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Umfrage

Soll die Todesstrafe für besonders grausame Verbrechen eingeführt werden

Ja
- 8 (14.8%)
Nein
- 43 (79.6%)
Was für eine blöde Frage
- 3 (5.6%)

Stimmen insgesamt: 50

Umfrage geschlossen: 14 Juni 2005, 08:01:27


Autor Thema: Todesstrafe  (Gelesen 6165 mal)

Kallisti

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Todesstrafe
« Antwort #30 am: 13 Oktober 2006, 21:23:53 »

Zitat
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?


@Thomas

bin zwar nicht Eisbär bzw. nicht gefragt worden, aber:

Ja, halte (vorsätzliches) Töten immer für moralisch verwerflich bzw. absolut tabu.
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colourize

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Todesstrafe
« Antwort #31 am: 13 Oktober 2006, 21:32:04 »

Keine Ahnung warum gerade dieser finstere Thread reanimiert werden musste, es gibt da  inhaltlich gehaltvollere und damit deutlich bessere, aber nun gut.. neben all den hier zu lesenden Plattidüden nochmal meine Meinung:

Zitat von: "colourize in dem oben gequoteten Thread"
Klares Nein zur Todesstrafe.

Ich habe nur einen Grund dafür, und das ist ein ethischer. Dieser Grund ist ein persönliches Werturteil, das für mich von derart fundamentaler Bedeutung ist, dass alle anderen schon angeführten Gründe (Justizirrtum, Menschenrechte etc.) aus meiner Sicht dagegen blass aussehen und nahezu gegenstandslos werden: Für demokratische Systeme gelten höhere ethische Grundsätze als für das Individuum.
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Kallisti

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Todesstrafe
« Antwort #32 am: 13 Oktober 2006, 21:32:13 »

Zitat
Stimmt, aber wenn Unschuldige jahrzehnte im Knast verbingen, ist das auch nicht schöner.Zwar besteht dann noch die Chance, dem Irrtum auf die Spur zu kommen, aber wie hoch ist die ? Und wenn man sagt "Aus Versehen jahrzehnte Knast ist besser als sterben" darf man nicht als Argument anführen, das es für Schwerverbrecher ja viel mehr Strafe sei, Ewigkeiten lang im Knast zu verrotten als "schnell" zu sterben.

Außerdem stellt ein Verbrecher im Knast einen jahrzehnte anhaltenden Kostenfaktor da, des weiteren besteht die Gefahr der Wiederholung und des Ausbruchs (wenn auch gering).

(Thomas)


... Ach ja: Also so oft brechen die nun heutzutage auch nicht mehr aus (jedenfalls nicht die Schwerverbrecher).
Und: nein, ein halbes Leben unschuldig im Gefängnis, ist nicht (unbedingt) besser als Sterben - da sind Menschen verschieden (ich habe das jedenfalls so ja nicht gesagt - für mich wäre das u.U. viel schlimmer - unschuldig zu sein und/aber der Freiheit beraubt zu sein...)

Mir geht es wie gesagt darum, dass man grundsätzlich kein Recht hat, jemand anderen zu töten.
Und ich frage mich, was das für eine Art Recht oder Moral sein soll, die so etwas legal erlaubt oder gar vorschreibt und für völlig in Ordnung, legitim, ja sogar wichtig oder notwendig hält! ??? Da komm ich halt nicht mehr mit.
 
(Aber das ist bei manch anderen gesellschaftlichen Vorkommnissen auch so - wird irgendwie immer mehr...)

