Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: deprianfälle  (Gelesen 27566 mal)

PaleEmpress

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deprianfälle
« Antwort #15 am: 19 November 2006, 16:35:22 »

Och, Kerzen und gute Musik reichen da schon. Und natürlich das komplette Wohlfühl-Pflege-Programm.
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Kallisti

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deprianfälle
« Antwort #16 am: 19 November 2006, 17:13:38 »

Also diese Tips, sich was Gutes zu tun, sind ja alle gut gemeint, wie auch der Tip, sich zusammenzureißen, "den Arsch hochzukriegen" ...

ABER: Man muss schon wissen, ob man "nur" einen (gelegentlichen) Durchhänger hat oder ob es sich um eine "handfeste" Depression handelt! Denn: Bei einer Depression (die keine depressive Verstimmung ist!) ist man einfach nicht mehr in der Lage, auch die kleinsten, normalsten Alltäglichkeiten durchzuführen (sei es waschen - sich oder was immer- einkaufen, geschweigedenn arbeiten gehen - man kommt oft nicht mal aus dem Bett oder aus der Wohnung, alles erscheint zu schwer, zu anstrengend etc.) - das geht den meisten, wenn nicht allen von Depression Betroffenen so (gibt da auch Infos im Internet die Menge, denke ich).

Und dann kann man einfach absolut nicht "den Arsch hochkriegen" oder auch sich was Gutes tun - man ist dazu schlicht (auch körperlich) nicht in der Lage!
Was man dann tun kann, wenn man es will und vertrauen dazu hat / "daran glaubt", ist, sich sogenannte, viel zitierte "professionelle Hilfe" zu suchen. Aber auch die hilft nicht immer - nicht zwangsläufig und nicht allen. Trotzdem ist es natürlich einen Versuch wert - kommt halt auch sehr darauf an, an wen und ggf. in welche Klinik ... man gerät!!!

Wenn es sich "nur" um depressive Verstimmung handelt, dann handhabe ich es mittlerweile auch so: durch, aussitzen, abwarten - das geht mal gut, mal weniger gut.

Die Gedanken an Suizid... sind mir bekannt - siehe auch der thread dazu (hier im Forum - unter "Freitod" oder so glaub ich oder auch "Freiheit"?? weiß es jetzt leider nicht mehr genau, sorry).


Ansonsten: Was Menschen an "Schmerz" und "Leid" auszuhalten in der Lage sind oder auszuhalten bereit/gewillt sind, ist individuell verschieden - was Dauer und Intensität oder auch Kontinuität dieses Leides angeht! Hat sicher auch immer viel mit der eigenen (bisherigen) Geschichte zu tun... ;)


@Doomguard

PM kommt bald - sorry...!

Gruß, Kallisti
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schwarze Katze

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Re: deprianfälle
« Antwort #17 am: 19 November 2006, 18:11:53 »

Zitat von: "Doomguard"
kennt ihr es auch? eigentlich hält man sich eigentlich für fest im sattel stehend. doch dann passieren mehrere "dinge" auf einmal, die einen runterziehen, dann trinkt man am WE vll. noch einen und schon wenn man aleine hoch oben auf dem bahnsteig seht bekommt die heranrasende s-bahn eine attraktivität, die einen einen schritt vowärtstreiben möchte...

später ist man froh, es doch nicht getan zu haben, aber solche momente kommen hin und wieder.

wie geht ihr damit um? freunde anrufen geht manchmal, aber auch nicht immer und belästigen möchte man ja auch keinen, der es nicht hören möchte.

entsprechende musik hören hilft manchmal. aber ablenkungen schieben nur auf. irgendwie kommt man nicht drumherum, dass man wieder erkennen muss, dass es leute gibt, für die es sich lohnt. dass man teil einer gesellschaft ist, und auch gebraucht wird. dass man sich um leute sorgt, und dass sich um einen gesorgt wird....

