Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: BRD=Bullenstaat?!  (Gelesen 42975 mal)

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Re: BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #15 am: 25 Dezember 2006, 19:10:08 »

Zitat von: "biserka"
Was sagt ihr dazu?

Dass Du im falschen Forum gepostet hast. Schwarz steht hier in keinem Zusammenhang mit Anarchie.
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Lilyanar

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #16 am: 26 Dezember 2006, 03:08:10 »

Tja, meine Erfahrungen mit der Polizei sind vorwiegend negativ. Diese Erfahrungen resultieren aus Demonstrationen unterschiedlicher Couleur, und vorwiegend im Großraum Hamburg. Mir sind die Übergriffe selbst glücklicherweise nicht wiederfahren, aber ich musste sie beobachten. Allerdings sind keine Gewalttätigkeiten von Seiten der DemonstrantInnen vorausgegangen. Gut, es wurde von manchen Laub geworfen. Nun fangen die Definitionsfragen an - wo beginnt Gewalt und wo endet sie? Ist das Werfen von Laub bereits Gewalt?
Man pickte sich vorwiegend südländisch aussehende DemonstrantInnen raus und nahm sie mit zur Wache. Dabei achtete man dezidiert darauf, die Leute dabei möglichst grob anzufassen.
Auch  knüppelte man ohne ersichtlichen Grund auf eine 12Jährige ein, wie im Wahn, die sich am äußeren Rand der Menschenmasse befand. Nach der Durchsage, die Demontsration aufzulösen, fuhr man mit Vollgas in die Menge (von allen Seiten). Es war eine friedliche SchülerInnendemo gegen den Irakkrieg - also sehr junge Menschen, teilweise sogar Kinder.
Diese Übergriffe stammen allerdings noch aus der Schill-Zeit. Aber meine jüngeren Polizieierfahrungen auf Demonstrationen sind tendenziell negativ. Und häufig gab es nahezu mehr Polizisten als DemonstrantInnen :D.
Das einzige positive Beispiel war eine Demo vor ca. 14 Tagen. Die verlief so rundum von allen Seiten friedlich und respektvoll.
Außerhalb des Demokontextes gibt es wenig Erfahrungen - aber eines gibt es: man hatte auf meinen Hinweis hin, dass ein alter Mann gestürzt sei, sich sogleich eifrig auf den Weg gemacht, um ihm zu helfen.
Anschließend mussten sich beide Seiten erstmal ausreichend provozieren und bepöbeln - aber in diesem Fall hatte der stark nach Alkohol und Urin riechende, gestürzte Mensch angefangen. ..Und ich irgendwie vermittelnd dazwischen. Ich kam mir vor wie im betulichen Moralapostel-Schlichtgespräch mit meinen kleinen Neffen, die sich gleich kräftig einen auffe Omme geben wollen.
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DarkestMatter

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #17 am: 26 Dezember 2006, 21:29:03 »

hmmm. all das zu lesen ist ... nicht sehr erbauend.
Als Demo-Totalverweigerer kann ich keine eigenen Erfahrungen aus solchen Veranstaltungen beisteuern.

im "normalmodus" ( = Alltag) habe ich die Polizisten durchweg als desinteressiert und gelangweilt erlebt. Sei es, dass sich kein schwein drum kümmert, ob man als nicht-autofahrer bei Rot über die Ampel zockelt oder einen Unfall hatte...
Ich mein .. die Sanis haben mich aus der Bewusstlosigkeit wiedergeholt und alles was die Affen in schwarz interessiert hat, war: "Wo finde ich ihren Ausweis?"
 

Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die schleichende Ausweitung der Überwachungsmöglichkeiten. Das fängt im Nahverkehr und am Flughafen an, geht weiter über die tollen Videokameras im Stadtraum und KFZ-Kennzeichen-lesern auf Autobahnen bis zu willkürlichen "ihren Ausweis bitte"-Kontrollen.
Ungelogen - im Sommer passiert. Hab natürlich gesagt, ich hab den nicht dabei (einfach nur aus Protest)...
Ich fühle mich subjektiv sehr überwacht. Dennoch denke ich nicht, dass Deutschland ein "Polizei- oder Überwachungsstaat" ist.
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K-Ninchen

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #18 am: 27 Dezember 2006, 02:22:10 »

Zitat von: "DarkestMatter"
Ich mein .. die Sanis haben mich aus der Bewusstlosigkeit wiedergeholt und alles was die Affen in schwarz interessiert hat, war: "Wo finde ich ihren Ausweis?"