Und da will ich auch gar nicht "mitkommen"!
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Kallisti

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Todesstrafe
« Antwort #33 am: 13 Oktober 2006, 21:39:49 »

Zitat
Keine Ahnung warum gerade dieser finstere Thread reanimiert werden musste,


Ich habe diesen thread nicht absichtlich oder mit irgendwelchen Hintergedanken "ausgegraben", sondern einfach wohl erst spät gesehen bzw. mich "beteiligt" (an der Diskussion) - und mir war lediglich daran gelegen, die Information über die arte-Sendung, die eben nun mal gestern lief, hier zu geben.
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Eisbär

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Todesstrafe
« Antwort #34 am: 14 Oktober 2006, 01:26:10 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Das Hauptargument gegen die Todesstrafe ist und bleibt, daß man sich dann ethisch und moralisch nicht mehr von denen abhebt, die man verurteilt!
Weiß ich nicht."Wir" töten ja nicht ohne Grund,...
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?
Zitat von: "Thomas"
sondern als logische Folge einer Bestrafung (die dann übrigens schon vorher so im Gesetz steht).
Aha, wenn ich Dir also vorher sage, daß ich Dich kille, wenn Du meine Freundin anguckst, ist es dann, wenn Du es tust, in Ordnung?
Zitat von: "Thomas"
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
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colourize

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Todesstrafe
« Antwort #35 am: 14 Oktober 2006, 10:21:27 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
Ja.

...aber vorschlagen, unsere Bo(a)rd-Nazis kielen zu lassen. ;)
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SoylentHolger

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Todesstrafe
« Antwort #36 am: 14 Oktober 2006, 10:31:20 »

Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Kallisti"
Ich bin gegen die Todesstrafe, weil:

- es allzu oft doch Unschuldige "trifft" - das allein sollte schon genug Grund dagegen sein, denn dies ist eine Katastrophe - die leider immer wieder passiert (z.B. in den USA) - und die trotzdem nicht davon abhält, so weiterzumachen (und weiterhin Unschuldige zu töten - DAS ist: Mord!)

- es für wirkliche Schwerverbrecher viel schlimmer sein kann, der Freiheit für sehr sehr lange Zeit beraubt zu sein und sein Dasein in einem Gefängnis zu fristen

- es unglaublich menschenverachtend und grausam ist, wie z.B. in den USA hingerichtet wird!
Ich verstehe nicht, warum diese Gifte (z.B.) injiziert werden, von denen klar ist, dass sie starke Schmerzen verursachen, aber auch Lähmungen, so dass sich der Sterbende nicht einmal mehr äußern kann (das erspart den "Henkern" so einige "Szenen"... und verharmlost die Hinrichtung vor der Öffentlichkeit). Außerdem sind diese Gifte in den USA Tieren zu verabreichen bspw. verboten!
Es gibt andere Mittel, jemanden einschlafen und in den Tod (sanft!) übergehen zu lassen - wenn man schon der Meinung ist, das Recht zu haben, einen anderen Menschen töten zu dürfen!

Und ob man es nun als Mord bezeichnet oder nicht - vor allem ist auch die Frage, ob man sich bei der Definition des Begriffes immer nur auf ein bestimmtes geltendes Recht (Gesetzestext) versteifen will und warum... - es handelt sich definitiv um Tötung.

... Mit welchem RECHT?!???

Der auf arte gestern Abend gezeigte Film hat mich sehr erschüttert und bestärkt mich nur in meiner Ablehnung der Todesstrafe.


kann ich nur zustimmen, arbeitslager würde ich gut finden. das erwirtschaftete wird dann für die verpflegung und versorgung desjenigen benutzt und wenn was übrig bleibt dem opfer oder den hinterbliebenen oder in eine stiftung wie der weiße ring.


Kallisti *sign*
noise~druide *sign*

Die Idee mit dem Arbeitslager hatte ich auch schon lange. Entlastet den Haushalt und wenn man den ganzen Kram noch in Sibirien veranstaltet minimiert man den Fluchtwillen.
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Kallisti

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Todesstrafe
« Antwort #37 am: 14 Oktober 2006, 10:43:04 »

Zitat von: "colourize"
Keine Ahnung warum gerade dieser finstere Thread reanimiert werden musste, es gibt da  inhaltlich gehaltvollere und damit deutlich bessere, aber nun gut.. neben all den hier zu lesenden Plattidüden nochmal meine Meinung:

Zitat von: "colourize in dem oben gequoteten Thread"
Klares Nein zur Todesstrafe.

