Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: BRD=Bullenstaat?!  (Gelesen 42996 mal)

messie

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #45 am: 29 Dezember 2006, 17:16:25 »

hmm, hab grade nicht so die Zeit zu antworten, zumindest ausführlich ... aaaber eine Steilvorlage mag ich dann doch beanworten:

Zitat von: "thomas"
Als Potentieller Täter wurde vermutlich keiner dargestellt, da es wohl eine entsprechende Beschreibung des Videos unter Youtube gegeben haben wird.Und die lautete sicherlich nicht : "Einer der Personen auf diesem Video ist ein Mörder".

In dem Fall vielleicht nicht. Aber mal gesetzt den Fall es täte einer ...? Nur mal so, aus Gnatz weil einen die Alte verlassen hat oder weil man möchte dass der Konkurrenzladen pleite macht oder oder oder ...

Genau deswegen möchte ich ja auch nicht nur wissen dass aufgezeichnet wird sondern auch wer diese Aufzeichnungen zu sehen bekommt, in Einzelfällen auch was, und was mit den Daten selbst passiert. Das sorgt dafür dass jene die diese Daten mißbrauchen auch erwischt werden - und sei es eben auch "nur" der Staat.
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #46 am: 29 Dezember 2006, 18:50:20 »

Zitat von: "messie"

In dem Fall vielleicht nicht. Aber mal gesetzt den Fall es täte einer ...? Nur mal so, aus Gnatz weil einen die Alte verlassen hat oder weil man möchte dass der Konkurrenzladen pleite macht oder oder oder ...

Wenn sich jemand diese Daten illegaler Weise beschafft wäre das möglich.Vieles ist mit ausreichend Kirmineller Energie möglich, das berechtigt aber meiner Meinung nach nicht dazu, eine ansonsten hilfreiche Technik generell nicht einzusetzen.Das Beispiel gab's so oder ähnlich sicherlich schon mal, aber was ist, wenn sich der betrogenen Ehemann hinter's Steuer setzt und durch die Fußgängerzone rast ? Deswegen Autofahren generell verbieten ?

Zitat von: "messie"
Genau deswegen möchte ich ja auch nicht nur wissen dass aufgezeichnet wird sondern auch wer diese Aufzeichnungen zu sehen bekommt, in Einzelfällen auch was, und was mit den Daten selbst passiert. Das sorgt dafür dass jene die diese Daten mißbrauchen auch erwischt werden - und sei es eben auch "nur" der Staat.

Das könnte man ja evtl. per Gesetz regeln.Vermutlich unterliegen Aufnahmen von öffentlichen Räumen ohnehin einem gewissen Datenschutz.Aber ich bezweifle, das dich das gerade im Fall von Kameraüberwachung vor derartigem Missbrauch schützten wird.Wie gesagt, wenn jemand dir eine reinwürgen will, dann findet der ohnehin Mittel und Wege dazu, auch gänzlich ohne Kameraüberwachung.
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messie

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #47 am: 29 Dezember 2006, 19:28:39 »

Zitat
Vermutlich unterliegen Aufnahmen von öffentlichen Räumen ohnehin einem gewissen Datenschutz

Ja, vermutlich.
Nur wäre bei entsprechender Transparenz dann für jeden auch offen ersichtlich wie groß der Datenschutz ist - und welchen Verantwortlichen man zu Rechenschaft ziehen kann wenn er gebrochen wird.
Wenn also Daten von mir irgendwo landen wo sie nicht hinsollen, dann möchte ich doch gerne ganz klar wissen wer da "gepetzt" hat. Wenn also z.B. die GEZ vor meiner Haustür steht, 2 Tage nachdem ich mir z.B. einen Fernseher besorgt habe, möchte ich das Recht dazu haben zu wissen woher sie denn wüssten dass ich nun einen habe. Auch überspitzt gesagt mal: Wenn ich einen Erotikladen aufsuchen sollte und der kameraüberwacht ist dann möchte ich auch sicher sein dass das nur der Besitzer und im Falle von Straftaten dann die entsprechende Polizeidienststelle zu sehen bekommt - und nicht etwa über 2 Ecken ein vielleicht erzkonservativer Chef.