Das ist doch eigentlich eine vernünftige Arbeitsteilung, jeder macht, wofür er ausgebildet wurde. Wenn der Polizist sich um deinen Gesundheitszustand gekümmert hätte und der Sani deine Personalien aufgenommen hätte, wäre das alles viel chaotischer verlaufen.
 
Zitat von: "DarkestMatter"
Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die schleichende Ausweitung der Überwachungsmöglichkeiten. Das fängt im Nahverkehr und am Flughafen an, geht weiter über die tollen Videokameras im Stadtraum und KFZ-Kennzeichen-lesern auf Autobahnen bis zu willkürlichen "ihren Ausweis bitte"-Kontrollen.
Ungelogen - im Sommer passiert. Hab natürlich gesagt, ich hab den nicht dabei (einfach nur aus Protest)...
Ich fühle mich subjektiv sehr überwacht. Dennoch denke ich nicht, dass Deutschland ein "Polizei- oder Überwachungsstaat" ist.

Das ist, soviel ich gehört habe, in England z.B. viel krasser. da gibt es ganze Stadtbereiche, die tatsächlich flächendeckend überwacht werden.
Verhindern lassen sich Straftaten so nicht. Es besteht dafür ein gewisses Abschreckungspotential und es gibt weitere Mittel zur Strafverfolgung.
Ich bin z.B. sehr froh über die Videoüberwachung in unseren U- und S-Bahnen. Das ist manchmal das einzige, was unsere grunzenden und gewaltbereiten Hirnallergiker davon abhält, mal so richtig die Sau rauszulassen.
Und sollte doch mal jemand totgeschlagen werden, ist es wenigstens möglich, den Täter zu ermitteln und weitere Gewalttaten so zu verhindern.
Klingt alles sehr konservativ, ja fast ein wenig rechts, aber als potentielles Opfer ist das Bedürftnis nach Sicherheit sehr groß.
Und mit den Erfahrungen, die man so macht, lässt die "laissez-faire" Haltung gehörig nach und die Einstellung wird ein wenig radikaler.

Ein Polizei- oder Überwachungsstaat sind wir auch meiner Meinung noch lange nicht. Einfach mal schauen, wie es sich in den USA entwickelt, die sind ja vielleicht schon so weit. Und in etwa 5 Jahren haben wir das hier dann auch in abgewandelter Form.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #19 am: 27 Dezember 2006, 08:34:39 »

Zitat von: "DarkestMatter"

im "normalmodus" ( = Alltag) habe ich die Polizisten durchweg als desinteressiert und gelangweilt erlebt. Sei es, dass sich kein schwein drum kümmert, ob man als nicht-autofahrer bei Rot über die Ampel zockelt oder einen Unfall hatte...
Ich mein .. die Sanis haben mich aus der Bewusstlosigkeit wiedergeholt und alles was die Affen in schwarz interessiert hat, war: "Wo finde ich ihren Ausweis?"

Wie war das genau ? Du bist bei rot über die Ampel gegangen, wurdest angefahren und warst bewußtlos ?
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danny

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #20 am: 27 Dezember 2006, 21:35:32 »

Zitat von: "K-Ninchen"

Das ist, soviel ich gehört habe, in England z.B. viel krasser.


hierzu muss man aber auch bedenken, dass die engländer schon ein paar traurige nummern in richtung terrorismus erlebt haben und dementsprechend gebranntmarkt sind.
und wirklich von der terrorgefahr ausnehmen kann deutschland sich ja nun schon lange nicht mehr, den welpenschutz, den wir durch das ablehnen des irak-krieges hatten ist ja schon lange verpufft.
klar ist mir auch nicht so wirklich wohl, wenn ich über den kiez gehe und all die linsen dort sehe. auf der anderen seite weiß ich aber auch, dass eine gewisse überwachung mittlerweile ein notwendiges übel ist, sei es als abschreckung für bzw. gegen kleinkriminelle oder als präventivmassnahme gegen organisierten terrorismus.
es geht immer mehr in richtung "big brother is watching you", aber "bullenstaat" würde ich das noch lange nicht nennen.
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #21 am: 27 Dezember 2006, 22:14:02 »

„Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“ - Benjamin Franklin. Und er hat 100% Recht.
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #22 am: 27 Dezember 2006, 22:32:09 »

ich denke nicht, dass durch die kameras auf dem kiez oder durch erhöhte polizeistreifen "grundlegende freiheiten" eingeschränkt oder gefährdet werden.
ich habe eine ganze zeit direkt am kiez gewohnt, und nach all dem, was ich da regelmässig an den wochenenden erlebt habe, tun mir die polizisten da am wochenende fast schon leid! nicht in jedem club geht es so ruhig zu wie im kinderkeller oder im molotow. es gibt leider menschen, die auf den satz "du kommst hier net rein" sehr aggressiv reagieren können. so schnell kann die polizei meist gar nicht zur stelle sein.
eine viel größere gefährdung der grundlegenden freiheit sehe ich in der tatsache, dass wir mittlerweile an einem punkt angekommen sind, an dem wir uns dreimal überlegen müssen, ob wir uns in irgendeiner form satire-artig über religiöse themen äußern dürfen.

hm, naja, das wäre jetzt vielleicht OT, ausgangsthema war ja nun die gewaltbereitschaft von polizisten.
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #23 am: 27 Dezember 2006, 23:13:45 »

Zitat von: "danny"
ich denke nicht, dass durch die kameras auf dem kiez oder durch erhöhte polizeistreifen "grundlegende freiheiten" eingeschränkt oder gefährdet werden.

Äh, doch? Ich habe ein Recht auf Privatsphäre. Und durch flächendeckende Kameraüberwachung (z.B. in S- und U-Bahnen) wird dieses Recht massiv eingeschränkt, da ich keinen Schritt tun kann, ohne gefilmt zu werden, und das über längere Zeiträume hinweg.
Zitat von: "danny"
eine viel größere gefährdung der grundlegenden freiheit sehe ich in der tatsache, dass wir mittlerweile an einem punkt angekommen sind, an dem wir uns dreimal überlegen müssen, ob wir uns in irgendeiner form satire-artig über religiöse themen äußern dürfen.

Ganz deiner Meinung, aber anderes, wenn auch verwandtes Thema.
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #24 am: 28 Dezember 2006, 00:15:47 »

Zitat von: "K-Ninchen"
Zitat von: "DarkestMatter"
Ich mein .. die Sanis haben mich aus der Bewusstlosigkeit wiedergeholt und alles was die Affen in schwarz interessiert hat, war: "Wo finde ich ihren Ausweis?"

Das ist doch eigentlich eine vernünftige Arbeitsteilung, jeder macht, wofür er ausgebildet wurde. Wenn der Polizist sich um deinen Gesundheitszustand gekümmert hätte und der Sani deine Personalien aufgenommen hätte, wäre das alles viel chaotischer verlaufen.


Ja schon - aber die jungs und mädels in Rot-weiß wollten mich in ihren lustigen großraumwagen einladen und die deppen in schwarzblau so: "moment.. erst der ausweis"... (sinngemäß)

ok, ich geb zu, so wirklich nach desinteresse klingt das nicht... aber als ich n Tag später da war, um zu erfahren, was eigentlich passiert is: schauten die mich an und ham mit den Schultern gezuckt. "sind sind gestürzt". Irgendwie mal Zeugen befragen oder so hatten die wohl keine Lust...
(und nein, ich bin nicht "einfach so" auf die fresse gefallen  :P - is ja nu auch egal...)

und ney, Thomas - ich bin nich bei rot rüber. aber wenn ichs wär, hätts die auch nich interessiert.

Zitat von: "K-Ninchen"

 
Zitat von: "DarkestMatter"
Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die schleichende Ausweitung der Überwachungsmöglichkeiten. Das fängt im Nahverkehr und am Flughafen an, geht weiter über die tollen Videokameras im Stadtraum und KFZ-Kennzeichen-lesern auf Autobahnen [...]

