Stimmen insgesamt: 50
Umfrage geschlossen: 14 Juni 2005, 08:01:27
Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?
Klares Nein zur Todesstrafe.Ich habe nur einen Grund dafür, und das ist ein ethischer. Dieser Grund ist ein persönliches Werturteil, das für mich von derart fundamentaler Bedeutung ist, dass alle anderen schon angeführten Gründe (Justizirrtum, Menschenrechte etc.) aus meiner Sicht dagegen blass aussehen und nahezu gegenstandslos werden: Für demokratische Systeme gelten höhere ethische Grundsätze als für das Individuum.
Stimmt, aber wenn Unschuldige jahrzehnte im Knast verbingen, ist das auch nicht schöner.Zwar besteht dann noch die Chance, dem Irrtum auf die Spur zu kommen, aber wie hoch ist die ? Und wenn man sagt "Aus Versehen jahrzehnte Knast ist besser als sterben" darf man nicht als Argument anführen, das es für Schwerverbrecher ja viel mehr Strafe sei, Ewigkeiten lang im Knast zu verrotten als "schnell" zu sterben.Außerdem stellt ein Verbrecher im Knast einen jahrzehnte anhaltenden Kostenfaktor da, des weiteren besteht die Gefahr der Wiederholung und des Ausbruchs (wenn auch gering).
Keine Ahnung warum gerade dieser finstere Thread reanimiert werden musste,
Zitat von: "Eisbär"Das Hauptargument gegen die Todesstrafe ist und bleibt, daß man sich dann ethisch und moralisch nicht mehr von denen abhebt, die man verurteilt!Weiß ich nicht."Wir" töten ja nicht ohne Grund,...
Das Hauptargument gegen die Todesstrafe ist und bleibt, daß man sich dann ethisch und moralisch nicht mehr von denen abhebt, die man verurteilt!
sondern als logische Folge einer Bestrafung (die dann übrigens schon vorher so im Gesetz steht).
Zitat von: "Thomas"Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?Ja.
Zitat von: "Kallisti"Ich bin gegen die Todesstrafe, weil:- es allzu oft doch Unschuldige "trifft" - das allein sollte schon genug Grund dagegen sein, denn dies ist eine Katastrophe - die leider immer wieder passiert (z.B. in den USA) - und die trotzdem nicht davon abhält, so weiterzumachen (und weiterhin Unschuldige zu töten - DAS ist: Mord!)- es für wirkliche Schwerverbrecher viel schlimmer sein kann, der Freiheit für sehr sehr lange Zeit beraubt zu sein und sein Dasein in einem Gefängnis zu fristen- es unglaublich menschenverachtend und grausam ist, wie z.B. in den USA hingerichtet wird!Ich verstehe nicht, warum diese Gifte (z.B.) injiziert werden, von denen klar ist, dass sie starke Schmerzen verursachen, aber auch Lähmungen, so dass sich der Sterbende nicht einmal mehr äußern kann (das erspart den "Henkern" so einige "Szenen"... und verharmlost die Hinrichtung vor der Öffentlichkeit). Außerdem sind diese Gifte in den USA Tieren zu verabreichen bspw. verboten! Es gibt andere Mittel, jemanden einschlafen und in den Tod (sanft!) übergehen zu lassen - wenn man schon der Meinung ist, das Recht zu haben, einen anderen Menschen töten zu dürfen!Und ob man es nun als Mord bezeichnet oder nicht - vor allem ist auch die Frage, ob man sich bei der Definition des Begriffes immer nur auf ein bestimmtes geltendes Recht (Gesetzestext) versteifen will und warum... - es handelt sich definitiv um Tötung.... Mit welchem RECHT?!???Der auf arte gestern Abend gezeigte Film hat mich sehr erschüttert und bestärkt mich nur in meiner Ablehnung der Todesstrafe.kann ich nur zustimmen, arbeitslager würde ich gut finden. das erwirtschaftete wird dann für die verpflegung und versorgung desjenigen benutzt und wenn was übrig bleibt dem opfer oder den hinterbliebenen oder in eine stiftung wie der weiße ring.
