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Erwerbstätigkeit mit 40 oder mehr Stunden pro Woche Regelarbeitszeit
- 30 (33%)
Erwerbstätigkeit mit 20-40 Stunden pro Woche Regelarbeitszeit
- 18 (19.8%)
Nebenjob (bis 20 Stunden pro Woche) ggf. plus karitative Leistungen (Eltern, PartnerIn)
- 0 (0%)
kein Student, kein Hartz IV; beziehe Leistungen durch Eltern oder (Ehe)Partner
- 1 (1.1%)
Arbeitslosengeld I, Krankengeld, Rente, sonst. staatliche Transferleistung
- 3 (3.3%)

Stimmen insgesamt: 77

Umfrage geschlossen: 04 Juli 2006, 14:58:03


Autor Thema: Mo' Money - me' Geld  (Gelesen 25073 mal)

Sapor Vitae

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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #210 am: 17 Juli 2006, 01:59:25 »

Zitat von: "Thomas"
Weil ich in meinem Leben schon des öfteren Kontakte mit Studenten hatte, die sich (übertrieben ausgedrückt) nicht mal die Schuhe ohne fremde Hilfe zubinden konnten.

Und das waren durchwegs StudentInnen der Geisteswissenschaften?

Zitat
Oder existieren Sudenten, die mehr oder weniger Planlos durch's Leben stolpern tatsächlich nur ausschließlich in meiner Phantasie ?

Nein. Die gibt es in der Tat. Aber es gibt auch unter den "Nicht-Studierenden" verdammt viele, die planlos durch ihr Leben stolpern.

An dieser Stelle ein paar Gedanken zu Deiner Abneigung gegen die StudentInnen der Geisteswissenschaften. Ich gehöre wie Du vermutlich weisst auch zu diesen und ich bin der Meinung, gerade ein Geisteswissenschafter könne nicht einfach planlos durch sein Studium irren. Ich werde sehr oft mit der Frage konfrontiert, was man denn mit solch einem Studium macht und ich bin mir auch bewusst, dass dieser Bereich in der Gesellschaft kaum akzeptiert wird, bzw. nicht als wichtig erachtet. Und ich bin mir auch durchaus im Klaren, dass ich mit meinem Studienabschluss keine gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben werde. Aber genau das ist doch ein Grund, sich verstärkt zu überlegen, wo man hin will, was man machen möchte und auch darauf hinarbeiten. Gerade im Bereich der Geisteswissenschaften wird einem später nichts geschenkt. Aber das heisst nicht, dass wir alle arbeitslose, selbstmitleidige Stubenhocker werden, die über die Ungerechtigkeit des Lebens philosophieren! Auch hier finden sich fähige Leute, die einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Und ich beziehe mich hier jetzt nicht auf Taxifahren, auch wenn diese Arbeit durchaus wichtig ist. ;)

Zitat
Aber diese Sichtweise ist natürlich auch von der eigenen Position abhängig.Je mehr man selber so ein dröhniger Fettnäpfchentreter ist, um so weniger fallen einem ähnlich geartete Leute in's Auge.Ist jetzt aber auf keinen persönlich bezogen.

Ich fühle mich auch nicht angesprochen.  8)

Zitat von: "Eisbär"
Im übrigen kenn ich stapelweise engagierte Zyniker. 8)

Jaj, stapelbare Zyniker...Welch Komfort. Hoffentlich kann man die auch in einem Regal verstauen.
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

Eisbär

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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #211 am: 17 Juli 2006, 03:17:10 »

Zitat von: "Trakl"
Zyniker sind nie engagiert. Sie sind leidenschaftslos und zeigen keine Emotionen. Sie sprechen über Menschenschicksale wie übers Wetter. Sie machen Witze über das Leid anderer. Das sind Zyniker.
Jap.
Und viele werden so, weil sie es anders nicht mehr ertragen. Trotzdem - oder gerade deswegen - versuchen sie etwas zu ändern.
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Mentallo