bisschen wehleidig vielleicht von mir im moment, aber ich hoffe, ich bekomme trotzdem konstruktive antworten.

lg


Solche Gedanken hatte ich letzte Zeit ziemlich oft und deswegen habe ich mich dazu entschlossen, mir professionelle Hilfe zu holen. Ich bekomme zur Zeit Antidepressiva und werde demnächst Psychotherapie machen
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Lakastazar

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deprianfälle
« Antwort #18 am: 19 November 2006, 19:28:33 »

Also diese temporären "Durchhänger" kenn ich...
Wobei das Ausmaß, sich ernsthaft mit Suizid auseinander zu setzen, nie kamen...
Eher dieses "Licht aus" Phänomen hatte ich damals immer...

Dieses "Ich will hier weg"-Gefühl, dass einem in Flucht-Phasen treibt...

Depression als solche hatte ich wohl nicht... aber dieses Gefühl von "Ich kann nichts/nicht mehr" kenne ich... was stets wieder dieses "Licht aus"-Phänomen in mir auslöste...

Anfangs war es rational induzierte und sich selbstständig machende Gefühls-Taubheit...
Dann kamen ab 17 oder 18 Jahren (an sich in kleinen Schüben sogar früher) der Ausbruch und damit das Auf und Ab der Gefühle... Es war einiges nach zu holen...
Es fing an sich mit narzistischen "Amok-Lauf"-Fantasien an... (War jahre lang Mobbing-Opfer)
ich meine jeder kennt das Gefühl, wenn ihn jemand so dermaßen auf den Wecker geht, dass man sich diesem die Pest an den Hals wünscht...
Ich weiß nicht, ob es wirklich Hass gewesen ist...
Aber dieses "Die anderen sind Schuld an meiner Misere"-Denken war extrem dominant! Letztlich auch nur eine Flucht vor sich selbst...

Alkohol und später THC "halfen" mir damals das Licht aus zu machen...
hab auch das überwunden...

So in der Retrospektive wird mir erst klar, wie schlecht es mir an sich ging...
Nichts davon war wirklich krass am Eskalieren... oder war anderen gegenüber je kontinuierlich bemerkbar, da ich auch für anderer Leute Probleme da gewesen bin... Was ebenfalls eine Flucht vor den eigenen Problemen war :lol:
Aber es half ungemein Verstehen zu lernen...

Aber ich glaube, diese "inneren Kämpfe", so pathetisch das jetzt klingen mag, habe ich stets gewonnen und meine Seelenhygiene vorrangetrieben...
Kämpfe, die andere, die mich in jene Zeiten begleiteten wohl verloren hatten... :?

Alles nicht so einfach... aber wenn ich zurückblicke, dann sag ich mir jedesmal, wenn mich eine Misstimmung überkommt, ich hab schon "schlimmeres" hinter mich gebracht, ich werde auch DAS überleben!

Das ist mein "Djihad"... mein Kampf mit dem "Teufel/Schweinhund" in mir...

Mag einen verwundern, dass ich frei darüber sprechen kann, aber ich glaube, ich habe es weitestgehend überwunden und lang genug für mich behalten...
und hier scheint ein jeder sich ein wenig in die Seele blicken zu lassen... ;)
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LBH

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deprianfälle
« Antwort #19 am: 22 November 2006, 18:11:51 »

ich empfehle da: Hobbys!
sei es sport oder kunst in jedweder form oder whatever.

echt, hat mir auch geholfen. *daumen hoch*

(p.s.: spammen zählt mal nich!)
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missTease

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deprianfälle
« Antwort #20 am: 22 November 2006, 18:47:04 »

wer von uns kennt diese gefühle nicht? allerdings können die wenigsten damit umgehen geschweige den d'rüber reden.

zum einen wurde ja schon gesagt mit jemandem reden.. oder direkt persönlich treffen.