Ich bin gegen die Todesstrafe, weil:- es allzu oft doch Unschuldige "trifft" - das allein sollte schon genug Grund dagegen sein, denn dies ist eine Katastrophe - die leider immer wieder passiert (z.B. in den USA) - und die trotzdem nicht davon abhält, so weiterzumachen (und weiterhin Unschuldige zu töten - DAS ist: Mord!)- es für wirkliche Schwerverbrecher viel schlimmer sein kann, der Freiheit für sehr sehr lange Zeit beraubt zu sein und sein Dasein in einem Gefängnis zu fristen- es unglaublich menschenverachtend und grausam ist, wie z.B. in den USA hingerichtet wird!Ich verstehe nicht, warum diese Gifte (z.B.) injiziert werden, von denen klar ist, dass sie starke Schmerzen verursachen, aber auch Lähmungen, so dass sich der Sterbende nicht einmal mehr äußern kann (das erspart den "Henkern" so einige "Szenen"... und verharmlost die Hinrichtung vor der Öffentlichkeit). Außerdem sind diese Gifte in den USA Tieren zu verabreichen bspw. verboten! Es gibt andere Mittel, jemanden einschlafen und in den Tod (sanft!) übergehen zu lassen - wenn man schon der Meinung ist, das Recht zu haben, einen anderen Menschen töten zu dürfen!Und ob man es nun als Mord bezeichnet oder nicht - vor allem ist auch die Frage, ob man sich bei der Definition des Begriffes immer nur auf ein bestimmtes geltendes Recht (Gesetzestext) versteifen will und warum... - es handelt sich definitiv um Tötung.... Mit welchem RECHT?!???Der auf arte gestern Abend gezeigte Film hat mich sehr erschüttert und bestärkt mich nur in meiner Ablehnung der Todesstrafe.
Keine Ahnung warum gerade dieser finstere Thread reanimiert werden musste, es gibt da inhaltlich gehaltvollere und damit deutlich bessere, aber nun gut.. neben all den hier zu lesenden Plattidüden nochmal meine Meinung:Zitat von: "colourize in dem oben gequoteten Thread"Klares Nein zur Todesstrafe.Ich habe nur einen Grund dafür, und das ist ein ethischer. Dieser Grund ist ein persönliches Werturteil, das für mich von derart fundamentaler Bedeutung ist, dass alle anderen schon angeführten Gründe (Justizirrtum, Menschenrechte etc.) aus meiner Sicht dagegen blass aussehen und nahezu gegenstandslos werden: Für demokratische Systeme gelten höhere ethische Grundsätze als für das Individuum.
Zitat von: "Thomas"Zitat von: "Eisbär"Das Hauptargument gegen die Todesstrafe ist und bleibt, daß man sich dann ethisch und moralisch nicht mehr von denen abhebt, die man verurteilt!Weiß ich nicht."Wir" töten ja nicht ohne Grund,...Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?
Zitat von: "Thomas"sondern als logische Folge einer Bestrafung (die dann übrigens schon vorher so im Gesetz steht).Aha, wenn ich Dir also vorher sage, daß ich Dich kille, wenn Du meine Freundin anguckst, ist es dann, wenn Du es tust, in Ordnung?
Zitat von: "Eisbär"Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten? Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.
Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten?
Zitat von: "Eisbär"Zitat von: "Thomas"Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?Ja.Das dürfte gerade für jemanden, der beim Bund war aber problematisch werden.
Und was ist mit Notwehr ?
Aber auf jedenfall ist genau da der entscheidende Unterschied zwischen unseren Ansichten. : Ich halte vorsätzliches Töten nicht grundsätzlich für moralisch verwerflich.
Zitat von: "Thomas"Zitat von: "Eisbär"Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten? Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.Die USA sind aber eher ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.
Zitat von: "Thomas"Zitat von: "Eisbär"Zitat von: "Thomas"Oder hälst du vorsätzliches Töten immer für moralisch verwerflich, egal wie die Umstände sind ?Ja.Das dürfte gerade für jemanden, der beim Bund war aber problematisch werden.Die Anzahl der Leute, die ich während meines Wehrdienst getötet habe, geht gegen null. Mal davon abgesehen, daß ich in den letzten 10 Jahren auch eine Entwicklung durchgemacht habe und zu dieser Entwicklung auch das Erlernen des Umgangs mit Schußwaffen beim Bund beitrug.
Zitat von: "Thomas"Und was ist mit Notwehr ?Wenn ich aus Notwehr handel, töte ich nicht vorsätzlich. Mal davon ab, daß es immer noch äußerst fraglich ist, ob es in einer Notwehrhandlung unbedingt notwendig ist, das Gegenüber auch zu töten.
ZitatAber auf jedenfall ist genau da der entscheidende Unterschied zwischen unseren Ansichten. : Ich halte vorsätzliches Töten nicht grundsätzlich für moralisch verwerflich.Dann solltest Du die EU verlassen. Länder mit Todesstrafe werden nicht aufgenommen.