Das ist, soviel ich gehört habe, in England z.B. viel krasser. da gibt es ganze Stadtbereiche, die tatsächlich flächendeckend überwacht werden.

ich war da. Das ist auch der einzige Grund, warum ich mich in Deutschland nicht "überwacht" fühle. weil ich weiß, wieviel schlimmer es gehen kann. Aufm Flughafen in.. öh.. Liverpool? war an jeder Ecke ein Poster, auf dem 3 Klingelknöpfe abgebildet waren. als Namensschild daneben nur "Flat 1" "Flat 2" und "Flat 3"
aber darunter der Satz:
"Two ways to find out if it's a Terrorist's-Base:
CALL 0800 .......
The other way is to let them do the unthinkable


if you suspect it
Report it"
Ich finde dieses Poster immer noch so unendlich krank. Die Polizei allein reicht wohl nicht mehr aus...
Denunziantentum wird groß geschrieben...


Zitat von: "K-Ninchen"

Ich bin z.B. sehr froh über die Videoüberwachung in unseren U- und S-Bahnen. Das ist manchmal das einzige, was unsere grunzenden und gewaltbereiten Hirnallergiker davon abhält, mal so richtig die Sau rauszulassen.

zu Vandalismus kommts trotzdem. Einfach weil die (angeblich) die Aufnahmen nur nach eingehender Meldung in Augenschein nehmen.
Aber affekt-handlungen bekommste damit auch nich in Griff. wenn da einer Volltrunken ist, kümmert es ihn herzlich wenig, ob da einer zuschauen könnte...
Und wenn dich einer absticht, kannst immerhin mit der Hoffnung auf den Krankenwagen warten: "na immerhin hat die Kamera das aufgenommen" :)

Zitat von: "K-Ninchen"

Und sollte doch mal jemand totgeschlagen werden, ist es wenigstens möglich, den Täter zu ermitteln und weitere Gewalttaten so zu verhindern.

Wenn die Aufnahmen zu was führen.. vielleicht. Hat man die netten Jungs schon gefasst, die in Tötensen bei Diddi B. vorbeigeschaut haben?

Zitat von: "K-Ninchen"

Klingt alles sehr konservativ, ja fast ein wenig rechts, aber als potentielles Opfer ist das Bedürftnis nach Sicherheit sehr groß.
Und mit den Erfahrungen, die man so macht, lässt die "laissez-faire" Haltung gehörig nach und die Einstellung wird ein wenig radikaler.


das ist keineswegs rechts. Es gibt Menschen, die haben das Bedürfnis nach überwachter Sicherheit. Das geht aber nur solange gut, bis sie merken, dass dieses Gefühl sehr subjektiv und völlig unbegründet ist. die Kameras können dich niemals vor einem Verbrechen schützen. Und wer vor hat, jemanden niederzuknüppeln, wirds auch machen.


Zitat von: "Bombe"

Ich habe ein Recht auf Privatsphäre. Und durch flächendeckende Kameraüberwachung (z.B. in S- und U-Bahnen) wird dieses Recht massiv eingeschränkt, da ich keinen Schritt tun kann, ohne gefilmt zu werden, und das über längere Zeiträume hinweg.

genau! Das lustige ist: mit den Möglichkeiten, die sie haben, könnten sie herrliche Bewegungsmuster erstellen. Wo steigt person X ein, um, aus?
bisher geht das nur über doofe Befragungen und ungenaue Passagierzählungen.
Offiziell nutzen sie die Möglichkeiten dafür jedenfalls nicht aus.

Aber vermutlich müsste man hier noch zwischen Polizei und Gesellschaft unterscheiden. die Polizei hat ja nicht so ohne weiteres Zugriff auf privat gemachte Aufnahmen (Kaufhäuser, HVV usw).

hmmm. es gab "Staaten" (die TäTäÄr), wo es weitaus schlimmer war. wobei man das eigentlich nicht vergleichen kann. Meine Erzeuger erzählen ab und an so unschöne Geschichten... *schauder*

lasst uns ein Lied von "die schnitter" anstimmen ^^
es lebe hoch die Polizei
 :twisted:
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Der Uhu

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« Antwort #25 am: 28 Dezember 2006, 00:40:50 »

Ich habe bislang keinerlei negative Erfahrungen mit der Polizei. Auf den Demos, bei denen ich bislang war, hat sich die Polizei immer sehr gut verhalten und auf Deeskalation gesetzt. Als bei meiner Mutter mal einer versucht hat einzubrechen und wir dann die Polizei gerufen haben, waren die binnen zwei Minuten vor der Tür (haben ihn aber trotzdem nicht gekriegt, weil er schon vorher durch die Nachbargärten in der Dunkelheit verschwunden war).

