Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Musik als Waffe  (Gelesen 7647 mal)

Thomas

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Musik als Waffe
« am: 07 Juni 2006, 11:06:44 »

Das nenne ich doch mal eine interessante Idee :

"Wummernde Bässe aus aufgemotzen Autos sind australischen Behörden ein Dorn im Ohr. Die Stadt Sydney greift deshalb zu einer ungewöhnlichen Waffe: Sie will Jugendliche mit dem extrem uncoolen Sound von Barry Manilow ("Mandy") vertreiben."

Quelle : Spiegel Online

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,419884,00.html

Vermutlich kann man damit auch Nerv-Assis vertreiben, wenn diese zu Fuß unterwegs sind.Wäre das keine Überlegung für deutsche Plätze, Straßen, etc., die von derlei Volk übervölkert sind ?  :wink:
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sober

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Musik als Waffe
« Antwort #1 am: 07 Juni 2006, 11:12:25 »

Erm das gibt es doch schon.
Z.B. die dauerbeschallung am Hauptbahnhof.
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Jinx

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Musik als Waffe
« Antwort #2 am: 07 Juni 2006, 11:12:37 »

Thomas, erinnerst Du Dich nicht mehr an den Hauptbahnhof in Hamburg, als unter Schill Obdachlose mittels leichter klassischer Musik vertrieben wurden?

Ich hatte mal einen Nachbarn, der versucht hat, mich mittels ätzender Klaviermusik in den späten Nachtstunden zu ärgern, trotz höflicher Bitte, sich an die üblichen Zeiten zu halten, da ich nichts gegen übende Menschen haben, selbst wenn ihr Spiel keine Freude für das Ohr darstellt.

Irgendwann hatte ich dann genug, noch um 01.00 Uhr nachts dem Gestocher zu lauschen und legte Peer Gynt - in der Halle des Bergkönigs von Edvard Grieg auf, das mehr knallt als jedes Metalstück. Innerhalb von zwei Minuten war Ruhe und es gab keine Schwierigkeiten mehr, sich auf sozial verträgliche Übungszeiten zu einigen.
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Thomas

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Musik als Waffe
« Antwort #3 am: 07 Juni 2006, 11:20:49 »

Ich fand die Idee an sich recht amüsant : Eine Horde ultracooler Ghetto-Rapper räumt mit schmerzerfüllter Miene das Feld, weil sie das Schlagergejaule nicht ertragen  :wink:

Zitat von: "sober"
Erm das gibt es doch schon.
Z.B. die dauerbeschallung am Hauptbahnhof.

Am Hauptbahnhof läuft Musikbeschallung ? Habe ich bisher nicht wahrgenommen, scheinbar scheint das recht leise von statten zu gehen.

Zitat von: "jinx"
Thomas, erinnerst Du Dich nicht mehr an den Hauptbahnhof in Hamburg, als unter Schill Obdachlose mittels leichter klassischer Musik vertrieben wurden?

Öhm, nie davon gehört, nein.Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, das sich Obdachlose von leichter klassischer Musik von ihren Plätzen vertreiben lassen.Wenn man bedenkt, in welchem Zustand sich viele von denen befinden, müßte man sowohl Musikstiltechnisch als auch von der Lautstärke her härtere Geschütze auffahren.Letzteres wird sich wohl schlecht umsetzen lassen, weil dann auch alle anderen einen Bogen um die betroffenen Orte machen dürften  :wink:
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sober

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Musik als Waffe
« Antwort #4 am: 07 Juni 2006, 11:32:58 »

Hmm, also ich find die Musik weder leise, noch angenehm. Mich würde man damit innerhalb kürzester Zeit vertreiben :P Besonders laut ist sie auf Parkplatzseite bei den Treppen zur U/S-Bahn
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Thomas

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« Antwort #5 am: 07 Juni 2006, 11:35:22 »

Zitat von: "sober"
Hmm, also ich find die Musik weder leise, noch angenehm. Mich würde man damit innerhalb kürzester Zeit vertreiben :P Besonders laut ist sie auf Parkplatzseite bei den Treppen zur U/S-Bahn

Die beschallen als nur die Plätz davor, aber nicht die Bahnhofshalle selber ? Das würde erklären, warum ich die Beschallung bisher nicht mitbekommen habe - um den Bahnhof herum halte ich mich eigentlich nie auf.
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Killerqueen

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Musik als Waffe
« Antwort #6 am: 07 Juni 2006, 11:37:04 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "sober"
Erm das gibt es doch schon.
Z.B. die dauerbeschallung am Hauptbahnhof.

Am Hauptbahnhof läuft Musikbeschallung ? Habe ich bisher nicht wahrgenommen, scheinbar scheint das recht leise von statten zu gehen.

Ist eigentlich gut zu hören und läuft z. B. auch in Billstedt und wenn ich nicht irre auch Mümmelmannsberg. Nur habe ich noch nie bemerkt, dass sich davon irgendwer gestört fühlt.