Warum so ein Terz um die Aufnahme von Daten gemacht wird? - Ganz einfach: Solange man als Normalbürger nicht weiß was mit ihnen passiert und solange man selbst nicht die Möglichkeit hat, dieses Material auf Wunsch ausgehändigt zu bekommen, solange machen die Datenschützer mit ihrer großen Vorsicht einen verdammt guten Job.

Im übrigen, mal auf das Ursprungsthema zurückgekommen: Da wurden ja auch Polizisten gefilmt. Da sind aber im Falle von indymedia ganz klar Ansprechpartner vorhanden. Man weiß, wer das Material besitzt.
Umgekehrt filmt die Polizei aber selbst auch immer fleißig bei Demos mit. Sicher, ist auch zur Sicherheit zwecks Identifizierung von Personen bei Straftaten - aber wenn ich da jetzt friedlich mitlaufe - wo landet das Material eigentlich überall? Wird es ewig aufbewahrt? Besteht die Gefahr dass man deswegen als "zu beobachten" eingestuft wird weil man dort drauf zu sehen ist - und wie lange? -> Alles Fragen die im Zuge der Überwachung gestellt werden sollten. Weil es aber die Polizei ist die es tut wird das Ganze schon richtig sein, hmmm?  :wink:
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #48 am: 29 Dezember 2006, 19:41:39 »

Gegen das verlangen nach Transparenz habe ich auch gar nichts.

Zitat von: "messie"
Wenn ich einen Erotikladen aufsuchen sollte und der kameraüberwacht ist dann möchte ich auch sicher sein dass das nur der Besitzer und im Falle von Straftaten dann die entsprechende Polizeidienststelle zu sehen bekommt - und nicht etwa über 2 Ecken ein vielleicht erzkonservativer Chef.

Ohne die exakte Gesetzeslage zu kennen, würde ich mal behaupten, das das Standard ist.Z.B. ich als PC-Techniker werde von jeder Firma, bei der ich arbeite, auf das Datengeheimnis verpflichtet, weil ich ja mit Personenbezogenen Daten in Berührung kommen kann.Wenn also sogar ich soetwas (völlig zu Recht) unterschreiben muß, wird soetwas von Leuten, die hinter den Kameras sitzen oder Zugriff auf die Bänder haben mit Sicherheit auch abgeleistet werden.

Zitat von: "messie"
Umgekehrt filmt die Polizei aber selbst auch immer fleißig bei Demos mit. Sicher, ist auch zur Sicherheit zwecks Identifizierung von Personen bei Straftaten - aber wenn ich da jetzt friedlich mitlaufe - wo landet das Material eigentlich überall? Wird es ewig aufbewahrt? Besteht die Gefahr dass man deswegen als "zu beobachten" eingestuft wird weil man dort drauf zu sehen ist - und wie lange? -> Alles Fragen die im Zuge der Überwachung gestellt werden sollten. Weil es aber die Polizei ist die es tut wird das Ganze schon richtig sein, hmmm?  :wink:

Sagen wir mal so : Wenn die Polizei filmt, kann man sich sicher sein, das das Material offiziell nie aus Spass bei Youtube&Co. landet.Wenn neben dir ein Polizist krankenhausreif geschlagen wird, könnte es schon eher passieren, das das Video zwecks Fahndung nach den Tätern in der Tagesschau zu sehen ist, was für mein Verständnis dann aber auch gerechtfertigt wäre.

Was Einzeltäter, die sich unbefugt zugang zu Daten beschaffen, damit theoretisch anstellen können, ist eine andere Frage.Das ist aber zum einen ohnehin ungesetzlich und zum anderen gehört das zum allgemeinen Lebensrisiko.Voraussetzung ist natürlich, das die Daten entsprechend geschützt werden, und davon gehe ich bei öffentlicher Überwachung einfach mal aus.
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colourize

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #49 am: 30 Dezember 2006, 00:19:50 »

Hierzu passend ein Interview auf tagesschau.de:

Datenschutz ist nicht mehr sexy
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #50 am: 30 Dezember 2006, 18:14:26 »

Zitat von: "colourize"
Hierzu passend ein Interview auf tagesschau.de:

Datenschutz ist nicht mehr sexy

Naja.Insgesamt recht wenig Aussagend, das Interview."Jaja, ganz schlimm mit der Datenschleuderei, blabla.".Aber zumindest im Punkt Abzocke hat der interviewte Recht.Ich wäre sowieso dafür, das alles, was der Staat haben möchte (also das seine Bürger Personalausweise und evtl. Führerscheine besitzen und das Autos regelmäßig TÜV-Geprüft werden, u.s.w.) von ihm kostenlos zur Verfügung gestellt bzw. durchgeführt wird.Meine Lohnsteuerkarte bekomme ich ja auch kostenlos, warum also nicht auch den Perso ?