Von mir aus könnte es noch mehr Polizei geben, denn die sind mir allemal lieber als die Russen-Mafia.

Der Uhu
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Thomas

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« Antwort #26 am: 28 Dezember 2006, 08:25:43 »

Zitat von: "Bombe"
Zitat von: "danny"
ich denke nicht, dass durch die kameras auf dem kiez oder durch erhöhte polizeistreifen "grundlegende freiheiten" eingeschränkt oder gefährdet werden.

Äh, doch? Ich habe ein Recht auf Privatsphäre. Und durch flächendeckende Kameraüberwachung (z.B. in S- und U-Bahnen) wird dieses Recht massiv eingeschränkt, da ich keinen Schritt tun kann, ohne gefilmt zu werden, und das über längere Zeiträume hinweg.

Ganz Einfach : Meine Sicherheit ist mir wichtiger als deine Privatsphäre.Auf dem Kiez laufen soviele Assis herum, da könnte man gerne an jeder Straßenecke ein dutzend Polizisten plazieren.

Zitat von: "DarkestMatter"
und ney, Thomas - ich bin nich bei rot rüber. aber wenn ichs wär, hätts die auch nich interessiert.
Dann hätte man aber sagen können : "Selber Schuld".

Zitat von: "DarkestMatter"
Wenn die Aufnahmen zu was führen.. vielleicht. Hat man die netten Jungs schon gefasst, die in Tötensen bei Diddi B. vorbeigeschaut haben?
Und was war mit dem Hamburger S-Bahn-Schubser ? Oder den Gasflaschenbombern vor kurzem ? Soweit ich weiß, haben da die Filme der Überwachungskameras sehr gute Dienste geleistet.

Klar werden Kameras alleine keine Verbrechen verhindern, aber zum eine heben sie die Hemmschwelle und zum anderen hat man u.U. Beweismaterial.Damit kann man zwar nicht immer etwas anfangen, aber selbst wenn nur jedes X. gefilmte Vergehen mithilfe von Kameras aufgeklärt werden kann, ist das Grund genug für Videoüberwachung.
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DarkestMatter

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« Antwort #27 am: 28 Dezember 2006, 12:16:17 »

Zitat von: "Thomas"

Zitat von: "DarkestMatter"
Wenn die Aufnahmen zu was führen.. vielleicht. Hat man die netten Jungs schon gefasst, die in Tötensen bei Diddi B. vorbeigeschaut haben?
Und was war mit dem Hamburger S-Bahn-Schubser ? Oder den Gasflaschenbombern vor kurzem ? Soweit ich weiß, haben da die Filme der Überwachungskameras sehr gute Dienste geleistet.
Klar werden Kameras alleine keine Verbrechen verhindern, aber zum eine heben sie die Hemmschwelle und zum anderen hat man u.U. Beweismaterial

ungünstiges Beispiel für deine Argumentation.
Geschubst hat er trotzdem. und nicht die Kamera hat schlimmeres verhindert, sondern passanten.
Und auch bei den Kofferbombern hat keine Kamera den anschlag verhindert, sondern nur deren eigene Unfähigkeit. Die Kameras hätten ggfs nur schöne Zeitlupenaufnahmen der Explosionen gezeigt :)
Kameras tragen möglicherweise zu einer erhöhung der Aufklärungsrate bei. Aber zu welchem Preis?

Zitat von: "Thomas"

Damit kann man zwar nicht immer etwas anfangen, aber selbst wenn nur jedes X. gefilmte Vergehen mithilfe von Kameras aufgeklärt werden kann, ist das Grund genug für Videoüberwachung.