Ich habe nur einen Grund dafür, und das ist ein ethischer. Dieser Grund ist ein persönliches Werturteil, das für mich von derart fundamentaler Bedeutung ist, dass alle anderen schon angeführten Gründe (Justizirrtum, Menschenrechte etc.) aus meiner Sicht dagegen blass aussehen und nahezu gegenstandslos werden: Für demokratische Systeme gelten höhere ethische Grundsätze als für das Individuum.



Jaja, damit hast du ja durchaus recht, allerdings sagt das allein/für sich über den Inhalt bzw. Gegenstand dieser ethischen Grundsätze (demokratischer Systeme, Gesellschaften, Regierungen) noch nichts aus.
Es ließe sich unter Umständen ja auch ethisch für die Todesstrafe argumentieren - wie es offensichtlich in den USA der Fall ist.
Der Begriff "Ethik" oder "ethisch" alleine reicht hier nicht aus - denn: welche Ethik ist gemeint oder anders: wie wird sie begründet, formuliert, was hat sie zum Inhalt?

Die Frage bleibt also dann nach wie vor: Warum keine Todesstrafe?
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Thomas

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Todesstrafe
« Antwort #38 am: 16 Oktober 2006, 10:04:46 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Das Hauptargument gegen die Todesstrafe ist und bleibt, daß man sich dann ethisch und moralisch nicht mehr von denen abhebt, die man verurteilt!
Weiß ich nicht."Wir" töten ja nicht ohne Grund,...
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?

Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
sondern als logische Folge einer Bestrafung (die dann übrigens schon vorher so im Gesetz steht).
Aha, wenn ich Dir also vorher sage, daß ich Dich kille, wenn Du meine Freundin anguckst, ist es dann, wenn Du es tust, in Ordnung?

Wenn es irgendwann mal ein Gesetz gäbe, nach dem auf das angucken von Eisbärs Freundin die Todesstrafe steht, vieleicht.

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
Ja.
Das dürfte gerade für jemanden, der beim Bund war aber problematisch werden.Und was ist mit Notwehr ?

Aber auf jedenfall ist genau da der entscheidende Unterschied zwischen unseren Ansichten. : Ich halte vorsätzliches Töten nicht grundsätzlich für moralisch verwerflich.
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Eisbär

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Todesstrafe
« Antwort #39 am: 16 Oktober 2006, 10:35:53 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?

Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.
Die USA sind aber eher ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.

Zitat
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
Ja.
Das dürfte gerade für jemanden, der beim Bund war aber problematisch werden.
Die Anzahl der Leute, die ich während meines Wehrdienst getötet habe, geht gegen null. Mal davon abgesehen, daß ich in den letzten 10 Jahren auch eine Entwicklung durchgemacht habe und zu dieser Entwicklung auch das Erlernen des Umgangs mit Schußwaffen beim Bund beitrug.
Zitat
Und was ist mit Notwehr ?
Wenn ich aus Notwehr handel, töte ich nicht vorsätzlich. Mal davon ab, daß es immer noch äußerst fraglich ist, ob es in einer Notwehrhandlung unbedingt notwendig ist, das Gegenüber auch zu töten.

Zitat
Aber auf jedenfall ist genau da der entscheidende Unterschied zwischen unseren Ansichten. : Ich halte vorsätzliches Töten nicht grundsätzlich für moralisch verwerflich.
Dann solltest Du die EU verlassen. Länder mit Todesstrafe werden nicht aufgenommen.