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« Antwort #212 am: 17 Juli 2006, 08:20:45 »

hihihi...
ich hab euch alle voll liep! (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley/liebe/smiley-channel.de_liebe072.gif)
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Trakl

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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #213 am: 17 Juli 2006, 09:01:03 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Trakl"
Zyniker sind nie engagiert. Sie sind leidenschaftslos und zeigen keine Emotionen. Sie sprechen über Menschenschicksale wie übers Wetter. Sie machen Witze über das Leid anderer. Das sind Zyniker.
Jap.
Und viele werden so, weil sie es anders nicht mehr ertragen. Trotzdem - oder gerade deswegen - versuchen sie etwas zu ändern.


Seltsam. Ich kenne nur welche, die den Drang haben, das Engagement von Leuten in den Dreck zu ziehen.
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Lakastazar

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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #214 am: 17 Juli 2006, 09:54:17 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Trakl"
Zyniker sind nie engagiert. Sie sind leidenschaftslos und zeigen keine Emotionen. Sie sprechen über Menschenschicksale wie übers Wetter. Sie machen Witze über das Leid anderer. Das sind Zyniker.
Jap.
Und viele werden so, weil sie es anders nicht mehr ertragen. Trotzdem - oder gerade deswegen - versuchen sie etwas zu ändern.


Seltsam. Ich kenne nur welche, die den Drang haben, das Engagement von Leuten in den Dreck zu ziehen.
vielleicht solltest du dein Konzept von Zynikern an dieser Stelle etwas überdenken... ;)

kann eventuell auf eine eindeutige und in diesem Fall vllt. zu einseitige Definition des Begriffs "Zyniker" zurückzuführen sein, dass du bisher Zynismus nur mit Miesepetern in Verbindung gebracht hast :)

Auch ich bin manchmal zynisch, im Sinne eines schwarzen Humors...
Ich ziehe ALLES in den Dreck, wenn der Tag lang ist... nicht aus Gehässigkeit oder Missgunst, sondern einfach ausm Drang der Selbstironie und des Sarkasmusses :P

anders is dat Leben manchmal nich zu ertragen :roll:

und Thomas is nich nur Zyniker, sondern Provokateur!!
Und Leute, die wie du reagieren, seine bevorzugte Lieblingsspeise ;)
Lass dich net ärgern...
Menschen sind nich immer nur so, wie sie sich geben und ich denke er und andere haben dein Anliegen durchaus verstanden, ohne dieses in deinem Sinne so zu beherzigen zu müssen...
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Thomas

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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #215 am: 17 Juli 2006, 16:57:12 »

Zitat von: "Sapor Vitae"
Zitat von: "Thomas"
Weil ich in meinem Leben schon des öfteren Kontakte mit Studenten hatte, die sich (übertrieben ausgedrückt) nicht mal die Schuhe ohne fremde Hilfe zubinden konnten.

Und das waren durchwegs StudentInnen der Geisteswissenschaften?

Das weiß ich nicht mehr so genau, aber da ja größere Praxisferne immer eher in weniger bodenständigen Lernbereichen auftaucht, wird das vermutlich so gewesen sein.

Zitat von: "Sapor Vitae"
Zitat
Oder existieren Sudenten, die mehr oder weniger Planlos durch's Leben stolpern tatsächlich nur ausschließlich in meiner Phantasie ?

Nein. Die gibt es in der Tat. Aber es gibt auch unter den "Nicht-Studierenden" verdammt viele, die planlos durch ihr Leben stolpern.

Von denen erwartet man aber auch nichts anderes.Die sind halt doof, und gut.Aber von studierten Leuten erwarte ich eine gewisse Kompetenz in allen Bereichen.

Zitat von: "Sapor Vitae"
[An dieser Stelle ein paar Gedanken zu Deiner Abneigung gegen die StudentInnen der Geisteswissenschaften. Ich gehöre wie Du vermutlich weisst auch zu diesen und ich bin der Meinung, gerade ein Geisteswissenschafter könne nicht einfach planlos durch sein Studium irren.
...