Und wegen dem angesprochenem Aufschrei bezüglich der Volkszählung damals in den Achtzigern : Vieleicht gibt es den ja nicht mehr, weil die ganzen alt-68'er, die damals vor allem aus Prinzip dagegen waren, jetzt alle im Bundestag sitzen und die neuerliche Volksabstimmung mittragen ?

Das eine Volkszählung überhaupt nötig ist, ist aber vielmehr ein Armutszeugnis für die öffentliche Verwaltung.Annährend alle Daten, die dort abgefragt werden, liegen über div. Formulare den Behörden sowieso vor.Scheinbar sind die deutschen Beamten nur nicht in der Lage, diese Daten einmal Zentral zusammenzufügen.
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DarkestMatter

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #51 am: 02 Januar 2007, 15:36:31 »

willst du denn, dass alle Daten zentral erfasst werden?  :shock:

so sehr ich Deutschland liebe, aber so ein Zentralregister, wo ALLES von dir ein einem Datensatz gespeichert ist.. schreckliche Vorstellung. Für mich ist eigentlich schon unschön genug, einen Ausweis zu haben, der mehr als nur meinen Namen und n Foto von mir preisgibt :)
Aber wenn mans nicht anders kennt..
einer der Punkte, in denen ich US-Bürger beneide. nur SozVersNr und Führerschein...
Immerhin kann Deutschland sich rühmen, das weltweit(?) einzige Zentralregister für Verkehrssünder zu haben. Und bald vernüpfen wir alle Daten. Steuererklärung, Schuhgröße, letzten 3 Wohnorte, die letzten 5 mit verzug gezahlten Rechnungen, durchschnittliche Belastung der EC/Kreditkarte pro Einkauf, zurückgelegte Wege, Anzahl verkehrsüberschreitungen...
und irgendwann flattert dann ein Schrieb ins Haus, wo sich der Bürger fragt: WOHER wissen die das alles?
und genau zu dem Zeitpunkt, isses zu spät, irgendwas rückgängig machen zu wollen. Peu a peu wird immer mehr im Gesetz verankert..


Die angesprochene Volkszählung ist statistisch gesehen irrelevant. da werden keine 100.000 Menschen entdeckt, die da auf einmal wohnen, von denen keiner was wusste...
Hamburg (und andere Städte) könnte(n) nur insofern davon profitieren, als dass sie mehr Menschen vorrechnen können, als amtlich (1. und 2. Wohnsitz) erfasst, tatsächlich vorhanden sind.

Hinter der Volkszählung steckt mehr als nur "dort wohnen 1.412 Menschen, dort 42.991". Momentan hat der Staat nämlich nur relativ unbelastbares Datenmaterial zu Wohnstatus, Einkommen, Familienverhältnissen. ;)

Und der Grund, warum keiner dagegen protestiert? mangelnde Aufklärung/Aktionen. in den 80ern war das alles viel.. größer angelegt. auch ohne internet :D
Den meisten isses heut egal, weil Datensammlung jeden Tag, bei fast jeder Handlung vollzogen wird. die Leute sind einfach abgestumpft.
Wie viele Leute haben diese doofen PayBack-Karten.. Jahrelang reger Zulauf, bis ein Nachrichtenmagazin nach dem anderen über die "wirklichen" Absichten der Firmen berichtet hat. Die übrigens kein Geheimnis waren, sondern implizit in den AGBs standen  :D


ein "Bullenstaat" ist Deutschland nicht - aber auf dem allerbesten Wege, ein international vernetzter Überwachungsstaat zu werden.
Stichwort "Weiterleitung von Flugpassagierdaten" an die USA.
Kameraüberwachung auf allen öffentlichen Flächen, Datenerhebung und -Speicherung..


weshalb ich auch jedesmal mit den Postaffen diskutiere:
Hole ich ein Päckchen von der Post ab, wollen die meinen Ausweis sehen. Ok, kein Problem. Bild - stimmt in etwa mit dem überein, was der Postangestellte vor sich sieht,  Name, Adresse stimmen mit dem überein, was aufm Päckchen draufsteht.
aber warum zum Teufel notieren die meine Perso-ID???
macht der Paketservice doch auch nicht, wenn er bei mir klingelt und mir das Ding in die hand drückt?!