Um es kurz zu sagen: Wenn ich jemanden vorsätzlich töte um ihn zu strafen, um das Geld für den Gefängnisaufenthalt zu sparen, um abzuschrecken, usw. sind das eindeutig niedere Beweggründe und somit Mord.
Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?
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Thomas

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Todesstrafe
« Antwort #40 am: 16 Oktober 2006, 11:16:21 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?

Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.
Die USA sind aber eher ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.

Mag sein, das es da nicht optimal läuft, aber auch da gibt es die Todesstrafe.Und die ist nicht durch irgendwelche Diktatoren da hingezaubert worden, sondern stützt sich auf die in westlichen Ländern üblichen Gegebenheit, und ist auch in der Bevölkerung akzeptiert.

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
Ja.
Das dürfte gerade für jemanden, der beim Bund war aber problematisch werden.
Die Anzahl der Leute, die ich während meines Wehrdienst getötet habe, geht gegen null. Mal davon abgesehen, daß ich in den letzten 10 Jahren auch eine Entwicklung durchgemacht habe und zu dieser Entwicklung auch das Erlernen des Umgangs mit Schußwaffen beim Bund beitrug.

Es ging darum, das du als Soldat ja dann auch prinzipiell bereit wärst, im Not- bzw. Ernstfall zu töten.Was ist dann ? Oder auch der finale Rettungsschuss bei irgendwelchen Geiselbefreiungen ?

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Und was ist mit Notwehr ?
Wenn ich aus Notwehr handel, töte ich nicht vorsätzlich. Mal davon ab, daß es immer noch äußerst fraglich ist, ob es in einer Notwehrhandlung unbedingt notwendig ist, das Gegenüber auch zu töten.

Notwehr ist natürlich ein Grenzfall.Aber sicherlich kann es auch Notwehrfälle geben, in denen nur das vorsätzliche töten übrigbleibt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist.

Zitat von: "Eisbär"
Zitat
Aber auf jedenfall ist genau da der entscheidende Unterschied zwischen unseren Ansichten. : Ich halte vorsätzliches Töten nicht grundsätzlich für moralisch verwerflich.
Dann solltest Du die EU verlassen. Länder mit Todesstrafe werden nicht aufgenommen.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun ? Ich muß ja nicht zwingend die Todestrafe als Bestrafung im Gesetzbuch stehen haben.Ich hätte nur kein Problem damit.

Zitat von: "Eisbär"
Um es kurz zu sagen: Wenn ich jemanden vorsätzlich töte um ihn zu strafen, um das Geld für den Gefängnisaufenthalt zu sparen, um abzuschrecken, usw. sind das eindeutig niedere Beweggründe und somit Mord.
Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?


Das mit "auf eine Stufe stellen" ist deine Sichtweise, nicht meine.Es geht eben nicht nur um den Vorgang des tötens, sondern auch um die Hintergründe.Bringe ich jemanden um, um ihn z.B. zu berauben oder wird jemanden in einem gesetzlich geregelten Strafprozess zum Tode verurteilt, das stellt für mich schon einen gewaltigen Unterschied da.
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Eisbär

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Todesstrafe
« Antwort #41 am: 16 Oktober 2006, 12:12:57 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Eisbär"
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?
Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.
Die USA sind aber eher ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.
Mag sein, das es da nicht optimal läuft, aber auch da gibt es die Todesstrafe.Und die ist nicht durch irgendwelche Diktatoren da hingezaubert worden, sondern stützt sich auf die in westlichen Ländern üblichen Gegebenheit, und ist auch in der Bevölkerung akzeptiert.
Welche westlichen Länder haben denn noch die Todesstrafe? In Europa keines.
Und das eine breite Zustimmung in der Bevölkerung ein Argument wäre, ist mir neu. Demnach wäre die BILD eine gute Zeitung.
Zumal ich die Quoten der Gegner und Befürworter in den USA nicht kenne.