Um es kurz zu sagen: Wenn ich jemanden vorsätzlich töte um ihn zu strafen, um das Geld für den Gefängnisaufenthalt zu sparen, um abzuschrecken, usw. sind das eindeutig niedere Beweggründe und somit Mord.Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?
Zitat von: "Eisbär" Zitat von: "Thomas"Zitat von: "Eisbär"Und wer entscheidet, welcher Grund wichtig genug ist, damit es in Ordnung ist, Menschen zu töten? Die Leute, die sonst auch für das festlegen des Strafmaßes bei Vergehen zuständig sind.Geht in Amiland ja auch.Die USA sind aber eher ein Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte.Mag sein, das es da nicht optimal läuft, aber auch da gibt es die Todesstrafe.Und die ist nicht durch irgendwelche Diktatoren da hingezaubert worden, sondern stützt sich auf die in westlichen Ländern üblichen Gegebenheit, und ist auch in der Bevölkerung akzeptiert.
Es ging darum, das du als Soldat ja dann auch prinzipiell bereit wärst, im Not- bzw. Ernstfall zu töten.
Was ist dann ?
Oder auch der finale Rettungsschuss bei irgendwelchen Geiselbefreiungen ?
Notwehr ist natürlich ein Grenzfall.Aber sicherlich kann es auch Notwehrfälle geben, in denen nur das vorsätzliche töten übrigbleibt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun ? Ich muß ja nicht zwingend die Todestrafe als Bestrafung im Gesetzbuch stehen haben.Ich hätte nur kein Problem damit.
Zitat von: "Eisbär"Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?Das mit "auf eine Stufe stellen" ist deine Sichtweise, nicht meine.Es geht eben nicht nur um den Vorgang des tötens, sondern auch um die Hintergründe.Bringe ich jemanden um, um ihn z.B. zu berauben oder wird jemanden in einem gesetzlich geregelten Strafprozess zum Tode verurteilt, das stellt für mich schon einen gewaltigen Unterschied da.
Ich stelle mich damit eindeutig auf die Stufe derer, die ich verurteile. Wenn ich aber auf der selben Stufe stehe, welche Legitimation habe ich dann, mich über sie zu stellen und sie zu verurteilen?
Und das eine breite Zustimmung in der Bevölkerung ein Argument wäre, ist mir neu.
Zumal ich die Quoten der Gegner und Befürworter in den USA nicht kenne.
Zitat von: "Thomas"Es ging darum, das du als Soldat ja dann auch prinzipiell bereit wärst, im Not- bzw. Ernstfall zu töten.Nicht "wärst", sondern "warst". Das ist 10 Jahre her.
ZitatOder auch der finale Rettungsschuss bei irgendwelchen Geiselbefreiungen ?Das ist auch so eine Geschichte. Wann hast Du schon einen Einzeltäter (bei mehreren kommt das ja nicht in Frage)? Und den kann man sicherlich auch anders außer Gefecht setzen.
Zitat von: "Thomas"Notwehr ist natürlich ein Grenzfall.Aber sicherlich kann es auch Notwehrfälle geben, in denen nur das vorsätzliche töten übrigbleibt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist.Wieso muß ich in einem Notwehrfall vorsätzlich töten? Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, daß im Rahmen der Notwehr das Gegenüber auch ums Leben kommt, aber wenn ich meine Notwehr schon so ansetze, daß er auf JEDEN FALL ums Leben kommt, sehe ich da keine Notwehr im eigentlichen Sinne mehr. Ein Mensch muß nicht gleich tot sein, um Dich nicht mehr angreifen zu können. Bewußtlosigkeit tut es z.B. auch.
ZitatWas hat das eine mit dem anderen zu tun ? Ich muß ja nicht zwingend die Todestrafe als Bestrafung im Gesetzbuch stehen haben.Ich hätte nur kein Problem damit.Für mich ist es ein essentieller Bestandteil des Zivilisationsbegriffes, daß Menschenrechte geachtet werden. Und dazu gehört auch das Nichtvorhandensein einer Todesstrafe.
Jeder, der einen anderen Menschen vorsätzlich tötet, wird das irgendwie vor sich selbst rechtfertigen (müssen).Er wird einen Grund haben, zu töten.
Wer bist Du, daß Du sagst, Du darfst entscheiden, daß seine Gründe weniger wert sind als Deine?