hmm.. man wird nicht glücklicher, je mehr man dinge hinterfragt  :lol:
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #52 am: 02 Januar 2007, 15:54:01 »

Zitat von: "DarkestMatter"
willst du denn, dass alle Daten zentral erfasst werden?  :shock:

Mir ist das relativ egal, ich kenne meine Daten.Ich frage mich nur, warum der Staat soetwas nicht schon längst hat, rein der Effizienz wegen.

Erst sammelt jede Kleckerbehörde ihren kleinen Datenbrocken für sich, und dann, wenn der Staat mal einen Überblick über diese Daten haben möchte, veranstaltet er eine Volkszählung, anstatt diese ganzen bereits existierenden Datenfragmente zu bündeln und auszuwerten.Aus ökonomischer Sicht völliger Wahnsinn.

Ich persönlich habe auch kein Problem damit, wenn diese Daten generell zentral gesammelt werden, denn (wie ich schon erwähnte), die einzelnen Fakten sind sowieso bei der jeweiligen Behörde bekannt, und wenn der
Staat wirklich etwas über mich wissen möchte, kann er sich diese Daten auch jetzt zusammensammeln.Ist vom Endeffekt her also das gleiche.

Ein Zentralregister heißt ja nicht automatisch, das jeder Pförtner und jeder kleine Beamte in allen Daten stöbern kann, falls es das ist, was dich an so einem Zentralregister stört.
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« Antwort #53 am: 02 Januar 2007, 15:57:22 »

Zitat von: "DarkestMatter"

hmm.. man wird nicht glücklicher, je mehr man dinge hinterfragt  :lol:
Sagen wir mal so : Wenn man sowieso schon unter einer gewissen unterschwelligen Paranoia a la Big Brother leidet, findet man im Alltag immer wieder Dinge, die diese Paranoia weiter untermauern, und wenn's auch nur der Schalterfredi von der Post ist - in Wirklichkeit sind das alles nur Agenten der Matrix, die einem im Hirn lesen wollen  :lol:
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DarkestMatter

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #54 am: 02 Januar 2007, 16:22:43 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "DarkestMatter"

hmm.. man wird nicht glücklicher, je mehr man dinge hinterfragt  :lol:
Sagen wir mal so : Wenn man sowieso schon unter einer gewissen unterschwelligen Paranoia a la Big Brother leidet, findet man im Alltag immer wieder Dinge, die diese Paranoia weiter untermauern, und wenn's auch nur der Schalterfredi von der Post ist - in Wirklichkeit sind das alles nur Agenten der Matrix, die einem im Hirn lesen wollen  :lol:


ach du bist ja doof  :P


aber mal beiläufig zurück zum Zentralregister:
Deutschland hat ein dezentrales System nicht aus Kostengründen eingeführt (also eigentlich habens die Amis bei uns eingeführt)...
als PC-dings-technikergedöns kennst sicherlich vor- und nachteile dezentraler strukturen.
Soooo viel kostengünstiger sind zentrale Systeme übrigens nicht. und wenns mal hakt, dann bei allen.
Beispiele dafür lieferte die tolle Software bei den Arbeitsagenturen. schmiert der Zentralrechner in... Nürnberg? ab, is alles lahmgelegt.
Dann muss man sich weiter fragen, warum die Meldebehörde in Kuhdorf mit geschätzten 10 Ummeldungen die Woche die gleiche Datenbank nutzen muss wie eine Meldebehörde in Hamburch.
Natürlich wärs toll (für Statistiken wärs ein Traum!), eine Zentrale Datenbank zu haben.
Aber die haben auch Visa & Co. und bekanntlich sind da ja NIEEEEE Daten weggekommen  :D
und nein, ich bin nicht so paranoid, dass ich glaube, dass da die Putzfrau sich an den Rechner im Zentralregister setzt, meinen Namen raussucht und mir morgen einen Drohbrief schickt...

aber die Frage ist doch, warum soll eine Behörde in München auf meine Daten zugreifen können? (abgesehen davon, dass es sie vermutlich einen Dreck interessiert, wie alt ich bin, wo ich wohne und wie meine letzte EStErkl. aussieht).