zum anderen kann ich auch sehr empfehlen sich zu bewegen. sportlich betätigen. fahrrad fahren, spazieren / joggen gehen... zum einen lenkt das ab und gibt einem das gefühl von weite.. hab mal mit meiner ärztin damals drüber gesprochen und sie hat es mir ebenfalls empfohlen..

meinen persönlichen break down hatte ich im vergangenen jahr und habe vier wochen nicht gearbeitet. fühlte mich auf der arbeit zudem stark unter druck gesetzt und musste mich für jeden scheiss rechtfertigen.. privat war eigentlich nichts sonderlich vorgefallen.. hatte in der zeit eine gesprächstherapie 2x die woche und hab was zum pennen bekommen.. [konnte vor lauter grübeleien nicht schlafen]

ich fahre in so einer situation auch gern mit dem auto durch die gegend [am tage - nicht am abend!]
zum anderen haben mich meine haustiere auch oft genug an meine verpflichtung erinnert, die ich übernommen habe. wer soll sich um sie kümmern wenn ich nicht da bin? was wird aus ihnen..? sie wissen oft genug wenn es mir scheisse geht und kommen dann um mich zu trösten. als wollten sie sagen, mach keinen scheiss alte!

kopf hoch. jeder hat solche tage.. zum glück habe ich es bisher immer erlebt, dass irgendwann wieder ein licht am horizont war, auf das ich hinarbeiten konnte, oder es wurde mir eine hand gereicht, von der ich es in dem moment nicht erwartet habe.
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K-Ninchen

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deprianfälle
« Antwort #21 am: 22 November 2006, 19:16:14 »

Zitat von: "LBH"
ich empfehle da: Hobbys!
sei es sport oder kunst in jedweder form oder whatever.

echt, hat mir auch geholfen. *daumen hoch*

(p.s.: spammen zählt mal nich!)


Hm klar, also vor lauter Hobbies ist bei mir die Langeweile schon ziemlich ausgestorbern, ABER:

Als ich mal eine ziemliche Depri-Phase hatte (das hatte wohl auch was mit der Schilddrüse zu tun, auch wenn sich das irgendwie von alleine normalisiert hat, was wohl recht ungewöhnlich ist), war das schlimmste daran:

Mich hat gar nichts mehr interessiert. Alles, was irgendwie Bedeutung für mich hatte, hat diese Bedeutung verloren.

Schlimm ist gar nicht mal die Traurigkeit, sondern die Bedeutungslosigkeit von allem und jeder Morgen beginnt in der Hölle.

Also wenn es eine "echte", wenn auch vorübergehende Depression ist, dann helfen Hobbies leider auch nicht.

Da habe ich halt sehr viel geredet, mit meiner Mutter z.B. oder sehr guten Freunden, und das hat dann wirklich geholfen.
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Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

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deprianfälle
« Antwort #22 am: 22 November 2006, 19:17:05 »

Zitat von: "K-Ninchen"
Zitat von: "PaleEmpress"
Zitat von: "K-Ninchen"

Edit: Ach ja, heute werde ich eine von messies Methoden anwenden und mich mit einer warmen Badewanne belohnen ;)

Das ist eine von mir heißgeliebte Methode, sich mal zu belohnen, oder es sich einfach mal so gutgehen zu lassen.  :)


Und wenn, dann auch richtig dekandent, mit Leckereien, manchmal sogar Fernsehen oder Filme und allem, was so dazugehört :)


Mit kompletten Filmen?  :shock: Wird man da nicht böse schrumpelig?