Zitat von: "Thomas"
Es ging darum, das du als Soldat ja dann auch prinzipiell bereit wärst, im Not- bzw. Ernstfall zu töten.
Nicht "wärst", sondern "warst". Das ist 10 Jahre her.
Zitat
Was ist dann ?
In einem echten Ernstfall?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wie weit ich bereit wäre zu gehen, wenn der Muselmann mit Panzern auf D zurollt, um hier die islamischen Gottesstaat auszurufen.
Zitat
Oder auch der finale Rettungsschuss bei irgendwelchen Geiselbefreiungen ?
Das ist auch so eine Geschichte. Wann hast Du schon einen Einzeltäter (bei mehreren kommt das ja nicht in Frage)? Und den kann man sicherlich auch anders außer Gefecht setzen.

Zitat von: "Thomas"
Notwehr ist natürlich ein Grenzfall.Aber sicherlich kann es auch Notwehrfälle geben, in denen nur das vorsätzliche töten übrigbleibt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist.
Wieso muß ich in einem Notwehrfall vorsätzlich töten? Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, daß im Rahmen der Notwehr das Gegenüber auch ums Leben kommt, aber wenn ich meine Notwehr schon so ansetze, daß er auf JEDEN FALL ums Leben kommt, sehe ich da keine Notwehr im eigentlichen Sinne mehr. Ein Mensch muß nicht gleich tot sein, um Dich nicht mehr angreifen zu können. Bewußtlosigkeit tut es z.B. auch.

Zitat
Was hat das eine mit dem anderen zu tun ? Ich muß ja nicht zwingend die Todestrafe als Bestrafung im Gesetzbuch stehen haben.Ich hätte nur kein Problem damit.
Für mich ist es ein essentieller Bestandteil des Zivilisationsbegriffes, daß Menschenrechte geachtet werden. Und dazu gehört auch das Nichtvorhandensein einer Todesstrafe.

Zitat
Zitat von: "Eisbär"
Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?
Das mit "auf eine Stufe stellen" ist deine Sichtweise, nicht meine.Es geht eben nicht nur um den Vorgang des tötens, sondern auch um die Hintergründe.Bringe ich jemanden um, um ihn z.B. zu berauben oder wird jemanden in einem gesetzlich geregelten Strafprozess zum Tode verurteilt, das stellt für mich schon einen gewaltigen Unterschied da.
Jeder, der einen anderen Menschen vorsätzlich tötet, wird das irgendwie vor sich selbst rechtfertigen (müssen).
Er wird einen Grund haben, zu töten.

Wer bist Du, daß Du sagst, Du darfst entscheiden, daß seine Gründe weniger wert sind als Deine?
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Thomas

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Todesstrafe
« Antwort #42 am: 16 Oktober 2006, 13:18:03 »

Zitat von: "Eisbär"
Und das eine breite Zustimmung in der Bevölkerung ein Argument wäre, ist mir neu.

Es würde zumindest zeigen, das die Todesstrafe nicht so abgehoben und unverstellbar ist, wie es einige gern darstellen.Außerdem halte ich das durchsetzen von gewissen Moral- und Ethikvorstellungen gegen die Mehrheit auch vor dem Hintergrund der Demokratie für Problematisch.

Zitat von: "Eisbär"

Zumal ich die Quoten der Gegner und Befürworter in den USA nicht kenne.
Ich kenne sie auch nicht genau, glaube aber mich zu erinnern, das es sich immer so um 50/50 bewegt.

Zitat von: "EisbäR"
Zitat von: "Thomas"
Es ging darum, das du als Soldat ja dann auch prinzipiell bereit wärst, im Not- bzw. Ernstfall zu töten.
Nicht "wärst", sondern "warst". Das ist 10 Jahre her.
Soll heißen, du würdest heute aus moralischen Gründen nicht mehr zum Bund gehen, weil du da möglicherweise töten müßtest ?