wirtschaftlicher Schwachsinn ist übrigens auch Ein-/Zweifamilienhausbebauung. Trotzdem wills keiner missen. Weil jeder so seine Ruhe vor anderen hat, bzw sich nur von 2 Leuten auf den Tisch sehen lassen muss... ;)

hmm. ich glaub, das hier is eh nur noch n Krieg um Standpunkte  :lol:
nur will keiner den anderen Einnehmen, sondern nur Verteidigen ;)
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Thomas

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« Antwort #55 am: 02 Januar 2007, 17:15:48 »

Zitat von: "DarkestMatter"

Soooo viel kostengünstiger sind zentrale Systeme übrigens nicht. und wenns mal hakt, dann bei allen.Beispiele dafür lieferte die tolle Software bei den Arbeitsagenturen. schmiert der Zentralrechner in... Nürnberg? ab, is alles lahmgelegt.

Naja, wenn es vernünftig gemacht wird, sollte es nicht allzulange haken, aber es handelt sich hier ja um eine deutsche Behörde.Und insbesondere bei der Nürnberger Behörde hat man es mit vernünftigen Handlungen ja generell nicht so, warum sollte man also gerade in IT-Angelegenheiten von der Tradition abweichen ?  :wink:

Zitat von: "DarkestMatter"

Dann muss man sich weiter fragen, warum die Meldebehörde in Kuhdorf mit geschätzten 10 Ummeldungen die Woche die gleiche Datenbank nutzen muss wie eine Meldebehörde in Hamburch.

Ganz einfach : Es gibt eine Zentrale mit einem Stab an Technikern die sich um eine (idealisiert) Datenbank kümmern.

So hat momentan jede Behörde eigenes Personal oder eigene Verträge mit irgendwelchen Technik-Firmen, eigene Software, die betreut werden muß und evtl. inkompatibel mit den Daten anderer Programme ist u.s.w.

Das ganze Theater hätte man bei ordentlicher Zentralisierung nicht.

Zitat von: "DarkestMatter"
aber die Frage ist doch, warum soll eine Behörde in München auf meine Daten zugreifen können?
Können sie doch gar nicht (außer, es werden die Statistikdaten aller deutscher zufällig in München gesammelt oder du bist des Hochverrates verdächtig, dann ist wohl das BKA zuständig, das hat seinen Sitz in Wiesbaden).Aber der normale münchner Beamte hätte keine Berechtigung um auf deine Daten zuzugreifen, er arbeitet nur eben mit der gleichen Datenbank wie sein Kollege in Hamburg.Trotzdem hat jeder von denen nur Zugriff auf die Daten, für die er zuständig ist.

Zitat von: "DarkestMatter"
wirtschaftlicher Schwachsinn ist übrigens auch Ein-/Zweifamilienhausbebauung. Trotzdem wills keiner missen. Weil jeder so seine Ruhe vor anderen hat, bzw sich nur von 2 Leuten auf den Tisch sehen lassen muss... ;)

Bei Ein/Zweifamilienhäusern geht es auch weniger um Wirtschaftlichkeit, als vielmehr um Platz, Lebensqualität und einen gewissen Luxus.Natürlich wäre es für alle wesentlich günstiger, in Blöcken wie Steilshoop, Mümmelmannsberg oder den Wohnsilos von HongKong zu leben.Aber wer will das schon, wenn er sich besseres leisten kann ?

Zitat von: "DarkestMatter"
hmm. ich glaub, das hier is eh nur noch n Krieg um Standpunkte  :lol:
nur will keiner den anderen Einnehmen, sondern nur Verteidigen ;)
Jo, das ist hier der Forums-V-Fall  :wink:
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Narthalion

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« Antwort #56 am: 02 Januar 2007, 23:56:12 »

Zitat von: "Thomas"

Erst sammelt jede Kleckerbehörde ihren kleinen Datenbrocken für sich, und dann, wenn der Staat mal einen Überblick über diese Daten haben möchte, veranstaltet er eine Volkszählung, anstatt diese ganzen bereits existierenden Datenfragmente zu bündeln und auszuwerten.Aus ökonomischer Sicht völliger Wahnsinn.


Mhh, wenn es rein um ökonomische Gesichtspunkte geht, sollten wir dringend eine AG aus dem Staat machen und die Aktien meistbietend verschleudern.

