw
hm

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Re: "Freiheit statt Vollbeschäftigung"
« Antwort #164 am: 13 April 2007, 10:34:06 »

Zitat von: seinschi
(am lautesten schreien natürlich wie immer die, die schon kaum was eingezahlt haben).
Sehr richtig.Und auch im Rest seines Beitrages spricht mir seinschi aus der Seele.
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