Und ich bin mir auch durchaus im Klaren, dass ich mit meinem Studienabschluss keine gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben werde. Aber genau das ist doch ein Grund, sich verstärkt zu überlegen, wo man hin will, was man machen möchte und auch darauf hinarbeiten. Gerade im Bereich der Geisteswissenschaften wird einem später nichts geschenkt.

Da hast du völlig Recht, und es wäre schön, wenn mehr dieser Studierenden das so sehen würden.Nur finden sich ja die meisten studierten Tagträumer nunmal in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen.Das kann verschiedene Gründe haben :

-Diese Leute leben meist in ihrere eigenen Gedankenwelt, weswegen sich Geisteswissenschaften als Studienfächer anbieten, da diese für sich gesehen meist ähnlich abgehoben sind.

-Wenn jemand von vorn herein sein Studium dazu sieht, Karriere zu machen und Geld zu verdienen, hält er sich meist von den Geisteswissenschaften fern.

Ich sehe da also schon eine gewisse gegenseitige Anziehungskraft zwischen planlosen Menschen und planlosen Studienfächern  :wink:
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Jinx

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« Antwort #216 am: 17 Juli 2006, 17:39:11 »

Thomas, in diesem Punkt irrst Du: Geisteswissenschaften sind an sich keine planlosen Studienfächer, eigentlich erfordern sie ein höheres Maß der Organisation bezüglich des Aufbaus und der Inhalte des eigenen Studiums; man muss seine Schwerpunkte gezielt setzen und gerade in diesen ein fundiertes Wissen selbständig erarbeiten, während man in den übrigen Bereichen einen gesunden Überblick über das Große Ganze braucht. Das ist viel schwieriger, als sich in den eher verschulten Bereichen von Pflichtveranstaltung zu Pflichtveranstaltung zu hangeln.

Wer das nicht hinbekommt, wird meist auch irgendwie seinen Abschluss hinbekommen, aber immer das Problem haben, dass sein Wissen so planlos ist wie sein Studium.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Mo' Money - me' Geld
« Antwort #217 am: 17 Juli 2006, 17:53:10 »

Zitat von: "Jinx"
eigentlich erfordern sie ein höheres Maß der Organisation bezüglich des Aufbaus und der Inhalte des eigenen Studiums; man muss seine Schwerpunkte gezielt setzen und gerade in diesen ein fundiertes Wissen selbständig erarbeiten, während man in den übrigen Bereichen einen gesunden Überblick über das Große Ganze braucht. Das ist viel schwieriger, als sich in den eher verschulten Bereichen von Pflichtveranstaltung zu Pflichtveranstaltung zu hangeln.

Wer das nicht hinbekommt, wird meist auch irgendwie seinen Abschluss hinbekommen, aber immer das Problem haben, dass sein Wissen so planlos ist wie sein Studium.

Ja...eigentlich.
Das Zauberwort.
Aber gerade das ist ja der Punkt, wo dann doch so viele auch daran scheitern.
Zumindest kommt es mir so vor, als wenn gerade in den Geisteswissenschaften so im Durchschnitt mindestens 4 Semester länger gebraucht wird als eigentlich nötig.
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Thomas

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« Antwort #218 am: 17 Juli 2006, 18:08:54 »

Zitat von: "Jinx"
Geisteswissenschaften sind an sich keine planlosen Studienfächer, eigentlich erfordern sie ein höheres Maß der Organisation bezüglich des Aufbaus und der Inhalte des eigenen Studiums; man muss seine Schwerpunkte gezielt setzen und gerade in diesen ein fundiertes Wissen selbständig erarbeiten, während man in den übrigen Bereichen einen gesunden Überblick über das Große Ganze braucht. Das ist viel schwieriger, als sich in den eher verschulten Bereichen von Pflichtveranstaltung zu Pflichtveranstaltung zu hangeln.