Ein Staat hat in meinen Augen genau eine Aufgabe: Das Leben seiner Bürger (und damit die Gesellschaft) so angenehm wie möglich zu gestalten. Das fängt damit an, dass gegen physische Gewalt Schutz geboten wird und hört damit auf, dass der Straßenbelag in der hintersten Sackgasse in Klien-Kleckersdorf (bzw Ahrensburg :P ) in einem annehmbaren Zustand ist/sein sollte. Natürlich tritt man ab und an jemandem auf die Füße (wer zwingend eine scharfe Schußwaffe offen führen muss, wird vermutlich in Deutschland nicht glücklich... um mal ein möglichst blödes Beispiel zu bringen).
Dezentralisierte Daten haben den entscheidenden Vorteil, dass es eben ökonomischer Wahnsinn ist, die zusammenzuführen. Und natürlich beschreien die "Datenschützer" immer den Großen Bruder, während die "Datenschleudern" immer fest an das Gute im Überwacher glauben, während sie an das Böse in jedem sonst glauben (warum sollte man sonst alles überwachen). Mal überspitzt gesagt ;)
Die Wahrheit liegt vermutlich wie immer in der Mitte. Natürlich schadet es dem einzelnen nicht unmittelbar, wenn eine Einkaufspassage überwacht wird. Bloß wenn plötzlich fast alle Bewegungen nachvollziehbar werden, ist es ein wenig blöd.

Aber aus meiner Sicht ist es verdammt gut, dass es ökonomischer Wahnsinn ist, die Daten zu Verknüpfen. Denn das Interesse ist da. Wenn es die Ineffiziens des Systems ist, ist die auch mal zu was gut gewesen. Aber bei einer solchen Entscheidung alles nur nach ökonomischen Maßstäben zu sehen, ist keine gute Idee. Denn rein ökonomisch wäre es evtl sinnvoll, Langzeitarbeitslose einfach zu erschießen. Überschaubare Folgekosten (einmal kurz verbrennen) anstatt ewiges Geldüberweisen. Hej, Firmen feuern ja auch, wenn jemand nicht mehr gebraucht wird...

Datenschutz ist kein ökonomisches Problem sein. Wie man dazu auch steht, es ist eine Grundsatzfrage, und sie über Wirtschaftlichkeit zu beantworten geht am Problem vorbei. Denn dem Datenschützer ist es das Geld wirklich wert (mal dahingestellt, dass es wirklich teurer wäre).
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Thomas

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« Antwort #57 am: 03 Januar 2007, 08:52:34 »

Zitat von: "Narthalion"

Datenschutz ist kein ökonomisches Problem sein. Wie man dazu auch steht, es ist eine Grundsatzfrage, und sie über Wirtschaftlichkeit zu beantworten geht am Problem vorbei. Denn dem Datenschützer ist es das Geld wirklich wert (mal dahingestellt, dass es wirklich teurer wäre).

Datenschutz und Ökonomie müßen auch nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben.Ich glaube auch kaum, das man bei der derzeitigen dezentralen Datenverarbeitung ursprünglich den Datenschutz im Sinn hatte, es ist halt vielmehr so gewachsen, wie es jetzt ist.Das das nun auch den Datenschützern hilft, ist eher Zufall.

Die Aufgaben des Staates hast du ja schon recht treffend zusammengefaßt, nur kann man auch erwarten, das er diese Aufgaben mit der größtmöglichen Effizienz wahrnimmt.

Des weiteren muß der Ruf nach mehr ökonomischer Logik in der öffentlichen Verwaltung ja nicht immer und überall bis zum maximum gehen, sondern nur soweit, wie es im jeweiligen Fall sinnvoll und vertretbar ist.(Die Bewertung von letzterem ist sicherlich Ansichtssache).Z.B. die Polizei zu privatisieren wäre eindeutig zu viel, auch wenn man evtl. damit sparen könnte.Die Datenverarbeitung zu zentralisieren hingegen wäre auf jeden Fall sinnvoll, weil es wirtschaflichkeit und effizienz erhöhen würde.Auch wenn einigen Datenschützer da wieder eine leichte Steigerung des Missbrauchspotentials sehen.Aber wie ich schon an anderer Stelle erwähnte : Wenn man immer nur die Bedenken der Datenschützer an erste Stelle stellen würde, dürfte man z.B. gar keine Computer benutzen, geschweige denn sie vernetzen.Alles viel zu Missbrauchsanfällig  :wink:
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« Antwort #58 am: 03 Januar 2007, 14:14:39 »

http://www.welt.de/data/2007/01/03/1163652.html

herrlich...
Kernaussage:
- Kriminalität trotz überwachung Reeperbahn nicht gesunken
- Kriminalität (Körperverletzungen) gestiegen
- Täter oft alkoholisiert (genau die Gruppe, die sich vor dem Zuschlagen gedanken drüber macht, ob die Tat aufgezeichnet wird...  :roll: )