Nach der Logik sollten auch von jedem Bundesbürger vorsorglich DNA-Proben genommen werden. Aber nicht nur der Mini-Abschnitt, der Momentan ausgewertet wird, sondern komplette DNA.
Derzeit liegt die Fehlerquote bei 0,0001%. klingt wenig, oder?
Das heisst aber nichts anderes als: statistisch gesehen haben 2 Leute in Hamburg haben die gleiche analysierte Gensequenz :)

Auch wärs angebracht, dass jeder Bundesbürger einen Peilsender oder Mikrochip trägt. Hamburg geht da schonmal den ersten Schritt und stattet die Hunde mit sowas aus. Danach folgen Hundehalter, Familie der Hundehalter, bekannte und freunde der hundehalter...

Ich glaub, die wenigsten Leute machen sich gedanken drüber, was man alles mit stinknormalen mitteln anstellen kann. wenn du z.b. immer mit Karte bezahlst, kann dein bewegungsraum ermittelt werden... Wo du wann wieso warst.
Die Daten könnten auch der Polizei zur verfügung gestellt werden. präventiv quasi. könnte ja sein, dass das leute davon abhält, Waffen zu kaufen. oder Gasflaschen... Messer etc

Es gibt eine kleine Studie zur Überwachung von den Kriminologen hier an der UniHH. eine Kernaussage:
Kameras erhöhen bei einigen Personen die subjektive Sicherheit. (Da sind Kameras, hier wird überwacht, keine Gefahr)
Bei anderen Personen ist jedoch das Gegenteil der Fall. sie verringern die subjektive Sicherheit (hier sind Kameras? hier muss es gefährlich sein, wenn hier überwacht wird)
Du gehörst dann zu der Gruppe, die sich aufm Kiez wohler fühlen, weil du glaubst, dass dir weniger passieren könnte. :)

ich weiß natürlich, dass man es nicht allen Bürgern recht machen kann. die einen finden Kameras ganz toll, die anderen sehen darin eine beschneidung ihrer freiheit. Aber der momentane Grundton der politik ist ganz klar auf "erhöhung der subjektiven sicherheit" ausgerichtet. das ganze zu minimalen Kosten...
Oder glaubst du, hinter jeder Kamera sitzt ein Wachmann, der irgendwen alarmiert, wenn er was sieht? pustekuchen!

Vielleicht dann doch besser die von dir angeregten Polizisten an jeder Ecke? aber wer will das bezahlen? Du? aber dann würdest du auch für die allgemeinheit zahlen. immerhin steht dir ja nicht ein persönlicher polizist zu. Du würdest auch die sicherheit der Rentner, studenten und anderen finanzieren. wenns um ALG2 geht, is dir das ja auch nicht recht.  :lol:
und nu?

ich freu mich jedenfalls, dass Kameras bei dir ausreichen, damit du dich sicherer fühlst.  :)
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Bombe

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« Antwort #28 am: 28 Dezember 2006, 12:17:56 »

Zitat von: "Thomas"
Ganz Einfach : Meine Sicherheit ist mir wichtiger als deine Privatsphäre.Auf dem Kiez laufen soviele Assis herum, da könnte man gerne an jeder Straßenecke ein dutzend Polizisten plazieren.

Es geht nicht um meine Privatsphäre, sondern um deine. Du Vollhonk.
Zitat von: "Thomas"
Und was war mit dem Hamburger S-Bahn-Schubser ? Oder den Gasflaschenbombern vor kurzem ? Soweit ich weiß, haben da die Filme der Überwachungskameras sehr gute Dienste geleistet.

Wie weit bist du bereit zu gehen? Nach deiner Argumentation begrüßt du auch Chips, die bei der Geburt zwangsimplantiert werden. So kann jeder Bürger optimal überwacht werden, und die Verbrechensaufklärungsquote dürfte auf knapp unter 100% steigen.

Oder wie wär's, wenn du dich Tag und Nacht, immer und überall von einem Polizisten begleiten lässt, der dir das Papier reicht, wenn du kacken gehst? Und jetzt behaupte nicht, dass das damit doch gar nichts zu tun hätte: Doch, hat es. Es ist die konsequente Weiterführung einer Entwicklung, die seit einigen Jahren unsere Freiheit mehr bedroht als Bin Laden, Hussein, Bush und Der Geliebte Führer zusammen.

Zitat von: "Thomas"
aber selbst wenn nur jedes X. gefilmte Vergehen mithilfe von Kameras aufgeklärt werden kann, ist das Grund genug für Videoüberwachung.

Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie sehr mich diese Haltung ankotzt.
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« Antwort #29 am: 28 Dezember 2006, 12:39:23 »

Zitat von: "Bombe"
Zitat von: "Thomas"
Ganz Einfach : Meine Sicherheit ist mir wichtiger als deine Privatsphäre.Auf dem Kiez laufen soviele Assis herum, da könnte man gerne an jeder Straßenecke ein dutzend Polizisten plazieren.

Es geht nicht um meine Privatsphäre, sondern um deine. Du Vollhonk.

Ich kann mit dieser Beschneidung aber recht gut leben, ohne gleich in 1984-artige BigBrother-Paranoia zu verfallen, wie es unter Linken zum guten Ton gehört.Du Spastiker.

Zitat von: "Bombe"
Und jetzt behaupte nicht, dass das damit doch gar nichts zu tun hätte: Doch, hat es. Es ist die konsequente Weiterführung einer Entwicklung, die seit einigen Jahren unsere Freiheit mehr bedroht als Bin Laden, Hussein, Bush und Der Geliebte Führer zusammen.

Blödsinn.Warum kommt immer dieses "ganz oder gar nicht"-Argument ? Nur weil man ein paar mehr Polizisten und Kameras aufstellt, heißt das noch nicht, das morgen die totale Überwachung herrscht.

Zitat von: "Bombe"
Zitat von: "Thomas"
aber selbst wenn nur jedes X. gefilmte Vergehen mithilfe von Kameras aufgeklärt werden kann, ist das Grund genug für Videoüberwachung.


Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie sehr mich diese Haltung ankotzt.

Und mich freut, das der Staat auf derlei Bedenken, die übrigens immer aus der selben Ecke kommen, nur wenig Rücksicht nimmt.

Zitat von: "DarkestMatter"
ungünstiges Beispiel für deine Argumentation.
Geschubst hat er trotzdem. und nicht die Kamera hat schlimmeres verhindert, sondern passanten.
Und auch bei den Kofferbombern hat keine Kamera den anschlag verhindert, sondern nur deren eigene Unfähigkeit. Die Kameras hätten ggfs nur schöne Zeitlupenaufnahmen der Explosionen gezeigt  
Kameras tragen möglicherweise zu einer erhöhung der Aufklärungsrate bei. Aber zu welchem Preis?
Du hast meinen Beitrag aber schon gelesen, oder ? Ich sagte bereits, das Kameras allein kein Verbrechen verhindern.Aber sie können zur Aufklärung beitragen, wie ich bereits mit den Beispielen aufzeigte.Und deine "hätte, könnte, sollte"-Argumentation greift da leider nicht, in meinen beiden Beispielen haben die Kameras deutlich zur Aufklärung beigetragen.

Und eine geschehenes Verbechen, das man aufklären kann ist immernoch besser als ein geschehenes Verbrechen ohne Aufklärung.

Und den Preis halte ich für angemessen.

Zitat von: "DarkestMatter"
Oder glaubst du, hinter jeder Kamera sitzt ein Wachmann, der irgendwen alarmiert, wenn er was sieht? pustekuchen!

Aber die Chance, das dahinter jemand sitzt und etwas sieht ist höher als gänzlich ohne Kamera.

Zitat von: "DarkestMatter"
Vielleicht dann doch besser die von dir angeregten Polizisten an jeder Ecke? aber wer will das bezahlen? Du? aber dann würdest du auch für die allgemeinheit zahlen. immerhin steht dir ja nicht ein persönlicher polizist zu. Du würdest auch die sicherheit der Rentner, studenten und anderen finanzieren. wenns um ALG2 geht, is dir das ja auch nicht recht.  
und nu?

Komische Argumentation.Von der Sicherheit könnte ich ja auch profitieren, da sie, wie du schon schriebst, nicht auf einzelne Personen runtergebrochen wird.Wenn sie auch anderen nützt, warum nicht ? Ich finanziere jedenfalls wesentlich lieber ein paar zusätzliche Polizisten als das Gammelleben von irgendwelchen Arbeitsscheuen (welche natürlich nur eine kleine Minderheit unter den Arbeitslosen ausmachen).
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