So sollte es sein.Bekanntlich kann man sich da aber auch treiben lassen, was ja wohl auch einige tun, welches wiederum zu folgendem führt :

Zitat von: "Jinx"
Wer das nicht hinbekommt, wird meist auch irgendwie seinen Abschluss hinbekommen, aber immer das Problem haben, dass sein Wissen so planlos ist wie sein Studium.


Und gerade der letzte Absatz beschreibt recht gut, das Geisteswissenschaften auch immer eine Einladung an diejenigen sind, die das Studieren (oder besser : Das Studentenleben) selbst als Lebenszweck sehen.
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colourize

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« Antwort #219 am: 17 Juli 2006, 18:22:48 »

Zitat von: "Thomas"
Und gerade der letzte Absatz beschreibt recht gut, das Geisteswissenschaften auch immer eine Einladung an diejenigen sind, die das Studieren (oder besser : Das Studentenleben) selbst als Lebenszweck sehen.

So what.
Studenten beziehen weder Transferleistungen noch liegen sie Dir sonst wie auf der Tasche. Soll doch JedeR selbst sehen wie er/sie mag..
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Thomas

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« Antwort #220 am: 17 Juli 2006, 18:30:50 »

Zitat von: "colourize"
...noch liegen sie Dir sonst wie auf der Tasche..

Doch, indirekt tun sie das.Oder wer finanziert den ganzen Uni-Betrieb, wenn nicht der Steuerzahler ? Des weiteren nehmen diese Leute möglicherweise anderen den Studienplatz weg, die ernsthafter studieren wollen.
Man könnte höchstens darüber reden, ob es bei den Massen an öffentlichen Geldern, die in diesem Land zum Fenster rausgeworfen werden, auf die Kosten für die paar Schnarchnasen ankommt.
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colourize

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« Antwort #221 am: 17 Juli 2006, 19:26:00 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
...noch liegen sie Dir sonst wie auf der Tasche..

Doch, indirekt tun sie das.Oder wer finanziert den ganzen Uni-Betrieb, wenn nicht der Steuerzahler ?

Nein, da jeder Studierende den Uni-Betrieb gleich belastet - egal ob er nun 8 oder 80 Semester studiert. Die Prüfungsleistungen werden deswegen ja nicht mehr. Die sog. "Schnarchnasen" strecken die Klausuren und Prüfungen halt nur über eine längere Zeit.

Zitat von: "Thomas"
Des weiteren nehmen diese Leute möglicherweise anderen den Studienplatz weg, die ernsthafter studieren wollen.

Auch das ist eine Fehlannahme, die immer gerne von den Verfechtern der Normalbiographie auf der politischen Bühne vorgetragen wird.
In Wahrheit gehen nur Studierende in der Regelstudienzeit (in den meisten Fächern 8 bis 9 Semester) in die Kapazitätsberechnung ein. Nach dieser Zeit gilt der Studienplatz wieder als "frei" und wird neu vergeben - ganz egal ob der betreffende Student inzwischen sein Diplom hat, abgebrochen hat und noch zig Semester eingeschrieben bleibt oder ob er als "Langzeitstudent" alle paar Semester mal einen Schein macht.
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Thomas

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« Antwort #222 am: 17 Juli 2006, 19:54:22 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
Wer hier z.B. Germanistik studiert, muss sich ranhalten, sonst wird er rigoros nach 3 Semestern rausgekickt.
Vom Prinzip her doch gar nicht übel.Bringt vieleicht sogar wesentlich mehr Antrieb in die Sache als die Studiengebühr.

Zitat von: "colourize"

Nein, da jeder Studierende den Uni-Betrieb gleich belastet - egal ob er nun 8 oder 80 Semester studiert. Die Prüfungsleistungen werden deswegen ja nicht mehr. Die sog. "Schnarchnasen" strecken die Klausuren und Prüfungen halt nur über eine längere Zeit.

Mehr Zeit in der Uni, mehr weggeatmete Luft, mehr Spühlwasser auf dem Klo verbraucht, mehr Ressourcen in Anspruch genommen.Es ist ja nicht so, das die Leute nur bei Prüfungen mit der Uni in Kontakt kommen.Und Bafög&Co. für 8 oder 80 Semster ist schon ein Unterschied.