- Überwachung muss ausgebaut werden (sic!)
- wahrgenommene (!) polizeipräsenz soll erhöht werden
- Kampf dem Terror (wo wir also wieder bei Überwachung wären)

:)
achja.... *seufz*
immer wieder schön, zu erfahren, wie lebenswert Hamburg ist und wohin es geht
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uriel

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« Antwort #59 am: 03 Januar 2007, 14:21:54 »

na dann werd ich hier mal meinen standpunkt kurz niederschreiben :)

also am ende liegt es eh bei jedem selbst...

ich persönlich halte demos im moment fast völlig für unnütz...

wenn man mal überlegt, sone "demo" bringt max noch was, wenns in verbindung mit nem streik veranstaltet wird

wenn ich überlege, was gegen hartz 4 und atommüll demonstriert wurde und noch immer wird...

und vor allem, wie...

was damals und noch heute im zusammenhang mit lieferungen nach gorleben von demonstranten veranstaltet wurde ist in meinen augen einfach nur noch dumm und krank...

wenn man was bewegen will, muss man entweder in der wirtschaft oder in der politik aktiv werden...

da sind meister trittin und joschi fischer paradebeispiele...

erst fleißig demonstrieren, aber wirklich was erreicht ham se nunmal erst inner regierung...

wer also mit vorherschenden machtverhältnissen nicht einverstanden ist, sollte sich aktiv oder passiv am politischen geschehen beteiligen...

ja wir leben nunmal in einer demokratie und die funktioniert nur, wenn "viele" aktiv für eine verbesserung arbeiten

also konstruktiv anstatt kontraproduktiv...immer nur dagegen hilft weder kurz-, noch mittel- und schon gar nicht langfristig...

wer also gegen etwas ist, sollte zumindest so intelligent sein, alle möglichkeiten in erwägung zu ziehen...denn auf das, was einen stört, nur zu schimpfen bringt nix...

als in der weimarer republik die alliierten rohstoffe ausm pott geholt haben, als reparationsleistungen, kam es von seiten der bevölkerung vor ort um passiven widerstand...

was ich zu sagen versuche ist einfach, ein "scheiß bullenstaat" bringt einfach nix ( um mal wieder zurück zu eigentlichen thema zu kommen ;) )

wie auch schon anfangs erwähnt ist die bezeichnung "bulle" eigentlich schon ein eindeutiges zeichen dafür, dass die arbeite eines polizisten in keinster weise gewürdigt wird.
achja entschuldigung, dafür wird ja meist auch "anarchie" gebrüllt ... sorry, aber sowas tut mir noch nichtmal mehr leid...

da kann man nur noch hoffen, diese personen wachen noch rechtzeitig auf.

und was das thema überwachung bzw datenschutz angeht...

nun auch hier ist das zauberwort "aktives aggieren" in form von wahlen dahingehend beeinflussen, das eben nicht solche an die macht kommen, die rechte fleißig beschneiden wollen...

und wenn sich keiner dagegen stellen will, sollte man selber in die politik gehen...

und wenn man nicht aktiv werden will, bleibt einem nur noch dem ganzen aus dem weg zu gehen, es zu akzeptieren und notfalls auszuwandern...

denn noch leben wir in einem freien land und haben offene grenzen...

nebenbei find ich viel schlimmer, das soo viele menschen sich wieder rechten tendenzen hingeben und parteien wie die npd so viel zulauf genießen dürfen...

als ob das "gemeine" volk nicht aus fehlern der vergangenheit lernen kann



nuja mein beitrag, vllt auch wieder etwas überspitzt oder zu ausufernd, aber naja ... zumindest ein versuch sich konstruktiv an dieser diskussion zu beteiligen

:roll:
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