Wenn's mir schlecht geht, lasse ich es raus. Keine Worte, Schweigen. Ich kann dann mit den mir liebsten Menschen nicht reden. (Muß ich dann aber auch nicht, die wissen in solchen Momenten nämlich schon... ;))
Ansonsten: Musik als Ventil. Und viel spazieren, um den Kopf freizukriegen - gern im Regen, dann schmeckt der heiße Tee hinterher umso leckerererer.
Sich an die schönen Dinge erinnern bzw. sich daran erfreuen - es gibt nur wenige, aber gerade die sind deshalb soo wertvoll. Hach.
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K-Ninchen

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deprianfälle
« Antwort #23 am: 22 November 2006, 19:59:28 »

Zitat von: "anywhen"
Zitat von: "K-Ninchen"
Und wenn, dann auch richtig dekandent, mit Leckereien, manchmal sogar Fernsehen oder Filme und allem, was so dazugehört :)


Mit kompletten Filmen?  :shock: Wird man da nicht böse schrumpelig?


Nein, meist halt 1 oder 2 Folgen einer guten oder lustigen Serie sind da schon eher angesagt, wie "Family Guy" oder "The Office" oder "BSG 2003" oder "King of the Hill", oder ... was auch immer :)
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Doomguard

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deprianfälle
« Antwort #24 am: 23 November 2006, 03:26:39 »

gut, also prob ist bei mir, dass ich früher viel (und ich meine viel) sport gemacht habe, aber mach ich nu nicht mehr, was sicher auch am job und den trainingspartnern liegt. damals hatte ich solche emotionalen auswürfe nicht. ich habe aber leider im moment überhaupt keine energie mir eine lokation/verein/dojo zu suchen, in dem auf anständigem niveau trainiert wird, so, dass es mich zufrieden stellt.

na ja, also was trinken und durchhalten erscheint die einzige option (da ich in der öffentlichkeit nicht in detaills gehen mag).....
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igerkralle und samtpfote

bloody-vampire

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Re: deprianfälle
« Antwort #25 am: 03 Juli 2007, 21:31:03 »

also ich hab des eigentlich fast jedes wochenende und da hilft meistens nur die passende musik, kerzenschein und ne großpackung taschentücher....

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Dalai_Wese

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Re: deprianfälle
« Antwort #26 am: 03 Juli 2007, 22:36:43 »

Ich empfehle einen Amoklauf. Ist mir ohnehin schleierhaft, wieso das noch keiner auf der vollbesetzten Mönckebergstraße zur Vorweihnachtszeit versucht hat. Wer es bis zum Rathaus schafft, ohne von den Bullen erschossen zu werden hat gewonnen  ;D
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"Wir sind Zecken! Asoziale Zecken! Wir schlafen unter Brücken oder in der Bahnhofsmission!" XD

bloody-vampire

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Re: deprianfälle
« Antwort #27 am: 03 Juli 2007, 22:40:11 »

wär auch ne idee aber ich zieh doch lieber das heulen das tut am ende nich so weh ;D
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Darkie

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Re: deprianfälle
« Antwort #28 am: 03 Juli 2007, 23:55:23 »

Ich kenne das auch nicht. Mir ging es zwar schon einmal  richtig mies, aber ich versuche, so gut es geht, lösungsorientiert zu handeln. Und sich betrinken, ist keine Lösung.  Man schiebt die Probleme nur nach hinten, bzw. verschlimmert  sie, in dem Irrglauben, das man sie so löst. Aber das tut man nicht. Man verdrängt höchstens.
Von Selbstmord mal ganz ab, das ist ein weglaufen vor der Realität, und verändert gar nichts. Das einzige was man damit erreicht ist, das viele Menschen, die einen gemocht haben traurig sind...

Ich denke, wenn man an den Punkt ist, wo man ernsthaft mit dem Gedanken spielt, sich umzubringen,  sollte man sich ehrlich eingestehen, das man Hilfe braucht, und zwar therapeutische.
Freunde, und zwar gute Freunde, von denen man weiß, das sie für einen da sind, egal was los ist, sind zwar was tolles, und auch wichtig,  aber sie können in vielen Fällen nur bedingt helfen.
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bloody-vampire

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Re: deprianfälle
« Antwort #29 am: 04 Juli 2007, 00:02:33 »

da hast du recht...

betrinken bringt mal garnichts am nächsten tag is es dann wahrscheinlich nur schlimmer...

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