Und selbst wenn man das außen vor läßt und davon ausgeht, das jeder Student die Uni gleich schwer belastet, so sollte man aber zumindest auf die verzichten, die diese Kosten verursachen, ohne dadurch etwas zustande zubringen.Und ich hatte ja schon an anderer Stelle geschrieben, das Selbstfindung u.ä. für mich nicht zu diesem "Zustande bringen" zählt.

Zitat von: "colourize"

Auch das ist eine Fehlannahme, die immer gerne von den Verfechtern der Normalbiographie auf der politischen Bühne vorgetragen wird.
In Wahrheit gehen nur Studierende in der Regelstudienzeit (in den meisten Fächern 8 bis 9 Semester) in die Kapazitätsberechnung ein. Nach dieser Zeit gilt der Studienplatz wieder als "frei" und wird neu vergeben - ganz egal ob der betreffende Student inzwischen sein Diplom hat, abgebrochen hat und noch zig Semester eingeschrieben bleibt oder ob er als "Langzeitstudent" alle paar Semester mal einen Schein macht.

Das spielt doch keine Rolle, wie viele Kapazitäten wo berechnet werden.Es gibt X Studienplätze pro Studiengang und Uni, diese sind irgendwann belegt, und wer dann kommt, hat halt Pech gehabt.Schade, wenn dieses Pech einen "fleißigen" Studenten trifft, der sich nun etwa anderes suchen muß (oder warten), während ein Tagträumer auf seinem  Platz schläft.
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colourize

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« Antwort #223 am: 17 Juli 2006, 20:14:03 »

Zitat von: "Thomas"
Mehr Zeit in der Uni, mehr weggeatmete Luft, mehr Spühlwasser auf dem Klo verbraucht, mehr Ressourcen in Anspruch genommen.Es ist ja nicht so, das die Leute nur bei Prüfungen mit der Uni in Kontakt kommen.Und Bafög&Co. für 8 oder 80 Semster ist schon ein Unterschied.

Bafög wird nur innerhalb der Regelstudienzeit gezahlt (an eine übrigens immer kleiner werdende Zahl von Studenten). An sonstigen Ressourcen wird auch nichts mehr durch eine Verlängerung der Studienzeit verbraucht - die Menge bleibt die gleiche, nur über einen längeren Zeitraum verteilt.

Zitat von: "Thomas"
Und selbst wenn man das außen vor läßt und davon ausgeht, das jeder Student die Uni gleich schwer belastet, so sollte man aber zumindest auf die verzichten, die diese Kosten verursachen, ohne dadurch etwas zustande zubringen.Und ich hatte ja schon an anderer Stelle geschrieben, das Selbstfindung u.ä. für mich nicht zu diesem "Zustande bringen" zählt.

Die entscheidende Frage ist, ob Dir die vorschwebende idealtypische Versagerpersönlichkeit als Sozialhilfeempfänger wirklich lieber wäre. ;)

Zitat von: "Thomas"
Das spielt doch keine Rolle, wie viele Kapazitäten wo berechnet werden.Es gibt X Studienplätze pro Studiengang und Uni, diese sind irgendwann belegt, und wer dann kommt, hat halt Pech gehabt.

Nochmal: Der Studienplatz gilt nur acht Semester lang (Regelstudienzeit) als belegt. Danach wird er neu vergeben. In den neuen Bachelor-Studiengängen btw. nur noch sechs Semester.

Zitat von: "Thomas"
Schade, wenn dieses Pech einen "fleißigen" Studenten trifft, der sich nun etwa anderes suchen muß (oder warten), während ein Tagträumer auf seinem  Platz schläft.