Die Proletenrapper hören das durch ihre Kopfhörer ohnehin nicht. Und soweit ich weiß, war es nicht als Abschreckung gedacht, sondern weil klassische Musik angeblich unterbewusst die Gemüter beruhigen soll.
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Thomas

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« Antwort #7 am: 07 Juni 2006, 11:39:47 »

BTW:
Zitat von: "Killerqueen"
...weil klassische Musik angeblich unterbewusst die Gemüter beruhigen soll.

Könnte hinkommen, sowas wird ja auch gerne bei einigen Zahnärzten gespielt.
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sober

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« Antwort #8 am: 07 Juni 2006, 11:43:51 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "sober"
Hmm, also ich find die Musik weder leise, noch angenehm. Mich würde man damit innerhalb kürzester Zeit vertreiben :P Besonders laut ist sie auf Parkplatzseite bei den Treppen zur U/S-Bahn

Die beschallen als nur die Plätz davor, aber nicht die Bahnhofshalle selber ? Das würde erklären, warum ich die Beschallung bisher nicht mitbekommen habe - um den Bahnhof herum halte ich mich eigentlich nie auf.

Jau, hört man halt nur, wenn man vom Bahnhof zu einem der nicht im-Bahnhof-gelegenenen U- und S-Bahnsteigen will.

Zitat
Und soweit ich weiß, war es nicht als Abschreckung gedacht, sondern weil klassische Musik angeblich unterbewusst die Gemüter beruhigen soll.

Das kann natürlich auch sein... dafür sollte da aber etwas hochwertigere musik laufen.
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« Antwort #9 am: 07 Juni 2006, 11:50:50 »

Zitat
Und soweit ich weiß, war es nicht als Abschreckung gedacht,
sondern weil klassische Musik angeblich unterbewusst die Gemüter
beruhigen soll.


Ich habe zur Einführung der Endlosbänder am Hauptbahnhof gelesen, dass diese eingesetzt werden, da sich herausgestellt hat, dass Obdachlose und Junkies sich dadurch gestört fühlen und vom Lagern abgehalten werden. Was ich nachvollziehen kann, da es sich nicht um Klassik, die beruhigt handet, sondern eher um eine nervige, klimperige Variante, die zudem noch in Endlosschleife läuft.
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« Antwort #10 am: 07 Juni 2006, 12:05:44 »

Jepp!
Scheint wohl auch auf eigenartige Weise zu wirken, wobei ich das "nervig, klimperig" nicht bestätigen kann.

Mehr dazu: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2005/04/Muzak.xml
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« Antwort #11 am: 07 Juni 2006, 12:14:26 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "jinx"
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Öhm, nie davon gehört, nein.Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, das sich Obdachlose von leichter klassischer Musik von ihren Plätzen vertreiben lassen.

...ist auch nicht so. Wenn man mal auf den Vorplatz des Hamburger Hauptbahnhofs geht, wird man schnell feststellen dass den dort herumhängenden Drogis und Alkis die Musik vollkommen schnuppe ist.

Was unter Schill dazu führte, dass die Obdachlosen nicht mehr dort waren, war nicht die klassische Musik, sondern die massenweise ausgesprochenen Platzverweise. Dass die Obdachlosen aufgrund der Musikbeschallung das Feld räumten war nur die offizielle Rhetorik der Pressesprecher von Schill und Deutscher Bahn.
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« Antwort #12 am: 07 Juni 2006, 12:27:31 »

Tja, dass die klassische Musik alleine Obdachlose vertreibt, halte ich für ein Gerücht.  :lol:
Außerdem sehe ich schon kommen dass die nächsten 4 Wochen an selber Stelle (ja, Thomas, sie wird wirklich gespielt in den U-Bahnschächten des HBF) ausnahmsweise mal irgendwelche Fußballhymnen gespielt werden  :twisted:

Den Kleinkrieg per Musik kenne ich aber auch. Wenn der Nachbar über mir meint mit voller Lautstärke Volksmusik zu hören (eigentlich muss er schon komplett einen Hörsturz weghaben, weil es bei mir zuhause nicht eben hellhörig ist, damit ich sie SO hören kann, da gehört schon ne Menge zu ...) zur Unzeit, dann habe ich auch schon mal für 3 Minuten Ohrstöpsel reingetan, Feindflug aufgedreht und anschliessend meine Ruhe gehabt. Ist effektiver als jeder Besenstiel :biglaugh:
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Musik als Waffe
« Antwort #13 am: 07 Juni 2006, 12:33:08 »

Und ich hätte schwören können, dass die Musik nur deshalb gespielt wird, um  die musikalischen Combos diverser Nationalitäten zu vertreiben, die einen dafür jetzt in der Innenstadt mit ihrem Spiel in den Wahnsinn treiben. :P
(Habe ich übrigens wirklich gedacht.)
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Musik als Waffe
« Antwort #14 am: 07 Juni 2006, 12:42:02 »

Die Vielzahl der Meinungen und Empfindungen gegenüber der Musik belegt doch sehr schön, dass der Zweck, welches auch immer er sein mag, eindeutig verfehlt wurde und ich daher hoffen kann, irgendwann mal von diesem Gedudel verschont zu bleiben.  :mrgreen:
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