Zitat von: "Eisbär"
Zitat

Oder auch der finale Rettungsschuss bei irgendwelchen Geiselbefreiungen ?
Das ist auch so eine Geschichte. Wann hast Du schon einen Einzeltäter (bei mehreren kommt das ja nicht in Frage)? Und den kann man sicherlich auch anders außer Gefecht setzen.

Es geht hier nicht um Wahrscheinlichkeiten.Das das nicht jeden zweiten Tag ansteht, ist mir auch klar.Es geht um das "was wäre wenn", und zwar wenn das gezielte Töten die einzig akzeptable Maßnahme wäre ?

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Thomas"
Notwehr ist natürlich ein Grenzfall.Aber sicherlich kann es auch Notwehrfälle geben, in denen nur das vorsätzliche töten übrigbleibt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist.
Wieso muß ich in einem Notwehrfall vorsätzlich töten? Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, daß im Rahmen der Notwehr das Gegenüber auch ums Leben kommt, aber wenn ich meine Notwehr schon so ansetze, daß er auf JEDEN FALL ums Leben kommt, sehe ich da keine Notwehr im eigentlichen Sinne mehr. Ein Mensch muß nicht gleich tot sein, um Dich nicht mehr angreifen zu können. Bewußtlosigkeit tut es z.B. auch.

Ich sprach nicht davon, es so anzusetzen, das er auf jeden Fall um's Leben kommt.Ich meinte Fälle, in denen es keine andere Möglichkeit gibt oder die Wahrscheinlichkeit des Todes zumindest sehr hoch ist.

Zitat von: "Eisbär"
Zitat
Was hat das eine mit dem anderen zu tun ? Ich muß ja nicht zwingend die Todestrafe als Bestrafung im Gesetzbuch stehen haben.Ich hätte nur kein Problem damit.
Für mich ist es ein essentieller Bestandteil des Zivilisationsbegriffes, daß Menschenrechte geachtet werden. Und dazu gehört auch das Nichtvorhandensein einer Todesstrafe.
Wie gesagt, ich sehe das anders.

Zitat von: "Eisbär"
Jeder, der einen anderen Menschen vorsätzlich tötet, wird das irgendwie vor sich selbst rechtfertigen (müssen).
Er wird einen Grund haben, zu töten.

Ja.Habgier, Spass am töten, etc. zum Beispiel.Nur die "moralische Last" das mit dem Gewissen vereinbaren zu müssen, reicht mir als Strafe nicht aus.Gibt nämlich einige Leute, die mit so einer Tat kein größeres Problem haben.

Zitat von: "Eisbär"
Wer bist Du, daß Du sagst, Du darfst entscheiden, daß seine Gründe weniger wert sind als Deine?
Jemand, der unterscheiden kann.
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« Antwort #43 am: 16 Oktober 2006, 17:53:20 »

Als ich den Thread erstallte, war ich definitiv gegen die Todesstrafe.

Aber in letztem Jahr kam es zu gravierenden Änderungen, da ich durch einen Forum Kontakte zu Menschen bekam, die sexuelle Missbrauch erlebt haben, ich habe ihre Leid mitbekommen.

Die leiden lebenslänglich und bei manchen ist es auch Todesurteil auf Raten, da sie sich langsam mit Drogen zugrunde richten, weil sie damit nicht klar kommen,  was ihnen angetan wurde. Ich erlebte einem jungen Mann, der sich nachts dazu zwingt, wach zu bleiben aus Angst von Alpträumen oder sich mit Drogen zumacht, damit er mindestens für paar Stunden es vergessen hat, was ihm angetan wurde..er war damals erst 5 :(

Und ich sage ganz ehrlich, ich wies genau, wa sich tun werde, wenn ich so einen Kinderschänder in die Hände bekomme..da wird mir auch egal sein, ob ich danach für Jahre hinter Gitter lande.

Ich gebe zu, das was ich jetzt gerade schreibe ist stark emotional und zeigt von BILD-Zeitung-Niveau...aber es ist mir ehrlich gesagt Wurscht
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