Dummerweise weiss man nie vorher, wer ein "Tagträumer" ist und wer nicht. Das entscheidet sich immer erst während des Studiums.
Ein Studierender, der die ersten zwei, drei Semester etwas rumstudiert und dann nichts mehr macht "blockiert" zwar noch drei weitere Semester den Studienplatz, verbraucht aber indes kaum Ressourcen. In den ersten Semestern werden nämlich kaum (kostenintensive) Spezialveranstaltungen in Kleingruppen absolviert, sondern i.W. Vorlesungen. Und ob in einer Vorlesung 300 oder 400 Leute sitzen ist hinsichtlich der Fixkosten für die Veranstaltung vollkommen egal.

Teuer sind v.a. personalintensive Kleingruppenveranstaltungen sowie die Abnahme von Prüfungsleistungen.
(Glaubs mir, ich beschäftige mich derzeit notgedrungen recht intensiv mit der Kostenkalkulation für die ab nächstem Wintersemester startenden neuen Bachelor und Masterstudiengänge in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der Uni HH. ;) Wenn Du es dennoch nicht glauben willst kann ich Dir gerne detailliert das Berechnungssystem erörtern.. könnte aber was ausufernd sein für diesen Thread hier.)
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Thomas

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« Antwort #224 am: 17 Juli 2006, 20:34:28 »

Zitat von: "colourize"
An sonstigen Ressourcen wird auch nichts mehr durch eine Verlängerung der Studienzeit verbraucht - die Menge bleibt die gleiche, nur über einen längeren Zeitraum verteilt.

Sehe ich nicht so recht.Wenn ich für einen Schein zwanzig mal anstatt zwei mal in der Uni herumlungere, nutze ich mehr Ressourcen.Ich sitze öfters in Vorlesungen, nutze öfters Bibliotheken und sonstige Ressourcen.Also belaste ich die Uni mehr.

Anders ist es natürlich, wenn ich die Uniressourcen innerhalb eines längeren Zeitraumes genauso oft in Anspruch nehme, wie ein "schneller" Student.Aber wie realistisch ist das ?

Zitat von: "Thomas"
iDie entscheidende Frage ist, ob Dir die vorschwebende idealtypische Versagerpersönlichkeit als Sozialhilfeempfänger wirklich lieber wäre. ;)

Naja, ändert sich durch das Studium daran etwas ? Ein Sozialhilfeempfänger von Anfang an oder ein Sozialhilfeempfänger nach X Jahren Studium ?

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Thomas"
Das spielt doch keine Rolle, wie viele Kapazitäten wo berechnet werden.Es gibt X Studienplätze pro Studiengang und Uni, diese sind irgendwann belegt, und wer dann kommt, hat halt Pech gehabt.

Nochmal: Der Studienplatz gilt nur acht Semester lang (Regelstudienzeit) als belegt. Danach wird er neu vergeben. In den neuen Bachelor-Studiengängen btw. nur noch sechs Semester.

Nochmal : X Studienplätze verfügbar, leider alle besetzt, also muß ich warten.Selbst wenn im nächsten Semester wieder durch die Rechnerrei (was soll die überhaupt ?) ein Platz Frei wird, so muß ich mindestens dieses eine Semester abwarten, und das ist ärgerlich.

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Thomas"
Schade, wenn dieses Pech einen "fleißigen" Studenten trifft, der sich nun etwa anderes suchen muß (oder warten), während ein Tagträumer auf seinem  Platz schläft.

Dummerweise weiss man nie vorher, wer ein "Tagträumer" ist und wer nicht. Das entscheidet sich immer erst während des Studiums.
Ein Studierender, der die ersten zwei, drei Semester etwas rumstudiert und dann nichts mehr macht "blockiert" zwar noch drei weitere Semester den Studienplatz, verbraucht aber indes kaum Ressourcen.

Klar, vorher weiß man das nicht.Da könnten dann Regelungen wie die von DeLaGuerre beschriebene helfen, um zumindest so früh wie möglich gegenzusteuern.

 
Zitat von: "colourize"
Wenn Du es dennoch nicht glauben willst kann ich Dir gerne detailliert das Berechnungssystem erörtern.. könnte aber was ausufernd sein für diesen Thread hier.)
Nein, lass nur, das wird mir sonst zu aufwendig  8)
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